𝐧𝐢𝐧𝐞

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einige Sekunden warte ich ab, bis Anne mir schließlich die Tür öffnet und mich überrascht ansieht. „Louis?" sie lächelt leicht. „Du möchtest doch bestimmt zu Harry, oder?"

Ich nicke leicht und schenke ihr ein kleines lächeln, woraufhin sie mich reinlässt. Sie hält mir eine kleine Tablette hin. „Kannst du ihm die geben?" sie verdreht die Augen. „Er hat immernoch Kopfschmerzen."

Ich nehme die Tablette und eile die Treppen hoch, ehe ich leise klopfe und eintrete.

„Mum? Kannst du mir vielleicht-" Harry dreht sich auf die Seite und sieht mich verwirrt an. „Was willst du denn hier?"

Ich halte ein paar Blätter hoch, die ich von der Schule mitbekommen habe und lege sie auf dem mittlerweile aufgebauten Schreibtisch ab.

„Wieso bringt Zayn die nicht vorbei? Oder Liam?" er stützt sich auf seine Unterarme und sieht mich an.

Ich zucke nur leicht mit den Schultern. „Sie wollten wahrscheinlich nicht den Umweg auf sich nehmen, deshalb habe ich gesagt, ich kann es machen."

Er nickt leicht, woraufhin ich ihm die Tablette hinwerfe, welche er fängt und gierig mit etwas Wasser einnimmt.

„Immernoch einen Kater?" ich verschränke belustigt die Arme vor der Brust und ziehe einen Mundwinkel leicht nach oben.

„Woher weißt du davon?" er sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an.

Ist das sein Ernst gerade?

„Weil ich dich gestern im Park aufgegabelt und nach Hause gebracht habe?" ich ziehe meine Augenbrauen ein wenig hoch.

„Echt?" er streicht sich beschämt durchs Gesicht und dann durch die Haare, weshalb ich leicht nicke.

„Warum bist du um die Uhrzeit denn noch draußen unterwegs?" er lässt sich zurück in die Kissen fallen und dreht seinen Kopf in meine Richtung.

„Ich war eine Runde laufen. Training und sowas, weißt du?"

Mit einem mal sitzt er kerzengerade im Bett und hält sich seine Hände vors Gesicht. „Fuck. Ich habe das Training verpasst, oder?" nuschelt er in seine Hände.

„Hast du, ja." sage ich und presse die Lippen aufeinander.

„Was hat der Coach gesagt?" er dreht seinen Kopf zu mir.

„Ich habe ihm gesagt, du bist Krank. Aber an deiner Stelle würde ich morgen wieder kommen, denn morgen sollst du alleine trainieren und am Freitag sollen wir das dann zusammen machen."

Er legt seinen Kopf etwas schief und runzelt die Stirn. „Wieso hast du das getan?"

Ich zucke leicht mit den Schultern. Noch bevor ich etwas sagen kann, ergreift er wieder das Wort. „Du kannst doch nicht immer so nett zu mir sein, wenn ich immer so fies zu dir bin." er wird zum Ende hin immer leiser.

„Wie wärs, wenn du dann zur Abwechslung auch einfach mal nett zu mir bist?" schlage ich trocken vor und presse die Lippen aufeinander.

Harry zwingt sich ein kleines lächeln auf. Einige Sekunden ist es still und wir sehen uns einfach nur an.

„Du solltest um die Uhrzeit nicht mehr draußen alleine rumlaufen." sagt er plötzlich, weshalb ich die Augen verdrehe. „Sagt der Richtige."

Jetzt verdreht auch er die Augen. „Du bist so klein, man könnte dich einfach in einen Rucksack stopfen und entführen." stellt er fest, woraufhin ich eine Augenbraue hochziehe und mir ein leises lachen entweicht.

Auch er grinst und zuckt mit den Schultern. „Ist so." sein grinsen wird zu einem kleinen lächeln. „Nein, mal ehrlich, geh lieber Nachmittags raus. Du weißt nie, wer um die Uhrzeit in der Dunkelheit lungert."

Klingt ja fast schon so, als würde er sich Sorgen machen. Dass ich nicht lache.

„Du hast nicht auf meine Frage geantwortet." sage ich dann schließlich, weshalb er mich fragend ansieht. „Welche Frage?"

„Ob es dir besser geht." wiederhole ich meine Frage vom Anfang. „Ich meine, du hast gut was getrunken und wenn mich nicht alles täuscht, hast du auch geweint. Hast du dich mit deiner Mum vertragen?"

Seine Augen verengen sich innerhalb von Sekunden zu Schlitzen. „Das geht dich gar nichts an, Tomlinson."

Ah, da ist er ja wieder.

„Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus!" sagt er nun etwas lauter.

Wäre wohl besser, ich erzähle ihm nicht, dass er mich gestern Abend gerne als seine Angelegenheit gehabt hätte.

Ich verdrehe bloß die Augen und seuftze auf. „Ist ja gut. Hab's nur gut gemeint."

Er wirft ein kleines Kissen nach mir. „Ich kann auf dein Mitleid verzichten, echt."

Ich fange das Kissen und sehe ihn etwas fassungslos an. „Fein." antworte ich nur und verdrehe die Augen erneut. Ich laufe auf das Bett zu und lege ihm das Kissen wieder hin, ehe ich zu seiner Zimmertür laufe.

„Fein." wiederholt er meine Worte, woraufhin ich leicht den Kopf schüttele und das Zimmer verlasse.

Unten an der Treppe passt mich Anne ab. „Schon fertig?" überrascht sieht sie mich an.

„Ich wollte nur die Hausaufgaben vorbeibringen." sage ich schnell und quetsche mich an ihr vorbei.

„Er ist unerträglich, wenn er einen Kater hat, Louis. Mach dir nichts draus." sie lächelt leicht.

Kann sie meine Gedanken lesen?

Ich nicke leicht und verlasse mit einem „Alles gut." das Haus der Styles', bevor ich mich auf den Weg zu unserem mache.

Ich brauche dein Mitleid nicht.

Pff. Wer hat gesagt, dass du es bekommst?

Blöder Hippie.

Ich schnaufe einmal durch und laufe nach oben in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett fallen lasse.

Wenn er nur wüsste, was er gestern Abend zu mir gesagt hat, wäre er sicherlich nicht so Vorlaut. Für eine Sekunde habe ich wirklich gedacht, er wäre nett. Aber nein. Erneut bin ich ins offene Messer gerannt. Erneut habe ich mich getäuscht. Aber wen wundert's, ich bin manchmal einfach zu naiv.

Ich werde nichts mehr für diesen Kerl machen. Nichts mehr.

plastic hearts [L.S.]Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz