Chapter fifteen - Hinter jedem Gesicht steckt eine Geschichte

19 1 0
                                    

--------------------------------------------------------
《~Hinter jedem Gesicht steckt》
《eine Geschichte》
--------------------------------------------------------

Mehrere Male blinzle ich, bevor ich mich an das Licht gewöhne. Verwirrt starre ich einer Tür entgegen. Ich kannte diesen Raum nicht.
Wo bin ich?

Erst jetzt fällt mein Blick auf die Füße vor meiner Nase. Mit meinem Kopf lag ich wohl auf der Brust von jemandem. Mit flachen Atem schließe ich die Augen. Doch der Geruch den ich wahrnehme, lässt meinen Wolf auf winseln.

Gelassen atme ich aus.
Es ist Lucián.

Die Tatsache das ich mit ihm kuschle, interessiert mich dabei eher wenig. Viel interessanter finde ich den Raum, in dem ich mich gerade befinde. Lange Bücherregale erstrecken sich an den Wänden. Sie erscheinen schon fast bis zum letzten Zentimeter gefüllt. Das Fenster an der Seite lässt Licht hereinscheinen. Dort stehen viele Pflanzen, die sich dem Licht sehnsüchtig entgegen drehen. Neben dem Fenster steht ein großer, aus edelholz gefertigter Tisch. Eine Menge Papier liegt darauf verstreut. Zeichnungen hängen an der Wand über ihm. Sie sind atemberaubend.

Mein Blick streift weiter zu einem großen Blatt neben dem Fenster. Es war unsere Weltkarte. Manchr stellen sind rot markiert und Pfeile sind ebenfalls zu erkennen.

Dieser Raum strahlt so viel Persönlichkeit aus und wirkt frei. Voll mit Interessen und Talenten. Ob es wohl der Raum von Lucián war?

Meine Konzentration richtet sich wieder auf den Lykaner neben mir. Seine regelmäßigen Atembewegungen waren leicht. Schläft er etwa?
Mit diesem Gedanken stütze ich mich etwas ab, um meinen Kopf in seine Richtung drehen zu können.

Das Schlafen konnte ich sofort ausschließen. Gelassen huschen seine Augen durch das Buch vor ihm. Er wirkt vertieft, weshalb er mir keine Beachtung schenkt.

Wieder meldet sich meine Wolf. Er hatte das Bedürfnis seine Aufmerksamkeit zu erzeugen. Es ist so ein komisches, ungewohntes Gefühl. Es verdreht mir jedes Mal wieder den Magen. Am liebsten würde ich ihn wieder verdrängen. Ihn die ganze Zeit spüren zu müssen, macht mich wahnsinnig. Dieses unangenehme Kribbeln in meinem Körper und diese ständigen Geräusche.
Ich fühle mich nicht wie ich selbst.
Alles ist so anders.

Die Angst vor seinen Taten gab es dabei auch noch. Hatte er nicht jetzt noch eine bessere Möglichkeit, mich zu beeinflussen?
Was wenn er jemandem etwas antut? Eine Gänsehaut streift über meinen Rücken.

Warum habe ich das nur getan? Mein schneller Herzschlag betäubt mich.
Ich habe nicht über die Konsequenzen machgedacht.
Das war ein Fehler.
So ein gewaltiger Fehler.

Warum kann ich nichts richtig machen?

Ich ziehe die Augenbrauen nach unten, bevor ich diesen Gedanken abschüttle.

Ich habe ihn gerade erst zugelassen.
Ich war weiter wie jemals zuvor.
Konnte ich das jetzt einfach so aufgeben?

Meine Gedanken richte ich also wieder auf Lucián.
Ich bin mir sicher, dass er weiß, dass ich wach bin. Schließlich habe ich meine Arme auf ihn gelegt und beobachte ihn. Wie ein Freak.

Doch recht schnell kommt mir die Erkenntnis. Er will das ich anfange zu sprechen. Es wundert mich nicht. Ich unterdrücke mir ein Seufzen.
Er bringt mich noch zum Wahnsinn.

„Was liest du?"
Schüchtern beiße ich mir auf die Unterlippe.

Seine Augen schießen vom Buch auf und blicken eindringlich in Meine. Für einen Moment bleibt mein Atem stehen. Sein intensiver Blick verpasst mir eine Gänsehaut.

'Choosen One'Onde histórias criam vida. Descubra agora