Chapter eleven - Vertrauen verdient man sich

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~Vertrauen verdient man sich
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Stunden vergehen.
Angekettet in einem kleinen Raum.
Dem Wahnsinn und unlösbaren Fragen überlassen.

Kratzspuren zieren die Wände neben mir. Es sieht nach einem wütenden Lykaner aus. Verständlich. Lykanthropen hassen es eingesperrt zu sein. Sie werden allmählich verrückt. Vorteile wenn man seinen Wolf verschließt.
Dennoch fühle ich mich einsam.
Verloren.

Werde ich hier je wieder rauskommen? Mein Vater wird durchdrehen. Sich Sorgen und Vorwürfe machen.
Und meine Mutter wird weinen. Bitterlich.

Nur weiß ich nicht, wie Kyoko darüber denken wird. Würde er wütend werden?

Ich habe viel über die Worte des Mannes nachgedacht.
Ich habe einige Fragen.

Als die Tür aufgeschoben wurde, sehe ich aufgeregt zu ihr. Würde er mir jetzt endlich meine Fragen beantworten?

Doch entgegen meiner Erwartungen treten zwei fremde Lykaner hinein. Ein stumpfer Blick mit Ketten in den Händen. Sie kommen auf mich zu.
Panisch rutsche ich an die Wand hinter mir. Was wollen sie hier? Warum die Ketten?

„Lasst mich in Ruhe!"
Grob werde ich gepackt. Sie drücken mich zu Boden, während ich versuche mich unter ihrem Griff zu winden. Meine Haut brennt höllisch, als sie das Eisen der Ketten über meine Haut schaben. Flehend versuche ich ihnen zu entkommen. Der Schmerz überzieht meine Handgelenke, die sie auf meinen Rücken drücken. Ich blinzle mir die Tränen weg und versuche nicht aufzuschluchzen.

Was habe ich getan?
Warum tut man mir das an?
Er meinte es würde mir nichts passieren. Ich tat doch das, was er wollte.

Er hatte gelogen und ich habe ihm geglaubt.
Ich bin so dumm und naiv.

Wie konnte ich ihm nur für eine Sekunde glauben?

Bei einem wütenden Knurren wenden sich die fremden Lykaner von mir ab. Zittrig atme ich aus, bevor ich ihrem Blick folge. Entgegen sieht mir der Lykaner mit den kalten blauen Augen. Sie waren in ein tiefes Schwarz getaucht. Es sah bestialisch aus. Gefährlich.
Sein Knurren war tief. Getränkt von unentbehrlicher Wut und Hass. Sein Auftreten sorgt für Angst. Macht.
Ergeben senken die Lykanthrophen neben mir den Kopf.

„Macht sie los und verschwindet."
Ein mächtiges Knurren besetzt seine Stimme. Es hört sich an, als wäre das dort keine Person mehr. Es war ein Wolf, der nach Blut bettelt. Als wäre er so kurz davor, alles zu zerlegen.

„Aber ihr Vate.."

„Macht. Sie. Los."
Seine Stimme lässt keinen Widerspruch zu. Er war ein geborener Alpha. Ein kalter Schauer zieht über meinen Rücken. Ich habe Angst vor dem, was jetzt auf mich zukommen wird.

Ergeben entnehmen sie mir die Fesseln und verschwinden durch die Tür, durch die sie gekommen waren. Nur der Mann mit den blauen Augen bleibt. Er mustert mich eindringlich.

Vorsichtig richte ich mich auf, ohne meinen Blick von ihm zu nehmen. Einige Tränen laufen noch immer meine Wange hinunter. Automatisch versuche ich diese wegzuwischen, wobei ich schmerzerfüllt aufzische. Meine Handgelenke waren Wund. Mit schwerem Atem mustere ich die Verletzungen. Sie erinnern mich an damals. An den tiefsten Punkt in meinem Leben. Sie brennen und lassen ein ungutes Adrenalin durch meine Adern rauschen.

Ein Knurren lässt mich aufsehen. Der Mann grummelt wütend. Mehr als wütend. Ich weiß nicht, wem das Knurren gewidmet ist, doch es macht mir Angst.
Würde er mir etwas tun?
Ich habe doch nichts getan.

'Choosen One'Where stories live. Discover now