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Es war still, aber nicht unangenehm still, ganz im Gegenteil, es war eine angenehme Stille.
Wir beide waren bereits seit ein paar Stunden wach, viel geschlafen haben wir nicht.
Mein Kopf ruhte auf seiner nackten Schulte und mit seinem Arm umschloss er mich. Mit unseren Händen spielten wir beide, indem wir sie immer wieder verschränkten und wieder von einander lösten.
Logan gab mir einen hauchzarten Kuss auf dem Kopf, was mich zum lächeln brachte.
Wenn ich daran dachte, wie oft unsere Lippen sich letzte Nacht berührten, könnte ich augenblicklich aufschreien vor Freude.
Die gemeinsame Nacht war mit einem Wort zu beschreiben: atemberaubend.
Ob es für ihn genauso schön war, wie für mich, wusste ich nicht. Natürlich hoffte ich das, obwohl ich mir vorstellen konnte und mir dabei ziemlich sicher war, dass er schon bessere Nächte hatte, die wesentlich aufregender waren.
Gefragt hatte ich ihn jedenfalls nicht, ich wusste nicht, wie und auch nicht was wäre, wenn nicht.
Stattdessen fragte ich mich selber, wie wohl sein erstes Mal war und mit wem. Bei dem wem rümpfte ich meine Nase und schüttelte den Gedanken sofort wieder ab.
"Logan", murmelte ich leise und räusperte mich.
"Hm?"
"Wann ... wann hast du dein erstes Mal?", flüsterte ich und drehte meinen Kopf leicht in seine Richtung.
Gedankenverloren schaute er in die Ferne, streichte aber dennoch ununterbrochen über meinen rechten Arm.
"Als ich 16 war, fast 17, auf einer Party von Freunden", überlegte er.
Mit 16 - das sind 3 Jahre Unterschied
In den 3 Jahren ist viel bei ihm passiert, viele Affären und Flirts mit einer Menge von Frauen.
Ich biss mir auf die Lippe, um meine Unsicherheit zu verbergen.
Natürlich war mir bewusst, dass er damals wirklich ein Badboy war, aber ich sehe nunmal die vielen Augenpaare, die auf ihn gerichtet sind.
"Wäre ich nochmal 16, würde ich vermutlich anders handeln mit meinem jetzigen Wissen", fügte er hinzu.
Stirnrunzeln drehte ich mich auf den Bauch, um ihn ansehen zu können.
"Was meinst du?"
Er hatte den Blick immer noch in die Ferne gerichtet.
"Ich denke, dass ich noch warten würde", erklärte er. "Auf die perfekte Frau." Endlich schaute er mir in die Augen und grinste.
Ich könnte nicht anders, als ihn zu lächeln und zu küssen.
Ich konnte spüren, dass seine Lippen geschwollen waren und musst sofort wieder lächeln.
Er zog mich enger an sich ran und drückte seine Lippen an meinen Hals.
Ein Krachen ließ uns aufhören.
Es klang ganz so, als würde Glas zersprungen sein.
"Ich schätze meine Mom ist zu Hause", schlussfolgerte Logan und vergrub sein Kopf in meiner Halsbeuge.
Erschrocken blinzelte ich und drückte ihn von mir weg.
"Wie lange ist sie schon zu Hause?", flüsterte ich und atmete tief durch.
Als er mir nicht antwortete, drückte ich ihn noch ein Stück weg. Panik und Scharm stieg in mir auf, sodass meine Wangen glühten.
"Logan, wie lange?"
Mir war die Situation mehr als peinlich. Wenn sie schon am Abend zurück kam und gehört hat, wie -
"Ganz ruhig, Honey", grinste Logan und wusste anscheinend, wovor ich Angst hatte. "Sie hatte Nachtschicht und ist vermutlich gerade gekommen."
Ich entspannte mich etwas, als er hinzufügte: "Die Nachbarn allerdings sollten alle Bescheid wissen."
Schmerzhaft biss ich mir auf die Unterlippe und schlug ihn.
Er lachte auf und wollte mich wieder zu sich ziehen, aber ich ließ ihn noch zappeln und wehrte mich.
"Wie sollten wirklich aufstehen, also los komm!", meinte ich stattdessen und stand auf, nackt.
Ich schämte mich deswegen kein bisschen, da er mich ohne Klamotten ja schon gesehen hat. Trotzdem pfeift er mir zu und legte die Arme hinter den Kopf und grinste.
Lächelnd streifte ich mir meine Unterwäsche über und warf ihm seine Boxershorts ins Gesicht.
Auch er zog sich schließlich an, gerade als er sein Tshirt holen wollte, bemerkte ich rote lange Kratzspuren über seinen Rücken. Erschrocken weiteten sich meine Augen und wurde rot vor Scharm.
Logan schien meine Reaktion zu bemerken und schaute sich im Spiegel an. Er lächelte auf und gab mir wortlos einen Kuss auf den Kopf, dann verließ er sein Zimmer und ging vermutlich runter zu seiner Mutter in die Küche.
Natürlich zog ich mich derweil auch an, dabei bemerkte ich allerdings, dass Logan mein Top gerissen hatte und ich ohne nicht meinen ziemlich löchrigen Pulli anziehen könnte, also beschloss ich Logan einen Pulli zu stibitzen und ging zu seinem Schrank.
Tatsächlich lagen sie für einen Jungen ordentlich zusammen gefaltet, was er wahrscheinlich seiner Mutter zu verdanken hat.
Ich suchte einen enger Geschnitteren, also den untersten und zog ihn raus, doch ebenfalls flog ein Stapel Papieren raus.
Selbstverständlich kramte ich die ganzen Zettel zusammen und legte sie in die braune Mappe zurück, als ich bemerkte, dass die Akte mit meinem Nachnamen gekennzeichnet wurde, der in Logan Schrift geschrieben wurden war.
Stirnrunzelnd wollte ich mit die Zettel genauer ansehen, was sollte er über mich schreiben?
Aber genau in dem Moment, hörte ich, wie Logan die Treppe hinaufstieg, sodass ich die Mappe unter den weiten Pulli schob.
Wie erwartet, trat Logan durch die Tür und lächelte mich sanft an. Sofort war mir die Akte egal und meine Gedanken waren wieder bei ihm und bei unserer gemeinsamen Nacht.
"Meine Mom hat uns Frühstück gemacht", erzählte er und zog mich am Arm Richtung Treppe.
"Ich muss wirklich nach Hause, Logan", erklärte ich zögernd, weil ich nicht unhöflich dastehen wollte.
Verständnisvoll nickte er und ließ mich meine Schuhe und meine Jacke anziehen, während er seiner Mom erklärte, dass er mich noch nach Hause bringen wollte.
Zusammen stiegen wir dann in sein Auto und fuhren zurück zu meinem Haus.

Good Badboy ?!Where stories live. Discover now