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Ich schlug vorsichtig meine Augen auf und mein Blick fiel auf die Wanduhr, die mir die Uhrzeit verriet.
19.00 Uhr
Geschockt riss ich meine Augen auf und sprang aus dem Bett.
Wie konnte ich fast eine Stunde schlafen, obwohl ich mich nur einige Minuten ausruhen wollte?
Schnell legte ich die Decke zusammen, schüttelte alle Kissen zurecht, so das das Bett aussah, wie vorher. Dabei blieb mein Blick zuerst an den unzähligen Kerzen hängen, die eine wunderbare Atmosphäre schufen, dann an dem Karton, das mit einer Schleife umwickelt wurde, auf dem sich zusätzlich ein Zettel befand. Langsam ging ich auf die Box zu und nahm den gelben, zusammen gefalteten Zettel und faltete ihn auf.
Für mein Engel
Bitte anziehen und anschließend um 19.30 Uhr in die Küche kommen
-Logan
Auf meinem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln bei dieser Geste. Ich legte den Zettel bei Seite und zog an der roten Schleife, dann öffnete ich den Karton und sah das lilane Kleid samt farblich abgestimmten hohen Schuhen.
Doch dann fiel mir ein, dass ich nur noch eine halbe Stunde zum fertig machen hatte, also sprintete ich ins Bad.
Ich duschte mich ausgiebig, ja, rasierte mich sogar, und cremte mich anschließend noch ein.
Aber anstatt mich ausruhen zu können, rannte ich bereits zu meiner Reisetasche und suchte nach passender Unterwäsche.
Verdutzt schlug ich mir meine Hand vor meinen Mund und sah das Stück Stoff in meiner Hand an.
"Rosy", murmelte ich Augen verdrehend und überlegte, was ich jetzt tun sollte.
Obwohl die weiße Spitzenunterwäsche eigentlich perfekt passen würde, waren zusätzlich Strapse angenähnt.
Nie in meinen gesamten Leben hätte ich so etwas angezogen, doch was hatte ich für eine andere Wahl.
Mein Blick fiel auf die Uhr, die mir sagte, dass ich noch 13 Minuten hatte.
Scheiß drauf - niemand wird es je zu Gesicht bekommen!
Schnell zog ich mir die Unterwäsche und mein Kleid an und rannte wieder zurück ins Bad, wo ich zuerst meine Haare föhnen und seit anschließend lockte.
Sogar an einen Lockenstab hatte meine beste Freundin gedacht!
Danach schminkte ich mich dezent und zog meine Schuhe an.
19.32 Uhr
Ich verdrehte meine Augen. Natürlich war Ich zu spät, wie konnte es auch anders sein!
Ich öffnete langsam die Tür und schritt vorsichtig den Flur zur Küche entlang, als ich am Ende mit etwas hartem zusammen stieß und fast hin gefallen wäre, hätte der jenige mich nicht aufgefangen.
"Ich dachte schon, du kommst nicht mehr, Honey", raunte mir Logan in mein Ohr, sodass ich automatisch Gänsehaut bekam.
"I-ich hatte doch etwas mehr Zeit gebraucht, als ich gedacht hatte", stotterte Ich schüchtern und stellte mich normal hin.
"Du siehst atemberaubend aus!", grinste er charmant und sah mich von Kopf bis Fuß an.
"Danke", murmelte ich lächelnd. "Kann ich nur zurück geben", fügte ich schnell hinzu und betrachtete sein schwarzes Hemd, welches er durch die hoch gekrempelten Ärmel und dem lockeren Zumachen der Knöpfe, unglaublich gut saß.
Dankend lächelte er kurz, zog mich schließlich mit sich. "Komm!"
Wir betraten die offene Küche und somit auch das Esszimmer. Vor Freude und Erstaunen schlug ich mir meine Hände vor den Mund und betrachtete, was vor mir lag.
Der Tisch war durch die vielen Kerzen und Blumen wunderschön geschmückt, dich was mich nich mehr zum Staunen brachte, war das unzählige Essen vor mir: Salate, Beilagen, Fleisch, und so weiter.
"Wann ...?", brachte ich nur heraus, da ich einfach nicht auf das alles klar kam.
"In einer Stunde kann man eben viel erreichen", zuckte er nur mit den Schultern, als wäre es keine große Sache.
"Und jetzt komm! Ich will das alles nicht umsonst gekocht haben", grinste er und schob mich zu dem Stuhl am Ende. Gentleman-mäsig schob er das Holzgestell zurück, sodass ich mich hinsetzten konnte, anschließend nahm auch er Platz.
Danach begannen wir reichlich zu Essen und je mehr ich von etwas anderem probierte, desto besser schmeckte mir alles.
"Jetzt sag aber ehrlich: war das von Anfang an geplant?", fragte ich schließlich.
"Ähm eigentlich ... nicht", schmunzelte er. "Eigentlich hatte ich einen Tisch reserviert in einem Restaurant, aber anscheinend hatte sie die Reservierung nicht richtig eingespeichert, sodass daraus nichts geworden ist."
"Dafür, dass du aber improvisieren musstest, hast du das aber ziemlich gut hingekommen", lächelte ich ihn aufmunternd an.
"Wenigstens gefällt es dir", zwinkerte er mir zu, sodass in meinem Bauch Schmetterlinge aufflogen.
"Apropo gefallen", murmelte er und stand auf.
Fragend schaute ich ihm hinterher, als er ein kleines Kästchen auf den Tisch stellte.
"Was ist das?", fragte ich unsicher und schaute Logan an.
"Dein eigentliches Geschenk", lächelte Er mich sanft an und schob es zu mir.
"Mein eigentliches Geschenk? Logan, ich kann das nicht annehmen! Das alles kann ich eigentlich nicht annehmen!", entgegnete ich und sah mich um.
"Annabelle, man hat dir 14 Jahre deines Lebens nichts gegönnt, jetzt sei doch mal vernünftig und nimm dein Geschenk an", rollte mein Freund mit seinen Augen.
Ich atmete tief ein und wieder aus und sah die Schachtel an.
Vorsichtig öffnete ich dir Schatulle und erneut riss ich an diesem Tag meine Augen auf. Vor mir befand sich eine wunderschöne silbernen Kette mit einem kleinen silbernen Herzanhänger, der mit ein paar Steinen zusätzlich geschmückt worden ist. Auf der Rückseite war ein 'L' eingraviert mit dem zusätzlichen Datum, wann wir uusam.en gekommen sind.
"Logan, die ist wunderschön", flüsterte Ich und nahm den Anhänger auf die Hand.
"Ich ... Du musst sie zurück geben", entgegnete ich und sah ihn kopfschüttelnd an. "Ich kann die nicht annehmen"
"Du wirst", beteuerte er und sah mich bedrohlich an.
Ich atmete hörbar aus und betrachtete derweil immer noch die schöne Kette.
"Komm, ich zieh sie dir an", bot er an und stand bereits auf.
"Gibt es hier einen großen Spiegel?", fragte ich nach.
"Ja, im Schlafzimmer", murmelte Logan und sah mich fragend an.
"Immerhin will ich sie doch an mir sehen", lächelte ich auf, nahm seine Hand und zog ihn in den kleinen Gang.

Good Badboy ?!Where stories live. Discover now