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Doch sofort erstarb mein Lachen, als ich ihn sah ...

"Dad? W-was machst du schon so früh hier?", fragte ich stotternd und blickte kurz zur Wanduhr.
"Ich hatte mir heute frei genommen", lächelte Er mich an.
Er lächelte mich an?
Mein Blick wanderte zu seinen vollbepackten Hände und mein Augen weiteten sich.
"Und was machst du da?", fragte ich verdutzt weiter.
"Ich koche, zumindest versuche ich das", erklärte er und wandte seinen Blick auf die Schüssel mit Kartoffeln.
Er kocht? Seit wann kocht mein Vater?
Mein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als Logan hinter mir auf tauchte. Er schien genauso überrascht zu sein, jedoch hielt sich dies in Grenzen.
Mein Dad blickte neugierig zu dem Jungen neben mir und musterte ihn von oben bis unten.
Angespannt beobachtete ich ihn und analysierte jede Bewegung, die er machte.
"Hi, ich bin Logan", lächelte mein Freund meinen Dad an und reichtete ihm die Hand.
Sofort zuckten bei meinem Dad die Mundwinkel nach oben und er ergriff die Hand.
"Hallo, ich bin Thomas, Annabelle's Vater", stellte sich auch dieser vor.
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe und schaute zwischen den beiden hin und her, als mich beide fragend ansahen, räusperte ich much leise.
"Dad, brauchst du vielleicht ... Hilfe?", fragte ich meinen Vater schnell.
"Um ehrlich zu sein, bin ich gerade fertig geworden. Ihr könnt höchstens den Tisch noch decken", bot er uns lächelnd an.
"Damit kennst sich ihre Tochter nur zu gut aus", murmelte Logan neben mir und grinste dabei.
Ich unterdrückte ein Lachen, indem ich mir lächelnd auf die Lippe biss. Vor meinem inneren Auge spielte sich erneut das Szenario durch, wie ich samt Teller fast auf den Boden geknallt war, hätte Logan mich nicht aufgefangen.
Mein Dad schaute nur fragend zwischen und hin und her, doch keiner äußerte sich mehr dazu, sondern verteilten die Teller auf dem Tisch.
Keine 15 Minuten später saßen wir nur zu dritt, da Cole länger Trainig heute hatte, am Tisch und aßen still den Braten, den Dad erstaunlicherweise sehr gut hingekommen hatte.
"Logan, erzähl von dir!", forderte mein Dad meinen Freund auf und unterbrach somit die Stille.
"Da gibt's wirklich nicht viel zu erzählen: Ich bin 19 Jahre alt, gehe auf dieselbe Schule, wie ihre Tochter, ich bin Einzelkind und trainiere regelmäßig", entgegnete Logan gelassen, so als hätte er diese Informationen schon tausend mal vor dem Spiegel auf und ab gesagt.
"Und woher kennt ihr euch?", fragt er weiter.
Kurz warfen Logan und ich und einen Blick zu und leicht schüttelte ich mein Kopf.
"Wir kennen uns aus der Schule, wir haben eine Kurse zusammen", log ich und sah meinen Dad neutral an und nahm ich in Schluck Wasser.
"Ganz nett, dein Freund", entgegnete mein Vater mit einem amüsierten Lächeln.
Meine Augen weiteten sich und natürlich verschluckte ich mich, sodass ich husten musste.
Logan hatte aufgehört zu kauen und sah meinen Dad überrascht und gleichzeitig ertappt an.
"Ich ... ähm ...", stotterte Ich verdutzt, doch meine Gedanken kreisten nur darum, wie er so etwas gemerkt haben könnte.
"Annabelle, ich kenne dich schon dein Leben lang, denkst du etwa nicht, dass ich so etwas merke?", beantwortete mein Dad die ungestellte Frage kopfschüttelnd.
Ich wusste nicht, was ich hätte noch dazu sagen sollen, da wirklich alles stimmte, was mein Dad gesagt hatte.
Jetzt ist die Katze aus dem Sack und wie sollte ich denn noch die Wahrheit leugnen?
Doch, was ich nicht verstand, war die Tatsache, dass er nicht ausgeflippt ist oder mich angeschrien hatte, so wie bei Cole.
Klar, bei meinem Bruder was das ganze noch extremer, da er ja zusätzlich mit Chrissy geschlafen hatte, jedoch konnte ich mich nicht vorstellen, dass er ohne diese Info nicht ausgerastet wäre.
"Seit wann weißt du ...?", fragte ich leise nach.
"Um ehrlich zu sein, nicht lange. Mir war zwar immer aufgefallen, wie du lächelnd nach Hause kamst, aber nie so weit gedacht. Und irgendwann hab ich euch gesehen, zusammen", erzählte er und sah immer wieder zwischen Logan und mir hin und her.
Das letzte Wort betonte er ganz besonders und ich wusste auch sofort, was er meinte. Mein Vater hat mich dabei beobachtete, wie ich einen ihm fremden Jungen geküsst hatte.
Mein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.
"Ich ... wollte dir davon auch noch erzählen, ...", fing Ich unsicher an und sah hilfreichen zu meinem Freund, der mich immernoch ertappt ansah.
"..., aber Annabelle wollte damit noch warten", erzählte Logan grinsend.
Ach ja?
Mein gekünsteltes Lächeln verriet wohl die Lüge, da mich mein Vater prüfend musterte.
"Wenn das so ist", grinste er vor sich hin und wandte sich wieder seinem fast leerem Teller zu.
Ich musste mir ebenfalls ein Lachen verkneifen, da ich wusste, er habe die Lüge bereits erkannt.
Unauffällig blickte ich zu Logan, der mich amüsiert anschaute, und verdrehte deshalb meine Augen.

Still aßen wir zu Ende und räumten anschließend den Tisch leer.
"Ich muss dann leider auch wieder gehen", sagte Logan, während sein Blick seiner Armbanduhr galt.
"War nett sie kennen gelernt zu haben, Mr Fields", verabschiedete sich Logan und reichte ihm die Hand.
"Mich auch, Logan! Und pass unbedingt auf meine Tochter auf", lächelte mein Dad ihn an.
"Ich stehe direkt neben euch!", rollte ich seufzend meine Augen und schob Logan zur Haustür.
"Ich glaube, dein Dad mag mich", grinste Logan mich an.
"Hoffentlich", murmelte ich leise und kaute auf meiner Lippe.
"Jeder, der mit mir zu tun hat, hat mich am Ende gemocht", lächelte Er amüsiert und band sich seine Schnürsenkel.
Kopfschüttelnd beobachtete ich ihn dabei.
"Woher willst du das wissen?", fragte ich interessiert nach und stemmte meine Hände vor der Brust.
"Du bist das perfekte Beispiel", grinste er charmant.
Ich lachte auf und rollte dabei mit meinen Augen.
"Schleimer", hustete ich sarkastisch und hielt mir zusätzlich die Hand vor dem Mund.
"Hast du etwas gesagt, Honey?", fragte Logan lächelnd, als er seine Lederjacke anzog.
"Ne, alles gut", entgegnete ich genauso grinsend zurück und sah ich selbstbewusst an.
Langsam öffnete Logan die Tür und wir beide traten heraus in die Kälte.
Sofort begannen meine Beine zu zittern und ich schlang schützend die Arme um meinen Oberkörper. Logan sah mich dabei amüsiert an.
"Du bist echt der tollste Freund, den man haben kann", gab ich ironisch von mir, doch keine zwei Sekunden später befand ich mich in den Händen vom ihm.
In meine Nase stieg der gewohnte Geruch und automatisch zuckten meine Mundwinkel nach oben.
"Besser", raunte er mir in mein Ohr, sodass ich pure Gänsehaut bekam, doch ich brachte nur ein Nicken zustande.
"Gute Nacht, Honey", flüsterte er und sah much dabei intensiv an.
Kurz schluckte ich, um wieder etwas sprechen zu können.
"Du auch", sagte ich genauso leise zurück und warf einen kurzen Blick auf seine Lippen, die sich augenblicklich zu einem Grinsen verzogen.
Langsam senkte er seinen Kopf und ich stellte mich auf die Zehenspitzen, biss unsere Lippen sich zum Abschied trafen.

Good Badboy ?!Where stories live. Discover now