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Langsam öffnete ich meine Augen und gähnte ersteinmal lautlos auf. Es dauerte kurz, um mich zu erinnern, was gestern passiert oder nicht passiert war: mein Geburtstag.
Unglaublich, dass ich jetzt 18 Jahre alt bin und immernoch fühle ich mich, wie vorher!
Die einen gehen an ihrem Geburtstag in die Clubs oder wandern von einer Party zur anderen, bei der sie bis zum Morgengrauen bleiben, und sich zu schütten. Tja, und ich hatte eben einen gemütlich perfekten Tag in einer wunderschönen Gegend mit dem besten Freund, den man vermutlich haben konnte!
Leicht drehte ich meinen Kopf nach hinten, da Logan hinter mir schlief und sich mit seinen starken Armen um meiner Taille festhielt.
Schmunzelnd betrachtete ich den gutaussehenden Jungen, der mich näher zu sich zog.
Für mich ist das irgendwie noch nicht ganz real zu wissen, dass Logan Drakeson, der unfassbar gutaussehenden Badboy, der wirklich jedes Mädchen haben könnte, wirklich mein Freund ist!
Lächeln strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Doch ich bin mir dessen bewusst, dass Logan vor mir irgendetwas verbirgt und das macht mir zu schaffen ...
Meine Mundwinkel zogen sich etwas nach unten, sodass mein Lächeln verschwand.
Ich wollte, nein, musste etwas dagegen tun! Immerhin mag es niemand gerne belogen zu werden, besonders nicht ich, da ich schon viel erlebt hatte. Ich musste unbedingt herausfinden, wer eigentlich dieser Joseph ist und welche Lieferung er meinte! Doch wie sollte ich das anstellen? Ich wusste, wenn ich Logan direkt darauf ansprechen würde, würde er sauer auf mich und vermutlich noch mehr verschlossener gegenüber diesem Themen werden, aber was sollte ich dann tun?
Seinen Handycode kenne ich allerdings auch nicht, und seien wir mal ehrlich, wer lässt sein Handy schon jemals alleine?
Dann blieb mir nur noch sein Zimmer übrig, jedoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass er mich dort alleine lassen würde ...
Die Operation verläuft doch schwieriger, als gedacht ...
Plötzlich spürte ich etwas weiches an meinem Nacken, sodass ich zusammen zuckte und Gänsehaut bekam.
"Morgen", murmelte Logan verschlafen und küsste mich auf die Wange.
"Morgen", entgegnete ich lächelnd und drehte mich so zu ihm, dass ich ihm ins Gesicht schauen konnte.
"Bist du schon lange wach?", fragte er müde und schaute auf die Wanduhr, welche bereits zehn Uhr anzeigte.
"Ne, ich bin gerade erst aufgewacht", erklärte ich grinsend und beobachtete Logan, der müder schien, als er vermutlich wollte.
"Wir sollen aufstehen, oder?", fragte er mit geschlossenen Augen, sodass ich auflachte.
"So wie du aussiehst, könntest du direkt nochmal für ein paar Stunden schlafen", kicherte ich und strich ihn erneut diese hartnäckige Strähne aus dem Gesicht.
"Schon möglich", murmelte er grinsend, wobei seine Augen geschlossen blieben.
"Gut, dann denke ich, dass ich wohl zuerst duschen gehe", entgegnete ich Schulter zuckend und stand vom Bett auf.
Auf dem Weg zum Bad zog ich mir bereits mein T-shirt aus, da er mich erstens sowieso schon in Unterwäsche gehen hatte, und das nicht nur einmal ... Und zweitens schläft er ja eh nichmal und wird mich nicht beachten.
Ich konnte eine Bewegung hinter mir spüren, sodass ich mich aus Neugierde umdrehte.
"Was wird denn das?", fragte ich sichtlich überrascht und betrachtete Logan, der ebenfalls sein Nachtshirt abgezogen hatte.
"Wo nach sieht's denn aus? Ich komme mit!", grinste er charmant und ging ebenfalls auf das Bad zu.
"Und wer hat gesagt, dass du mitkommen darfst?", schmunzelte ich und trat ins Bad.
"Du! Als du dein T-shirt ausgezogen hast", lächelte Er und zeigte auf das graue Kleidungsstücke.
"Du machst gerade deinem Namen alle Ehre, weißt du das?", verdrehte ich meine Augen.
Als Antwort grinste er nur amüsiert, was dazu führt, dass ich dir Badezimmertür vor seiner Nase zuschlug und abschloss.
Kopfschüttelnd zog ich mich komplett aus und duschte, alleine ...

Nach dem duschen, frühstückten wir zusammen, packten unsere Sachen und verließen die Hütte.
Traurig schaute ich mich noch einmal um und musterte jede kleine Ecke, dir mich an die schöne Zeit erinnert, auch wenn es nur drei Tage waren.
Alles, wirklich jeder einzelne Gegenstand spiegelte die wunderbaren letzten drei Tage wieder, die ich hier verbringen durfte, und ehrlich gesagt, hatte ich mir den Abschied leichter vorgestellt, denn immerhin ist das hier nur eine Holzhütte.
"Kommst du?", rief Logan schon von draußen zu mir und klimpert mit den Schlüsseln.
"Ja", schrie ich zurück und zog die Tür hinter mir zu.
Gott, wie ich das Haus vermissen werde! Frei von allen Problemen und alles Sorgen ...
Traurig schlenderte ich zu Logan ins Auto, setzte mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an.
Seufzend sank ich in dem Ledersitz nieder und schloss für einen kurzen Moment meine Augen, um die letzten drei Tage Revue passieren zu lassen.
"Alles in Ordnung? ", fragte Logan besorgt und warf mir einen prüfenden Blick zu, bevor er los fuhr.
"Klar", lächelte ich sanft und sah ihn kurz an.

~

Nach einer ewig langen Rückfahrt, bog Logan endlich in die Straße ein, wo sich mein Zuhause befand.
Ich konnte schon das weiße Haus mit dem roten Auto meines Bruders erkennen und sofort hob sich meine Laune etwas mehr.
Obwohl ich die Zeit mit Logan mehr als genossen hatte, freute ich mich umso mehr auf meine Familie und Rosy, da ich sie ebenfalls vermisst hatte.
Logan parkte gekonnt am Straßenrand und stellte den Motor ab. "Da wären wir wieder", schmunzelte er und sah von mir rüber zu meinem Haus. Ich folgte seinem Blick und atmete tief aus.
"Verrückt, wie schnell die drei Tage vergingen, findest du nicht auch?", fragte ich ihn leise, während mein Blick immernoch an dem weißen Haus hängen blieb.
"Mit den Menschen, die man gern hat, vergeht alles, wie im Flug", entgegnete er grinsend und legte seine Hand auf meine. Automatisch lächelte ich auf und sah wieder zu meinem Freund.
"Ich hoffe, dass war nicht das letzte mal, dass wir so ein Ausflug gemacht haben", lachte ich sarkastisch, genauso wie Logan.
"Nichts lieber, als das, Honey", zwinkerte er mir zu, sodass mein Körper kribbelte.

Schließlich stiegen wir aus, ich nahm meine Tasche und steuerte auf die Haustür zu, dicht gefolgt von Logan.
"Wir sehen uns morgen?", fragte ich und fuhr mir durch mein blondes Haar.
"Natürlich", grinste er mich an und zog mich an meiner Taille zu sich.
Reflexartig legte ich meine Arme uns seinen Nacken und schaute zu ihm hoch, da er um einiges größer war, als ich.
"Danke, für das beste Geschenk, dass ich je hatte", flüsterte Ich ehrlich und küsste ihn auf die Wange.
"Für dich, tue ich alles", entgegnete er lächelnd zurück und senkte seine Lippen langsam auf meine, sodass ich mich automatisch auf die Zehen stellte.
Plötzlich zog jemand de Tür von innen auf und kreischte auf, sodass wir beide erschrocken zusammen zuckten.
Wir lösten uns schnell, da wurde ich schon in eine heftige Umarmung gezogen.
"Alles Gute zum Geburtstag, Annabelle!", begrüßte mich Rosy herzlich, dich ich war noch etwas zu perplex um zu reagieren.
"Danke ... ähm ... was ... machst du hier?", stotterte Ich verdutzt und schlang auch meine Arme um ihren Körper.
"Logan hatte mir geschrieben, dass ihr losgefahren seid und da konnte ich mich einfach nicht mehr zügeln und musste dich begrüßen", strahlte sie förmlich und löste sich von mir.
"Ich wollte euch natürlich nicht stören und hatte euch Zeit gelassen, aber ich hatte nicht gedacht, dass euch der Abschied so schwer voneinander fällt", rollte sie mit ihren braunen Augen.
"Kurzerhand hab' ich beschlossen die Tür endlich aufzumachen, da ich ein wirklich ungeduldiger Mensch bin", zuckte sie mit ihren Schultern , wobei ich auflachte.
"Du musst mir alles erzählen, von der Autofahrt hin bis zur Autofahrt zurück", flüsterte sie und zwinkerte mir zu, sodass ich lächeln musste.
"Logan, ich muss mich bei dir wirklich entschuldigen, aber Annabelle hat mir noch viel zu erzählen, ja?", richtete sich meine beste Freundin an Logan und zog mich bereits am Handgelenk ins Haus.
"So wie es aussieht, kann ich wohl nichts mehr dazu sagen", zuckte er nur lächelnd mit seinen Schultern und gab mir die Tasche.
"Da hast du irgendwie recht, und jetzt komm!", strahlte sie begeistert und hielt mich immernoch am Handgelenk fest, sodass ich mit geschleift wurde.
Ich formte noch ein 'Bis morgen' mit meinen Lippen über meine Schulter und als Antwort nickte er mir zu, dann wurde die Tür hinter mir zugeschlagen.
Offenbar war meine beste Freundin ganz heiß darauf  alles zu erfahren ...

Good Badboy ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt