Kapitel 88

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Der Mittwoch war ruhig verlaufen.

Ich hatte bei David übernachtet und mit ihm gefrühstückt.

Der Tag nach Weihnachten war immer schön. Ich konnte meine Geschenke nochmal betrachten, alles war still und die Stimmung war auch noch da.

Bis in den späten Nachmittag war ich bei David geblieben. Wir hatten miteinander geredet, gelacht, gekuschelt und uns geküsst.

Heute war schon Domnerstag.

Ich hatte zwar nicht bei David übernachtet oder er bei mir, aber ich hatte mir gestern noch heimlich ein ungewaschenes Shirt von ihm ausgeliehen und so war die Nacht trotzdem ganz erträglich gewesen.

Dennoch freute ich mich, als ich am Morgen eine Nachricht von David bekam.

Mach die Haustür auf, Engelchen. ♥

Ich grinste leicht und huschte leise nach unten zur Haustür, sodass meine Eltern nicht aufwachen würden. Falls sie überhaupt noch schliefen. Als ich angekommen war, öffnete ich die Tür und sah in Davids perfektes Gesicht.

"Guten Morgen." begrüßte ich ihn und er erwiderte es mit einem Kuss auf die Wange. "Was machst du hier so früh?"

"Nichts, ich habe dich einfach jetzt schon vermisst." lachte er.

"Shht, ich will nicht, dass meine Eltern wissen, dass du hier bist." warnte ich ihn.

Er runzelte die Stirn. "Es ist deine Entscheidung und ich will dich nicht drängen, aber meinst du nicht, dass es einiges erleichtern würde, wenn wir unsere Beziehung nicht mehr länger verheimlichen würden?"

"Hmm." Ich zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich schon. Aber ich möchte auch nicht zu meinen Eltern kommen und ihnen ganz nebenbei erzählen, dass wir schon über einen Monat zusammen sind." gab ich zu Bedenken.

"Ach was, deine Mutter liebt mich sowieso." Er grinste und ging dann hinter mir die Treppe nach oben.

"An deinem Ego müssen wir noch etwas arbeiten." meinte ich Augen verdrehend.

"Nein, das ist gut so. Ich bin egoistisch und du besitzt überhaupt keinen Ego. Dann sind wir völlig verschieden, wie Yin und Yang. Aber genauso wie Yin und Yang brauchen wir uns gegenseitig." erklärte er mir wichtigtuerisch, zog mich dabei aber sanft in eine Umarmung und küsste mich gleich nachdem er das gesagt hatte.

"Du bist ein Arsch, aber ein süßer Arsch." Ich schüttelte den Kopf über ihn.

"Du hast sexy vergessen. Aber danke, dein Arsch ist auch süß." Er grinste breit, kniff mir in den Po und zog mich dann aufs Bett.

"Warum so gut gelaunt heute?" fragte ich ihn misstrauisch.

"Hat keinen besonderen Grund. Aber gestern war Weihnachten, übermorgen werde ich 18 und drei Tage nach meinem Geburtstag ist Silvester. Da kann ich mich echt nicht beschweren." antwortete er. "Das einzige worüber ich mich beschweren kann, ist, dass du mir das Gefühl gibst, diese Beziehung möglichst lange geheim halten zu wollen." David sah mich intensiv an.

Ich schluckte, wegen seinem ernsten Blick. "Warum?" fragte ich nach.

"Nun ja, ich war es, der dich vor unseren Freunden geküsst hat und du willst nicht mal deinen Eltern sagen, dass du schon wochenlang einen Freund hast." erwiderte er.

"Du hast Recht. Aber es liegt definitiv nicht daran, dass ich nicht will, dass jemand von uns weiß. Im Gegenteil. Aber May ist deine Schwester und meine beste Freundin, da ist es wohl logisch, wenn ich mir Zeit lassen wollte es ihr zu sagen. Und bei meinen Eltern... ich bin irgendwie nervös vor ihrer Reaktion." gab ich seufzend zu.

My Best Friends BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt