My Best Friends Brother

Kapitel 07

Am nächsten morgen kam ich ausnahmsweise mal rechtzeitig aus dem Bett und machte mich in Ruhe fertig.

Zuerst frühstückte ich in meinem Pyjama, nur, dass ich mir noch flauschige Kuschelsocken angezogen hatte, damit ich keine kalten Füße bekam. Allerdings beinhaltete mein Frühstück nur eine Tasse heißen Tee, ich mochte Kaffee nicht so. Entweder war er so bitter oder man versüßte ihn, aber da konnte ich gleich einen Tee trinken. Dazu aß ich einen Apfel.

Nach meinem Frühstück duschte ich mich schnell mit warmem Wasser ab. Als ich wieder fertig war, föhnte ich meine Haare, sodass sie trocken waren. Denn von allein würden sie so schnell nicht trocknen und ich wollte nicht krank werden, wenn ich mit nassen Haaren zu der Jahreszeit rausging.

Danach wühlte ich in meinem Kleiderschrank nach passenden Klamotten und entschied mich relativ schnell für eine dunkelblaue enge Jeans und dazu einen etwas größeren, hellgrauen Strickpulli. Ich wollte ja niemanden beeindrucken und hielt sowieso nie viel davon, sich besonders aufzustylen. Ich fand nicht, dass ich ungepflegt aussah und das genügte mir.

Ich putzte noch meine Zähne, trug Deo und nur ein wenig Parfüm auf, um nicht schlecht zu riechen aber auch keine einzige Duftwolke zu sein. Ich schminkte mich wie immer dezent und ließ meine blonden Haare einfach über meine Schultern fallen.

Ich packte noch alles für die Schule ein, also auch das Physik Protokoll und Davids Hausaufgaben. Dazu kamen noch einige nötige Sachen wie Handy, Geld und Schlüssel.

"Tschüss!" rief ich meinen Eltern einfach zum Abschied zu, bevor ich mir meine Schuhe und eine Jacke anzog.

Nur kurze Zeit später saß ich schon im Bus und stieg an der Haltestelle vor der Schule aus. Ausnahmsweise musste ich mich mal nicht hetzen, da ich zwar nicht überpünktlich aber auch nicht zu spät war.

Ich lief zu dem Klassenzimmer, in dem wir jetzt Geschichte hatten. Geschichte mochte für manche interessant sein, doch ich fand es einfach nur extrem viel Stoff und viele Daten mit passenden Ereignissen zu merken. Dementsprechend schlecht war ich auch. Aber man konnte nicht überall gut sein und ich schrieb großenteils 4-er, sodass ich keine Gefahr darin sah.

Ich setzte mich auf meinen Platz und lehnte mich zurück. Das hatte man dann davon, wenn man so früh kam. Leah, Hope und auch Amy waren noch nicht da. Sie kamen immer alle gleichzeitig und deswegen langweilte ich mich ziemlich.

Jedenfalls bis ich einen kleinen Papierflieger an den Hinterkopf bekam. Ich ignorierte ihn einfach, doch kurz danach hörte ich Schritte zu mir kommen und eine ziemlich große und eindeutig männliche Hand erschien mit dem Papierflieger, der mich offenbar gerade am Kopf getroffen hatte. Ich drehte mich so halb um, nur um in das emotionslose Gesicht von David zu blicken. Ich nahm wortlos den Flieger in der Hand, mit dem er vor mir rumwedelte wie ein kleines Kind. Nachdem ich in aufgefaltet hatte, musste ich mich erst mal bemühen um die vier Wörter zu lesen.

Gib mir meine Hausaufgaben!

Dein Mr. X

Ich sah zurück zu David, der immer noch schräg hinter mir stand und seufzte kurz auf, da er so einen Aufstand deswegen machte. Das mit dem unbekannten Absender hätte er sich sparen können, denn Mr. X hatte mir den Brief, der vielmehr ein zerknitterter Papierflieger war, eigenhändig überreicht. Außerdem widersprach sich sein Text, denn um Mr. X seine Hausaufgaben zu geben, musste ich wissen, wer er war.

Ich kramte in meiner Tasche, bis ich sein ganzes Zeug fand und reichte es ihm, immer noch ohne ein Wort zu sagen, da ich es nicht für nötig und besser so hielt.

Er ging sogleich auch wieder, ebenfalls ohne einen Kommentar, bis auf sein Grinsen, was mir persönlich ganz Recht war.

Der Unterricht begann ohne weitere erwähnenswerte Störungen oder Unterbrechungen, ebenso wie die restlichen Stunden dieses Schultages. In Physik gab ich mein Protokoll ab. In den Pausen redete ich mit Amy, Leah und Hope. Claire und May hatte ich leider den ganzen Tag nicht gesehen, aber wir hatten für heute was ausgemacht. Wir wussten noch nicht was, aber irgendwas zu dritt.