Part 88

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Ich schmiss mein Fahrrad schon beinah ins Gebüsch so sauer war ich auf meine Familie. Ich verstand nicht wie sie so etwas tun. Ist das normal? Ich würde mein Kind ganz sicher nicht so behandeln. Ich hämmerte mit der Faust gegen die Holztür, während ich tausendmal die Klinge betätigte. Es dauerte viel zu lang bis Gin mir die Tür öffnete und mich erschrocken anblickte. Auch sie wusste davon, ganz klar. Als sie ein Schritt zur Seite ging sah ich meinem dad der ein paar Meter entfernt stand. Er trug einen Anzug, ich mein einen Anzug hallo war das hier irgendein Geschäft was er erledigen musste? Mir brannte die Sicherungen durch und ich stürmte auf ihn zu, presste meinen Fingern gehen seine Brust und brüllte „was fällt dir ein? Spinnt ihr eigentlich alle?!"
Mein dad sah mir erschrocken ins Gesicht „beruhig dich Selena" meinte er.
Das konnte nicht sein Ernst seinoder?
„Ich soll mich beruhigen? Wie konntest du nur dad" spuckte ich wütend, während mein Herz mir heftig gegen die Brust schlug „du machst hier einen beschissenen Deal mit meinem Freund! Und ihr wollt mich mit dem Auto bestechen. Weißt du was, ich brauche kein Auto ich kann auch mit dem Fahrrad fahren."

Ein leichtes grinsen huschte über sein Gesicht was mich um so wütender machte „was ist? Ich finde das ganz und gar nicht lustig. Wenn mum so ist wie sie ist okay.. aber auch noch du?"
Seine Miene wurde schlagartig starr „ich weiß, ich weiß. Justin ist oben, geh zu ihm."

Ich raufte mein Haar und dachte er würde mich verarschen aber das tat er nicht, denn nachdem er dies zum mir gesagt hatte verschwand er durch die Haustür und ging. Er ging einfach so ohne mir irgendwelche antworten zu geben.
Gin schloss die Tür und sah mich an.
„Du hast da mitgemacht?" fragte ich. Sie sah traurig zu Bode, sagte jedoch gar nicht und verschwand.
Ich habe es eindeutig mit verrückten zutun. Ich rannte die Treppe hoch, sodass ich beinah stolperte. Als ich vor Justins Türe stand, hatte ich plötzlich Panik. Was ist wenn er den Deal mit meinem dad abgeschlossen hatte. Er würde mich nicht mehr sehen wollen oder eher gesagt dürfte mich nicht mehr sehen. Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte wurde die Tür geöffnete und Justin rannte beinah in mich rein. Ich sah hoch in seine Auge, die auf mich gerichtete waren. Seine Augen standen voller sorgen und Panik.

„Baby" hauchte er dann erleichtert und schlang seine Arme um mich. Ich drückte mich an ihn. Er küsste meine Haare, so wie meinen gesamten Kopf. Ich musste kichern, dann ließ er von mir ab „ich wollte gerade zu dir. Meinst du wirklich ich würde dich für Geld nicht mehr treffen?"
Erleichtert entspannte sich mein Körper schlagartig und ich drückte mich wieder an seinen Körper. Womit hatte ich ihn verdient? Womit hatte ich einen Jungen verdient der mich so verehrte.
„Es tut mir alles so leid. Ich weiß das ich eine furchtbare Familie habe aber bitte versprich mir du verlässt mich nicht", flüsterte ich meine Ängste. Wenn ich nur darüber nachdachte das Justin so aus meinem Leben verschwinden konnte schnürte es mir den Hals zu.
Er hielt mich fest, ehe er mein Gesicht in seine Hände nahm und mich somit zwang ihn anzugucken. Seine Augen suchte meine „ich werde dich nicht verlassen.. niemals" hauchte er, legt dann seine Lippen auf meine und küsste mich so zart das mein Körper explodiertet.
„Lass uns hier verschwinden" meinte er, nachdem er unseren Kuss unterbrochen hatte. Er hatte recht, alles und jeder war gegen uns und as Haus drückte uns einfach nur ein.
„Zur Bucht?"
Er nickt „zur Bucht" wiederholte er meine Worte. Justin packte noch ein paar Dinge zusammen bevor wir das Haus verließen. Unten stand Gin „Justin" hielt sie ihn auf, ehe er die Türe öffnen konnte. Man sah ihr an das es ihr furchtbar leid tat. Justin blieb mit den Rücken zu ihr stehen.
„Wir sollten reden" sagte sie. Sie fummelte sich nervös an den Haaren rum. Justin hielt die Luft an und schloss die Augen, das konnte sie aber nicht sehen.
„Nicht jetzt" zischte Justin, riss die Tür auf und verschwand raus. Ich blieb immer noch wie angewurzelt stehen und sah die dunkel haarige Frau an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen „sag ihm bitte das es mir leid tut" ihre zitternde stimme verpasste mir eine Gänsehaut. Auch sie wusste wie Justin war wenn man ihn enttäuscht oder verärgert hatte.
„Mach ich" murmelte ich noch.

Justin saß auf seinem Motorrad. Ich setzte mich hinter ihn und wir fuhren los.

Als wir den ganzen Weg zur unsrer Bucht durchforstet hatten breitete er eine Decke auf dem Sand aus und ließ sich nieder. Ich platzierte mich zwischen seinen Beinen, lehnte meine Rücken gegen seinen Oberkörper und schlang seine Arme um mich. Ich verknotete unsere Finger miteinander.
„Es ist schön mit dir hier zu sitzen" murmelte er gegen meine Haare. Ich nickte. Es war wunderschön. Wir brauchten unbedingt Abstand von alldem.
„Was wurde dir denn geboten?" fragte er dann belustigend. Ich verdrehte die Augen „mein neues Auto."
Er musste lachen.
„Du solltest mit Gin sprechen.. sie meinte es ganz sicher nicht böse."
Es machte mich traurig zu wissen, dass Gin und er nicht mehr sprachen immerhin war sie sozusagen seine Ersatz mum, wenn man das überhaupt so nennen konnte. Doch sonst hatte Justin keinen mehr aus seiner Familie.
„Du hast recht" murmelt er. Mit so einer Einsicht hatte ich jetzt nicht direkt gerechnet „ich glaube sie wollte nur das beste für mich. Es ist schwer aufs College zugehen wenn ich aus solchen Familien Verhältnissen komme. Ich mein Onkel Zac hat Kohle, doch davon sieht Tante Gin nichts. Ich glaube sie hat eine Chance für mich gesehen... aber ihr war glaub ich nicht bewusste das du so wichtig für mich bist."
„Du schaffst das Justin. Du machst den Abschluss und dann wirst du aufs College gehen, dafür brauchst du nicht meinen dad!"
Er zog mich enger an sich.
„Du bist so positiv Miss Gomez" sagte er lachend. Ich drehte mich in seinen Schoß „natürlich bin ich das. Du bist doch nicht blöd."
Justin musste grinsen und zog mich an sich „ach nein?"
„Nein. Ich denke eher das du einfach faul bist."
Sein lächeln wurde breite „gut das du mich schon so gut kennst", er hob eine Braue. Ich zuckte mit den Schultern und griff um seinen Nacken.
„Mach dein Ding und hör nicht auf das was die andern sagen" flüstere ich, ehe ich meine Lippen auf seine presste. Seine Finger gruben sich in meine Seiten.

Ich spürte was nasses auf meinen Kopf Tropfen. Wir lösten uns von einander und sahen hoch in den Himmel, während immer mehr Tropfen hinab fielen.
„Komm wir gehen zur Hütte", sagte er, stand schon auf und packte alles zusammen. Auf einmal fing der Schauer an gewaltiger zu werden. Wir rannten durch den Regen zur alten Holzhütte und ließen uns dort nieder.
„Wir bleiben so lang bis der Regen aufgehört hat."
Ich nickte, zog mein nassen Pulli aus und hing ihn über eine Stuhl lehne.
„Zum Glück hab ich hier ein Netflix Account" hörte ich Justin, der mit den Fernseher beschäftig war. Eigentlich war Regen sehr untypisch hier, dennoch hatten wir Überraschungs Schauer. Ich setzte mich zu Justin aufs Sofa, woraufhin er mich direkt in die Arme zog und irgendeinen Film an machte. Von mir aus könnte es bis morgen früh durch regnen.

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