Part 71

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Ich hatte schlecht geschlafen und wachte deswegen viel früher auf ehe mein Wecker schellte. Ich machte mich fertig und lies Justin weiter schlafen. Ich suchte mir für heute ein schlichtes Sommerkleid raus. Es sollte heute wärmer werden, deswegen band ich meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz. Da ich vermutete das Justin ebenfalls duschen wollte und frische Unterwäsche brauchte, tapste ich in das Schlafzimmer meiner Eltern. Sie waren wach und anscheinend schon unten, da ihr Zimmer leer und das Bett frisch gemacht war. Ich lief in ihren Kleiderschrank und suchte aus der Schublade meines Dads ein Boxershort. Naja sie waren eher schlichter und altmodischer als die Justin trug. Auf ihn stand kein Ralph Laurent oder Celvin Klein drauf. Ich entschied mich für eine schwarze, damit müsste er eigentlich zufrieden sein. Irgendwie war es eine komische vorstellen Justin in der Unterhose meines Dad zusehen und plötzlich musste ich darüber kichern. Naja hätte ich einen Bruder dann hätte ich ihn wahrscheinlich um Rat gebeten. Ich lief wieder zurück in mein Zimmer. Der Wecker klingelt doch Justin machte keine Anstalten aufzustehen. Ich kletterte ins Bett und setze mich rittlings auf ihn.
Leise grummelte er und hielt sich das Kissen vors Gesicht.
"Komm schon wir müssen gleich zur Schule!" Ich wippte auf ihm.
"Ja" grummelt er wieder. Ich stand auf und stellte mich vor ihm "schau mal was ich hab, du kannst ruhig duschen gehen", ich hielt ihm die Unterhose meines Dads vor die Nase, die er erst gar nicht registrierte. Dann schleuderte er das Kissen zur Seite und zog die Brauen zusammen "das ist jetzt nicht dein erst Selly?"
Ich nickte und verkniff mir ein grinsen.
Er riss sie mir aus der Hand "naja besser als gar nichts" misstrauisch sah er die Unterhose an.
Ich zog ihn am Arm "geh jetzt duschen! Ich schminke mich in der Zeit."
"Das brauchst du doch gar nicht", er wälzte sich aus meinem Bett.
"Und ob ich das brauch! Sieh dir meine Augenringe an!"
Er schlenderte an mir vorbei "du bist auch ohne Schminke und mit Augenringe wunderschön."
In meinen Bauch flogen mal wieder wie wild die Schmetterlinge. Ich sah ihm nach und er verschwand im Bad.

Nachdem er fertig war machte wir uns auf dem Weg nach unten.
"Ich warte draußen auf dich" er küsste meine Stirn. Ich wollte was sagen aber es war wahrscheinlich das beste. Er ging raus. Ich werde mir nur eben einen Apfel schnappen. Als ich das Esszimmer betrat blicke mum auf. Ihr Augenbrauen zogen sich zur Mitte.
"Wo warst du?" Fragte sie barsch.
"Dir auch einen guten Morgen", ich verdrehte die Augen.
"Warst du wieder mit diesem Jungen?" Höhnte sie. Ich seufzte. Wieso musste sie nur so Vorurteile haben.
"Dieser Junge, heißt Justin.. mum" murmelte ich und hatte wirklich keine Lust auf eine Diskussion, schnappte mir zwei Äpfel und wollte gerade verschwinden als mum mich wieder aufhielt "hat Justin die Scheibe deines Autos eingeschlagen? Hast du ihn mal gefragt?"

Ich sah sie direkt an und sie meinte es wirklich ernst. Diese Frau war.. ich atmete tief ein.
"Was fällt dir ein?"
"Nun Selena, denk doch mal nach. Er kommt nun mal nicht aus so einer Familie wie wir!", sie blickte wieder in ihre Zeitung "Jungs in deinem Alter sind rebellisch, haben wenig Geld und dann tänzelt ihnen ein Mädchen wie du aus gutem Hause vor der Nase rum und schups haben sie ihre dreckigen Finger im Spiel!", jetzt sah sie mich wieder an während ich wie erstarrt vor ihr stehe. Was für einen arrogante Frau!
"Wir waren die ganze Zeit zusammen mum! Justin konnte also nicht... ich bin ihm wichtig!"

Sie lachte auf "wichtig? Natürlich."
"Du bist furchtbar mum!" Stieß ich hervor "er ist mir wichtig genauso wie ich es für ihn bin. Nur weil er nicht reich ist und nicht das teuerste Auto fährt und vielleicht nicht wie Tyler aussieht ist er noch lange kein Verbrechen!"
Mir schossen seine Worte von letzten Abend in den Kopf. Er war früher so aber jetzt nicht mehr, wegen mir. 
"Ich mag ihn genauso wie er ist!"

Sie krallte in die Zeitung, ehe sie auf stand und auf mich zukam.
"Pass auf Fräulein! Ich verbiete dir den Kontakt mit ihm, du wirst dich weder mit ihm treffen noch mit ihm sprechen oder schreiben, hast du das verstanden!"
Diesmal war ich die auflachte "sonst was mum? Willst du mich einsperren und dann zuhause bleiben, wie ein Schoßhündchen auf mich aufpassen? Meine Nanny spielen? Mh, dann kannst du aber deine all so wichtigen Termine gar nicht einhalten, wie Maniküre, Pediküre, Friseur und Joga!"
Ich schluckte. Sie wirkte erstaunt über meinte Worte doch dann fing sie sich und hatte wieder diese Miene drauf.
"Nein Selena das nicht. Dann kann Justin sich auf was gefasst machen das verspreche ich dir!", sie verschränkte die Arme vor der Brust.
"Du spinnst doch!", ich drehte mich um und ließ sie somit stehen. Ich rannte schon beinah aus dem Haus und zu meiner Überraschung musste ich nicht weinen. Ich war noch nicht Mals wütend, ich fand sie einfach lächerlich.
Justin saß auf den Stufen unsere Veranda und spielte mit seinem Handy rum.
"Hier" ich reichte ihm den Apfel und erzählte ihm was mum gesagt hatte.

Mein Auto stand nicht mehr auf der Einfahrt, dad hatte es wahrscheinlich schon zur Werkstatt gebracht. Eine Anzeige gegen unbekannt wird nicht viel ausrichten können ich denke die Polizei hatte wichtigeres zutun, deswegen brachte dad es bestimmt direkt in die Werkstatt.
Ich schloss unsere Garage auf. Das Tor fuhr auf und zum Vorschein kamen unsere weitern Autos. Ich konnte meinen dad nie verstehen wieso er so ein Fabel für Autos hatte.
"Sind das alles eure?", staunte Justin. Anscheinend liebten alle Jungs schnell und teure Autos.
"Jap", ich schloss den BMW auf und stieg hinters Steuer ein. Justin konnte es immer noch nicht fassen, weswegen es länger dauerte bis er neben mir saß. Ich musste darüber kichern. Als Justin endlich neben mir saß startete ich den Motor und fuhr zur Schule. Auf dem Weg dorthin vibrierte Justins Handy erneuet. Er drückte wieder weg und ging nicht ran. Ich biss auf meiner Lippe rum. Ich hatte den drang zu fragen wer es ist, aber entschied mich zu schweigen.
Ich parkte und gemeinsam stiegen wir aus. Er hielt mir seine Hand und ich nahm sie. Ein gutes Gefühl führt durch meinen Körper und ich fühlte mich kribblig. Natürlich sahen uns wieder ein paar an und redeten doch uns war es egal. Als wir bei Jeremy und den anderen ankamen wurden wir schon lachend begrüßt.
"Ist es jetzt endlich offiziell?" fragte Jeremy.
"Na nach der Aktion beim Flaschen drehen wäre alles andere ja einfach nur ne Lüge gewesen", bemerkte Ian trocken. Ich verdrehte lachend die Augen.
"Lasst sie doch mal in Ruhe!" Sagte Bri genervt, ehe sie mich in eine Umarmung schloss.
"Du musst mir alles erzählen" flüsterte sie mir noch zu. Ich nickte.
Damon schnipste seine Zigarette weg und verschwand wortlos ins Gebäude, ist sah ihm Stirnrunzelnd nach.
Als sich Justins Hand lockerte drehte ich mich zu ihm. Er sah wieder auf sein Handy, ehe er es wütend in die Tasche steckte. Es war bestimmt wieder dieser Cole Jones!
"War es Cole?" Platzte es aus mir heraus. Verdammt!
Er zuckt mit dem linken Auge und zog die Brauen zusammen "was?"
Na prima. Aus der Nummer kam ich nicht mehr heraus.
"Der Anrufer. War das Cole?"
Justin versteifte sich "spionierst du mir nach?" Sein Brustkorb hob sich gefährlich. Er war fuchsteufelswild.
Ich schüttelte den Kopf "dein Handy hat die ganze Nacht vibriert und ich wurde davon wach."
Ungläubig zog er die Brauen in die Höhe "dann hast du noch lange keinen Grund auf mein Handy zugucken!"
Er hatte ja recht aber ich musste mich hier nicht so dämlich behandeln lassen. Wieso hatte er immer noch Geheimnisse vor mir?
"Verheimlichst du mir was?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
"Willst du mich jetzt verarschen? Darf man keine Privatsphäre mehr haben? Das ist mein Handy und dich geht es ein scheiß an was darauf passiert, wer mich anruft oder schreibt !" Spukte er vor Wut. Darauf konnte ich nichts mehr erwidern. Ich stand wie angewurzelt da, bekam mal wieder seinen Wutausbruch zu spüren. Natürlich war ich nicht ganz unschuldig daran aber dann musste man längst nicht so ausrasten.
Auch er sagte nichts mehr und ließ mich einfach so stehen. Er stampfte über Schulgelände und verschwand rein. Ich musste rausfinden wer dieser Cole Jones war und warum Justin ihn ignoriert!

"Was war das denn?", Bri hackte sich bei mir ein und zog mich übers Gelände. Ich musste erst mal selbst rausfinden was los mit ihm war, deswegen zuckte ich nur mit den Achsel.

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