17| Rennendes Hängebauchschwein

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Mein Mund öffnet sich weit und ich zwicke mir in den Arm. Er liebt mich? Das ist doch wohl ein schlechter Scherz.

Plötzlich fällt er in schallendes Gelächter. Livian schlägt sich lachend auf sein Oberschenkel und wischt sich die Lachtränen weg. »Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen!« Ich sehe ihn einfach nur an und realisiere gar nicht, dass er mich verarscht hat. Viele würden sich jetzt die eine Frage stellen:

Bin ich es nicht Wert geliebt zu werden?

Wenn es nach mir ginge, würde ich mich so oft heiraten und wieder scheiden lassen, nur um mich erneut zu heiraten. Ich meine, hallo? Wie kann man mich denn bitte nicht lieben. Ich lehne mich lässig nach hinten, als er sich wieder beruhigt hat und sehe ihn grinsend an.

Er scheint ziemlich verwirrt zu sein, weil er warscheinlich mit einer anderen Reaktion von mir gerechnet hat. »Warum siehst du mich so komisch an?« Mein Grinsen wird breiter. »Was meinst du?«, frage ich unschuldig. Ich muss mir auf die Wange beißen um nicht loszulachen. »Weird«, murrt er und rutscht auf der Couch hin und her. Oh man, das ist zu witzig.

»Weißt du Livian . . hinter jedem Spaß steckt ein Stück Wahrheit dahinter.« Jetzt ist er derjenige, der lächelt. »Also schlimm würde ichs nicht finden.« Erneut klappt mein Mund einfach auf. Wie kann er nur sowas sagen?

»Natürlich würdest du es nicht schlimm finden, hast du mich mal angesehen? Ich bin der Zerstörer, weißt du noch?« Er fängt an zu lachen und lehnt sich nach hinten. »Wie könnte ich das nur vergessen«, entweicht es leise aus seinem Mund. »Ja, wie nur«, verdrehe ich schmunzelnd die Augen, während er an meiner Haarsträhne zieht. »Arschlocke.«

»Woher kennst du den Spitznamen?« Er zuckt mit den Schultern und steht von der Couch auf. »Das hat Novalie mal beiläufig erwähnt.« Ich stehe ebenfalls von der Couch auf und stelle mich vor ihm. »Gibt es vielleicht irgendwelche Freunde von mir mit denen du nicht gesprochen hast?« Das scheint ihn sichtlich zu amüsieren, denn anstatt mir eine Antwort zu geben, läuft er einfach an mir vorbei.

»Hey, Arschloch! Du hast meine Frage nicht beantwortet«, rufe ich flüsternd, damit mich Dorian nicht hört. Ich kann jetzt wirklich keinen erpressenden Bruder gebrauchen, der alles meiner Mom erzählt. Er macht eine wegwerfende Handbewegung und zieht sich im Flur seine Schuhe an. »Ich dachte du bleibst noch bis zum Abendessen? Nicht das es mich stören würde wenn du jetzt gehst.«

Er schmunzelt leicht und richtet sich dann wieder auf. »Wir zwei, du und ich«, er zeigt auf mich und auf sich, »werden jetzt Autofahren.« Ich schüttel den Kopf und sehe ihn unsicher an. »Ich fahre ziemlich . . schlimm. Ich zitiere Aarons Worte: du fährst wie eine kokssüchtige Oma. Das wird niemals gut gehen, Livian.«

Er hält mich an den Schultern fest und lächelt mir beruhigend zu. »Du schaffst das. Ich werde dich beschützen, falls irgendwas passieren sollte, verstanden?« Ich atme tief ein und aus und nicke dann anschließend motiviert. »Machen wir die Straßen unsicher!«

Brav tätschelt er meinen Kopf und nimmt sich seine Autoschlüssel von der Kommode rechts neben uns. »Hoffentlich zerstörst du mein wundervolles Auto nicht, du Troll.« Empört schlage ich ihm auf den Arm und nehme seine Autoschlüssel aus der Hand. »Das werden wir ja sehen, Manchester.«

Zielstrebig öffne ich die Haustür und laufe auf irgendein schwarzes Auto zu. »Mein Wagen steht auf der anderen Seite«, ruft Livian und zeigt lachend auf das Auto vier Meter weiter. Ich verdrehe die Augen und renne los, da er mich überholen will.

Als ich vor dem Auto stehe und den Schlüssel reinstecken will, werde ich ruckartig nach hinten gedreht und gegen das Auto gedrückt. Livian stemmt seine Arme rechts und links neben mir, sodass ich nicht fliehen kann. »Du rennst wie ein Hängebauchschwein«, schmunzelt er und streicht mir wirre Locken aus der Stirn. Seine Fingerspitzen brennen unter meiner Haut.

Das Tageslicht lässt ihn wie ein Gott aussehen. Seine rabenschwarzen Haare, die so unglaublich weich aussehen und darauf warten von mir erkundigt zu werden, seine einzigartigen Augen, die der Farbe eines Tornados gleichen. Seine kleine Nase und die perfekt definierten Lippen. Himmel, er ist und bleibt ein attraktiver Arsch.

»Bist du fertig?«, reißt mich seine Stimme aus meinen Gedanken. Ich lege den Kopf ein wenig schief. »Nein, warte noch.« Ich präge mir sein kleines Muttermal auf dem Hals und über seine rechte Augenbraue ein. »Okay, jetzt.« Er lässt von mir ab und öffnet mir die Fahrertür, als ich das Auto aufgeschlossen habe. Ich setze mich dankend rein und höre ihn noch einen Satz murmeln, ehe er die Tür schließt.

Er wird nach dieser Fahrstunde definitiv kein Auto mehr besitzen.

A/N:

omg weird love ist auf platz 1 in humor damn. tötet mich bitte mal einer? leute, wow. unfassbar. ich liebe JEDEN EINZELNEN von euch!! genießt weiter die lesenacht meine freunde!

hallihallo, babes. das zweite kapitel der lesenacht.

wie hat es euch gefallen?

wie wird ihre fahrstunde wohl aussehen?

habt ihr schon ein führerschein oder seid gerade dabei einen zu machen?

(2/4)

spit, a

Weird LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt