Kapitel #57

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"Baby, wach auf!", raunte Justins raue Gutenmorgenstimme in mein Ohr. Automatisch machte sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit und löste ein wohliges Gefühl in meinem Bauch aus, das ich mehr als alles andere genos. An diesen Wecker könnte ich mich definitiv gewöhnen!

Ich hatte Shawn gegenüber zwar ein schlechtes Gewissen, aber im Enteffekt war er selber dran schuld gewesen, was gestern Abend passiert ist. Er kannte Justin und wusste, dass er ihn lieber nicht provozieren sollte. Dafür, dass Justin ihn nicht verprügelte hatte, war ich ihm ehrlich gesagt sogar dankbar. Es hätte nur noch mehr unnötigen Stress bedeutet, hätte er es getan, und davon hatte ich erst einmal genug für die nächsten Wochen. Ich war gerade so glücklich, dass sollte mir keiner kaputt machen!

"Ich könnte auch einfach blaumachen!", schlug ich müde vor und schmiegte mich zeitgleich etwas näher an seine nackte Brust. Mit einem Finger und halb geschlossenen Augen fuhr ich die Konturen eines seiner Brust-Tatoos ab. Es handelte sich dabei um ein Datum in römischen Ziffern, die in wunderschönen Schnörkeln um seine Brust geschmiegt wurden. Irgendwann einmal musste ich Justin nach der Bedeutung fragen.

"Ich mache ja ein richtiges Bad Girl aus dir", lachte er heiser auf, was mir sofort ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Auch wenn es nur ein Scherz war, hatte er irgendwie recht; ich war immer eine Streberin gewesen und niemals hätte ich einen Jungen bei mir übernachten lassen, ohne meinen Eltern bescheid zu geben, heute jedoch hatte tatsächlich keiner eine Ahnung, dass er hier war. Wenn überhaupt konnte es nur Shawn wissen und der war gestern wieder abgehauen. Ein Blick aus dem Fenster hatte mir gezeigt, dass er erneut in das schwarze Auto des unheimlichen Mannes gestiegen war. Bei dem Gedanken zwickte es unangenehm in meinem Magen und die Sorge um ihn breitete sich erneut in mir aus. Wer auch immer dieser Kerl war, dass Shawn Kontakt zu ihm hatte, passte mir gar nicht.

"Für schlechte Einflüsse ist es etwas zu früh! Ich werde dich später von der Schule abholen.", sagte Justin schließlich entschieden und riss mich somit aus meinen Gedanken. Sanft und doch fordernd drückte er mich von sich hinunter, was ich nur sehr ungerne zuließ. Böse funkelte ich ihn an, während er sich sein Shirt vom Boden aufhob und überwarf, wobei ich nichtg mehr wusste was mich mehr super machte; dass er mich von sich genommen hatte oder dass er seine Brust bedeckte.

"Ich muss eh nach Hause. Ryan rastet bestimmt schon aus, weil ich ihn Jaxon ohne ein Wort hinterlassen habe.", erklärte er noch, ehe er mich auffordernd und belustigt zugleich musterte, da ich mich immer noch nicht bewegt hatte.
Anstatt auf seinen Blick einzueghen ließ ich ein heiseres Lachen meiner Kehle entweichen und sah fasziniert zu, wie Justin sich ein paar Mal durch die wilden Haare ging.

In diesem Moment fiel mir das Gespräch mit Jaxon wieder ein, dass ich durch den ganzen Wirbel völlig vergessen hatte.
"Justin? Weißt du eigetnlich wie Ashley mit ihm umgegangen ist?", fragte ich schließlich etwas unschlüssig, da ich keine Ahnung hatte, wie er auf das Thema reagieren würde. Mein Blick war starr auf meine Hände gerichtet und ich tat so, als würde ich an meinen Fingernägeln knibbeln, jedoch lag meine Aufmerksamkeit ungeteilt auf ihm.
"Was meinst du?", murmelt er nur, jedoch noch nicht völlig bei der Sache,

Unsicher sah ich Justin an bis ich er in der Bewegung innehielt und mich leicht verwirrt und doch aufmerksam ansah.
"Sie verletzt ihn. Körperlich meine ich. Gut sie schlägt ihn nicht, aber für einen kleinen Jungen ist auch so etwas wie Kneifen schlimm genug", murmelte ich. Sofort versteinerte Justins Miene und ein wütender Ausdruck vertrieb die Wärme aus seinen Augen.
"Und das sagst du mir jetzt erst?", fuhr Justin mich augenblicklich an, weshalb ich erschrocken zusammenfuhr. Erneut fuhr er sich wütend durch die Haare und stieß die gesammelte Luft hart durch seine Zähne aus, wodurch ein pfeifendes Geräuch entstand.

frightening, completedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt