Kapitel #21

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Mit einem letzten prüfenden Blick sah ich in die Richtung, in die Justin dicht gefolgt von seinen beiden Freunden gegangen war. Ganz leicht konnte ich noch seine Gestallt in der Ferne ausmachen, doch er war tatslchlich gegangen, was mich ganz unterschiedlich fühlen ließ. Erleichtert atmete ich aus und rannte schließlich auf meinen Bruder zu, der sich immer noch um keinen Zentimeter bewegt hatte. Schnell hockte ich mich neben ihn auf den Boden und nahm sein Gesicht vorsichtig in meine kalten Hände. Viele Schnittwunden und Blutergüsse prackten dort und trieben mir aus purer Verzweiflung noch mehr Tränen in die Augen.

Eine Wunde war besonders tief und dazu auch noch sehr nah an seinem rechten Auge. Um die Wunde herum war alles mit Blut verklebt und ließ sein Gesicht somit kantiger wirken als zuvor. Mit zitternden Händen riss ich einen kleinen Fetzen von meinem Top ab und versuchte damit die Blutung zu stoppen, die sich viel zu schnell auf seinen Zügen ausbreitete.

"Du hättest nicht dazwischengehen sollen; du hättest das gar nicht sehen sollen!", brachte mein Bruder mit schwacher Stimme hervor und trotz seiner Worte hörte ich die Dankbarkeit aus ihr.
"Machst du Witze? Sie hätten dich umgebracht!", fuhr ich ihn an und neue Tränen liefen über meine Wange hinab bis zu seinem Oberkörper. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Traum, der einfach nicht enden wollte.
"Aber jetzt bringen sie dich mit mir in Verbindung! Bald bin ich wieder weg und dann lassen sie alles an dir a-..." Seine Stimme brach weg und er sah mich einfach nur mit schuldbewusster Miene an, die mich beinah in Stücke riss.
"Justin wusste schon vorher, dass ich deine Schwester bin und er hat sie heute davon abgehalten also..." Unsicher hörte ich auf zu sprechen, als ich an seine Worte zurück dachte, die er mir soeben noch zugeflüstert hatte.
Geh bevor ich Chris doch noch grünes Licht gebe.

"Er würde es nicht wieder tun. Justin ist...ein richtiges Arschloch", presste Sebastian unter starken Schmerzen hervor. Sanft verstärkte ich den Druck auf dem Tuch an seinem Kopf und begann daraufhin sanft zu tupfen, weshalb er scharf die Luft einsog.
"Komm wir bringen dich erst einmal nach Hause!", sagte ich entschlossen; über Justin konnten wir uns auch noch später Gedanken machen. "Kannst du aufstehen?" Sebastian nickte entschlossen,n regte sich jedoch nicht einen Millimeter vom Fleck. Das Männer nicht einfach zugeben können, dass sie nicht allmächtig sind!

Alleine konnte ich ihn aber auch nicht stützen, weshalb ich keine Ahnung hatte, wie ich ihn hier fortbewegen sollte, ehe Justin Wahlmöglichkeit noch zurückkam.
"Bewegen dich nicht", zischte ich ihn unnötiger Weise an und erntete dafür nur einen verwirrten Blick aus seiner Richutng. Schnell zückte ich mein Handy und wählte Shawns Nummer, die mir mittlerweile schon so bekannt war.

"Hey Schatz was ist los?", fragte er kaum hörte das Tuten auf und ich konnte sein Lächeln förmlich hören, was mich auf irgendeine Art berührte.
"Du musst mir helfen.", weinte ich immer noch völlig am Ende in den Hörer und verfluchte mich dafür, dass ich in so einer Situation nicht mehr Ruhe bewahren konnte.
"Was ist los? Wo bist du?", fragte er besorgt und ich hörte schon wie er die Tür hinter sich ins Schloss fallenließ. Wahrscheinlich hatte er nicht mal mehr eine Jacke angezogen.

"Im Park, ich..."
"Was? Wieso bist du im Park? Omg Charlie ist dir was passiert?", schrie er sofort alarmiert in den Hörer.
"Nein mir nicht...Bitte komm einfach schnell. Wir sind am Wasserspeier." Mit diesen Worten legte ich auf, ohne auch nur auf eine Antwort zu warten. Wieso fragte er soviel? Er sollte einfach nur her kommen, was verstand er daran nicht?

"Du hättest ihn nicht anrufen müssen. Mir geht es gut!", sagte mein Bruder, doch brachte die Überzeugung nicht in seine Stimme. Ich ließ meinen Blick automatisch wieder zu ihm schweifen! obwohl ein Teil von mir den Anblick nicht ertrug. Durch den ganzen Blutverlust war ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und auch seine Arme und Beine wirkten blass und ausgelaugt-bis auf die vielen Stellen, die jetzt schon von dunklen Flecken nberzogen waren.

frightening, completedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt