Kapitel #46

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"Ihr habt was?", fragte Scarlett neben mir geschockt, die das ganze wohl am Schlechtesten aufgenommen hatte. Ich warf ihr nur einen entschuldigenden Blick zu, den sie mit einem lautstarken Lachen erwiderte.
"Und? War er wirklich so gut, wie Ashley ihn sich in ihren Träumen vorgestellt hat?" Anzüglich wackelte sie mit ihren Augenbrauen und warf einen Seitenblick auf Ashley, die vor Wut zu platzen schien.
"Besser", hauchte ich gerade so laut,dass jeder es hören konnte, der im Umkreis von zwanzig Meterns saß; dazu gehört auch Shawn. Ich brauchte nicht einmal zu ihm zu schauen, um zu wissen, dass er bereits knallrot angelaufen war. Eigentlich war es süß, dass es ihm unangenehm war; alle anderen Jungs hätten damit angegeben.

"Euer Sexleben mag ja ziemlich interessant sein, aber vielleicht wollt ihr das dann doch außerhalb des Unterrichts besprechen?", unterbrach unser Vertretungslehrer die Situation auch endlich, der sich bisher ziemlich daran erfreut hatte, dass mal nicht sein Sexleben von allen kommentiert wurde.

Widerwillig wandte ich mich von Ashley ab und bekam gerade noch mit, wie Luke auf Shawn zu lief, um mit ihm einzuschlagen. Jetzt haTte ich wahrscheinlich genau den selben Ruf wie Ashley am Hals, klasse gemacht Charlie!

X

Diese Annahme war komplett falsch, wie sich im Laufe des Tages herausstellte. Unser kleines Gespräch hatte sich herumgesprochen und jeder in der Schule lebte nun in der Annahme, dass ich und Shawn wieder offiziell ein Paar waren.

Nachdem die dritte Person, die ich noch nie zuvor registriert hatte, auf mich zu kam, um mir ihr Glück auszusprechen, gab ich es auf den Leuten etwas anderes erzählen zu wollen und ließ die Gernchte einfach Gerüchte sein. Wie Shawn darüber dachte wollte ich lieber noch nicht wissen, immerhin hatten wir abgemacht niemandem davon zu erzählen.

Sorgfältig hängte ich meine Freundinnen ab und machte mich auf die Suche nach ihm, da ich das Ganze dringend klären wollte. Ich hatte ihn nach der zweiten Stunde nicht mehr gesehen, wollte aber unbedingt noch mit ihm reden, bevor die letzte Dopelstunde begann und somit auch der Tg bald enden würde.

Hektisch lief ich über den Schulhof und sah mich aufmerksam um. Überall liefen kleine Kinder herum und versperren mir die Sicht zum Zie, für dessen Fund mir nur noch zehn Minuten zusammen mit dem Gespräch blieben.
"Suchst du Shawn?", fragte plötzlich eine piepsige Stimme hinter mir. Verwirrt drehte ich mich um und sah in die verängstigten Augen eines kleinen Mädchens, das sich unsicher am Saum ihres eigenen Shirts festhielt.
"Ähm ja und wer bist du?", fragte ich zögerlich, da es mir wirklich unangenehm war, einfach so von ihr angesprochen zu werden. Sofort durchbohrte sie mich mit wütenden Blicken, die wahrscheinlich wirklich in der Lage dazu waren, jemanden umzubringen.
"Eure Nachbarin!", antwortete sie schließlich leicht eingeschnappt und verdrehte entnervt die Augen, was ich als kein besonders gutes Zeichen aufnahm.
"Und er kommt gerade auf uns zu", fügte sie noch etwas hochnäsig hinzu.

Bevor ich überhaupt weiter hätte antworten können, geschweige denn mich entschuldigen konnte, drehte sie sich um und lief beleidigt davon, woraufhin Ich ihr noch eine kleine Weile verwirrt hinterhersah; was war das denn bitte?

"Hey", sagte Shawn leicht verlegen und riss mich somit bestimmt aus meinen Gedanken. Mit einer Hand kratzte er sich im Nacken und warf mir ein halbherziges Lächeln zu, welches ich nur äußerst unsicher erwiderte.
"Shawn.bitte, es tut mir leid!", plappert ich sofort drauflos, was sich als erstaunlich erleichternd herausstellt. "Ich hätte das nicht tun sollen. Aber sie hat mich provoziert und ich konnte nicht anders und dann habe ich es gesagt und..."
Sanft legte er einen Finger auf meine Lippen und brachte mich somit zum schweigen.
"Ich habe damit kein Problem. Du hast mich immerhin ziemlich gut dargestellt" Er zwinkerte mir kurz zu und ein arrogantes Lächeln, das überhaupt nicht zu ihm passte, zierte seine Lippen, weshalb ich leicht lachen musste.
"Aber alle halten uns jetzt wieder für ein Paar und das nimmt dir die Frauen weg.", gab ich zu bedenken, was er allerdings erneut nur abwinkte:"Wir haben nie etwas bestätigt oder?" Etwas verwirrt nickte ich mit dem Kopf.
"Dann lass sie es lieber denken. Sonst stehst du später noch als Schlampe da und das will ich dir nicht antun.", murmelte er entschieden, was wieder mal bewies, was für ein toller Mensch er doch war.
"Aber du...Das heißt, dass du so tust, als wärst du nicht zu haben." Das konnte er nicht für mich tun; es war einfach zu viel verlangt.
"Ich bin es auch nicht. Ich weiß, dass du nicht das selbe für mich empfindest, aber so lange ich in dich verliebt bin, möchte ich gar keine andere Frau kennenlernen." Traurig lächelte er mich an, was mein Herz erneut zerspringen ließ.
"Und wenn sie die richtige wäre?", hackte ich flüsternd nach, da ich einfach nicht mein Gewissen mit dem Gedanken an eine Fake-Beziehung übereinstimmen konnte.
"Könntest du es?", umging er meine Frage mit einer Gegenfrage, die einen verwirrten Ausdruck in mein Gesicht legte.
"Was?", fragte ich mit gerunzelter Stirn, die sofort liebevoll von Shawn gemustert wurde.
"Jetzt jemand anderen als Justin daten... Das gestern zählt nicht, dass war etwas anderes. Aber Justin hat dir genau so dein Herz gebrochen wie du mir Meins und du könntest jetzt auch nicht an andere Jungs denken, nicht wahr?" Beschämt sah ich auf den Boden und dachte darüber nach, wie es mir die letzten Tage ergangen war. Genau das selbe hatte ich Shawn angetan und mich nicht mal mehr dafür geschämt; es war mir egal gewesen.
"Es tut mir wirklich leid... Wie ich mich verhalten habe..." Aufrichtig sah ich ihm in die Augen, die mich immer noch so verliebt anstarrten. Traurig lächelte er mich an, ehe er mir einen sanften Kuss auf die Wange drückte und seine Lippen daraufhin zu meinem Ohr wandern ließ:"ich komme drüber hinweg."

"Wie sieht es aus? Film bei mir?", fragte ich schließlich in dem schlechten Versuch das Thema zu wechselnund lächelte ihn schüchtern an.Ich wollte Shawn als Freund gewinnen, auch wenn ich für ihn nicht das Empfand, was ich für Justin empfand, war er mir unheimlich ans Herz gewachsen Und der Gedanke ihn zu verlieren ließ mich sofort noch schlechter fühlen.

"Wir treffen uns Zuhause. Dann können wir immer noch entscheiden zu wem von uns beiden wir gehen. Unsere Zimmer sind ja direkt nebeneinander", lachte er leise und zwinkerte mir anschließend zu, was mich tatsächlich ermutigte, dass die ganze Sache noch was werden könnte.

frightening, completedWhere stories live. Discover now