• Kapitel 32 •

101 10 6
                                    

Kapitel 32:
Beobachter
______________________________

„Das machst du sehr gut Reyna.. weiter so."

Mr. Wood ging durch die Reihen, und grinste mich stolz an. Ich spürte die neidischen Blicke der anderen auf mir, doch ich ignorierte sie. Ich konzentrierte mich einzig und alleine auf meine Wasserblase, die vor mir in der Luft schwebte.

Sie wurde immer größer und größer, und es fiel mir leicht, sie hin und her zu bewegen. Ich hatte die vollständige Kontrolle, und das fühlte sich gut an.

Ich war die ganze letzte Woche nur damit beschäftigt gewesen, meine Fähigkeiten zu trainieren, und zu lesen. Ich hatte fast jedes verdammte Buch über Wasserkräfte, welches es in der Bibliothek gab, verschlungen. Achja, und ich hatte Mr.Wood dazu überredet, mich nach dem Unterricht auf den Trainingsplatz zu lassen.

Dort hatte ich jeden Abend mein Element trainiert. Und was sollte ich sagen.. meine Arbeit fing an, sich auszuzahlen. So langsam kam ich in Form.

Und irgendwie, wurde ich wieder zu meinem alten selbst. Mein altes selbst, welches Schule immer sehr ernst genommen hatte, und diszipliniert gewesen war. Mein altes selbst, dass ehrgeizig war, und sich von nichts und niemanden unter kriegen ließ. Jep.

Ich wurde wieder zu der Reyna Nefera Parker, wie sie in der Menschenwelt existiert hatte. Aber nicht alles war wie früher.. und das würde es auch nie wieder sein. Das war mir bewusst. Ich hatte in meiner kurzen Zeit hier, bereits viel gelernt.

Und das mit Abstand wichtigste davon war:

Wer schwach ist, geht unter. Also habe ich beschlossen, nicht mehr schwach zu sein.

Plötzlich klingelte es zur Pause, und alle packten hastig ihre Sachen zusammen. Ich tat es ihnen gleich, und stopfte mein Zeug in meinen Rucksack.

Ich hatte niemanden davon erzählt, was Fredd und Co mir angetan hatten. Weder Noah, noch Stormy, noch den Lehrern. Ich behielt es einfach für mich. Der Tag der Abrechnung würde schon noch kommen, und wenn es soweit war, würde ich bereit sein. Zum Glück hatte die Mobber Bande wohl vorerst beschlossen, mich in Ruhe zu lassen, denn außer schallenden Gelächter und fiesen Kommentaren, hatte ich nichts mehr abbekommen.

Mittlerweile ignorierte ich sie einfach. Sie waren es nicht wert, ihnen Beachtung zu schenken. Genauso tat ich es mit dem Oberarschloch Corey. Ich sah ihn mit dem Arsch nicht an. Das schien ihn jedoch rein gar nichts auszumachen. War ja aber auch klar..

Seufzend schmiss ich die Tür meines Zimmers hinter mir zu, und warf mich auf mein Bett. Raven, die ebenfalls auf ihrem Bett saß, und zeichnete, sah überrascht zu mir auf.

„Schlechter Tag?" fragte sie neugierig. „Schlechter Monat." entgegnete ich ihr, und schnappte mir das Buch über magische Praktiken. Ich schlug es da auf, wo ich gestern Nacht stehen geblieben war.

„Oh." entgegnete sie mir zaghaft.

Ich nickte, und bemerkte bereits nach den ersten paar Sätzen, dass meine Augen immer schwerer wurden. Verdammt..

„Man, was ich jetzt alles für einen Energy Drink geben würde.." murmelte ich leise vor mich hin. „Energy-was?" hakte Raven verwundert nach.

stars in the sky | rise Where stories live. Discover now