• Kapitel 49 •

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Kapitel 49:
ein Geist hat immer Recht
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Geschockt riss ich meine Augen auf, und nahm den Finger von meiner Brandnarbe. Tränen liefen mir über die Wangen, und ich starrte stumm auf mein blasses Handgelenk herunter.

Meine Mom..

Sie hatte mir mein Mal heraus gebrannt, um mich zu schützen. Vermutlich hatte sie von Anfang an den Plan gehabt, mich bei den Menschen auszusetzen, und wollte verhindern, dass sie mein wahres Wesen erkennen. Sie wusste, dass es für mich zu gefährlich wäre.. Ich schluckte schwer.

Sie wollte mich beschützten.

Plötzlich ertönte wie aus dem nichts eine laute Explosion. Geschockt zuckte ich zusammen, und richtete mich auf. Millie wachte zeitgleich auf, und riss sich die Schlafmaske von den Augen.

„Was war das?" schoss es perplex aus ihr, und sie knipste schnell das Licht an. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, und sah mich um. „Ich weiß nicht.. es klang, als ob es von draußen kam." Hastig sprang sie aus ihrem Bett, sprintete auf ihr Fenster zu, und zog die Vorhänge zur Seite.

Ich erhob mich, und stellte mich neben sie. Erwartungsvoll blickten wir beide aus dem Fenster.

„Ich kann nichts seh- Ein erneutes Knallen ertönte, und wir schreckten verängstigt vom Fenster weg. „Was ist hier los?" stammelte ich panisch und verwirrt zugleich. Millie schluckte schwer.

„Ich weiß es nicht."

Der Boden unter unseren Füßen schien buchstäblich zu Beben, und mein Herzschlag beschleunigte sich.

Keine Sekunde später ertönte ein lauter Alarm, der durchs ganze Gebäude schallte. Millie riss ihre grünen Augen weit auf. „Das ist der Feueralarm.." Plötzlich wurde ihre Zimmertür mit einem Schwung aufgerissen, und Cyrena steckte ihren Kopf ins Zimmer. Erwartungsvoll blicken wir in ihr Gesicht. „Wir werden angegriffen. Kommt mit." sagte sie ernst, und wies uns an, ihr hastig zu folgen.

Gesagt, getan.

Ohne zu zögern folgten wir ihr in den Gemeinschaftsraum, wo sich bereits eine Menge an panischen Hexen und Feen angesammelt hatten. Suchend sah ich mich nach Corey um, konnte ihn jedoch nicht ausfindig machen. Dafür fand ich jedoch einen weinenden Caleb. Ich schluckte schwer, und stürmte zu ihm. Er drückte seinen braunen Teddybär eng an sich, und sein Flugzeug Pyjama war bereits von seinen Tränen nass.

„Hey ganz ruhig.." flüsterte ich, und zog ihn zu mir. Er drückte sich weinend an mich.

„Es hat plötzlich so laut geknallt, und ich habe Mama nicht gefunden.. ich habe Angst.." schluchzte er. Ich tätschelte ihm den Rücken. „Es wird alles gut.." versuchte ich ihn zu beruhigen.

Ich suchte die Menge nach Yuna ab, konnte jedoch auch sie nicht finden. Von Jared, Almina und Adrik war ebenfalls keine Spur.

Was war hier nur los?

Meine Augen wanderten weiter, bis sich mein Blick mit dem von Judith kreuzte. Als sie Caleb und mich sah, erhellte sich ihr Gesichtsausdruck, und sie stürmte auf uns beide zu. Caleb löste sich von mir, und warf sich in die Arme seiner großen Schwester. „Judy.." weinte er, und dabei zerbrach mein Herz. „Mama ist weg.." Judith zog ihn fest an sich, und fuhr ihm übers Haar. „Keine Sorge, sie kommt gleich." versicherte sie ihm, und dabei hatte ich irgendwie nicht das Gefühl, dass sie log.

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