• Kapitel 3 •

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Kapitel 3:
gemischte Gefühle
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Ich hielt ihn nicht auf, als er mich auf das Sofa herunter drückte, und sein Mund an meinem Hals herab wanderte. Ich hielt ihn nicht auf, als seine Hände unter seinen Pullover wanderten, den ich nach wie vor trug. Ich hielt ihn ebenfalls nicht auf, als er sich sein Oberteil über den Kopf zog, und sein gut trainierter Oberkörper zum Vorschein kam.

Ich wollte das- nein.
Ich brauchte es.

Er küsste mich erneut, und ich hatte das Gefühl in Flammen zu stehen. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde von Sekunde zu Sekunde stärker, und ich wollte nicht, dass es aufhörte.

Atemlos löste er sich von mir, und beugte sich zu meinem Ohr herunter. „Mein Pullover steht dir echt gut.." flüsterte er mir entgegen, und ich hatte das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können.

Benommen grinste ich ihn an. „Weißt du, was noch besser an mir aussehen würde.." Er beugte sich erneut zu mir herab. „Wenn du ihn mir ausziehen würdest." hauchte ich ihm entgegen. Das lies er sich nicht zweimal sagen. Mit seinem muskulösen Armen richtete er mich auf, und zog mir den Pullover über den Kopf. Als er ihn in den Händen hielt, schmiss er ihn hastig auf den Boden und sah atemlos an mir herab. „Besser?" neckte ich ihn.

Er nickte. „Besser." wisperte er, und zog mich auf seinen Schoß. Keine Sekunde später fanden unsere Lippen wieder zueinander, diesmal jedoch nicht so zärtlich wie am Anfang.. Unsere Küsse wurden immer fordernder. Er fuhr mir mit seinen Händen durch die Haare an meinem Hinterkopf, und mein Körper schmiegte sich immer stärker an ihn.

Er löste eine Hand von meinem Hinterkopf, und sie wanderte schließlich an meinem Rücken entlang. Schwer keuchend löste ich mich einen Moment von ihm. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so berauscht gefühlt, wie in diesem Moment..

Ich wollte alles von ihm.
Ich wollte alles von ihm, und es war mir scheißegal, was es mich kosten würde.

Er umklammerte meine nackte Taille, und zog mich stärker an ihn heran, sodass kein einziger Zentimeter unsere Körper mehr trennte. Meine Hände fanden in seinen Haaren halt, während seine Küsse immer weiter meinem Körper herab wanderten.. Bis wir plötzlich Schritte hörten, die auf der Treppe erklangen.

Geschockt hielten wir inne.

„Leute, meine Mom hat sich gemelde-

Plötzlich stand eine verstört dreinblickende Judith mit offenen Mund vor uns. Zum Glück ohne Caleb.

Ich wollte am liebsten im Erdboden versinken.

Hastig kletterte ich von Corey's Schoß herunter, schnappte mir den Pullover vom Fußboden, und zog ihn mir wieder über.

„Okay.. oh shit.. das ist.. äh.. unangenehm." stammelte Judith mit hochrotem Kopf. Corey lehnte sich zurück und wischte sich seufzend übers Gesicht. Als ich den Pullover wieder anhatte, setzte mich auf die Ecke des Sofas und blickte Judith peinlich berührt entgegen. Und wie es das ist..

Diese wusste gar nicht so wirklich, was sie jetzt machen sollte. Sie stand auf dem letzten Treppenabsatz, und drehte sich verwirrt hin und her. „Ach wisst ihr was.. macht einfach weiter. Ich gehe wieder hoch, und lösche die letzten 30 Sekunden aus meinem Gedächtnis." stotterte sie grinsend, und wollte soeben wieder nach oben gehen, als Corey sie zurückhielt. „Warte."

Sie zog eine Grimasse, und drehte sich wieder um.

„Yuna hat sich gemeldet?"

•••

Als wir eine viertel Stunde später zusammen mit Caleb und Judith am Küchentisch saßen, und darüber redeten, was Yuna ihr geschrieben hatte, konnte ich an nichts anderes denken, als an das, was Corey und ich da eben getan hatten.

Oder eher fast getan hatten.

Und dabei stellte ich eins mit Entsetzen fest.. nämlich, dass wenn Judith uns nicht unterbrochen hätte, ich drauf an und dran gewesen wäre, mit ihm zu schlafen. Und ich wusste nicht so wirklich, was ich davon halten sollte..

Einerseits wollte ich nichts lieber als das. Ich wollte mich dem berauschenden Gefühl hingeben, und alles um mich herum vergessen. Doch ich kannte auch den Teil der Geschichte, der danach folgte.. oder besser gesagt, das Risiko, welches ich damit einging. Ich wusste nicht, ob ich es erneut überleben würde, wenn man mir das Herz brach.

„Sie haben sie erfolgreich besiegen können.. ich bin so erleichtert." murmelte Judith froh. Wir nickten zustimmend. „Also können wir wieder nachhause gehen?" hakte Caleb hoffnungsvoll nach, der gerade klein geschnittene Äpfel und Bananen aß.

Judith seufzte. „Mom meinte, sie kommen erstmal hier her." Ihr Blick kreuzte sich mit meinem. „Sie will mit dir reden, bevor ihr zurück zur Akademie geht." Ich nickte. Ich wusste schon, dass sie ihr die Sache mit Luna erzählt hatte.

„Wann kommen sie?" fragte Corey nachdenklich, der den Blickkontakt mit mir schon die ganze Zeit mied. Ob er meine gemischten Gefühle gespürt hatte?

„Sie meinte sie sind in circa 2 Stunden hier."

Er nickte, und erhob sich. „Gut. Ich werde mich mal duschen gehen." sagte er. Judith nickte. „Alles klar.. mach das." zwinkerte sie ihm grinsend zu. Sobald er aus der Küche verschwunden war, wanderte ihr Blick zu mir. „Wieso folgst du ihm nicht?" zog sie mich auf. Ich seufzte. „Du bist fast schlimmer als Stormy und Noah zusammen.." faselte ich.

Verwirrt zog sie eine ihrer dünnen Augenbrauen in die Höhe. „Wer sind denn Stormy und Noah?" hakte sie neugierig nach. „Freunde aus der Akademie.. ihr würdet euch sicher prächtig verstehen."

Sie grinste. „Vielleicht lerne ich sie ja eines Tages mal kennen.." Ich nickte. „Vielleicht."

Womöglich war das gar nicht so unwahrscheinlich.. wer wusste schon, was in Zukunft noch alles so geschah. „Hey." riss sie mich aus meinen Gedanken. „Lass uns Nummern tauschen." stammelte sie, und zückte ihr Handy hervor. Ich wollte gerade nicken, als wir wieder einfiel, dass ich ja zurzeit Handy-los war. „Shit." entfuhr es mir. „Mein Handy liegt wahrscheinlich kaputt in der Menschenwelt." seufzte ich, und lies meinen Kopf auf die Tischplatte senken. „Dann nimm doch eins von meinen.. ich habe hier bestimmt noch 2 alte rumliegen.." murmelte sie, und sprang hastig auf, um sich auf die Suche zu begeben. Dankbar lächelte ich ihr hinterher.

2 Stunden später war ich ein neues Handy und ihre Telefonnummer reicher, und hatte mich ebenfalls mit Äpfeln und Bananen zu gestopft.

Ich saß neben Caleb auf dem Sofa, und las ihm eines der Kinderbücher vor, die überall in den Regalen standen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde.

Überrascht hielt ich inne, und riss meinen Kopf herum. Yuna, Adrik und Jared traten in den Flur, und sobald Yuna mich erblickte, stürmte sie auf mich zu. Sie setzte sich vor mich auf das Sofa, und legte mir ihre beiden Hände an die Arme.

„Wo zum Teufel hast du Luna gesehen?"

stars in the sky | rise Where stories live. Discover now