Dolorous Love

By J-Livingston

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Band 2 - „Ich mache mir Gedanken, ob du unter mehr Nähe vielleicht etwas anderes verstehst als ich", antworte... More

Anmerkungen
Prolog
CAT - Kapitel 1
CAT - Kapitel 2
CAT - Kapitel 3
Corey - Kapitel 4
COREY - Kapitel 5
COREY - Kapitel 6
CAT - Kapitel 7
COREY - Kapitel 8
SAM - Kapitel 9
CAT - Kapitel 10
CAT - Kapitel 11
COREY - Kapitel 12
COREY - Kapitel 13
SAM - Kapitel 14
CAT - Kapitel 15
CAT - Kapitel 16
COREY - Kapitel 17
CAT - Kapitel 18
COREY - Kapitel 19
COREY - Kapitel 20
CAT - Kapitel 21
COREY - Kapitel 22
CAT - Kapitel 23
COREY - Kapitel 24
CAT - Kapitel 25
COREY -Kapitel 26
SAM - Kapitel 27
CAT - Kapitel 28
COREY - Kapitel 29
CAT - Kapitel 30
Corey - Kapitel 31
CAT - Kapitel 32
COREY - Kapitel 33
SAM - Kapitel 34
CAT - Kapitel 35
Corey - Kapitel 36
SAM - Kapitel 37
CAT - Kapitel 38
Corey - Kapitel 39
CAT - Kapitel 40
COREY - Kapitel 41
CAT - Kapitel 42
COREY - Kapitel 43
COREY - Kapitel 44
CAT - Kapitel 45
CAT - Kapitel 46
CAT - Kapitel 47
CAT - Kapitel 48
CAT - Kapitel 49
COREY - Kapitel 50
COREY - Kapitel 51
CAT - Kapitel 52
COREY - Kapitel 53
CAT - Kapitel 54
COREY - Kapitel 55
CAT - Kapitel 56
COREY - Kapitel 57
CAT - Kapitel 58
COREY - Kapitel 59
CAT - Kapitel 60
CAT - Kapitel 61
COREY - Kapitel 63
COREY - Kapitel 64
CAT - Kapitel 65
CAT - Kapitel 66
COREY - Kapitel 67
COREY - Kapitel 68
CAT - Kapitel 69
COREY - Kapitel 70
CAT - Kapitel 71
CAT - Kapitel 72
CAT - Kapitel 73
COREY - Kapitel 74
COREY - Kapitel 75
CAT - Kapitel 76

CAT - Kapitel 62

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By J-Livingston

Bei dem, was Annie uns als Land-Gasthof angepriesen hat, handelt es sich um eine ausgebaute Ranch. Durch einen mit Rosen bewachsenen Torbogen betritt man einen großen Innenhof.

An die linke Seite schmiegt sich das Haupthaus mit weiß gekalkten Wänden und einer wunderschönen Holzveranda, auf der fünf Holztische stehen. Bei den Gebäuden zur Rechten handelt es sich vermutlich um die ehemaligen Stallungen und Wirtschaftsgebäude. Nun sind diese in regelmäßigen Abständen mit Türen versehen, auf denen die Nummern eins bis sieben stehen.

Die Rezeption befindet sich im Eingangsbereich des Haupthauses, wo eine Treppe in den ersten Stock und ein Rundbogen zum Restaurant führt.

Eine dunkelhaarige Schönheit begrüßt mich und fragt, was sie für mich tun kann.

„Für mich ist ein Zimmer reserviert. Catherine Jones", sage ich und die Dame hinter dem Tresen sieht mich irritiert an.

„Mr. Goodman begleitet sie nicht?"

„Er zieht es vor im Auto zu schlafen", erkläre ich und lege meine Kreditkarte auf den Tresen.

„Das ist sehr bedauerlich", sagt sie mitfühlend. Und am liebsten würde ich aus der Haut fahren, weil er sich aufführt wie ein Idiot.

„Möchten sie dennoch in unserem Restaurant speisen, oder sollen wir Ihnen das Abendessen im Zimmer servieren?"

„Im Restaurant bitte", antworte ich abwesend.

„Mr. Goodman wird mit ihnen essen?", erkundigt sie sich weiter.

„Soll ich Ihnen was sagen? Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Mr. Goodman plant", antworte ich resigniert. C würde sagen, dass die Diva wieder rumzickt.

„Von mir aus kann er auf dem Parkplatz essen", murre ich.

Sie gibt ein belustigtes Schnauben von sich, entschuldigt sich dann sofort dafür. Aber sie hat ja recht. Eigentlich ist die ganze Situation urkomisch. Aber die Zeit, die uns bleibt, verrinnt unaufhaltsam und das finde ich für meinen Teil traurig.

Ich trage meine kleine Reisetasche in das Zimmer mit der Nummer fünf. Dort räume ich meine Sachen aus. Dann mache ich es mir mit meinem Handy auf dem Bett bequem, lese und warte. Doch nach einer Stunde verliere ich langsam die Geduld.

Also schwinge ich meine Füße über die Bettkante und beschließe, mich der Tatsache zu stellen, dass ich auf ihn zu gehen muss, wenn ich dieses gemeinsame Wochenende noch retten will.

Crow sitzt neben dem Auto auf dem Boden, an den linken Vorderreifen gelehnt und raucht. Er hat sich völlig in sich zurückgezogen und beachtet mich nicht einmal, als ich neben ihm in die Hocke gehe. Er schnippt lediglich seine Zigarette zur Seite und dreht sich die nächste. Wenn er so weiter macht, hat er Lungenkrebs, bevor er dreißig ist.

Ich setze mich neben ihn, so nah, dass sich unsere Oberschenkel und Schultern berühren.

„Was ist denn eigentlich gerade das Problem, Crow?", erkundige ich mich.

Wütend starrt er mich an. Fast wirkt es, als würde er an meinem Verstand zweifeln, weil ich nicht begreife, was ihn bewegt.

„Das Problem ist, dass ich das Zimmer für uns besorgen wollte. Ich wollte auch mal was für dich tun. Ich kann mit den ganzen Typen, mit denen du zu tun hast, überhaupt nicht mithalten. Sogar dein Bruder sticht mich locker aus, in dem er dir sein Auto gibt, obwohl du für die Zeit wo ich weg bin, meins hättest benutzen können. Ich scheitere sogar an der einfachen Aufgabe, für dich ein verficktes Hotelzimmer zu finden."

„Crow, was erzählst du denn da für einen Unsinn? Du musst mit niemandem bei irgendwas konkurrieren oder mithalten. Und was das Auto von Niall angeht: er wollte gerne, dass ich es hole, damit wir nicht mehr abhängig sind von Sams gutem Willen. Und ich kann nichts dafür, dass er sich so eine Motorisierung eingebildet hat. Das Auto hat er gekauft, bevor er krank wurde. Es stand viele Monate nur rum und er war der Ansicht, wenn ich ihm ein Heim biete, kann er mir ein Auto bieten."

„Trotzdem kann ich nicht mal ein Hotelzimmer kriegen. Wie soll ich mich um dich kümmern, für dich sorgen, wenn ich an solchen Kleinigkeiten scheitere?"

Er klingt wirklich niedergeschlagen. „Sunny hätte dir locker zwei Zimmer besorgt und wahrscheinlich noch einen Rabatt rausgehandelt. Sam hätte dir vermutlich das Hotel einfach gekauft, wenn er kein Zimmer bekommen kann."

Ungläubig sehe ich ihn an. Er hat gestern auf dieser dunklen Straße eiskalt einen Typen niedergeschlagen, der mir an die Wäsche wollte und macht sich jetzt ernsthaft Gedanken, weil er kein Hotelzimmer bekommen hat? Was ist denn das für eine gequirlte Scheiße? Und was zum Geier haben Sam und Sunny damit zu tun? Das ist völlig irrational. Irrationale Eifersucht!

Das ist irgendwie süß. Und ich bin beinahe froh, dass er nicht sagt, dass es damit zu tun hat, was ich über Väter im Allgemeinen gesagt habe.

Seufzend beschließe ich, mich mit einem Fuß in sein emotionales Minenfeld vorzutasten.

„Darf ich dich was fragen?"

„Wer könnte dich schon aufhalten, wenn du dir etwas in den Kopf setzt?", schnaubt er.

„Warum hast du den Typen gestern verprügelt?"

Wieder sieht er mich an, als wäre ich nicht bei Trost.

„Er hat dich eine Hure genannt, Cat. Und er wollte dir definitiv an die Wäsche."

Bei dem Ausdruck zucke ich unwillkürlich zusammen und Crow mustert mich aufmerksam. Doch ich verdränge das ungute Gefühl, dass mich bei diesem Wort jedes Mal überkommt. Verdränge die Tatsache, dass Dan zwar offensichtlich von dem Schriftzug wusste, aber mit keiner Silbe erwähnt hat, wer ihn an meine Wand gesprüht hat.

Und weil er einsitzt und sich zu dem Thema völlig ausschweigt, werde ich vermutlich nie erfahren, wem ich die Schmiererei zu verdanken habe und muss mich noch dazu damit abfinden, dass derjenige noch immer irgendwo herumläuft. Meistens funktioniert mein Verdrängungsmechanismus in Bezug auf diesen Vorfall gut, aber das Wort erinnert mich zu deutlich daran, als dass ich den Deckel auf der Schachtel irgendwo in meinem Hinterkopf festhalten könnte und das hässliche Thema darin verborgen bleibt.

Ich nehme mich zusammen und versuche beim eigentlichen Gespräch zu bleiben.

„Also wolltest du mich schützen?"

„Ja, vermutlich so was in der Art", sagt er.

„Gut, Crow. Und warum darfst du für mich da sein, dich vor mich stellen, mir helfen, mich schützen, aber ich darf das gleiche nicht tun?"

„Das ist ganz was anderes! Was hättest du denn gegen den Typen ausrichten wollen?"

Darauf gehe ich mal lieber nicht ein, sonst landen wir gleich bei meiner Waffe und damit schon wieder bei Sam. Stattdessen sage ich: „Du wünscht dir ein Hotelzimmer, wünscht dir Zeit mit mir und es ist auf unkomplizierte Weise möglich, das zu regeln, aber du machst ein Drama draus. Ich habe mich auch nicht beschwert, dass du gestern so einen Scheiß gemacht hast und eine Anzeige riskierst." Dann streiche ich sachte über seine aufgesprungenen Handknöchel.

„Du hast dich nach langer Zeit für eine Beziehung entschieden, Crow. Das macht aus dir und mir so etwas wie ein wir. Und ich denke, dass wir für einander da sein sollten."

Nachdenklich sieht er mich an. Dann sagt er: „Aber der Punkt ist, dass nicht du das Zimmer besorgt hast oder ich, sondern diese Annie. Mit der habe ich nichts, oder?" Fragend zieht er seine Augenbraue hoch.

Die Sache wird nun heikler, aber einen Rückzieher zu machen hat keinen Sinn.

„Crow, meine Familie ist jetzt irgendwie auch deine. Dazu zählt auch mein Vater, als seine rechte Hand auch Annie. Und wenn ich meinen Vater um einen Gefallen bitte, einen der innerhalb der Familie absolut normal ist, dann lande ich zwangsläufig erst einmal bei ihr. Ich hätte auch meine Mum bitten können, aber sie hätte dann Dad gebeten und es wäre alles denselben Weg gegangen, Crow. Und für mich zählt nur das Endergebnis."

Nachdrücklich füge ich hinzu: „Wir haben ein Zimmer. Und das würde ich jetzt gerne mit dir ausnutzen."

Ich sehe in seinen sturmblauen Augen, wie er einen Moment mit sich kämpft, dann steht er auf, klopft sich den Staub von der Hose. Er streckt mir die Hand entgegen und zieht mich hoch.

Wir stehen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und er legt seine Stirn gegen meine, und ich meine Arme um ihn.

„Alles okay zwischen uns?", frage ich ihn zaghaft.

Er nickt zunächst, fragt dann aber: „Und das mit deinem Sam findest du wirklich normal?"

„Ich weiß nicht, ob das normal ist, Crow. Aber es ist definitiv nichts, was dir Sorgen machen sollte. Schließlich bin ich mit dir hier und nicht mit ihm."

„Und auch nicht mit Sunny", seufzt er. „Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich grade ziemlich bescheuert benommen habe", fügt Crow dann zerknirscht an.

„Ein bisschen vielleicht", stimme ich ihm zu und er lächelt verlegen, legt seine Hand in meinen Nacken, zieht mich zu sich und ich spüre sofort die Veränderung zwischen uns. Aus der Distanz wird Nähe. Die Luft zwischen uns knistert von unserer gegenseitigen Anziehung, als er seine Lippen auf meine legt. Ich zerfließe beinahe unter der zarten, innigen Berührung.

„Zeigst du mir unser Zimmer?", flüstert er leise an meinen Lippen. „Oder muss ich jetzt im Auto bleiben?"

„Das hängt davon ab, wie du dich beim Essen benimmst", necke ich ihn und er schmunzelt.

„Du bist wirklich hartherzig", beschwert er sich.

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