Dolorous Love

By J-Livingston

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Band 2 - „Ich mache mir Gedanken, ob du unter mehr Nähe vielleicht etwas anderes verstehst als ich", antworte... More

Anmerkungen
Prolog
CAT - Kapitel 1
CAT - Kapitel 2
CAT - Kapitel 3
Corey - Kapitel 4
COREY - Kapitel 5
COREY - Kapitel 6
CAT - Kapitel 7
COREY - Kapitel 8
SAM - Kapitel 9
CAT - Kapitel 10
CAT - Kapitel 11
COREY - Kapitel 12
COREY - Kapitel 13
SAM - Kapitel 14
CAT - Kapitel 15
CAT - Kapitel 16
COREY - Kapitel 17
CAT - Kapitel 18
COREY - Kapitel 19
COREY - Kapitel 20
CAT - Kapitel 21
COREY - Kapitel 22
CAT - Kapitel 23
COREY - Kapitel 24
CAT - Kapitel 25
COREY -Kapitel 26
SAM - Kapitel 27
CAT - Kapitel 28
COREY - Kapitel 29
CAT - Kapitel 30
Corey - Kapitel 31
CAT - Kapitel 32
COREY - Kapitel 33
SAM - Kapitel 34
CAT - Kapitel 35
Corey - Kapitel 36
SAM - Kapitel 37
CAT - Kapitel 38
Corey - Kapitel 39
CAT - Kapitel 40
COREY - Kapitel 41
CAT - Kapitel 42
COREY - Kapitel 43
COREY - Kapitel 44
CAT - Kapitel 45
CAT - Kapitel 46
CAT - Kapitel 47
CAT - Kapitel 48
CAT - Kapitel 49
COREY - Kapitel 50
COREY - Kapitel 51
CAT - Kapitel 52
COREY - Kapitel 53
CAT - Kapitel 54
COREY - Kapitel 55
CAT - Kapitel 56
COREY - Kapitel 57
CAT - Kapitel 58
COREY - Kapitel 59
CAT - Kapitel 60
CAT - Kapitel 62
COREY - Kapitel 63
COREY - Kapitel 64
CAT - Kapitel 65
CAT - Kapitel 66
COREY - Kapitel 67
COREY - Kapitel 68
CAT - Kapitel 69
COREY - Kapitel 70
CAT - Kapitel 71
CAT - Kapitel 72
CAT - Kapitel 73
COREY - Kapitel 74
COREY - Kapitel 75
CAT - Kapitel 76

CAT - Kapitel 61

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By J-Livingston

Die vier Jungs setzten sich noch draußen um den Feuerkorb und warten auf Peter und Alex, aber ich bin nach dem langen Tag und der Aufregung viel zu fertig, um mich aufrecht zu halten. Crow, der mir meine Erschöpfung ansieht, öffnet mir die Tür zum Bus und sagt mit einer Verbeugung:

„Trautes Heim, Glück allein!"

Sowas Krasses habe ich noch nie gesehen. Mir nicht einmal in meinen kühnsten Träumen vorgestellt, dass es möglich ist, so viel Luxus in einen Bus zu stopfen.

Crows Bett ist oben im Alkoven, was super schön ist.

„Ist ein bisschen eng für zwei", sagt er entschuldigend, „aber ich würde mein Bett mit dir teilen. Sonst kannst du aber auch bei Alex und Peter schlafen, da ist noch ein Bett frei. Oder natürlich auch wieder im Auto." Auf keinen Fall will ich im Auto schlafen, nachdem der komische Kautz uns nachgestellt hat.

„Ich schlafe gern bei dir, und wenig Platz ist okay", ich kuschle mich an ihn, küsse seinen Hals.

„Ich müsste nur schnell meine Sachen aus dem Auto holen."

Doch Crow weigert sich, mich gehen zu lassen. Er lässt sich den Autoschlüssel geben und holt mir meine Tasche, während ich es mir bereits bequem machen kann. Dann klettert er zu mir auf das Bett.

„So müde?", fragt er sanft, als ich herzhaft gähne und ich nicke schläfrig.

„Soll ich dir beim Ausziehen helfen, oder schaffst du das noch alleine?"

„Ich könnte wirklich Hilfe brauchen, Crow. Ich bin völlig fertig", sage ich und grinsend beugt er sich über mich, schält mich aus meiner Jeans und meinem Oberteil.

Dann entledigt er sich seiner Kleidung und zieht mich an seine Brust. „Schlaf, Baby, alles andere hat Zeit." Zärtlich küsst er mein Haar. Eigentlich will ich protestieren, ihm sagen, dass uns viel zu wenig Zeit bleibt, aber dieser Satz verlässt nie meinen Mund, so schnell schlafe ich ein.

Und wache erst wieder von Crows sanften Küssen auf.

„Erde an Schlafmütze, das Frühstück wartet!"

„Guten Morgen", murmele ich an seiner Brust. Ich bin noch nicht wirklich in der Lage zu sprechen, ich habe geschlafen wie ein Stein. Ich will mich schon aufsetzen, aber Crow drückt mich wieder auf die Matratze.

„Keine gute Idee in Unterwäsche. Die Jungs sind schon wach, Baby."

Er zieht sich sein Shirt über, dass er gestern nach dem Duschen angezogen hat und reicht mir meine Kleidung, die wie von Zauberhand zusammengelegt am Fußende gelandet ist.

Seinem Beispiel folgend schlüpfe ich auch in mein Zeug und klettere dann die schmale Leiter runter.

Fröhlich werde ich begrüßt und C schiebt mir und Crow die Kaffeekanne rüber. Was Frühstück betrifft, haben Crow und ich den gleichen Geschmack: heiß und schwarz. Essen frühestens in einer Stunde.

Während ich in meinen Kaffee puste und mich mental darauf vorbereite, mich wieder hinter das Steuer zu klemmen, legt Crow seinen Arm um mich.

„Sind sie nicht süß die zwei?", fragt C und wackelt mit seinen Augenbrauen.

„Wirklich goldig!", bemerkt Mike und grinst mich blöd an.

„Klappe halten!", murrt Crow.

„Och, ist da jemand nicht ausgelastet, weil es zu wenig Privatsphäre gibt?", stichelt C.

Theatralisch stöhnend legt Crow seinen Kopf auf die Tischplatte. „Ich halt's nicht aus", jammert er. „Bitte Cat, sag mir, dass ich bei dir mitfahren darf, ich brauch einfach mal eine Pause von denen."

Die Idee gefällt mir ganz gut. Crow, Kombi und ich, das ist ausbaufähig!

Während des Frühstücks dreht sich das Gespräch hauptsächlich um den Vorfall des gestrigen Abends. Peter hat die Polizei angerufen, und gemeldet, einen Bewusstlosen gefunden zu haben. Als er die Personalien durchgegeben hat, wussten die Polizisten bereits Bescheid. Der Typ wurde schon öfter wegen Belästigung und Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen und ist somit ein guter Bekannter in der örtlichen Polizeistation.

Offenbar hat der Kerl auch darauf verzichtet Anzeige zu erstatten, was nach Cs Interpretation auch einem Schuss ins eigene Bein gleichkäme.

Kurz nach Mittag sind wir abreisebereit. Frisch geduscht, diesmal jeder für sich, sitzen Crow und ich im Auto.

„Hoffentlich können wir mit Eurem Rentner-Kombi überhaupt mit unserem Bus mithalten", seufzt Crow.

„Was bitte?", frage ich entgeistert, „Rentner-Kombi?"

Crow sieht mich ernst an, sagt dann: „Volvo ist was für Opas!"

Okay, dann halt dich mal fest, für einen Kombi geht das Teil ganz ordentlich und Niall hat an der Motorisierung seines Autos nicht gespart. Wenn die dreihundert Pferdchen mal losgaloppieren, dann rührt sich da was. Fast bin ich ein bisschen beleidigt, dass er so abschätzig über Nialls Auto spricht. Hat er sein Auto mal genauer angeschaut? Aber ich enthalte mich eines Kommentars, beschleunige und lasse das Auto für sich sprechen.

„Cat, ich habe mir gerade was überlegt, aber ich weiß nicht, ob du es blöd findest." Crow sieht mich von Beifahrersitz her an.

„Was denn?", erwidere ich mit einem kurzen Blick zu ihm.

„Ich dachte, also statt im Bus zu pennen, könnten wir uns vielleicht etwas außerhalb ein Zimmer mieten. Also nicht so ein Motel irgendwo an der Interstate, sondern was Nettes."

„Was Nettes" klingt sehr schön, Zeit mit ihm alleine noch besser, doch die Umsetzung ist viel schwieriger, als ich es mir vorgestellt hätte.

Drei Vermieter lehnen es rundheraus ab, uns ein Zimmer zu überlassen. Das fadenscheinige Argument, wir seien zu jung und unverheiratet, nehme ich nur der netten alten Dame mit ihren Dauerwellenlöckchen ab. Die anderen beiden haben schlicht keinen Bock, an einen gepiercten und tätowierten mit Freundin zu vermieten. Vermutlich sehen wir zu sehr nach Ärger aus und den will hier in der Pampa, wo Hase und Fuchs sich schon lange gegenseitig gefressen haben, kein Mensch, der bei Verstand ist.

„War wohl nicht meine beste Idee", sagt Crow, während er sich eine Zigarette anzündet. Er sieht mich entschuldigend an. „Ich fürchte, wir verschwenden unsere Zeit. Ich hinterlasse einfach keinen guten ersten Eindruck."

Aber ich finde nicht, dass es Zeitverschwendung ist, ich finde seine Idee so schön, dass ich auf keinen Fall davon abrücken werde.

„Ich glaube, das mit dem ersten Eindruck könnten wir unter Kontrolle bekommen."

„Wie soll das gehen? Soll ich mir einen Müllsack über den Kopf ziehen?"

„Quatsch, ich weiß was Besseres", sage ich und tippe Dads Nummer.

Wie erwartet geht er nicht selber ans Telefon, sondern ich lande bei seiner Sekretärin.

„Hi, Annie, hier ist Cat", melde ich mich. „Annie, hör mal, ich habe ein kleines Problem. Ich bin mit meinem Freund unterwegs und wir brauchen ein Zimmer in einem halbwegs anständigen Hotel, ohne große Extras. Nicht zu nobel, wir sind in legerer Freizeitkleidung unterwegs. Darf ich dir meine Standort-Daten schicken und du suchst mir was Nettes?"

„Sehr gerne, Cat. Ich melde mich in zehn Minuten mit passenden Vorschlägen", sagt sie professionell.

„Das ist nicht okay, Cat. Das ist...", mault mein streitbarer Begleiter, nach dem ich aufgelegt habe.

„Nein, das ist kein Opportunismus. Ich brauche ein Zimmer, ich bekomme keins. Ich kann also erwarten, dass mein Vater mir hilft. Das würde jeder Vater tun."

Wie blöd die Aussage ist, merke ich erst, als ein verletzlicher Ausdruck über Crows Miene huscht, nur für eine Millisekunde, dann hat er sich im Griff und seine stoische Mine erinnert mich unweigerlich an die Maske kühler Gelassenheit, die er gestern aufgesetzt hat, als der Mann aus der Bar uns auf den Pelz gerückt ist. Und als Sam mir blöd kam. Und als ich mit Sunny geflirtet habe und als ich ihn damals nach dem Konzert gesehen habe. Das ist sein „Leck-mich-doch-am-Arsch-Gesicht", hinter das er sich offenbar immer dann rettet, wenn ihm etwas zu nahe geht.

Nur in wenigen Augenblicken hat er mich bisher hinter diese Maske blicken lassen. Meistens unabsichtlich, wenn er seinen Schutzschild nicht mehr rechtzeitig hochfahren konnte, wenn Alkohol oder Gras im Spiel waren.

Ich weiß nur nicht sicher, warum er jetzt so verletzt reagiert.

Wegen des großen Unbekannten, von dem er noch nie gesprochen hat? Wegen Lillys Vater, der seine Schwester schmählich in Stich gelassen hat? Doch mein Verdacht geht eher in die Richtung, dass er an seinen verlorenen Sohn denkt, dem er nie nahe sein konnte, dem er zu Lebzeiten nie ein Vater sein durfte.

„Wenn du das sagst, wird es stimmen. Mit dem was Väter tun, kenne ich mich nicht aus", sagt er unterkühlt und schnippt seine Zigarette weg.

Scheiße. Ein Satz, einfach nur dahingesagt, ohne böse Hintergedanken, völlig absichtslos und dennoch habe ich vermintes Gebiet betreten. Ein Gebiet, auf dem ich nichts zu suchen habe. Ein Gebiet voller Bitterkeit, Hilflosigkeit und voller Verluste. Crow steht einfach nur da, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, den Blick in die Ferne gerichtet. Lediglich die flachen Atemzüge verraten, wie bewegt er ist.

„Crow", flüstere ich leise und er sieht zu mir, seine Augen sind ausdruckslose dunkelblaue Seen in seinem erstarrten Gesicht.

Ich muss schlucken. Ich würde meine Worte einerseits gerne zurücknehmen, aber andererseits weiß ich, dass ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen kann, bevor ich mit ihm rede.

Ich mache einen Schritt auf ihn zu, doch er schüttelt abwehrend den Kopf.

„Crow, jetzt sei nicht so abweisend. Du weißt, dass ich dich nicht verletzen wollte", entschuldige ich mich ohne zu wissen, wofür genau.

„Ich bin nicht sauer, ich finde nur, du machst es dir einfach zu leicht. Deine Probleme lässt du immer andere für dich lösen."

„Die anderen, über die du gerade sprichst, sind meine Familie. Dafür hat man Familie."

„In diesem einen Fall magst du recht haben. In vielen anderen Fällen ist es aber nicht deine Familie. Wenn du eine Wohnung brauchst, zaubert Sam dir eine. Wenn du Geld brauchst für eine Stiftung, organisiert er eine Gala. Wenn du ein Auto brauchst, dann nimmst du dir einfach einen Schlüssel. Ach und dann bräuchte man ein bisschen Publicity, da kann man ja mal bei Max anfragen. Du brauchst Platz für ein Elterncafé, bitte dann bau dir doch was aus, Palmer Armory zahlt das schon."

Mit einem schlechten Gewissen denke ich an die Tankkarte, mit der ich bei Lake Tankstellen kostenlos Sprit bekomme.

„Was ist denn die Gegenleistung, die du deinen reichen Freunden bietest, Cat?"

„Crow, was soll das jetzt? Ich will einfach nur ein Hotelzimmer buchen. Zeit mit dir verbringen. Was hat Sam mit unserem Hotelzimmer zu tun oder Nialls Stiftung?"

„Nichts. Und alles. Ich komm mir einfach blöd vor neben deinen ganzen Schickimickis, verstehst du? Ich krieg nichts richtig in die Reihe, ich kann nicht mal in ein Scheißhotel mit dir."

„Und weil das nicht geklappt hat und du dich deswegen schlecht fühlst, ziehst du dir jetzt irgendwelchen Mist aus den Ohren, damit ich mich auch blöd fühle? Ist das der Plan? Wenn ja, dann kann ich dir sagen, das funktioniert nicht."

Mehr kann ich nicht sagen, denn mein Handy klingelt.

„Hi, Annie", sage ich um Freundlichkeit bemüht.

„Ich hätte was in Eurer Nähe, ein netter Langasthof mit hübschen, sauberen Zimmern. Allerdings nur drei Sterne. Das Essen ist aber extrem gut bewertet."

„Dann sei so nett und buche uns dort ein."

„Ich bräuchte dafür noch den Namen deiner Begleitung", sagt sie ganz professionell, aber ich kenne sie lange genug, um die Spur Neugierde herauszuhören.

„Corey Goodman"

„Der von den „Servile Crows?", fragt sie erstaunt.

„Ja, genau der."

„Oh mein Gott, Cat, weiß dein Vater das?"

„Ähm, ich bin grade nicht sicher, ob ich es so klar gesagt habe. Ich werde es bei Gelegenheit verdeutlichen."

„Meinst du, ich könnte ein Autogramm haben für meine Tochter? Die hört nichts anderes mehr!"

„Ich frag ihn, Annie. Und danke für deine Mühe."

„Immer gerne, Cat. Ruf an, wenn du was brauchst."

Crow starrt mich finster an. „Was sollst du mich fragen? Ob ich die Piercings rausnehme, mir was Langärmeliges anziehe? Das kannst du gleich vergessen!"

„Jetzt komm mal wieder runter, Crow! Sie will nur ein Autogramm für ihre Tochter. Aber ich sag ihr gerne, dass du grade im Krawall-Modus bist und schick ihr eins von Sunny."

„Spannend, dass du grade auf ihn zu sprechen kommst. Wo du ja schon halb auf ihm lagst."

„Okay, Crow, das reicht. Ich fahre jetzt zu diesem Gasthof und schau mir das Zimmer an. Wenn du meinst, das war zu einfach, dann kannst du im Auto schlafen."

Ohne ein weiteres Wort steige ich ein und lasse das Auto an.

„Was ist jetzt? Steigst du ein oder gehst du zu Fuß?"

Missmutig steigt er zu und starrt grimmig aus dem Fenster, während ich wende und ein Stück zurückfahre und dann brav den Beschreibungen des Navis folge.

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