Die TΓΆchter des Obi-Wan Kenobi

By vxnxssx_vxn_prxxijxn

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Vorwort
Prolog - 36 VSY / 7941 C.R.C.
Kapitel 1 | Die LΓΌge - 35 VSY / 7942 C.R.C.
Kapitel 2 | Der Jedi - 31 VSY / 7946 C.R.C.
Kapitel 3 | Ein neues Leben, fernab von Zuhaus'
Kapitel 4 | Ein StΓΌck mandalorianische Geschichte
Kapitel 5 | Der Alptraum
Kapitel 6 | Korkie!
Kapitel 7 | Hilfe von Meister Yoda
Kapitel 8 | Hausaufgaben und Kampfunterricht
Kapitel 9 | Die Versammlung - 27 VSY / 7950 C.R.C.
Kapitel 10 | Die Wahrheit...?
Kapitel 11 | Abschied - 24 VSY / 7953 C.R.C.
Kapitel 12 | Die Akademie
Kapitel 13 | Ein Plan muss her! - 23 VSY / 7954 C.R.C.
Kapitel 14 | Vorbereitungen
Kapitel 15 | Wiedersehen
Kapitel 17 | Γ„rger auf Ryloth - 22 VSY / 7955 C.R.C.
Kapitel 18 | Es ist etwas passiert...etwas Schlimmes
Kapitel 19 | Überlebende und Opfer
Kapitel 20 | Ruhe in Frieden
Kapitel 21 | Das Blauschatten Virus - 21 VSY / 7956 C.R.C.
Kapitel 22 | Unten im Bunker
Kapitel 23 | Holocron Raub
Kapitel 24 | Saalia, Lauf!
Kapitel 25 | Kinder der Macht
Kapitel 26 | Die zweite Schlacht um Geonosis
Kapitel 27 | (Alp)TrΓ€ume
Kapitel 28 | Gryffs Geheimnis
Kapitel 29 | Grievous' Hinterhalt
Kapitel 30 | VerschwΓΆrung auf Mandalore
Kapitel 31 | Die Death Watch
Kapitel 32 | Geister der Vergangenheit
Kapitel 33 | GestΓ€ndnisse
Kapitel 34 | Schutz fΓΌr Mandalore?
Kapitel 35 | Familiengeheimnis gelΓΌftet?
Kapitel 36 | Korruption?
Kapitel 37 | Der Feind im Innern
Kapitel 38 | Wo sind wir hier? - 20 VSY / 7957 C.R.C.
Kapitel 39 | Der AuserwΓ€hlte
Kapitel 40 | Nur ein Traum...?
Kapitel 41 | Gleichgewicht
Kapitel 42 | Dunkelheit
Kapitel 43 | Das Ende
Kapitel 44 | Alte SΓΌnden werfen lange Schatten
Kapitel 45 | Unsere letzten Treffen
Kapitel 46 | Unausgesprochene Dinge
Kapitel 47 | Das Hapes-Konsortium
Kapitel 48 | Die KΓΆniginmutter
Kapitel 49 | Γ–dland
Kapitel 50 | Evide'n'doro
Kapitel 51 | Waffenlieferung
Kapitel 52 | Der Dukat and die Mentira'da
Kapitel 53 | Wo sind die Togrutas?
Kapitel 54 | Sklavenauktion mit außerplanmÀßigen Folgen
Kapitel 55 | Meister und Sklavin

Kapitel 16 | Thronfolge

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„Einfach ruhig atmen.", sagte sich Jasmine und stand nervös vor dem großen Spiegel, bereit sich zum Thronsaal zu begeben. Sie betrachtete sich ein letztes Mal darin. Die Frisur sitzt, das Kleid auch und ein warmes Lächeln liegt auf ihrem Gesicht. Sie schritt langsam zu ihrer Zimmertür und wartete darauf, dass diese sich öffnete. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie verlor sich in dem schnellen Rhythmus ihres Herzens. Plötzlich zuckte sie zusammen, als sie Lady Thaxton auf dem Flur hörte, die nicht gerade glücklich klang. „Was macht der Gouverneur von Concordia hier? Er hatte nicht auf unsere Einladung geantwortet. Und nun taucht er plötzlich hier auf! Wir müssen nochmal umplanen, so funktioniert das nicht!"
„Dafür bleibt uns leider keine Zeit mehr, Mylady.", erwiderte eine Männerstimme und Lady Thaxton murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Jasmine hörte, dass die Schritte immer näher kamen. Die Tür öffnete sich und Lady Thaxton und zwei Palastwachen standen nun vor Jasmine, bereit sie zum Thronsaal zu geleiten. Jasmine sah sie besorgt an. „Alles in Ordnung, Lady Thaxton? Ihr seht ziemlich besorgt aus.", fragte Jasmine. Lady Thaxton seufzte und antwortete: „Nichts worüber Ihr Euch Gedanken machen müsst, Prinzessin. Wir klären das schon." Jasmine nickte ihr verstehend zu. „Nun...seid Ihr bereit, Prinzessin?", wollte Lady Thaxton wissen und Jasmine nickte entschlossen. Sie setzte wieder ihr warmes, royales Lächeln auf und folgte Lady Thaxton und den beiden Palastwachen.

Jasmine lief ruhig den Flur entlang zum Thronsaal. Vor ihr Lady Thaxton, hinter ihr die beiden Palastwachen. Ihr Herz schlug mit jedem Schritt immer schneller. Kurz vorm Thronsaal blieb Lady Thaxton stehen und drehte sich zu Jasmine um. „Ihr geht ab hier alleine zum Thron. Viel Glück, Prinzessin. Und alles Gute!", „Ich danke Euch.", flüsterte Jasmine mit einem warmen, aber auch ziemlich nervösen Lächeln. Lady Thaxton trat beiseite, damit Jasmine den Thronsaal betreten konnte. Alle Anwesenden starrten sie an. Sie waren alle festlich gekleidet und anscheinend auch farblich aufeinander abgestimmt, denn Jasmine bemerkte, dass jeder von ihnen etwas Weißes trug. Weiß. Die Farbe des Neuanfangs. Die Blicke der Politiker machten sie nervös, aber das warme Lächeln ihrer Mutter wirkte dem entgegen. Sie bleib vor den Stufen des Throns ihrer Mutter stehen und sah zu ihr hoch. Satine stand von ihrem Thron auf. Sapphire stieg seitlich die Treppe hoch und stellte sich, mit dem Stirnreif auf einem gepolsterten Tablett, schräg hinter die Herzogin. „Jasmine Adhara Kryze, Klan Kryze, Haus Kryze. Prinzessin von Mandalore. Tritt näher.", sagte Satine und ihre Tochter ging die Stufen hinauf. Jasmine kniete sich vor ihrer Mutter hin und senkte ehrfürchtig ihren Kopf. Satine nahm den Stirnreif, den Sapphire ihr hinhielt, in die Hände und setzte ihn vorsichtig ihrer Tochter auf. „Du darfst dich wieder erheben.", sagte Satine und Jasmine erhob sich langsam, und sah wieder zu ihrer Mutter auf. Sie lächelten sich gegenseitig an. Jasmine drehte sie um und sah zu ihrer Familie und den Politikern. Jasmine lächelte und sie applaudierten ihr. Sie blieb eine halbe Minute lang so stehen bis ihre Mutter ihr einen leichten Schubs gab, der ihr sagen sollte, dass es nun an der Zeit war nach draußen zu gehen und den Schwur vor dem Volk abzulegen. Sie schaute zu den Politikern und entdeckte unter ihnen tatsächlich Gouverneur Vizsla. Sie fand es seltsam, dass er nun doch aufgetaucht war, obwohl er auf die Einladung nicht geantwortet hatte. Jasmine ging anmutig und erhobenen Hauptes die Treppen hinunter. Direkt hinter ihr ihre Mutter, sowie vor und hinter ihnen jeweils zwei Palastwachen, und hinter diesen das Gefolge. „Der erste Teil wäre geschafft.", dachte Jasmine bei sich und versuchte sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Ihre Mutter nahm unauffällig ihre Hand und Jasmine drehte ihren Kopf leicht zu ihr. Sie sah das warme Lächeln ihrer Mutter und es beruhigte sie ein wenig. Sie dachte an alle, die ihr heute beistanden. „Mama, Korkie, Sapphire...", zählte sie die Namen in ihrem Kopf auf, um sich zu beruhigen und dachte an Premierminister Almecks gestrige Worte.

Auf dem Balkon am großen Platz angekommen stellte sich Jasmine ganz vorne an den Rand hin, damit sie das Volk sehen konnte und das Volk sie. Auch der Premierminister trat nach vorne, mit einem Datenblock bewaffnet, und stellte sich ihr gegenüber. Nun war es soweit. Es gab kein zurück mehr. Jasmine legte den Schwur vor dem Volk ab. Sie sah kurz zu Korkie hinüber, der ihr aufmunternd zulächelte. Der Premierminister begann zum Volk zu sprechen: „Volk von Mandalore! Heute feiern wir den Eintritt Prinzessin Jasmines ins Erwachsenenalter!" Das Volk applaudierte, manche pfiffen und andere johlten. Jasmine berührte das, denn ihr lag viel an den Menschen und sie freute sich, dass das auf Gegenseitigkeit zu beruhen schien. Der Premierminister fuhr fort: „Da sie nun erwachsen ist, ist sie bereit ihr Versprechen gegenüber dem Volk von Mandalore abzugeben und ihre Pflichten vollends zu erfüllen." Er wandte sich vom Volk ab und drehte sich zurück zu Jasmine. Er sah sie ernst und eindringlich mit seinen violetten Augen an. „Seid Ihr bereit, Mylady?", fragte er sie. Jasmine antwortete mit einem entschlossenem Nicken. Premierminister Almeck erhob seine Stimme und sprach:
„Seid Ihr — Prinzessin Jasmine Adhara Kryze, Klan Kryze, Haus Kryze — Euch Euren Pflichten gegenüber Mandalore und seinem Volk bewusst?"
„Ja, das bin ich."
„Seid Ihr bereit die Traditionen zu Ehren, aus der Vergangenheit zu lernen und anhand dieser die Zukunft Mandalores mitzugestalten?"
„Ja, das bin ich."
„Schwört Ihr mit gerechter Hand und bedacht Eure Entscheidungen zu treffen, und das ausschließlich zum Wohle Mandalores?"
„Ich schwöre es!", sagte Jasmine mit größter Entschlossenheit und legte ihre Hand auf den Datenblock, den Almeck in der Hand hielt. Er reichte Jasmine einen Stift mit dem sie darauf unterschreiben sollte. Sie unterschrieb schwungvoll auf dem Datenblock und gab dem Premierminister den Stift zurück. Er nickte ihr zu, drehte sich zum Volk und verkündete: „Dann verkünde ich mit Stolz, dass Prinzessin Jasmine nun in die royalen Pflichten eingebunden ist." Auch Jasmine hatte sich nun zum Volk gewandt. Sie applaudierten ihr erneut, diesmal lauter als zuvor. Jasmine lächelte. Sie hatte das Schlimmste bereits überstanden. Eigentlich sollte sie nun winken und freundlich lächeln, aber sie dachte wieder an Karina. „Premierminister, wäre es möglich, dass ich ein paar Worte sage?", fragte Jasmine vorsichtig. Er sah sie mit hochgezogener Augenbraue an, aber stimmte letztendlich zu. Jasmine trat näher ans Geländer und sah zum Volk hinunter. Lady Thaxton, hinter ihr, legte bereits verzweifelt ihr Gesicht in ihre Hand und schüttelte mit dem Kopf. „Was hat Jasmine vor?", fragte Satine, die neben Lady Thaxton stand und ihre Reaktion mitbekommen hatte. Lady Thaxton gab nur ein Seufzen von sich. „Es ehrt mich, dass so viele von euch heute hier sind. Ich hoffe inständig ich kann dem gerecht werden, was ihr von mir erwartet..." Jasmine drehte sich kurz zu ihrer Mutter um, um ihr mit einem Blick zu versichern, dass alles in Ordnung war. „Aber heute ist nicht nur mein Tag, sondern auch der meiner Schwester. Sie ist gestern dreizehn geworden. Genau wie ich heute. Eigentlich würde sie heute vor euch stehen. Daher bitte ich euch eine stille Minute für meine Schwester zu halten, um zu zeigen, dass wir heute auch an sie denken.", beendete Jasmine ihre kleine Rede und senkte ihren Kopf für die kurze Schweigeminute. Das Volk ging, zu ihrer Überraschung, auf ihre Bitte ein. „Ich danke euch. Von ganzem Herzen.", bedankte sich Jasmine nach der verstrichenen Minute beim Volk und winkte ihnen mit einem warmen Lächeln zu. Das Volk applaudierte abermals. „Lasst uns diesen Tag feiern!", rief Premierminister Almeck in die johlende und applaudierende Menge und deutete Jasmine hineinzugehen. Lady Thaxton sah zu Jasmine mit einem Blick, den sie nicht ganz deuten konnte. Gefiel oder missfiel ihr die Rede?

„Tulsa! Drea! Sapphire! Wir haben wenig Zeit beeilt euch!", rief Lady Thaxton, die gerade mit Jasmine zusammen Jasmines Zimmer betrat. „Na los, Prinzessin!", hetzte sie nun auch Jasmine und schob sie regelrecht hinter die Trennwand. Tulsa, Drea und Sapphire wirbelten hektisch um Jasmine herum, um sie für das Bankett vorzubereiten. Lady Thaxton verließ den Raum ohne ein weiteres Wort wieder. Jasmine fragte sich wo sie nun schon wieder hinging. „Könntet Ihr Euch bitte kurz umdrehen, Prinzessin?", wies Drea sie an. Jasmine folgte dem Befehl und drehte sich mit dem Rücken zu Drea. Die zog Jasmines Korsett enger, sodass Jasmine aufstöhnte. „Ich würde gerne noch atmen, wenn's genehm ist.", äußerte sich Jasmine, nach Luft ringend. „Drea, zieh' das Korsett nicht so fest an! Die Prinzessin hat recht.", mahnte Tulsa mit strengem Blick. „Aber Lady Thaxton...", „Wird hiervon nichts erfahren!" Drea folgte, mit schmollendem Mund, dem Befehl Tulsas und lockerte das Korsett wieder. „Danke.", atmete Jasmine erleichtert aus. „Los, zum Spiegel!", sagte Sapphire und die drei führten Jasmine zum Spiegel. „Wie viel Zeit bleibt uns noch?"
„Wir haben noch sieben Minuten."
„Gut, das sollte reichen. Sapphire, kümmere dich um die Haare und den Schmuck. Drea, du nimmst den Stirnreif und reinigst ihn nochmal gründlich, damit er keine Unreinheiten aufweist. Ich kümmere mich um das Kleid.", wies Tulsa jedem seine Aufgabe zu und sie schwärmten aus. Drea nahm sich den Stirnreif und verschwand damit, während Sapphire sich um Callas und Ohrringe kümmerte. Jasmine betrachtete ihr Spiegelbild. Das pastellrosafarbene Kleid gefiel ihr aufgrund der unauffälligen und einfachen Farbe viel besser als das Kleid zuvor. „Warum muss bei Lady Thaxton eigentlich immer alles so perfekt sein?", fragte Jasmine an Tulsa gerichtet, die unten das Kleid nach Falten absuchte. „Seid nicht so streng mit Ihr, Prinzessin. Sie tut einfach, das was sie am Besten kann. Organisieren, rumkommandieren und uns alle in den Wahnsinn treiben." Jasmine musste über Tulsas Antwort lachen.
„Wie kann es sein, dass du so lustig und locker bist und Lady Thaxton...das komplette Gegenteil?"
„Wenn man sie gut kennt ist sie ein wirklich wundervoller Mensch. Sie ist die Stütze in meinem Leben. Sie bringt Ordnung in mein ganzes Chaos. Wir ergänzen die jeweils Andere."
Jasmine musste wegen Tulsas Schwärmerei grinsen. Das war wirklich süß.
„Ich hoffe ich finde auch jemanden, der mich so liebt, wie ihr beide einander, Tulsa."
„Das werdet Ihr, Prinzessin. Dessen bin ich mir sicher!"
Sapphire kam mit Blumen und Ohrringen zurück und kümmerte sich nun um Jasmines Haare. Es öffnete sich erneut die Tür. Alle hätten mit Drea oder Lady Thaxton gerechnet, aber es war jemand anderes. „Ihr dürft nicht so forsch ins Zimmer der Prinzessin eintreten, Lord—!", „Ja, das ist mir durchaus bewusst. Vielen Dank, Tulsa." Jasmine erkannte die Stimme und wollte sich umdrehen, aber das würde ihre Haare, die Sapphire gerade bearbeitete, durcheinander bringen. „Ba'vodu! Me'copaani?", sagte Jasmine überrascht und sah ihn erfreut durch den Spiegel an. „Ich wollte nur mal nach dir sehen. Wie geht's dir?", „Das Schlimmste habe ich ja bereits überstanden.", sagte Jasmine erleichtert und bekam einen strengen Blick von Sapphire zugeworfen, da sie sich bewegt hatte. Tulsa stand auf und ging auf Jasmines Onkel zu. „Ich denke Lady Thaxton—"
„Hat kein Problem damit, dass ich gern einen Moment mit meiner Nichte sprechen will.", unterbrach er Tulsa abermals. Sie wollte protestieren, aber riss sich zusammen, und antwortete ruhig und mit aufgesetztem Lächeln: „Sicherlich, Lord Kryze. Sobald die Prinzessin fertig ist geben wir Euch einen kurzen Moment. Wir machen lediglich unsere Arbeit. Das versteht ihr sicherlich."
„Ich kann warten.", meinte Lord Kryze mit aller Bequemlichkeit und setzte sich auf eine kleine Sitzbank im Raum. Tulsa rollte unmerklich mit den Augen und ging nach Drea sehen. Sie konnte die manchmal etwas ignorante Art des Lords überhaupt nicht leiden. Sapphire steckte noch eine letzte Haarnadel in Jasmines Haar, die die Frisur und die Blumen halten sollten. Sie suchte noch nach Haarsträhnen, die sie vielleicht vergessen hatte, fand aber keine mehr. Sie setzte Jasmine noch die kleinen silbernen, karoförmigen Ohrringe ein. „Ihr seid soweit fertig, Prinzessin. Ich werde mal nach Tulsa und Drea schauen. Entschuldigt mich kurz." Mit diesen Worten verließ Sapphire nun ebenfalls das Zimmer. Jasmine drehte sich zu ihrem Onkel um. „Du siehst wunderschön aus, Jasmine. Du bist deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.", sagte er und sah sie mit einem warmen Lächeln an. Sie wurde ein wenig rot und lächelte ihn ebenfalls an. „Naja fast. Der Tag lief bis jetzt ganz gut, meinst du nicht auch?", fragte Jasmine und ihr Onkel nickte.
„Aber er wäre noch schöner für dich, wenn Karina jetzt auch hier wäre, hm?" Jasmine schwieg. „Deine Mutter war genauso. In deinem Alter hätte sie sich ein Leben ohne ihre Schwester auch niemals freiwillig vorstellen können."
„Was...? Ihr habt noch eine Schwester? Ich dachte es wären nur du und Mama gewesen."
Lord Kryze stutzte.
„Sie hat dir nichts von Bo erzählt?"
„Nein."
„Hmm...aber ich kann es ihr auch nicht verübeln. Deine Mutter und Bo-Katan hatten einen heftigen Streit. Lange vor eurer Geburt. Du kennst ja deine Mutter und ihren Pazifismus. Bo wollte an der kriegerischen Vergangenheit der Mandalorianer festhalten. Genau wie einige andere Klans unseres Hauses. Deshalb ging sie fort. Seitdem haben wir sie nicht mehr gesehen oder mit ihr gesprochen."
Jasmine hielt einen Moment inne. Wird das ihr und Karina etwa auch passieren? Oder...ist es ihnen vielleicht schon passiert? „Denkst du mir und Karina könnte dasselbe passieren?", fragte Jasmine vorsichtig. Ihr Onkel antwortete nicht sofort — seine Stirn in Falten gelegt. „Versucht einfach den Standpunkt der jeweils Anderen zu verstehen, solltet ihr jemals aneinander geraten. Wenn wir nichts mehr haben, ist die Familie alles, was uns noch bleibt." Jasmine schaute besorgt drein, aber wusste dass ihr Onkel bloß realistisch blieb. Hoffentlich kam es nie zu so einem schlimmen Disput zwischen ihnen, wie bei ihrer Mutter und ihrer Tante. „Ich wollte dich nicht beunruhigen, Jasmine."
„Nein, schon in Ordnung. Du bist lediglich realistisch. Und ehrlich. Das schätze ich sehr.", meinte Jasmine und zog ihre Mundwinkel leicht nach oben. Kurz darauf betraten Sapphire, Drea und Tulsa — zusammen mit dem Stirnreif — wieder das Zimmer und gingen raschen Schrittes auf Jasmine zu. Drea setzte Jasmine vorsichtig den Stirnreif auf und lächelte zufrieden. Auch Lady Thaxton betrat nun den Raum und rief: „Ist die Prinzessin endlich fertig, Tulsa? Wir haben keine Zeit mehr!"
„Ja, es ist alles erledigt, Mylady.", antwortete Tulsa und schob Jasmine, mit Drea zusammen, zur Zimmertür. „Lord Kryze, was macht Ihr bitte in den Gemächern der jungen Prinzessin? Ihr solltet doch bereits beim Bankett sein!", fragte Lady Thaxton empört und scheuchte ihn hektisch aus dem Raum. „Ich bin schon weg, Mylady!", beschwichtigte er sie und begab sich zurück zum Bankett. Jasmine kicherte leise. Vor Lady Thaxton hatte jeder Respekt — sogar ihr Onkel. „Danke, Irea!", sagte Tulsa und lächelte Lady Thaxton dankend an. „Nun, denn, Prinzessin. Seid ihr bereit? Zum zweiten Mal?", fragte Lady Thaxton und Jasmine antwortete abermals mit einem entschlossenem Nicken.

Alle saßen zusammen an einem großen, langen Tisch und speisten gemeinsam. Jasmine saß an der Spitze des Tisches, links neben ihr der Premierminister und rechts neben ihr ihre Mutter. Links saßen die Politiker und rechts von ihr Familie. Jasmine sah über den Tisch und bemerkte, dass Gouverneur Vizsla nicht mehr bei Tisch saß. Sie schaute sich um und sah den Gouverneur und Sapphire in einer Ecke stehen. Sie schienen miteinander zu diskutieren, allerdings konnte Jasmine nicht hören worüber. Sie versuchte irgendetwas zu hören und schaute weiterhin konzentriert in ihre Richtung. „Jasmine?", fragte Korkie und sah seine Cousine fragend an.
„Wie bitte?"
„Wohin genau schaust du?"
„Nirgendwohin..."
„Okay...?"
Jasmine schaute wieder zurück auf ihr Essen und aß weiter. Korkie drehte seinen Kopf um und sah ebenfalls Sapphire und Gouverneur Vizsla, die immer noch miteinander diskutierten. Auch er fragte sich was sie wohl miteinander besprachen. Eine Palastwache betrat, schnellen Schrittes, den Raum und ging auf Jasmine zu. Sie bemerkte erst gar nicht, dass er herein kam und schaute weiterhin konzentriert auf ihr Essen. „Prinzessin." Jasmine zuckte zusammen, aber erkannte die Stimme der Palastwache. Es war Den Druill, ihr Kampfsportlehrer. „Ein Mädchen, welches behauptet Eure Schwester zu sein, hat sich bei uns per Holoübertragung gemeldet. Möchtet Ihr antworten?" Jasmine war sprachlos. Sie glaubte sich verhört zu haben. Sagte Den Druill gerade das Mädchen behauptete ihre Schwester zu sein? Jasmine lehnte sich zu ihrer Mutter hinüber. „Mama, es kam einen Holoübertragung von einem Mädchen rein, dass behauptet Karina zu sein. Darf ich nachsehen, was es damit auf sich hat?", flüsterte Jasmine leise und sah ihre Mutter flehend an. Ihre Neugier war einfach zu groß. „Gewiss darfst du, aber ich werde dich begleiten.", „Ich auch!", hakte sich Korkie mit ein, der das Gespräch zwischen ihnen belauscht hatte. Jasmine nickte einverstanden. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und alle Gäste sahen sie an. „Liebe Gäste! Wenn Ihr mich für einen Augenblick entschuldigen würdet. Ich muss einer wichtigen Angelegenheit nachgehen. Ich werde in Kürze wieder zu Ihnen stoßen.", verkündete Jasmine machte einen kleinen Knicks, ging vom Tisch und folgte Den Druill. Ihre Mutter und Korkie folgten ihm ebenfalls. „Ob es sich bei dem Mädchen wirklich um Karina handelt? Es wäre so schön sie endlich wiederzusehen!", dachte Jasmine bei sich und wurde immer neugieriger. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

„Wo ist sie? Wo ist meine Schwester?", rief Jasmine als sie den Raum betraten und schaute sich aufgeregt um. Sie ging auf den Holotransmitter zu.
„Karina? Karina bist du das wirklich?"
„Ja, ihr..."
Jasmine sah besorgt zu ihrer Mutter rüber. War der Kontakt abgebrochen?
„Ad'ika? Alles in Ordnung bei dir?", fragte Satine besorgt und wartete auf eine Antwort. Man hörte Karina kurz schniefen. „Ja...ja es geht mir gut. Es ist so schön euch zu hören. Allerdings wäre es noch schöner, wenn wir uns auch sehen könnten.", „Warum haben wir kein Hologramm?", fragte Jasmine verwundert, an Den Druill gerichtet. „Es tut mir leid, Hoheit. Über diesen Transmitter ist kein Hologramm möglich.", „Dann leiten Sie uns zu einem anderen Transmitter um. Sofort!", befahl Satine mit herrischer Stimme, aber Karina beschwichtigte ihre Mutter: „Nein, dafür habe ich leider keine Zeit. Ich muss die Übertragung gleich wieder beenden. Ich darf diesen Holotransmitter eigentlich nicht benutzen, also fasse ich mich lieber kurz. Mir geht es gut, ich vermisse euch sehr, ich habe von Meister Kenobi heute dein Armband erhalten, Mama. Dankeschön. Und briikase gote'tuur, Jasmine!"
„Danke. Dir auch, Rina. Wir vermissen dich auch!"
„Ich ebenfalls!", meldete sich nun auch Korkie zu Wort. Für einen kurzen Moment blieb es still. „Korkie? Korkie, bist du das?", fragte Karina etwas unsicher. „Ja, ja ich bin es!", antwortete Korkie und freute sich, dass sie ihn wiedererkannte. „Rina, eine Sache muss ich dir noch sagen. Unser Vater hieß Ben! Und unsere Augen haben wir von ihm!", warf Jasmine noch ein, bevor Karina womöglich das Gespräch beendete. „Was...?", „Karina, es kommt jemand! Du musst das Gespräch beenden!", hörten sie eine Jungenstimme leise im Hintergrund sagen. Jasmine war enttäuscht. Sie wollte sich gerne noch länger mit Karina unterhalten. Sie hatten sich acht Jahre lang nicht mehr gehört oder gesehen. „Ich muss Schluss machen! Ich liebe euch! Ich hoffe wir werden uns bald sehen.", „Karina, warte!", rief Jasmine, aber Karina hatte das Gespräch bereits beendet. Ihr kamen die Tränen. „Jasmine? Geht es dir gut?", fragte Korkie und sah sie besorgt an. „Ja. Ja, es könnte mir nicht besser gehen!", rief Jasmine euphorisch und ihr kamen immer mehr Tränen. Sie war so glücklich, dass sie nicht mehr aufhören konnte zu weinen. Den Druill reichte ihr ein Taschentuch in das Jasmine hinein schnäuzte. „Dankeschön.", sagte sie und behielt das Taschentuch lieber. Sie musste es vorerst besser waschen. Satine umarmte Jasmine liebevoll und auch ihr lief eine Freudenträne über die Wange. „Das war das schönste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten!", sagte Jasmine immer noch überglücklich. Ihre Mutter stimmte ihr stumm nickend zu. „Aber eine Sache wundert mich. Von was für einem Geschenk hat Karina geredet? Hast du ihr etwas zukommen lassen?", „Nein. Ich weiß es leider nicht, Ad'ika.", antwortete Satine ein wenig ratlos. „Vielleicht hat Obi-Wan etwas damit zu tun?", überlegte Satine. „Wir sollten zum Bankett zurückkehren denkst du nicht auch, Tante Satine?", fragte Korkie und Satine nickte. „Korkie hat recht, Ad'ika. Man erwartet uns sicherlich. Aber wisch' dir zuerst die Tränen aus dem Gesicht.", meinte Satine und die drei begaben sich zurück zum Bankett. „Ich hoffe mein Vater erzählt gerade nicht wieder irgendwelche seiner Witze...", meinte Korkie peinlich berührt. Jasmine musste lachen, da Korkie peinlich berührt sein Gesicht in seinen Händen vergrub.



_________________________________
Ba'vodu - Onkel
Me'copaani - Was möchtest du?
Briikase gote'tuur! - Alles Gute zum Geburtstag!

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