C E S U R - I

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Teil 1 - C E S U R (hier) Teil 2 - H A Y A T [muss noch dringend überarbeitet werden] Cesur Karasu. Er ist ka... More

Prolog
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71| Ende
Epilog
Danksagung+Überraschung
H A Y A T

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-Gözlerim doldu yine, aklıma yüzün geldi-

Das Feuer entfacht sich mehr in mir und ich schreie laut. Ein Hilfeschrei, aber mein Vater sitzt weiterhin nur angespannt auf dem Sofa und starrt kalt nach vorne. Ich brenne und Stück für Stück stirbt ein Teil in mir.

Ich zerdrücke seine Hände noch fester aber er hilft mir nicht. Ich will das er den Brand in mir löscht, aber er schüttelt Benzin in mich und macht es nur noch schlimmer. Ich will das er mich von diesem Schmerz befreit, aber es passiert nichts.

Er entzieht sich seine Hände aus meinem festen Griff, steht auf und verlässt mit großen Schritten das Wohnzimmer. Auf dem Boden sitzend schaue ich ihm hinterher und lasse mich einfach fallen. Ich lasse es einfach zu, dass ich weiter verbrenne. Mein Vater hasst mich.

Ich vergrabe mein Gesicht in meine Hände und lasse all die Trauer raus. Es ist alles meine Schuld. Wie dumm von mir, dass ich nicht einfach die Wahrheit gesagt habe. Ich hätte ihm sagen müssen, dass ich entführt wurde. Aber mein Herz hat förmlich geschrien Cesur nicht zu verraten. Dummes Herz.

Ich bin allein für den Brand in mir zuständig. Ich habe es verdient jetzt zu leiden und von meinem Vater gehasst zu werden. Wieso zur Hölle kann ich Cesur nicht einfach vergessen? Ich sollte nach vorne blicken und es schätzen wieder bei meiner Familie sein zu können.

Aber Cesur schwirrt ununterbrochen in meinem Kopf herum und ich leide dadurch immer mehr. Ich will ihn vergessen, nicht an den Schmerz in meiner Brust denken, es ignorieren das Cesur mich einfach gehen gelassen hat, aber nichts klappt. Es brennt.

„Komm her." zieht mich mein Bruder Selim rauf und drückt mich an sich. Er streichelt mich immer wieder am Kopf bis zu meinem Rücken und wieder rauf. Ich versuche mich zu beruhigen und konzentriere mich nur auf seine warme Hand.

„Ich glaube dir kein Wort." flüstert er leise. „Du würdest uns für einen Mann niemals stehen lassen. Ich werde es Baba noch beweisen das du entführt wurdest." Ich halte meine Schluchzer inne und drücke mich noch fester an ihn, um bloß nicht wieder zusammen zu brechen.

Er gibt mir einen Kuss auf den Scheitel und löst sich leicht von mir. Wie ich seine Nähe nur vermisst habe. Ich schließe kurz die Augen und versuche mich nur auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Du hast deine Familie, Hayat.

„Leg dich etwas schlafen. Du brauchst Ruhe." Ich nicke ihm leicht zu und drehe mich um. Ich schaue kurz zu Naz und Ayaz, blicke aber schnell wieder auf den Boden und verlasse das Wohnzimmer.

Ich steige langsam die Treppen rauf in mein Zimmer und halte bei den Bildern, welche im Flur an der Wand hängen, an. Ich schaue mir jedes Bild genau an, als würde ich sie das erste Mal sehen und präge mir einzelne Details ein.

Meine Blicke haften auf dem Bild, auf dem Naz, meine Mutter und ich in die Kamera schauen und breit grinsen. Meine Augen füllen sich und ein komisches Gefühl durchzuckt mein Herz. Langsam hebe ich meine zitternde Hand und streiche auf dem Bild über das Gesicht meiner Mutter. Ich habe dich so sehr vermisst.

Ich schlucke schwer und entferne mich mit langsamen Schritten von den Bildern und steuere geradeswegs auf mein Zimmer zu. Ich öffne vorsichtig die Türe und halte inne, als ich den kleinen Semih auf meinem Doppelbett liegen sehe.

Die Tränen steigen mir erneut auf und ich halte die Hand vor dem Mund, um bloß nicht laut zu schluchzen. Ich betrete sofort mein Zimmer und ein komisches Gefühl macht sich in mir bemerkbar. Ich schaue mich langsam um, als hätte sich was verändert. Es ist komisch, nach Monaten wieder in meinem eigenen Zimmer zu sein. Ich habe mich gewöhnt neben Cesur zu liegen.

Ich gehe mit zitternden Beinen auf mein Bett zu und setze mich vorsichtig an die Bettkante. Ich beobachte den kleinen, wie er seelenruhig schläft. Ich erhebe meine Hand und lege diese auf sein Kopf. Behutsam streiche ich durch seine Haare und lasse sein Gesicht keine Sekunde aus den Augen.

Er ist einfach die Kopie von meinem Vater. Die Lippen, die Nase, der Kinn. Nur seine Gesichtszüge wenn er schläft, hat er von meiner Mutter. Ich muss leicht schmunzeln, als Semih leicht zuckt und etwas vor sich hin nuschelt, um anschließend mit leicht offenem Mund weiter zu schlafen.

Ich erhebe meine Füße und lege sie auf mein Bett. Vorsichtig, ohne mich zu sehr zu bewegen und Semih zu wecken, lege ich mich seitlich auf mein Bett und mit meinem Ellenbogen auf der Matratze, stütze ich meinen Kopf mit der Hand ab.

Mein Blick schweift zur Türe, die sich gerade öffnet und Naz und Ayaz betreten mein Zimmer. „Dürfen wir?" flüstert Naz und unwillkürlich bildet sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. Ich nicke vorsichtig und sie schließen die Türe hinter sich.

Naz grinst leicht und legt sich auf die andere Seite neben Semih und schmiegt sich an ihn. Ayaz zieht seine Pantoffeln aus und legt sich hinter Naz in der selben Position wie ich und schaut mich an. Wie in der selben Nacht, als wir unsere Mutter verloren hatten.

„Erinnert ihr euch noch?" beginnt Ayaz und sofort werden Naz und ich hellhörig. „An dem Tag, als Mama gestorben ist, haben wir genau in der selben Position geschlafen." Ich nicke langsam und ich merke sofort wie sich die Augen meiner kleinen Schwester füllen.

Sie zittert leicht und versucht die Tränen zu halten, jedoch gelingt ihr das nicht so gut. Die Tränen laufen ihr stumm die Wange entlang und sofort schließt sie ihre Augen. Die Lippen aufeinander gepresst und ihr Körper angespannt.

Meine Blicke wandern zu Ayaz, welcher irgendeinen Punkt hinter mir anstarrt. Ich nicke leicht, auch wenn er mich nicht ansieht. „In der Nacht haben wir zusammengefunden." flüstere ich und auch ich schließe die Augen. Ich rufe die Nacht in Erinnerung.

Wie wir alle weinend auf meinen Bett lagen und uns nach unserer Mutter gesehnt haben, die ihr Leben wegen des Krebs verloren hatte. Semih, welcher gerade mal zwei Jahre alt war und nichtsahnend zwischen uns lag und einfach mit geweint hatte.

„Wir haben all die Streitereien zwischen uns Geschwistern vergessen, waren für einander da, haben uns Geborgenheit geschenkt." Naz schluchzt laut auf und drückt sich anschließend die Hand vor dem Mund, um Semih nicht zu wecken.

„Sie wäre sicher stolz auf uns." schaut Ayaz mich mit festen Blicken an. Ich nicke hastig. „Ja. Das wäre sie."
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Ich stehe langsam auf und taste mich vorsichtig an mein Fenster. Ich habe keine Ahnung wie viel Uhr wir haben, aber die dunklen Straßen sind wie leergefegt. Ich werfe einen kurzen Blick zu meinen Geschwistern, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich schlafen.

Ich habe die ganze Zeit kein Auge zu gedrückt und nur meine Geschwister beobachtet. Jede einzelnen Gesichtszüge in mein Gehirn gespeichert und ihren Duft in mich gezogen.

Ich öffne mein Fenster und atme tief den kühlen Nachtwind in mich. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und starre auf den dunklen Himmel. Schwarz. Schwarz wie Cesurs Augen. Hastig schüttele ich den Kopf.

Nein, verdammt! Ich will nicht wieder an ihn denken. Nicht, wenn er keine Sekunde den Kopf über mich zerbricht. Ich schaue mir den Mond an und versuche nicht an ihn zu denken. Es ist Vollmond.

Ich starre einfach nur so rauf und fokussiere meine Blicke auf den Vollmond. Ich wünsche, Cesur wäre hier. Ich wünsche, ich wäre glücklich. Ich wünsche, Cesur würde mich auch lieben. Ich schließe meine Augen. Vielleicht schaut er gerade auch in den Himmel und vielleicht hört er meine Wünsche. Wer weiß?

Cesur

Ich schaue auf die linke Bettseite, welche leer steht. Die Decke gefaltet und das Kissen ungerührt. Ein komisches, unbeschreibliches Gefühl macht sich in meinem Bauch bemerkbar und ich kann mir nicht erklären, warum ich so darauf reagiere.

Es sollte mir egal sein, dass sie nun endlich weg ist. Sie war nur ein Zeitvertreib und hat mir bei meinem Racheplan kaum was gebracht. Hätte ich früher herausgefunden, dass Cüneyt sie gar nicht liebt, dann hätte ich sie im Wald auf der Stelle umgebracht. Oder?

Ich schüttele den Kopf. Ich habe keine Ahnung, was ich gemacht hätte. Das einzige was ich weiß ist, dass sie nicht aus meinem Kopf verschwindet. Ich habe gehofft mein Leben wie geplant weiter zu führen, aber sie schwirrt ununterbrochen in meinem Kopf herum und lenkt mich ab. Diese unschuldigen braunen Augen.

Ich schüttele hastig den Kopf und spiele mit ihrem Armband, welche ich um mein Handgelenk gewickelt habe, rum und starre ihren Buchstaben auf der weißen Perle an. Mein Herz setzt kurz aus und ich kneife schnell meine Augen zu. Nicht schwach werden, Junge!

Ich stehe schnell auf, laufe wortwörtlich auf mein Balkon zu, reiße die Türe auf und springe raus. Ich schnappe hastig nach Luft und versuche meine Atmung zu kontrollieren. Ich ignoriere dieses komische Gefühl in mir und starre nur den dunklen Himmel an. Schwarz. Schwarz wie meine Seele.

Ich stütze mich mit meinen Händen am Geländer ab und lasse meinem Kopf hängen. Ich schließe die Augen und versuche auf andere Gedanken zu kommen. Versuche diese unschuldigen Augen aus meinem Kopf zu verscheuchen. Aber vergeblich. Meine Gedanken um sie werden noch intensiver.

Die Erinnerungen erscheinen vor meinen Augen, als ich mit meinem kaltem Händen ihr weiches Gesicht umfasst und sie geküsst habe. Mein Herzschlag wird doppelt so schnell. Verdammt! Schwer atmend boxe ich gegen die Wand, an die ich Hayat gedrückt hatte und lasse den Hass auf mich selber an der Wand raus. Ich muss sie vergessen, verdammt nochmal!

Verzweifelt schaue ich rauf und starre einfach nur so den Vollmond an. Versuche ihr Gesicht vor meinen Augen wegzukriegen, aber es klappt nicht. Der Mond strahlt, wie ihre Augen. Ich will meine Blicke vom Himmel nehmen, aber der Mond lässt es nicht zu. Als würde der Mond mir versuchen etwas zu sagen.

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