Zwei Tage nachdem ich dem Schulpsychologen Herrn E. die Nachricht geschickt habe, habe ich eine Antwort am 13.7.2016 erhalten, die ich hier auch mit Euch teilen möchte :)
Natürlich wieder mit geänderten/ gekürzten Namen und Orten...
“Hallo Lissi,
vielen Dank für deine ausführliche und informative Email. Ich freue mich für dich mit, dass du ab September 2016 in eine Therapie einsteigen kannst. Verbunden mit dem Gedanken, dass du für dich in deinem Leben weiterkommst.
Zu deinen Ausführungen gäbe es noch viel zu sagen. Ich beschränke mich mal auf zwei Punkte, da alle anderen Aspekte ja dann in deinem neuen Wohnort zur Sprache kommen werden.
Zum einen nehme ich deine Worte gerne als Anregung an. Das Feld rund um eine Essstörung ist ja mehr als komplex und häufig auch schwer zu durchschauen. Und da bin ich gleich beim zweiten Punkt: ich arbeite seit über 30 Jahren als Psychologe und habe die Erfahrung gemacht, dass einfach erscheinende Dinge (hier: dein ehemals niedriges Gewicht) meistens auch einfache Ursachen haben (hier: ein ungünstiges Essverhalten). Anders ausgedrückt: bevor ich in die „Krankheitsschiene“ einsteige, kommt stets ein einfacher Ansatz zur Anwendung. Selbst bei zugrundeliegenden „echten“ Störungen kann durch bewusstes Ernährungsverhalten (der Ausdruck gefällt mir besser als Essverhalten) ein nachhaltiger Effekt eintreten, der mit Lebenskontrolle umschrieben werden kann und dadurch manchmal weiter gefasste Problematiken zur aktiven Lösungssuche anschiebt.
Aber jetzt ist ja alles auf den Weg gebracht. Pass gut auf dich auf und – das ist jetzt wieder meine Art des Dialogs – versuche mehr in Lösungen als in Problemen zu denken.
Wenn du magst, berichtest du mir gelegentlich von deiner Therapie. Bitte dann an meine private Email, da ich nach gegenwärtigem Stand der Dinge am 16.12.2016 meinen letzten Arbeitstag hier im Schulamt haben werde.
Viele Grüße,
K. E.“