Zwei Tage später beginnt der Teufelskreis von vorne...

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Ich stelle mich auf die Waage. Die Zahl auf der Waage ist für mich viel zu hoch geworden. Ich habe sehr zugenommen, fühle mich sehr unwohl, hasse meinen Körper...

Also habe ich einen Entschluss gefasst wieder abnehmen zu wollen. Ich habe wieder angefangen zu hungern. Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich das jemals wieder machen würde, denn eigentlich genoss ich meine wieder gewonnene "Freiheit", einfach mal was Süßes essen zu können und das zu essen, worauf ich Lust hatte...

Am nächsten Tag habe ich wieder gehungert... ich habe wieder angefangen viel zu wenig gegessen. Ich wusste das, dass es zu wenig war, aber es war eine aktive Entscheidung.
Nach ein paar Tagen habe ich dann wieder Fressanfälle bekommen. Zwar nicht so stark, aber ein Grund mich wieder schlecht zu fühlen...
In diesen folgenden Tagen, habe ich wieder gemerkt, wie schnell das Abnehmen durch mein Hungern funktionierte. Mein "Gewichtsziel" wurde neu festgelegt, obwohl es eigentlich viel zu niedrig wäre... das war mir aber egal...

Ich wollte mich, meinen Körper zerstören, einen Ausweg aus dieser Welt finden, ihr entfliehen können.
Doch ich wollte dieses Essverhalten nicht ändern, wollte keine Therapie mehr, hatte keinen Willen mehr gegen die Essstörung zu kämpfen.

Der zweite Termin bei der Beratungsstelle kam näher. Ich wusste, um was es bei dem Termin gehen würde. Es sollte darum gehen, wie ich meinen Eltern sagen könnte, dass ich eine Essstörung habe, damit ich eine Therapie bei einem Psychologen anfangen könnte.
Doch das wollte ich ja eigentlich gar nicht mehr...

Essstörung - Der Moment, als ich gesagt bekam, ich sei psychisch krank...Where stories live. Discover now