Warum ich James Sirius Potter...

By Nachtwanderin

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Als James eines Abends eine Liste findet, die Gründe aufzeigt, warum man ihn hassen müsste, beschließt er all... More

Prolog
*1. Die Liste
*2. Neue Punkte
*3. Die Party
*4. Projekt "Neue Freunde"
*5. Unerwartete Diagnose
*6. Quidditch Komplikationen
*8. Auf dem kleinen Weg hinab
*9. Unerwartete Begegnugen
*10. Ernste Gespräche
*11. Auseinandersetzungen
*12. Beschimpfungen
*13. Ein Streich
*14. Der Wandel
*15. Rachepläne
*16. In nur vier Tagen
*17. Verloren
*18. Neue Motivation
*19. Tarot
*20. Der Humor der Gründer
*21. Die Spuren vom Vergangenen
*22. Der Schwindel
*23. Die letzten Schultage vor den Ferien
*24. Zu Hause
*25. Familie vereint
*26. Weihnachten
*27. Jahreswechsel
*28. Jene Tage im Januar
*29. Quidditch und Geburtstage
*30. Erkenntnisse
*31. Der alte Joshua
*32. Valentinstag
*33. Hundertachtzig Grad
*34. Planungen
*35. Der Ausflug
*36. Müdigkeit
*37. Hürden
*38. Wahnsinn
*39. Schlafmangel
*40. Swivenhodge
*41. Streichen
Epilog

*7. Wie Julie nicht tot war

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By Nachtwanderin

Eine Hand lag auf ihrer Schulter. Der Boden war vom Regen aufgeweicht. Der Schwindel schwachte langsam ab, wollte aber nicht gänzlich verschwinden.

„Julie?", fragte James in einem Tonfall, den man schon fast als sanft bezeichnen könnte. Ziemlich absurd, wie sie fand. Schon allein die Tatsache, dass die Hand, die ihre Schulter berührte, zu James gehörte, war seltsam.

„Was ist los?" Seine Stimme klang ruhig und seltsamerweise einfühlsam, auch wenn das nicht sein konnte.

„Ihr ist schwindelig, das sieht man doch aus meilenweiter Entfernung, James", meinte Max, der wahrscheinlich hinter ihr stand. Eine weitere Hand lag nun auf ihrer anderen Schulter. Langsam nahm Julie ihre Hände von ihrem Gesicht und erblickte den regennassen Boden. Er drehte sich leicht, sprang aber ab und zu auf seine richtige Position zurück, sodass sie sich wenigsten ein bisschen orientieren konnte, was oben und unten anging.

„Warte, hatte deine Freundin nicht irgendwas gesagt?" Eine kurze Pause herrschte, in der er nichts sagte und angestrengt nachzudenken schien, was Mary denn in Alte Runen zu Professor Babbling meinte.

„Sie war irgendwie im Krankenflügel mit dir. Hast du dich vielleicht bei ihr angesteckt?" Für einen kurzen Moment hatte Julie geglaubt, er würde sich doch tatsächlich ein wenig für sie interessieren. Obwohl allein die Tatsache, dass er sich daran erinnerte, dass Julie in Verbindung mit dem Krankenflügel stand, schon erstaunlich war.

„Sieht nach Billywig-Fieber aus, das ist bekanntlich nicht ansteckend", meinte Max. Julie war mehr als verwirrt. Ein Billywig war ihrer Meinung nach ein magisches Tierwesen aus Australien oder so.

Billywig-Fieber?", wiederholte James verwirrt die Worte seines besten Freundes. „Das hast du dir gerade ausgedacht, oder Max? Sind Billywigs nicht irgendwelche komischen Insekten?" Ausnahmsweise waren James und Julie in der Sache mal einer Meinung. Max seufzte. Der Schwindel nahm wieder zu und auch der Regen wurde wieder stärker, was die Stimmung natürlich wunderbar hob. Man beachte den Sarkasmus.

„Billywigs sind Insekten. Sie leben in Australien, also wirst du wohl kaum einen Billywig zu Gesicht bekommen. Was du eigentlich nur wissen brauchst, Bruder, ist, dass Billywigs sich beim Fliegen drehen. Und das Billywig-Fieber ist eine einfache magische Erkrankung, die mit starken Drehschwindel und Fieber auftritt", erklärte Max. Julie war ziemlich beeindruckt. Sie hatte nicht gewusst, dass ihr Klassenkamerad so etwas wusste, obwohl sie gewiss war, dass Max mit seiner Vermutung falsch liegen musste, denn Madame Pomfrey hatte schließlich etwas anderes diagnostiziert.

„Billywig-Fieber ist nach drei Tagen meistens vorbei", meinte Max nun an Julie gewandt, „dir sollte es also bald wieder besser gehen, Julie." Sie schüttelte den Kopf, was im Nachhinein ein großer Fehler war, da sie das Gleichgewicht verlor und fast vorn über kippte, wenn Max und James sie nicht festhalten würden.

„Ich bringe sie in den Krankenflügel, mach du das Training weiter, James", sagte Max und Julie spürte, wie sie hochgehoben wurde. Es war grausam, keinen festen Boden mehr unter den Füßen zu haben, so fühlte sich ihre letzte Orientierung verabschiedet zu haben.

„Ich kann auch selbst laufen", zischte sie und klang zu ihrem Erstaunen gar nicht so schlimm. Zögerlich, ließ Max sie wieder auf den Boden. Sie brauchte einige Sekunden, um das Gleichgewicht zu halten, dann machte sie einen Schritt in Richtung Schloss, der sie sofort wieder zum Taumeln brachte. Sie tat noch einen Schritt, weswegen sie fast hinfiel.

„Für mich sieht das eher nach 'Ich kann mich auch allein zum Deppen machen' aus", spottete Max. Julie warf ihm einen bösen Blick zu, der ihn allerdings nicht in kleinster Weise zu beeindrucken schien. Wenig Später saß Julie widerwillig auf dem Rücken ihres Mitschülers und hatte seine hellbraunen Haare im Gesicht, die unangenehm nach Schweiß rochen.

Im Schloss wurden die beiden mit verwirrten Blicken angesehen. Julie wusste nicht genau, ob es war, weil es allgemein bekannt war, dass Max und sie sich nicht gut verstanden oder weil ihre Haut im Kontrast ihrer dunklen Haare, fast weiß aussah. Doch all diese seltsamen Blicke kamen niemals an das heran, was ihnen im Krankenflügel blühte. Kaum hatte Max Julie durch die Tür getragen, da fing auch schon eine Erstklässlerin an, hysterisch zu kreischen. Sie saß auf einem der Krankenbetten und hatte einen Verband um das Handgelenk gewickelt. Neben ihr stand ein weiterer Erstklässler.

„Ist sie tot?", kreischte das Mädchen, während sie von dem Bett aufsprang und sich hinter dem Jungen versteckte.

„Nein, Jean", meinte der Junge gelassen und warf einen entschuldigenden Blick in Richtung von Max und Julie. Die Erstklässlerin, Jean, schien sich aber dennoch nicht zu beruhigen.

„Woher willst du denn so genau wissen, dass sie nicht tot ist?", fragte sie noch immer überzeugt von ihrer These. „Ich hab doch von Anfang an gewusst, dass Hogwarts gefährlich ist und du wolltest mir nicht glauben, Steve!" Jeans Blick strahlte sogar ein Stück Wahnsinn aus. Steve seufzte gentnervt.

„Glaub mir, Kleine, so schnell bringt dieses Mädchen nichts um", meinte Max nun zu Jean, während er Julie vorsichtig wieder auf die Beine ließ. Jean allerdings schien trotzdem nicht überzeugt und Julie konnte sich vorstellen, dass die Erstklässlerin sie für einen dieser seltsamen Zombies hielt, die in der Muggelwelt beliebte Figuren waren, wenn sie sich recht entsann.

„Abgesehen vom Todesfluch vielleicht", fügte Max noch flüsternd hinzu, doch Jean konnte ihn nicht hören. Bevor der unverzeihliche Fluch tatsächlich gesprochen werden konnte, kam auch schon Madam Pomfrey aus ihrem Büro gewuselt.

„Mister Longbottom, wären sie so nett und begleiten Miss Marchbanks zu ihrem Gemeinschaftsraum?" Steve kam der Bitte nach, indem er Jean an ihrem heilen Handgelenk hinter sich aus dem Krankenflügel zog. Man konnte noch eine Weile Flüche seitens Jean hören, die scheinbar Hogwarts für eine Irrenanstalt hielt, in der hinter jeder Ecke ein zweiter Voldemort stehen könnte. Madam Pomfrey wandte sich nun wieder den beiden Gryffindors zu. Ihr Blick sprach Bände.

Ich habe es Ihnen gesagt, Miss Llewellyn.

Julie bekam ein Bett zugeteilt und sollte sich hinter einem Sichtschutz umziehen, während sie Max und Madam Pomfrey auf Fachchinesich diskutieren hörte. Auch als sie sich in das Krankenbett gekuschelt hatte, fielen noch Worte wie „multimorbid" oder „iecur". In diesem Moment kam ihr Max gar nicht wie einer ihrer Mitschüler vor, sondern eher wie ein Heiler im St. Mungo Hospital. Irgendwann schaffte sie es, die beiden zu ignorieren und tat das Einzige, was gegen den Schwindel half, indem sie einschlief.


Mary sah in jeder Pause nach ihrer Freundin und brachte ihr Kopien ihrer Notizen und selbstverständlich auch die Hausaufgaben. Jedenfalls in den Fächern, die sie normalerweise mit Julie zusammen hatte. Falls das nicht der Fall war, bat Mary andere Leute darum, ihr dies auszuhändigen. Nur leider konnte Julie nicht einen Finger für ihre Bildung krumm machen, da der Versuch zu lesen, kläglich scheiterte. Und so konnte sie nur den Anekdoten von Mary lauschen. Wenn Mary nicht da war, dann schlief Julie die meiste Zeit über. Auch Caitlin kam ab und zu vorbei, um mit Julie die neuen Spielzüge zu besprechen, die sie während des Quidditch-Trainings entwickelt hatten. Nicht selten regte sich Caitlin aber auch über einige ihrer Mitschüler auf. Einmal brachte sie sogar ihre beiden besten Freunde Annabel Entwhistle und Hugo Weasley mit.

„Ich kann nicht glauben, dass James dich krank auf den Besen gelassen hat", empörte sich Annabel und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

„Ich verteidige meinen Cousin ja nur ungern, aber woher sollte er denn wissen, dass Julie krank ist?", erwiderte Hugo an Julies Stelle. Sie hatten sich alle um Julies Bett versammelt und hatten schon eine ganze Weile über Madam Pomfreys neue Diagnose geredet, die so hochkompliziert war, dass sie niemand außer der Heilerin und Max verstand.

„Die gehen doch in die gleiche Klasse und selbst Caitlin hat mitbekommen, dass sie während des Unterrichts im Krankenflügel war", konterte Annabel und sah ihre beste Freundin mit einem Blick an, der sagte: Wehe du fällst mir jetzt in den Rücken. Caitlin verdrehte nur die Augen, weswegen Julie vermutete, dass es solche Streitereien öfter gab.

„Ich kann diesen Kerl nicht ausstehen", grummelte Annabel. Caitlin und Hugo brachen derzeit in lautes Gelächter aus.

„Was?", fragte Annabel beleidigt und musterte ihre Freunde böse.

„Wie war das in der zweiten Klasse?", fragte Hugo, da Caitlin sich noch immer kaputtlachte. „James ist ja so toll. Meint ihr, wir werden mal heiraten? Denkt ihr, er weiß, dass ich existiere? Hugo, kannst du mich deinem Cousin mal vorstellen? Er sieht so gut aus! Und er ist ein so großartiger Quidditch-Spieler! Irgendwann werden wir heiraten, da bin ich mir sicher." Hugo brach wieder in Gelächter aus und Julie stimmte sofort ein, während Annabel nur knallrot im Gesicht war. Als Julie lachte, schwachte der Schwindel ein bisschen ab. Ihr ging es von Tag zu Tag besser und Madam Pomfrey hatte zuversichtlich gesagt, dass Julie schon bald wieder am Unterricht teilnehmen könnte.

„Da war ich zwölf! Und außerdem wusste ich da auch noch nicht, wie scheiße er ist", verteidigte sich Annabel. Damit war das Gesprächsthema auch schon beendet. Die drei Viertklässler blieben noch eine ganze Weile und unterhielten sich prächtig mit Julie. Zum Abschied lud Annabel Julie spontan zu einer Partie Swivenhodge ein, wenn sie wieder auf den Beinen und das Wetter entsprechend gut war. Julie wusste nicht so genau, was Swivenhodge war, aber wenn sie sich recht entsann, war es ein mittelalterliches Besenspiel, das als eines der Wenigen neben Quidditch überlebt hatte.


Zwei Tage später ging es Julie wieder ziemlich gut. Madam Pomfrey hatte einige Heiler aus dem St. Mungo Hospital zu Rate gezogen und so war es ihr gelungen, Julies seltsamen Krankheitsfall zu heilen. An was genau Julie nun erkrankt war, interessierte sie kaum, denn alles, was für sie zählte, war, dass sie entlassen wurde und sich nicht mehr die ganze Erde drehte. Schließlich wurde sie von Mary abgeholt und musste geschockt feststellen, dass sie durch die Tage im Bett schon deutlich Muskeln abgebaut hatte. Und auch, dass sie keuchend nach den ganzen Treppen im Gemeinschaftsraum ankam, sprach nicht gerade für ihre Kondition. Daran musste schnell etwas geändert werden, so viel war klar.

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