Don't Kill My Vibe // Neymar...

By Chatoyance11

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~*~*~* "Eigentlich hatte ich nie etwas mit Fußball am Hut. Bis dieser Brasilianer in mein Leben kracht und al... More

Kein Zutritt für Fans
Zu spät
Verirrt?
Fast getroffen!
Ewiges Warten
Nette Karre
Ein Gefallen?
Zwillingstelepathie
Dumme Ersatzspieler
Das Spiel
Alkohol und nasse Shirts
Immer noch keine Entschuldigung
Erpressung durch Telefon
Date-Vorbereitungen
Nur ein mieser Trick, sonst nichts...
The other reason
Geständnisse und Fluchtreflex
Mit den Nerven am Ende
My past will NEVER define my future...
Tarnkappe
Hot Lips
Blau und Karmin steht mir nicht...
Best Friend Forever
Le Rendezvous
Beach of Clichés
Küsse lassen Zeit verfliegen...
Nur schlafen, richtig?
Müdigkeit
Wünsch mir Glück, Babe!
Dieser Moment ist nicht jetzt...
You can't deny your feelings forever
Eltern!
See you soon? We'll see...
Blocked
Verdammt nahe sogar
Flucht
Marokkanischer Wein *
Weckruf
Where's my phone... segunda parte
Bitte schweig!
Time to talk
Poker und Freunde
Wissen oder nicht wissen...
Unlike me...
Geständnis
Girls, Shots, Flirts
Officially complicated
Ein Video am Morgen
Cheers und Chibas
Nur ein Kratzer!
Dreh die Zeit zurück, verdammt...
Du wusstest es!
Meine Ziele und das Vergessen
Gute Vorsätze
Der Tag der Klausur
Crazy plans für crazy girls
Don't Kill My Vibe
Epilog
Danksagung
Bonus #1 - Lilane Rosenblätter in Marrakech
Bonus #2 - Glitter and Hotness
Bonus #3 - Rio de Janeiro

Ein katastrophaler Morgen

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By Chatoyance11

Mein Blut rauscht durch meine Venen, aber diesmal aus anderen Gründen als die vielen Male zuvor.

Ich bin stinksauer.

Mein Weg führt mich direkt zur Rezeption, um meinem Bruder seine Kopfschmerztabletten zu holen, die er wohl dringend nötig hat. Wir sollten wirklicn anfangen, soetwas wie Kopfschmerztabletten in unseren Taschen zu lagern, so oft, wie wir sie nötig haben?

Die Dame an der Rezeption händigt mir ohne nach der Zimmernummer zu fragen eine Packung aus, ihr Blick mitleidig, als würde sie davon ausgehen, die Tabletten wären für mich. Wenn ich so darüber nachdenke... könnte inzwischen auch ich welche brauchen.

Ich nehme die Verpackung und die Flasche Mineralwasser mit einem flüchtigen Danke an mich und laufe wieder zurück zu den Aufzügen. Ich öffne die Flasche und setze sie mir an die Lippen, als mich die Rezeptionsdame nochmal ruft. "Miss? Ich brauche noch ihre Zimmernummer?" "446.", rufe ich über meine Schulter zurück und drehe mich halb um.

In dem Moment pralle ich gegen einen - ziemlich durchtrainierten - Körper und verschütte das Wasser aus der inzwischen offenen Flasche über mein Tanktop und durch die aufgehenden Aufzugtüren hinein auf den gold-schimmernden Boden.

"Verfluchte Dreckssch...", fauche ich sauer. "...-schleuder!"

Mein Blick wandert hoch und Rafinha mustert mich halb amüsiert halb überrascht, mit ausgebreiteten Armen und nassem Shirt und zieht die Augenbrauen hoch.

"Uhm... Guten Morgen?", grinst er und ich rolle mit den Augen.

"Versuchs mal mit 'katastrophal'!", entgegne ich und wringe mein - nun durchsichtiges - Tanktop leicht aus, bevor ich an Rafinha vorbei in den Aufzug trete, aus dem er gerade kam. Dabei fällt mir das Mädchen auf, dass hinter ihm steht. Sie trägt eine Trainingsjacke in den brasilianischen Teamfarben über ihr kurzes, schwarz-schimmerndes Designerkleid und hat die langen, hellbraunen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zurückgebunden. Ihr Make-up ist etwas verschmiert.

Mein Blick gleitet von ihr zu Rafinha, bevor ich die Augen rolle und die Situation entlarve. "Ernsthaft?", zische ich und hebe eine Augenbraue. Rafinha hebt leicht die Schultern und kratzt sich - zumindest verlegen - am Hinterkopf.

Ich betätige den Knopf für die passende Etage, während Rafa sich scheinbar von dem Mädchen verabschiedet und - dummerweise - kurz bevor sich die Tür schließen kann, noch in den Aufzug zurückzwängt.

"Hey, Fa, tut mir echt leid, dass ich in dich reingerannt bin.", murmelt er betroffen und grinst entschuldigend, während ich mit den Augen rolle. "Ey, ich bin in dich gelaufen.", zische ich gnädig. "Wenigstens haben wir beide was abbekommen...", füge ich halb im Scherz hinzu und Rafa lacht.

"Und? Wie war dein Abend, Haddadi? Ich war enttäuscht, dass du nicht mitgekommen bist.", fragt der Brasilianer und ich seufze laut. "Mein Abend? Mein Abend war mindestens so scheiße wie der heutige Morgen, warum fragst du?" "Nur so.", grinst er. "Und deiner? War großartig, nehme ich mal an?" Ich kann mir die Stichelei nicht verkneifen und deute mit dem Kinn Richtung Aufzugtür, mich auf Miss-Designerkleid von vorhin beziehend. Rafinhas Blick wird schelmisch und er grinst schief. "War ein ziemlich wilder Abend... also, wenn du's genau wissen willst..." "Erspar mir die Details!", rufe ich schnell dazwischen und hebe abwehrend die Hände.

"Wieso... bist du eigentlich so früh wach?", frage ich, um das Thema zu wechseln, während ich meine Arme schützend über meinem feuchten Top überkreuze und mich gegen die Aufzugwand lehne.

Rafinha wird ein wenig blass um die Nase und blickt verlegen ins Leere. "Äh, naja, Lucho und der Trainerstab sehen .... das hier nicht unbedingt so gerne während eines Turniers... im Teamhotel. Ich hab Raquel rausbringen wollen, bevor sie jemand sieht. Außerdem... musste sie schon gehen."

Ich grinse anzüglich. "Raquel, also? Ist deine Annahme, was die Frauen hier betrifft, also bestätigt worden?" "Raquel ist nicht von hier. Sie ist Portugiesin.", widerspricht Rafa frech und ich rolle mit den Augen. "Hey, du hast sie in einem marokkanischen Club aufgerissen, also zählt das." Ich boxe Rafa gegen die Brust.

Beim letzten Satz durchfährt mich die Erinnerung an das Video von vorhin, das Video mit Neymar und der unbekannten Blondine und schlagartig wird mir kälter, was wohl nicht - zumindest nicht nur - an dem durchnässten Oberteil liegt.

"Du hast sie gestern kennengelernt?", frage ich nach und Rafinha blinzelt abgelenkt. "Huh? Äh, ja, sie und zwei ihrer Freundinnen, auch aus Portugal, sind hier auf Urlaub." Ich rolle mit den Augen. "Und nur weil sie portugiesisch sprechen, musst du gleich eine von ihnen abschleppen, oder was?"

Rafa hebt abwehrend die Hände. "Oi, so war das nicht. Wir haben auch viel geredet und so. Über Gott und die Welt. Es war ziemlich nett. Nichts geht über die Möglichkeit, mal wieder ein wenig auf Portugiesisch zu flirten. Neymar hat dasselbe gesagt..."

In dem Augenblick zuckt Rafinha wild zusammen. "Espere! (Warte)" Ich hingegen starre ihn nur ungläubig an. "Halt, das war nicht... das meinte ich anders, Fa.", versucht er, das Gesagte zurückzunehmen, bevor ich bitter grinsend den Kopf schüttele.

"Ha! Ich glaub das nicht.", murmele ich kalt und die Aufzugtür springt auf. "Fa...", seufzt Rafinha beinahe panisch, als ich kopfschüttelnd aus der Kabine flüchte. "Fa, halt! Ich hab mich falsch ausgedrückt. Du interpretierst das gerade echt völlig falsch!" Ich wirble herum und laufe wenige Schritte rückwärts. "Tu ich das? Ach, spar's dir, Raf! Ich kann mir schon vorstellen, dass du das lieber verschwiegen hättest. Lieber dichthalten, als deinen Kumpel zu verraten, was? Keine Panik, du erzählst mir nichts Neues, ich hab das Video schon gesehen!", lache ich unterkühlt und drehe mich wieder um.

"Was? Welches Video? Fatima, ich hab keine Ahnung von was zu da redest, aber.... könntest du bitte stehenbleiben?" "Nein!" "Gut, dann nicht!", seufzt Rafa. "aber..." "Misch dich einfach nicht ein, Raf!", zische ich aggressiv und ziehe die Zimmerkarte grob durch den Scanner. "Es geht dich nämlich ganz und gar nichts an." "Fa, komm schon, ich wollte nicht..."

Ich lasse die Tür mit einem Knall hinter mir zufallen und werfe die Kopfschmerztabletten quer durchs Zimmer, wo sie auf der Matratze landen, davon abprallen und auf den Boden fallen.

Ich höre die Dusche im Badezimmer laufen, also wird wohl Munir gerade darunter stehen. Ich reiße die Balkontür auf und lehne mich gegen das Geländer. Wieso zum Teufel hat Neymar das gemacht? Will er mich demütigen? Macht ihm das Spaß?

Ich hätte Rafinha nicht das Gefühl geben sollen, er wäre schuld an der Situation, die sich jetzt aufbraut wie ein Gewittersturm. Er hat immerhin nur das bestätigt, was ich schon im Video gesehen hab. Und egal, was genau Neymar getan hat, es war definitiv genug, um ihm nicht mehr zu vertrauen. Vielleicht hätte ich das ja nie tun sollen, was?

Ich könnte heulen, so wütend war ich. Auf ihn, auf mich, auf alles.

"Fatima? Bist du da draußen?", höre ich Munirs Stimme von drinnen und seufze leise. Reiß dich gefälligst zusammen, du bist keine 16 Jahre alt, Fatima!

"Aspirin liegen auf dem Bett.", rufe ich hinein und atme tief durch, bevor ich durch die Balkontür ins Zimmer trete. Munir, mit nassen Haare vom Duschen und in frischen Sachen, nickt mir dankbar zu, als er sie auf dem Bett sucht, nicht findet, sich schließlich doch bückt, die Packung vom Boden aufhebt, eine davon nimmt und mit Wasser runterspült.

"Was ist mir dir passiert? Kalte Dusche oder so was?", fragt er, als er auf den nassen Fleck an meinem Oberteil deutet. Ich verschränke defensiv die Arme vor dem Tanktop und seufze genervt. "Zusammenstoß mit diesem brasilianischen Vollidioten.", knurre ich und mache mich auf die Suche nach einem neuen Shirt und einer kurzen Hose in meiner Tasche.

"Mit Neymar?", fragt Munir sofort und klingt dabei irgendwie seltsam. Ich hebe den Blick und erkenne, dass Munir mich starr von der anderen Seite des Raumes ansieht. Nur kurz darauf fängt er sich wieder und stellt die Flasche locker wieder zurück in den Kühlschrank.

"Ähm, nein, mit dem anderen Idioten... Rafinha.", grinse ich, aber es fühlt sich fratzenhaft an. Munir nickt.

"Achso. Hey, kommst du mit runter zum Frühstück?", fragt Munir und ich nicke abgelenkt. "Gib mir fünf Minuten, ich muss mich noch umziehen.", erkläre ich und deute mit ausgestrecktem Arm zur Tür.

"Ich warte draußen.", antwortet Munir und verlässt das Zimmer, während ich ins Badezimmer trete und mich auf das Nötigste beschränke, also kaltes Wasser ins Gesicht spritzen, Haare durchkämmen, Zähne putzen und umziehen. Geduscht hatte ich bereits gestern Abend.

Ich schlüpfe in meine Sandalen und binde mir die Haare zu einem hohen Pferdeschwanz. Kein Grund, besonders gut auszusehen. Für wen denn auch?

Als ich aus dem Zimmer trete, pralle ich beinahe in Munirs Rücken, der direkt vor der Tür steht.

"Woah, Brüderchen, du hättest auch einen Schritt nach vorne...", grinse ich abgelenkt, verstumme aber schließlich, als ich über Munirs Schulter hinweg Sandro sehe, der sich wohl eben gut gelaunt mit Munir unterhalten hat. Auch sein Grinsen fällt ihm aus dem Gesicht und meine Brust zieht sich unangenehm zusammen, als ich das sehe.

"Guten Morgen.", rettet sich Sandro schließlich und bringt sogar ein perfektes Fake-Grinsen zustande, das ihm selbst seine Mutter abgekauft hätte, während ich nur schwer schlucke und nicke. "Dir auch.", krächze ich und wage es nicht, zu lächeln, da mein Bruder mich bereits mehr als verdächtig ansieht und mein Fake-Lächeln sofort durchschaut hätte.

Um die Situation nicht noch unangenehmer zu machen, deute ich den Gang hinab. "Gehen wir? Ich hab einen Mordshunger.", schlage ich vor und Munir zieht eine Augenbraue hoch. "Klar." Er zuckt mit den Schultern und er und Sandro plaudern weiter, während wir zu den Aufzügen schlendern und uns schließlich durch die Lobby hindurch in den Speisesaal begeben.

Nur, um dort einer noch unangenehmeren Situation über den Weg zu laufen.

Denn direkt an dem Tisch gegenüber der Eingangstür, zusammen mit den anderen 'Brazukas' Dani, Adriano, Rafinha und dem anderen Brasilianer namens Douglas, sitzt Neymar und muss auch noch genau in dem Moment vom Teller aufblicken, als wir zur Tür reinkommen.

Sein Grinsen und sein Zwinkern sind echt, mehr als echt und tun echt weh, da ich kurz davor bin, zu explodieren. Mein Blick muss kälter als die Arktis sein, denn sein Gesichtsausdruck wird ratlos, beinahe enttäuscht, bevor ich mich entschieden wegdrehe und dabei die Augen rolle.

Kann er doch selbst versuchen, seinen Grips zu benutzen, um herauszufinden, was los ist.

Oder Rafinha neben ihm erklärt es ihm ganz einfach, allerdings sieht dieser eher so aus, als würde er am liebsten im Erdboden versinken, soweit ich das beurteilen kann. Er scheint meinen Blick an Neymar ebenso gesehen zu haben und seine angespannten Schultern verraten ihn mehr als deutlich. Dafür redet Dani Alvez auf Neymar ein, offensichtlich über mich, was ich allerdings erfolgreich ignoriere.

Deutlich spüre ich Neymars Blicke auf mir, als würde er mich dazu zwingen wollen, dass ich zu ihm rübersehe, aber diesen Gefallen tue ich ihm nicht. Ich hole mir gemeinsam mit Munir und Sandro etwas vom Buffet und suche nach einem Tisch möglichst weit weg von den Brasilianern.

"Bei Jordi, Sergi und Marc sind noch Plätze frei.", murmelt Sandro beiläufig und ich verziehe verzweifelt das Gesicht, da ich weiß, dass es sich dabei genau um den Tisch neben den Brazukas handelt.

Ich versuche mir, das nicht anmerken zu lassen und folge meinem Bruder und Ramirez zu eben diesem Tisch. Das fröhliche "Guten Morgen" von Marc kann ich nur halbherzig wahrnehmen und erwidern. Denn bis jetzt ist dieser Morgen alles andere als gut.

Er ist katastrophal.

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