Don't Kill My Vibe // Neymar...

De Chatoyance11

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~*~*~* "Eigentlich hatte ich nie etwas mit Fußball am Hut. Bis dieser Brasilianer in mein Leben kracht und al... Mais

Kein Zutritt für Fans
Zu spät
Verirrt?
Fast getroffen!
Ewiges Warten
Nette Karre
Ein Gefallen?
Zwillingstelepathie
Dumme Ersatzspieler
Das Spiel
Alkohol und nasse Shirts
Immer noch keine Entschuldigung
Erpressung durch Telefon
Date-Vorbereitungen
Nur ein mieser Trick, sonst nichts...
The other reason
Geständnisse und Fluchtreflex
Mit den Nerven am Ende
My past will NEVER define my future...
Tarnkappe
Hot Lips
Blau und Karmin steht mir nicht...
Best Friend Forever
Le Rendezvous
Beach of Clichés
Küsse lassen Zeit verfliegen...
Nur schlafen, richtig?
Müdigkeit
Wünsch mir Glück, Babe!
Dieser Moment ist nicht jetzt...
You can't deny your feelings forever
Eltern!
See you soon? We'll see...
Blocked
Verdammt nahe sogar
Flucht
Marokkanischer Wein *
Weckruf
Where's my phone... segunda parte
Bitte schweig!
Time to talk
Poker und Freunde
Wissen oder nicht wissen...
Unlike me...
Geständnis
Girls, Shots, Flirts
Ein Video am Morgen
Cheers und Chibas
Ein katastrophaler Morgen
Nur ein Kratzer!
Dreh die Zeit zurück, verdammt...
Du wusstest es!
Meine Ziele und das Vergessen
Gute Vorsätze
Der Tag der Klausur
Crazy plans für crazy girls
Don't Kill My Vibe
Epilog
Danksagung
Bonus #1 - Lilane Rosenblätter in Marrakech
Bonus #2 - Glitter and Hotness
Bonus #3 - Rio de Janeiro

Officially complicated

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De Chatoyance11

Fatimas POV~

Es muss mitten in der Nacht sein, als es an der Zimmertür klopft. Vielleicht etwas nach Mitternacht.

Glück für den Anklopfenden, dass ich noch nicht schlafe. Im Gegenteil. Ich sitze auf dem Bett, zerknautsche ein Kissen und muss heulen. Und normalerweise heule ich nie.

Hey, verurteilt mich nicht, es war ein langer Tag und ich bin mit den Nerven etwas am Ende!

Jedenfalls reibe ich mir einmal über die wahrscheinlich rot geräderten, geschwollenen Augen und krieche über die Matratze in Richtung Tür.

Als ich sie öffne, sehe ich die Person, die ich - seltsamerweise - sogar zuletzt sehen will, nämlich Neymar.

"Bin zurück... Hast du geweint?", fragt er ohne Umschweife und tritt sofort durch die Tür und näher an mich heran.

An seinen Klamotten haftet der typische Qualmgeruch irgendeines Clubs, seine Haare, welcher unter seiner Snapback zu sehen sind, kräuseln sich etwas, weil sie wohl noch feucht von der Hitze sind und seine Augen sind ebenso leicht trüb.

"Geht dich einen feuchten Dreck an.", knurre ich und schlage seine Hand weg, mit der er eben meine Wange berühren wollte.

Seine braungrünen Augen mustern mich aufmerksam, als er die Hand sinken lässt.

"Was ist passiert?" "Nichts..." "Fa, was ist los? Ein Blinder würde bemerken, dass es dir nicht gut geht."

"Na und?", schnauze ich unfreundlich und drehe mich zur Seite, bevor ich kurz aufschniefen muss.

Es gibt Mädchen, die sehen mit verheulten Augen und laufender Nase ganz süß aus. Oder manchmal auch schön. Und dann gibt es mich: die Cracksüchtige mit Augenringen von hier bis nach Kambodscha.

"Wir reden morgen, Brazilian, ich hab gerade keine Lust zu quatschen. Mir gehts echt dreckig. Und außerdem kann Munir jederzeit hier auftauchen.", schniefe ich und Neymar schüttelt den Kopf.

"Der ist noch unterwegs... Gibt sich wohl die Kante mit den Jungs." "Was? Das auch noch! Du ahnst nicht, wie mein Bruder unter Alkoholeinfluss ist...", stöhne ich auf und lasse mich rückwärts aufs Bett fallen.

Neymar setzt sich auf den Sessel nahe der Kommode und scheint zu respektieren, dass ich im Moment so gar nicht auf Nähe aus bin.

"Ich mag es nicht dich so zu sehen...", murmelt er in sich hinein und ich rolle mit den Augen.

"Ich weiß, dass ich schrecklich aussehe, Neymar.", zische ich genervt.

"Beeindruckend, wie du dir das falsch einredest. Nein. Ich meinte, es passt einfach nicht zu dir. Es ist wie ein leeres Camp Nou. Es ist immer noch schön, aber irgendwas stimmt nicht.", seufzt er und legt den Kopf schief, als er mich mustert.

Ich lache auf. "Wie poetisch, Neymar. Du solltest dir sowas aufschreiben.", ätze ich genervt.

Neymar stöhnt ebenso verärgert auf. "Was ist los?" "Neymar... Lass es einfach, okay?", seufze ich und rappele mich vom Bett auf, um zur Balkontür zu gehen.

Die milde Nachtluft bringt mich zum tiefen Luftholen und ich lehne mich an das Geländer des Balkons.

Kurz darauf höre ich das Quietschen der Tür und Neymar lehnt sich neben mich. Ich kann seinen brennenden Blick auf mir spüren und werde ganz unruhig.

"Hör auf mich so anzuglotzen. Mir geht's gut.", schniefe ich und merke selbst an meiner heiseren Stimme, dass ich lüge. Trocken lacht der Brasilianer auf und dreht sich um, um sich mit der Rückseite an die Geländerstäbe zu lehnen. "Geht's dir nicht." "Tu nicht so, als würdest du mich kennen, Brazilian. Eigentlich... weißt du gar nichts über mich. Und ich nichts über dich."

"Ha, woran liegt das wohl?", murmelt Neymar leicht abfällig und ich wende meinen Blick scharf herum. "Du willst jetzt nicht sagen, es liegt an mir?" "Natürlich liegt es an dir! Wer von uns beiden weigert sich denn ständig, mit der Sprache rauszurücken?", fragt Neymar geradeheraus.

Ich klappe den Mund auf, um zu antworten, doch da lacht Neymar schon humorlos auf. "Deus, ich hab noch nie ein Mädchen getroffen, dass so kompliziert ist wie du!"

Ich schlucke. "Tja, du bist auch nicht gerade unkompliziert, Brazilian. Ich weiß bis heute nicht, was du eigentlich von mir willst. Du hast es mir nämlich nie gesagt, weißt du?", murmele ich leise und ziehe trotzdem Neymars Aufmerksamkeit auf mich.

"Hab ich nicht?", fragt er leise und stellt sich wieder neben mich. Obwohl er mich nicht berührt, ist er so nahe, dass mich ein Schauer überfällt. Und leider nicht von der unangenehmen Sorte.

"Dann denk mal scharf nach, Haddadi. Wer hat vor dem Eingangstor gewartet damals, um dich nach Hause zu fahren? Wer hat ums erste Date gefragt? Wer hat dich nach dem Training in den Katakomben gesucht, als du abhauen wolltest? Wer hat dich überredet bei mir zu übernachten? Und wer hat dich im Hotelzimmer aufgenommen, ohne nach Erklärungen zu verlangen?", zählt er auf und mit jedem Wort zucke ich weiter zusammen.

"Wem hab ich das Tor gewidmet?", murmelt er schon wirklich nahe an meinem Ohr.

Kurz darauf entfernt er sich aber wieder etwas.

"Wer von uns beiden hingegen hat mir beim ersten Date einen Drink übergekippt? Wer ist danach einfach abgehauen und mir aus dem Weg gegangen? Wer hat mir einen Korb gegeben, bevor sie wegging? Und wer versucht noch immer alles, was zwischen uns passiert vor ihrer Familie zu verstecken, während der andere seiner eigenen längst allen von ihr erzählt hat?"

Inzwischen hatte ich die Schultern bis zu meinen Ohren hochgezogen und spüre, wie meine Lippen leicht zittern.

"Meine Damen und Herren: Fatima El Haddadi.", verkündet Neymar bitter und dreht sich um.

"Ich geh dann mal ins Bett."

Ich kann hören, wie er durch die Glastür und durchs Zimmer geht, und spüre Worte meine Kehle hochkriechen.

"Ney?" Bam! Das war dann wohl die Tür.

Ich wirbele herum und atme tief durch. Noch während er geredet hat, ist mir klar geworden, dass er mit allem Recht hatte.

Er ist derjenige gewesen, der mir geholfen und immer wieder Hinweise hinterlassen hatte. Ich hatte sie nur nicht sehen wollen.
Ich hingegen hab alles verbockt, was man nur verhauen kann.

Ich reiße die Balkontür auf und anschließend die Tür des Hotelzimmers, bevor ich - in Tanktop und Jogginghose, immerhin war ich schon im Bett - durch die Gänge bis zu den Aufzügen laufe und wie eine Irre auf den Knopf hämmere.

"Komm schon, komm schon.", murmele ich gestresst und stürme aus der aufspringenden Tür.

Ich stoppe außer Atem vor Neymars Tür und klopfe dreimal an, bevor der Türknauf sich dreht.

Neymars Blick ist undefinierbar, als er die Tür aufzieht. Fast schon, als hätte er sein Pokerface aufgesetzt. Mir fehlt sein Grinsen im Moment so unheimlich.

Und dann schaltet mein Hirn auf Standbye und ich klappe den Mund auf.

"Uhm..."

Neymar rollt mit den Augen, greift blitzschnell nach meiner Hand und zieht mich durch Tür hinter sich.

"Wenn du was sagen willst, geht das nicht auch morgen? Ich bin total erledigt.", seufzt Neymar groggy und fährt sich über die Augen, als er mich - immer noch meine Hand haltend - zum Bett zieht.

"Nein! Das muss heute sein.", versichere ich ihm und hole nochmal tief Luft. Meine Kondition reicht nichtmal für zwei Korridore und ich keuche jetzt schon wie ein Hund.

"Hör mal, das... Das ganze Lügen und Verstecken hat seine Gründe... Schlaf ja nicht ein!", zische ich genervt, als Neymar sich nach hinten lehnt.

"Ich bin wach, aber würde es echt klasse finden, wenn du endlich zur Sache kommst.", murmelt er leise und richtet seinen Blick und seine Aufmerksamkeit endlich wieder vollständig auf mich.

Ich seufze leise.

"Ich fang von vorne an. Ganz von vorne, okay? Also, hör zu.", beginne ich.

"Meine Eltern und ich hatten bis vor kurzem einen Deal. Keine Dates vor der Uni. In ein paar Monaten sind die Aufnahmeprüfungen, die ich bestehen muss. Deshalb durfte ich überhaupt in Barcelona bei meinem Bruder bleiben.", erkläre ich und lasse mich neben ihm aufs Bett sinken.

"Ich hab das alles gemacht, damit Munir nicht von uns erfährt, weil er es Mum und Dad erzählen würde. Meine Familie ist ziemlich streng. Ein wenig hat das Ganze wohl auch mit meiner Religion zu tun, obwohl wir keine sehr streng-religiöse Familie sind, nur... Naja, ich bin trotzdem Muslima.", seufze ich schulterzuckend.

"Ich wollte nicht, dass meine Eltern von uns erfahren. Aber... Munir bekam es mit. Und dann auch Mum und Dad und die haben mich sofort zurück nach Marokko geholt. Gegen meinen Willen übrigens. Ich dachte, ich muss dich vergessen. Aber die Klub-WM und alles brachte mich immer wieder in deine Nähe. Als mich meine Mutter dann damit konfrontiert hat, bin ich sozusagen ausgerastet. Sie meinte, wer auch immer der an meiner Seite ist, wäre schlechter Umgang. Da hab ich ihr gesagt, dass es genau umgekehrt ist und sie beide mir bisher nur geschadet haben und bin abgehauen. Und, naja... Den Rest der Geschichte kennst du."

Ich hole tief Luft nach meinem dreiminütigem Geständnis und starre auf die Bettdecke. Es erscheint mir genau jetzt noch so surreal, dass ich Neymar tatsächlich genug vertraue, um ihm alles zu erzählen. Und trotzdem fürchte ich mich vor einer Frage, die er mir stellen wird.

"Woah.", murmelt Neymar leise. "Ich hatte Recht. Du bist wirklich die komplizierteste Freundin die ich je hatte."

Ich lächele abwesend und greife schlicht und einfach nach seiner Hand, bevor ich unsere Finger verschränke. "Du machst es dir einfach, was? Ersparst es dir einfach, mich zuerst zu fragen."

Neymar lacht leise und mein Herz hüpft dumm in meiner Brust herum.

"Wieso fragen, wenn ich die Antwort schon weiß?", fragt er frech. Ich wende ihm lächelnd meinen Blick zu und verfange mich in seinen braun-grünen Augen.

"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du eine richtig ungesunde Portion an Selbstbewusstsein hast?", frage ich rhetorisch, doch anstatt mir zu antworten umfasst Neymar meine Wange und zieht mich heran, bis sich unsere Lippen fast berühren.

Ich schnappe nach Luft und runzele kurz darauf die Stirn. "Hast du getrunken?", frage ich misstrauisch, als ich seinen Atem schmecken kann. "Sssh, ruiniere nicht den Moment.", murmelt er und ich grinse genervt.

Ich lege beide Hände auf seine Brust und schiebe ihn etwas von mir weg. "Wieviel?", frage ich leise. Die Frage ist ebenso rhetorischer Natur, da ich merke, dass er nicht betrunken ist.

Neymar grinst sanft und das Trübe in seinen Augen ist fast verschwunden.
"Calma, princesa, im Momet sehe ich so klar wie nie zuvor.", versichert er mir und kurz darauf küsst er mich sanft. Es ist wie ein Siegel. Ich seufze leise. Ich würde niemals müde, ihn zu küssen. Ich konnte mich ihm gar nicht mehr entziehen. Es war wie Newtons Viertes Gesetz.

Leider zieht Neymar sich im nächsten Moment etwas zurück und seine Lippen bleiben dicht an meinen, bevor er leicht die Stirn runzelt.

"Deine Eltern hassen mich also, bevor sie mich überhaupt kennengelernt haben?", fragt er und ich seufze leise. "Positiv." "Und Munir weiß auch nichts." "Nope." "Eine Frage ist da trotzdem noch."

Ich atme zittrig ein und schließe die Augen. "Kannst du mich nicht einfach wieder küssen und wir verschieben die Frage auf... Für immer?", schlage ich leicht frustriert vor.

Neymar grinst. "Verlockendes Angebot. Aber ich will es trotzdem jetzt wissen..." Ich seufze. "Oh nein..."

"Wieso haben deine Eltern und du diesen Deal?", fragt er und ich beiße mir auf die Unterlippe. Wie hatte ich doch gehofft, er hätte es vergessen.

"Ney, du weißt jetzt alles unbedingt Notwendige... Reicht dir das nicht schon?"

Neymar zieht beide Augenbrauen spöttisch hoch.

Ich seufze erneut. "Hast Recht. Wieso frage ich eigentlich?", gebe ich mich geschlagen und kippe zurück in die Kissen.

"Kennst du diese blöden Geschichten, in denen sich das Good Girl in irgendeinen schmierigen, miesen Typen verknallt und obwohl sie weiß, dass er schlecht ist, denkt sie trotzdem, sie würde ihm etwas bedeuten? Tja, meine Lebensgeschichte.", murmele ich vor mich hin.

"Ich hatte Aziz kennengelernt, da war ich fünfzehn, fast sechzehn. Meine Eltern besitzen eine Ferienagentur und er arbeitete dort als Handwerker. Nicht lange, so wie sich das entwickelt hat. Und ja, bevor du fragst, er war alt genug zum Arbeiten. Sag jetzt nichts dazu, aber er war 21."

Neymars Augen weiteten sich nur für einen Moment. "Er war fast sechs Jahre älter als du?"

"Glückwunsch. Du kannst zählen.", zische ich genervt. Ich schließe die Augen. "Tschuldige... Jedenfalls... Haben wir uns kennengelernt, oder er hat vielmehr mich kennengelernt. Ich war von Anfang an an ihn gekettet. Er war so domimant, respekteinflößend und irgendwie einnehmend, dass ich gar nicht anders konnte. Ich war immer öfter bei ihm. Das war dann auch die Zeit, in der ich nicht mehr ich selbst war. Ich war eigentlich immer gehorsam meinen Eltern gegenüber, aber jetzt log ich sie nur noch an und stritt mich mit ihnen. Und wo ich früher viel für meine Noten getan hatte, rasselte ich jetzt durch. Ich entfernte mich von Freunden und von Munir und alles nur wegen diesem Arschloch.", erkläre ich und schlucke schwer. Jetzt kommt der schwierige Teil.

"Ich hab ihm praktisch gehört. Alles was ich getan hab hatte mit ihm zu tun. Er war ein mieser Freund, aber ich war so blind verknallt, dass ich auf keine Ratschläge mehr gehört hab. Was er wollte, wollte ich auch. Und wenn ich es nicht wollte, dann... Hab ich es auch zugelassen..." Ich biss mir auf die Unterlippe bei der Erinnerung daran.

"Hey... Du musst nicht weiterreden, ich... Versteh schon...", flüstert Neymar, als er sich hinabbeugt, sanft in mein Ohr. Aber ich schüttele den Kopf.

"Nein, wenn, dann alles.", versichere ich ihm.

"Ich hab es einfach zugelassen, weißt du... Deshalb weiß ich nichtmal, ob es als Vergewaltigung durchgeht. Jedenfalls... Als meine Eltern irgendwie mitbekamen, dass er es war, der etwas mit mir hatte, drehten sie fast durch und entließen Az. Von da an wurde es schlimmer mit ihm. Er war arbeitslos, trank nur noch und wenn ich bei ihm war, wollte er sowieso nur noch das eine. Wenn ich nicht da war, holte er es sich einfach von einer anderen. Es ist nicht so, dass ich das nicht gewusst hätte, aber... Naja, du weißt ja. Ich hab mir einfach eingeredet, ich wäre die 'Wahre' für ihn. Da war ich siebzehn und in meinem letzten Schuljahr. Ich hab mich auf die Unitests vorbereitet. Meine Eltern wollten, dass ich in Barcelona studiere. Unbedingt. Wahrscheinlich um mich endlich von Aziz wegzubringen. Mein Bruder war da schon seit vier Jahren in Spanien, um in 'La Masia' zu trainieren. Am Ende des Schuljahres flog ich nach Barcelona. Aber ich wollte nicht weg von Aziz. Ich war so hirnlos verknallt in ihn, dass ich nichts mehr gesehen hab. Ich hab die Tests absichtlich verhauen, um nicht hierbleiben zu müssen und wieder zurück zu ihm zu kommen. Ich dachte, das würde ihm etwas bedeuten. Und dass es ihm ebenso wichtig war, dass ich bei ihm blieb. Aber da erfuhr ich, dass er mich schon ersetzt hatte. Er sagte sogar, ich solle nicht zurückkommen, sondern in Spanien bleiben. Das tat ich dann auch. Weil ich dastand, mit nicht bestandenen Zeugnissen und einer fast weggeworfenen Zukunft. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis meine Eltern mir einen neuen Termin für die Tests verschaffen konnten. Und der ist jetzt im Februar nächsten Jahres. Und deshalb der Deal.", schließe ich ab und beende meine ganze Erzählung bin einem tiefen Seufzen.

Ich bin stolz auf mich. Ich hatte während der ganzen Geschichte nicht angefangen, zu heulen. Aber einen Kloß im Hals kann ich nicht leugnen.

"Sinto muito (es tut mir leid)", höre ich Neymars Murmeln in Portugiesisch dicht neben mir und beiße mir auf die Unterlippe.

Ich drehe mich zur Seite und vergrabe mein Gesicht letztendlich in seinem Arm. Als könnte ich damit die ganze verdammte Welt ausblenden.


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