Nummer 13 - Todessohn II

By Kain_666

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|| Klappentext für Band II. Kann Spoiler beinhalten, wenn Band I noch nicht gelesen wurde || Leandros ist bes... More

Vorwort 2.0 (oder so)
Kapitel 1
Kapitel 1.1
Kapitel 1.2
Kapitel 1.3
Kapitel 1.4
Kapitel 1.5
Kapitel 2
Kapitel 2.1
Kapitel 2.2
Kapitel 2.3
Kapitel 2.4
Kapitel 2.5
Kapitel 2.6
Kapitel 3
Kapitel 3.1
Kapitel 3.2
Kapitel 3.3
Kapitel 3.4
Kapitel 4
Kapitel 4.1
Kapitel 4.2
Kapitel 4.3
Kapitel 4.4
Kapitel 4.5
Kapitel 5
Kapitel 5.1
Kapitel 5.2
Kapitel 5.3
Kapitel 5.4
Kapitel 5.5
Kapitel 5.6
Kapitel 6
Kapitel 6.1
Kapitel 6.2
Kapitel 6.3
Kapitel 6.4
Kapitel 6.5
Kapitel 7
Kapitel 7.1
Kapitel 7.2
Kapitel 7.3
Kapitel 7.4
Kapitel 7.5
Kapitel 7.6
Kapitel 8
Kapitel 8.1
Kapitel 8.2
Kapitel 8.3
Kapitel 9
Kapitel 9.1
Kapitel 9.2
Kapitel 9.3
Kapitel 9.4
Kapitel 9.5
Kapitel 9.6
Kapitel 10
Kapitel 10.1
Kapitel 10.2
Kapitel 10.3
Kapitel 10.4
Kapitel 11
Kapitel 11.1
Kapitel 11.2
Kapitel 11.3
Kapitel 11.4
Kapitel 11.5
Kapitel 11.6
Kapitel 12
Kapitel 12.1
Kapitel 12.2
Kapitel 12.3
Kapitel 12.4
Kapitel 13
Kapitel 13.1
Kapitel 13.2
Kapitel 13.3
Kapitel 13.4
Kapitel 13.5
Kapitel 13.6
Kapitel 14
Kapitel 14.1
Kapitel 14.2
Kapitel 14.3
Kapitel 14.4
Kapitel 14.5
Kapitel 14.6
Kapitel 15
Kapitel 15.1
Kapitel 15.2
Kapitel 15.3
Kapitel 15.4
Kapitel 15.5
Kapitel 16
Kapitel 16.1
Kapitel 16.2
Kapitel 16.3
Kapitel 17
Kapitel 17.1
Kapitel 17.2
Kapitel 17.3
Kapitel 17.4
Kapitel 17.5
Kapitel 18
Kapitel 18.2
Kapitel 18.3
Kapitel 18.4
Kapitel 18.5
Danksagung & Nachgelaber
Kurzes Update

Kapitel 18.1

135 9 14
By Kain_666

~Cleo

,,Sie haben ihn!" Dawson schob sich wie selbstverständlich an mir vorbei in mein Zimmer und ließ sich auf mein Bett fallen. Stirnrunzelnd blickte ich zu ihm. Das war dann wohl das Startsignal - es ging auf zur Ratssitzung nach Missouri. Sie hatten Seth sicher aus seiner Zelle gebracht und verladen. Es mochte falsch sein, aber ein Teil von mir hatte gehofft, dass ihm die Flucht gelingen würde. Dass er dem Rat, der ihn morgen verurteilen würde, entkommen konnte.
Ich griff nach meiner Tasche und sah Dawson an. ,,Dann geht es jetzt los, oder?" Meine Stimme klang monoton.

Dawson stand auf und musterte mich prüfend. ,,Er hat dutzende Menschen getötet und wenn er nicht aufgehalten worden wäre, hätte er weiter gemordet." Als er weiter sprach, klang er fast verzweifelt. ,,Also hör bitte endlich auf mich anzuschauen, wie ein Hund, der sein Lieblingsspielzeug verloren hat."

Ich schwieg und umklammerte die Griffe meiner Tasche.

Er seufzte. Einen Moment starrten wir uns einfach nur gegenseitig in die Augen. ,,Warum hast du dich für mich entschieden?", fragte er schließlich leise.

Ich hatte es versprochen. Ich hatte meiner Mutter versprochen, dass ich auf dieser Seite kämpfte, ich hatte es Rune versprochen, selbst Seth hatte ich gesagt, dass ich für die Internate kämpfte. Aber in diesem Moment waren mir all die erzwungenen Versprechen egal gewesen. Ich hatte die mordenden Flammen von Seth in ihrem vollen Ausmaß gesehen, ich hatte gesehen, dass er Dawson beinahe getötet hätte. Ich hatte nicht gewollt, dass Dawson getötet wurde. Ich hatte gewollt, dass das ganze Töten endlich ein Ende nahm. Deshalb hatte ich mich für Dawson entschieden. Seth war mir wichtig, er würde mir immer wichtig sein - aber er hatte die falschen Entscheidungen getroffen. Zu viele Menschen hatten darunter leiden müssen.

,,Ich wollte nicht herausfinden, wie du gebraten aussiehst", flüsterte ich.

Dawsons Lachen klang ein wenig verzweifelt. ,,Ach Cleo..." Er tätschelte mir unbeholfen die Schulter. Dann nahm er mir die Tasche ab und ging auf die Tür zu. ,,Lass uns gehen."

Ich löste mich aus meiner Starre und watschelte ihm hinterher. ,,Danke, aber ich kann die auch selbst nehmen", rief ich.

Dawson drehte den Kopf zu mir, blieb aber nicht stehen. ,,Esme hat gesagt, ich soll mich mal an die Sache mit der Sozialkompetenz versuchen. Ich übe."

Völlig unvermittelt kroch mir ein Lachen die Kehle hoch. Bis vor ein paar Sekunden war das noch das letzte gewesen, wonach mir zumute war, aber Dawsons Worte fand ich so komisch, dass ich nicht anders konnte. Ich prustete los. ,,Sozialkompetenz?", wiederholte ich ungläubig.

Dawson seufzte. ,,Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, was sie damit meint."

Noch immer grinsend schüttelte ich den Kopf. ,,Wie geht's eigentlich Luke?", erkundigte ich mich.

,,Gut", erwiderte Dawson und hielt mir die Tür nach draußen auf. ,,Heute Morgen hat er sein erstes Wort gesagt. In zwei Monaten killt er mich dann und übernimmt die Weltherrschaft, denke ich."

Ich runzelte die Stirn. Keine Ahnung, wie Kinder funktionierten, aber für's Sprechen kam mir Luke dann doch noch etwas jung vor. Für Dawsons Ermordung vermutlich auch.

Nachdem wir bei den Autos angekommen waren und ich Dawson dabei zugesehen hatte, wie er meine Tasche in den Kofferraum verfrachtet hatte, stellte ich überrascht fest, dass noch eine weitere Person dort aufgetaucht war. Erstaunt neigte ich den Kopf zur Seite. ,,Rune?"

Der Wikinger drehte sich um. ,,Cleo."

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er ebenfalls an der Versammlung teilnehmen würde und er hatte es mir gegenüber mit keinem Wort erwähnt. Andererseits hatte ich ihn auch, seit ich ihn verzweifelt vollgeheult hatte, nicht mehr gesehen. ,,Du fährst auch zur Versammlung?", hakte ich überflüssiger Weise nach.

Er nickte langsam. ,,Der Rat wollte mich mal wieder sehen." Seine Stimme klang selbst für seine Verhältnisse wenig begeistert. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass er das Auto misstrauisch beäugte und es ihm ganz eindeutig nicht geheuer zu sein schien. Ich fragte mich schon länger, wie er sich außerhalb des Internats eigentlich fortbewegte. Mit der Kutsche?

Gerade als ich den Mund aufklappte um etwas dazu zu sagen, tauchte Estelle an unserem Wagen auf. Sie nickte uns zur Begrüßung knapp zu und wandte sich anschließend mir zu. ,,Cleophea. Ist es in Ordnung für dich, wenn du mit den beiden mitfährst? Die anderen Wägen sind bereits voll..."

,,Natürlich", erwiderte ich und sah zu Rune, der erfolglos versuchte die Tür des Autos zu öffnen. ,,Kann mir keine besseren Zeitgenossen vorstellen."

Estelle setzte ein Lächeln auf. ,,Wunderbar! Wir sehen uns in Missouri." Und schon war sie wieder davon gerauscht. Dawson schob Rune zur Seite und öffnete die Autotür. Danach ging er zu mir und schob mich an den Schultern darauf zu. ,,Cleo ist die Kleinste, die geht in die Mitte!"

Und so kam es, dass ich kurze Zeit später eingepfercht zwischen Dawson und Rune auf der Rückbank des Autos saß, das von außen eindeutig geräumiger ausgehen hatte. In diesem Moment hasste ich mein Leben möglicherweise ein kleines Bisschen. Dennoch war ich mir sicher, dass Rune sein Leben mehr hasste. Sein Gesicht war noch bleicher als sonst, während er sich am Griff seitlich an der Oberseite des Autos festklammerte, als würde seine Existenz davon abhängen.

,,Cleo." Dawson stupste mich an. ,,Lass uns mal einen Roadtrip mit Rune machen, das wird bestimmt lustig."

Für Rune, der sich im Augenblick nicht wehren konnte, weil er sich noch immer am Griff festklammerte, rammte ich ihm einen Ellenbogen in die Seite. Dawson grinste nur. Eine Weile fuhren wir so weiter. Hin und wieder schob ich Dawsons Bein zur Seite, das zufälligerweise ständig wieder halb auf mir lag. Rune hielt sich noch immer fest, sah aber wenigstens nicht mehr so aus, als würde er gedanklich seine Beerdigung planen.
,,Auf dieser Sitzung", sagte ich schließlich in die Stille hinein, worauf sich augenblicklich zwei Augenpaar auf mich richteten, ,,werden die Eliminationen da wirklich vor Ort durchgeführt? Wie eine öffentliche Hinrichtung im Mittelalter?" Als ich diese Worte aussprach, fuhr mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich sah, wie die Belustigung aus Dawsons Gesicht wich. Stattdessen trommelte er mit den Fingern auf der Autotür herum und blickte nachdenklich auf den Sitz vor ihm. ,,Es ist keine Hinrichtung, Cleo", verbesserte er mich.

,,Es sind in der Regel die besonderen Fälle, in denen die Bestrafung vor Ort durchgeführt wird", kam es daraufhin überraschenderweise von Rune. ,,Sie wollen am Anführer der Rebellen ein Exempel statuieren."

Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Natürlich wollten sie das. Die Leute sollten wissen, was mit Rebellen passierte, wenn man sie in die Finger bekam. ,,Eine öffentliche Schlachtung?", hakte ich nach.

,,Bei den Göttern, Seth wird nicht geschlachtet." Dawson kniff die Augen zusammen. ,,Er wird eliminiert, unschädlich gemacht. Das ist wenig im Vergleich zu dem, was er Menschen angetan hat."

Mein Blick wanderte zu Rune, der aussah, als wollte er noch etwas dazu sagen. Aber er schwieg und blickte aus dem Fenster. Auch ich schluckte die Worte, die mir auf der Zunge lagen, herunter- denn Dawson hatte Recht. Egal wie sehr ich mir wünschte, dass es anders wäre.

*

Die Autofahrt zog sich ewig in die Länge. Hin und wieder versuchte ich, Dawson und Rune über die Sitzungen auszufragen, aber Rune sagte nichts und Dawson wich mir aus. Als wir schließlich endlich dort ankamen, wurden wir vom Rektor des Internats von Missouri höchst persönlich empfangen. Ein Mann mittleren Alters, im Anzug. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es mich überraschte. Der prüfende Blick des Rektors, als er mich musterte, jagte mir einen Schauer über den Rücken. ,,Miss Moreland?"

Ich brachte ein Nicken zustande. Brav ergriff ich die Hand, die mir entgegengestreckt wurde und schüttelte sie. Der Rektor bedachte mich mit einem kurzen Lächeln. ,,Das Mädchen, das den Rebellenführer bezwungen hat- wir stehen in Ihrer Schuld. Es ist uns eine Ehre, dass Sie hier sind."

,,Ganz meinerseits", würgte ich heraus. Heuchler. Ich wollte gerade weitergehen, als der Rektor sich erneut räusperte. Bei den Göttern, bitte nicht. Ich wollte es einfach nur unbeschadet in mein Zimmer schaffen, bevor ich irgendeinen Fehler machte oder -

,,Heute Abend findet ein kleiner Empfang in der Aula statt. Wir würden uns freuen, wenn Sie ebenfalls daran teilnehmen würden."  Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Das war eine verdammt lange Zeitspanne, die es zu überstehen galt, ohne dabei eliminiert zu werden. Ein falsches Wort und ich konnte Seth die Hand reichen, während wir gemeinsam eliminiert wurden. Rosige Aussichten.
Ich zwang mich zu einem Lächeln. ,,Natürlich."
Danach konnte ich endlich weitergehen. Ich stieß die Luft aus.
Nachdem auch Rune und Dawson in Empfang genommen worden waren, wurden wir von einem Sklaven der Internatsleitung in ein großes Gebäude geführt, das den Wohnheimen in West Virginia verdächtig ähnlich sah. In ebendiesem Gebäude wurde jedem von uns ein Zimmer zugewiesen, dann verkrümelte sich der Sklave wieder und ließ uns alleine.
Ich kratzte mich am Kopf. ,,Also... Merken die, wenn ich mich vor dem netten Empfang heute Abend drücke?", fragte ich in die Runde.

Dawson nickte nachdrücklich. ,,Sie werden es merken, glaub mir. Ihr werdet kommen - alle beide." Er warf zuerst mir, dann Rune einen strengen Blick zu, ehe er sich umdrehte und in seinem Zimmer verschwand. Ich verzog das Gesicht und stellte mit einem kurzen Seitenblick zu Rune fest, dass er ebenfalls wenig begeistert aussah. Seufzend griff ich nach der Türklinke. ,,Also dann..."

Rune nickte mir zu und verschwand anschließend in seinem Zimmer, das direkt neben meinem lag. Direkt gegenüber wohnte Dawson- sich vor ihm zu verstecken wäre daher ein schwieriges Unterfangen. Ich öffnete ebenfalls die Zimmertür und sah mich im Raum um. Es war schlicht eingerichtet, mit zwei Betten und einem kleinen Badezimmer. Ich warf meine Tasche in eine Ecke und ließ mich kraftlos auf eines der Betten fallen. Auf mich würde ein Abend voll Heuchelei warten. Allein bei dem Gedanken, den ganzen Rektoren meine Freude darüber, hier sein zu dürfen vorzulügen, stellten sich mir die Nackenhaare auf.
Ich hatte keine Ahnung, wie die Verurteilungen morgen ablaufen würden. Dawson zufolge war das keine große Sache. Aber inwiefern konnte ich ihm diesbezüglich vertrauen? Konnte ich hier überhaupt irgendjemandem vertrauen? Es kam mir vor, als lauerten überall an diesem Internat Feinde - hinter jeder Ecke.

_____________________________

Ein bisschen Off-Topic; nachdem mich @ichbineineLuna_ darauf aufmerksam gemacht hat, musste ich den Song oben einfach mit euch teilen :D
Eine coole Band, ein Song namens "Seth" was will man mehr? :P

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