A Neverland Tale - HOOKED (de)

By SecondStar_Books

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** Nur eines kann den Untergang Neverlands noch verhindern: In den finsteren Zeiten, in denen das Licht eines... More

Vorwort
Artworks
Neverland Aesthetics
Neverland Karte
PROLOG
Kapitel 1.1 - Luke
Kapitel 1.2 - Kapt. J. Hook
Kapitel 1.3 - Luke
Kapitel 1.4 - Kapt. J. Hook
Kapitel 1.6 - Kapt. J. Hook
Kapitel 1.7 - Luke
Kapitel 1.8 - Kapt. J. Hook
Kapitel 1.9 - Luke
Kapitel 1.10 - Kapt. J. Hook
Kapitel 2.1 - Fiona
Kapitel 2.2 - Filou
Kapitel 2.3 - Fiona
Kapitel 2.4 - Filou
Kapitel 2.5 - Fiona
Kapitel 2.6 - Filou
Kapitel 2.7 - Fiona
Kapitel 2.8 - Filou
Kapitel 2.9 - Fiona
Kapitel 2.10 - Filou
Kapitel 3.1 - Luke
Kapitel 3.2 - Kapt. J. Hook
Kapitel 3.3 - Luke
Kapitel 3.4 - Kapt. J. Hook
Kapitel 3.5 - Luke
Kapitel 3.6 - Kapt. J. Hook
Kapitel 3.7 - Luke
Kapitel 3.8 - Luke
600 Reads! Dankeschön!
Kapitel 4.1 - Filou
Kapitel 4.2 - Fiona
Kapitel 4.3 - Filou
Kapitel 4.4 - Fiona
Kapitel 4.5 - Filou
Kapitel 4.6 - Fiona
Kapitel 5.1 - Luke
Kapitel 5.2 - Kapt. J. Hook
Kapitel 5.3 - Luke
Kapitel 5.4 - Kapt. J. Hook
Kapitel 5.5 - Luke
Kapitel 5.6 - Kapt. J. Hook
Kapitel 5.7- Luke
Kapitel 5.8 - Kapt. J. Hook
Kapitel 5.9 - Luke
✩ 1000 Reads! ✩
Kapitel 6.1 - Filou
Kapitel 6.2 - Fiona
Kapitel 6.3 - Filou 🌶️
Kapitel 6.4 - Filou 🌶️
Kapitel 6.5 - Fiona
Kapitel 6.6 - Filou 🌶️
Kapitel 6.7 - Fiona
Chapter 6.8 - Filou
Chapter 6.9 - Filou
Kapitel 7.1 - Peter Pan
Kapitel 7.2 - Peter Pan
Kapitel 7.3 - Jake
Kapitel 7.4 - Jake
Kapitel 7.5 - Jake
Kapitel 7.6 - Peter Pan
Kapitel 7.7 - Jake
Kapitel 7.8 - Jake
Kapitel 7.9 - Peter Pan
Kapitel 7.10 - Jake
Kapitel 7.11 - Jake
Kapitel 7.12 - Peter Pan
Kapitel 7.13 - Peter Pan

Kapitel 1.5 - Luke

47 19 0
By SecondStar_Books

Lukes POV


Dass die Piraten die 'Bösen' in diesem Spiel waren? Nun... das musste ihr hier vermutlich niemand erzählen. Doch schon ehe sie nach Neverland kam, hatte sie wenig für Piraten übriggehabt.

 
Jedenfalls seit dem verregneten Tag im November, vor nun beinahe 2 Jahren, an denen der Detektive des Londoner Departments mit diesem schwermütigen Ausdruck im Gesicht vor der Tür ihres Anwesens erschienen war. Bis zu diesem Tag hatte sie das Meer geliebt und war oft genug am nahegelegenen See des Sommersitzes ihrer Familie schwimmen oder Bootfahren gewesen. Anders als man vermuten mochte, war sie nicht in den Docks oder dem East End Londons geboren worden und aufgewachsen. Lucienne Adelaine Emilionette Hawker wurde als jüngstes Kind von Jonathan Hawker und Claudette Hawker geboren.
Ihre Familie lebte zur Kreuzung der Oxford Street nahe des Hyde Parks im Westend - dem gut betuchten Viertel Londons. Ihr Vater war kein Lord doch durchaus ein wohlhabender und angesehener Besitzer eines Handelsunternehmens, der sich der Ehre einiger Freundschaften zu Mitgliedern des House of Lords rühmen konnte. So lernte er auch ihre Mutter kennen, die Tochter eines Diplomatischen Gesandten aus Frankreich. 


Wie dem auch sei... sie waren nicht arm und Lucienne wuchs behütet unter guter Bildung und zwischen Gouvernanten und Hauslehren auf. Als Kinder verschwamm manchmal das Empfinden für 'Gut und Böse' und es machte Spaß, auch einmal die Rollen des Schurken einzunehmen. Mit ihrem Bruder Jake kaperte sie Bänke Schiffe in Kensington Gardens oder sie jagte ihn als Marineoffizier durch die Weltmeere. Als Kinder hatte sie mit ihrem Bruder mehr als einmal Piraten gespielt. Gegenseitig hatten sie sich Duelle geliefert bis in den (imaginären) Tod, hatten sich über Planken geschickt und ihre gemeinsamen Feinde ohne Gnade versenkt! Die 'Piraten von Kensington Garden' hatten immer eine Schar blutrünstiger Piraten um sich gesammelt. Und selbst sie als Mädchen, hatte eine gefürchtete Piratenbraut abgegeben oder, wenn ihre Mutter mal nicht hinsah, sich das Haar unter den Hut gestopft und zusammen mit den anderen Piratenratten geplündert und gekapert! 


Anders als die meisten Damen, hatte sie viel ihrer Zeit mit ihrem Bruder unter dessen Einfluss verbracht und war von klein auf den 'undamenhaften' Interessen zugetan. Wo sportliche Betätigung bei den meisten Damen verpönt war und jene sich lieber auf Chemisen beim Tee räkelten, verbrachte sie die Zeit mit ihrem Bruder beim Fechten, Bogenschießen, mit dem Lesen von Büchern oder - sofern sie die Möglichkeit bekamen in das Sommeranwesen zu reisen - dem Ausreiten in den dort angrenzenden Wäldern. Sie hatte ihren Bruder auch bereits auf eine Reise nach Frankreich und Spanien begleitet, als er schließlich begann, die Handelsschiffe des Familienunternehmens hin und wieder zu begleiten. Inzwischen verabscheute sie Piraten. Aber das war wohl kaum verwunderlich, war immerhin die kindliche Naivität den Lehren um Moral und 'Gut und Böse' gewichen. Dem Wissen, wie grausam Piraten waren. Ehrlose, gierige, plündernde und ruchlose Mörder.


Bis zu diesem tristen Novembertag jedoch, lebte sie in einer heilen Welt. Sie scherte sich nicht um das Gerede der Damen und ihr Vater sorgte sich weniger darum, ihre aufkeimenden kleinen Rebellionen direkt im Keim zu ersticken. Doch nachdem die Golden Queen zusammen mit zwei weiteren Schiffen mit Mann und Maus versank... änderte sich alles. Die Welt ihrer Familie und ihre eigene. Wo sie vorher das Gesicht der Sonne entgegen gereckt hatte, waren nun dichte Wolken am Himmel, die nur gelegentlich aufbrachen, um Strahlen hindurch zu lassen. Sicher hätte auch ein Sturm das Leid nicht abgeschwächt. Trauern und Hassen war menschlich und es brauchte ein Ziel für ihr junges, gebrochenes Herz, auf das sie sich fixieren konnte. Mit den Jahren war ihre aufgerissene Wunde ein wenig geheilt, der Schmerz verblichen und die Wunde dabei sich zu schließen. Nun, in Neverland lagen die Dinge wieder anders. Kindheitsspielereien erwachten plötzlich mit den Schurken wieder zu finsterem Leben. Zugegeben: So wie die Verlorenen und Peter es verkauften, war es nicht schwer die Piraten innig zu hassen und als große Schurken in diesem 'Abenteuer' zu sehen. Irgendwo musste es immer die 'Bösen' geben.


Luke bekam von dem Kampf außerhalb der Kajüte nicht wirklich viel mit. Sie wusste natürlich, wie der Plan ursprünglich ausgesehen hatte- und dachte sich bereits, dass ihr Bruder dabei einen Heidenspaß haben würde.


Jake besaß noch nie einen sonderlich guten Sinn für Gefahren und stürzte sich zu schnell in schmutzige Herausforderungen. Nach dem Motto 'Der Zweck heiligt die Mittel' hatte er sich den neuen Bedingungen ihres Lebens schneller angepasst. Sowohl in London, als auch hier in Neverland. Noch war Luke sich nicht ganz sicher, ob das etwas Gutes oder etwas Schlechtes war, das würde erst die Zeit zeigen müssen. Doch für den Moment... beschwichtigte sie ihre aufkeimende Sorge in ihrem Innern damit, dass es ihrem Bruder gut tat hier zu sein. In London hatte er seinen Stolz in Stücke brechen müssen, während andere darauf herumtraten. Nun konnte er hier endlich frei sein, musste sich nicht darum sorgen, seinen Körper zu verkaufen oder vielleicht jemand anderem etwas stehlen zu müssen, nur damit sie einen weiteren Tag zu Essen hatten. Er konnte genauso wie sie bei den Verlorenen neu anfangen.


Vor allem aber, hatte Peter ihm die Chance gegeben, wieder ein MANN zu sein (oder ein Junge, denn die Verlorenen mochten es nicht, wenn man sie als Männer titulierte...). Hier kamen sie als unbeschriebene Blätter an- und es lag an ihnen, was sie daraus machten. Die Verlorenen wussten nichts von ihrer Vergangenheit, was sie nicht selbst preisgaben, nichts von ihren Sünden oder was Wahrheit und was gelogen war, wenn sie Fragen beantworteten. Und unter Peter und den Verlorenen fiel es seltsam leicht, sich von der Vergangenheit zu lösen. Schlimme Dinge beiseite zu schieben oder zu vergessen. Hier konnte Jake kämpfen, sich prügeln und seiner kindlichen Abneigung gegen Piraten nachgehen, indem er sie eigenhändig... tötete. Oder es versuchte. Sie selbst würde sich am Töten nicht beteiligen.
Nicht jetzt und auch nicht später. Sie verteidigte sich und andere, aber mehr auch nicht. Das hatte sie als Bedingung gestellt und auch wenn es wohl nicht direkt bei allen gut ankam, schien es vorerst abgesegnet zu sein. Schließlich hatte Peter zugestimmt - und was Peter sagte, war nun einmal Gesetz bei den Verlorenen. Vielleicht erwarteten die anderen Verlorenen auch nur, dass sie ihre Meinung bald änderte. Aber egal wie sie es drehten- sie und Jake mussten erst einmal zu den Verlorenen dazugehören. Jake hoffte, mit diesem Abenteuer und seiner Rolle als Anführer der Ablenkung bei Peter punkten zu können- und sie durch das Ziel dieses ganzen Trubels: dem Mantel von Hook, der in diesem Moment schwer in ihren Fingern lag, während sie ihn zusammenrollte und den schnellsten Weg suchte, das Kleidungsstück zu verstauen.


Draußen waren Rufe zu hören, Kampflaute quollen durch jeden Schlitz und das edle Gehölz der Jolly Roger. Das dumpfe Klirren von Waffen, zweifellos Säbel oder Degen die gegeneinander schlugen, wenn die Jungs auf die Piraten trafen hob sich immer wieder wie ein Feuerwerk daraus hervor. Dann das laute Lachen und die höhnenden Rufe der Verlorenen, die Wutschreie und Flüche der Piraten. Schüsse, hin und wieder sogar ein Donnern- hatten sie etwa ernsthaft mit einer verdammten Kanone geschossen?! Sie konnte sich vorstellen, was für ein Durcheinander an Deck herrschte- und ein klammer Druck um ihre Brust hoffte bangend, dass alle unverletzt und lebend zurückkehren würden. In Momenten wie diesen, schien dieser seltsame weiche Nebel um ihren Verstand, der zu leicht schwere Gedanken versinken ließ, ein wenig dünner zu werden. Aber sie konnte sich nicht darum kümmern. Alles was draußen geschah, diente immerhin hauptsächlich ihrer Tarnung... auch wenn sie fast schon vermutete, das vielleicht gerade alle Verlorenen nur an den 'Spaß' des Kampfes dachten, daran die Piraten zu bekämpfen und zu bestehlen, statt daran, ihr Zeit zu verschaffen. Und daher wollte sie diese auch nutzen ehe... ehe...


»Ouch.« Ein leidliches Stöhnen rollte über ihre Lippen, ehe sie es zurückhalten oder zerbeißen konnte.


Die schwarzen Pupillen weiteten sich anhand des Anblicks des gefürchteten Piratenkapitäns und ließen die blauen Iriden für einen Moment deutlich schmaler werden, ehe ihr Herz stolpernd schneller schlug. Eine Uhr, die erst wieder anrollen musste, weil Honig in das Getriebe gelaufen war, während Luke tatsächlich eine Sekunde vor Schock wie ein Fuchs in zu grellem Licht starrte, ohne sich zu rühren. Dann schien ihr Verstand sich erst vergewissern zu müssen, dass das hier... wirklich war. Ihr Blick glitt tatsächlich über Hook. Herunter, dann wieder hinauf, um von seinem Schopf an neu zu beginnen.
Das dunkle, in dem matten Licht schwarze Haar war leicht gelockt, längere Strähnen die unter dem Hut das Gesicht rahmten, das einer Statue in den Museen als Vorbild hätte dienen können. Männlich markant mit stürmischen Augen, die einen zu bannen vermochten. Augen die Meere zu verschlingen schienen, Gewitterwolken die mit Eisstürmen Kontinente überzogen. Ein Meer das so tief war, dass sie den Grund nicht sehen konnte. Tiefe Gewässer waren gefährlich und undurchsichtig, sie verbargen eine bodenlose Finsternis, während das Licht sich schillernd an der Oberfläche brach. Und dort unten, unter der Oberfläche konnte alles sein. 


Er glich jener Art Männer, die sowohl auf der Straße als auch in der höheren Gesellschaft in London viel erreichen könnten, wenn sie ihre Ausstrahlung richtig ausnutzten. Er war gutaussehend, selbst mit der Aura von Kälte die ihn umgab wie der erste kalte Wintermorgen der den Herbst mit dem Rest der Wärme vertrieb. Markante aber immer noch geschliffene männliche Züge, aufmerksam blitzende Augen. Aber er strahlte etwas aus, dass ihr einen (heiß)kalten Schauer über das Rückgrat huschen ließ wie eine flinke Maus- und sich in ihrem Herzen niederschlug indem es ein wenig schneller pochte.
Furcht. Respekt. Neugier. Nervosität. Anziehung. Eine undefinierbare Bewunderung, deren Ursprung sie nicht kannte. Dieser Mann strahlte etwas aus, dass sich wie kühler Nebel über sie legte. Etwas, dass sie gleichzeitig weich bettete und in Alarmbereitschaft versetzte. Vielleicht wegen der vielen Geschichten, die sie gehört hatte und die nun in leibhaftiger Gestalt vor ihr standen. Langsam zog sich die Stirn unter der Schiffermütze in Falten...
Dann erst kehrte Bewegung in ihren Körper zurück. Sie verzog leidlich das Gesicht zu einer ertappten Grimasse. Wie ein Lausbube, der mit den Fingern in einer Keksdose erwischt worden war- nur das sie in diesem Fall das Kinn heben musste, weil ihr eine scharfe Klinge dagegen drückte, statt das ein rügender Klaps auf ihre Finger heruntersauste. Verdammt, sie hatte ihn tatsächlich nicht gehört- nicht einmal gesehen!


»Wie kann ein so großer Mann so verdammt lautlos sein?« sie sprach den Gedanken laut aus, wobei es deutlich zerknirscht klang, während sie unter leisem Ächzen das Kinn ein wenig mehr unter dem schmerzlichen Druck reckte, der ihr in die Haut stach. Wenn er den Degen weiter in ihr Kinn drückte, würde sie sich auf die Zehenspitzen stellen müssen, damit er ihn nicht direkt in ihr Fleisch grub... aber wenn sie sich nicht aus dieser Lage befreite, wäre das wohl ihr kleinstes Problem.


»Du bist noch nicht lange hier, nicht wahr?« (-Hook)


»Ah... merkt man das?« fragte sie und der versucht raue Klang ihrer Stimme, der selbst jetzt noch die Weichheit nicht ganz verlor die man einem Jungen zuschreiben konnte, klang beinahe ein wenig gekränkt. Die schmalen Schultern unter dem weiten Mantel hoben sich an, als sie leicht mit ihnen zuckte, »Das ich nicht so sehr wie die anderen stinke, oder das ich so unheimlich sauber bin, hat mich verraten hab ich Recht?« scherzte sie halbherzig und klopfte dabei fast demonstrativ auf den zu großen Mantel. Ein Blatt, dass vielleicht noch aus dem Wald hängen geblieben war flatterte zu Boden und ein klein wenig Staub löste sich in einer dünnen Wolke im matten Licht. Wie eine kleine Vorstellung, um ihn abzulenken. Sie kräuselte ein wenig die Nase, während ihr Blick von Hooks Augen an ihm vorbei huschte. Rechts und links, zweifellos nach einer Fluchtmöglichkeit. Aber was gab es schon? Das Fenster, das hinten am Bug über dem Meer nur in die Tiefe führte... und die Tür direkt hinter Hook. Ungünstig...
Was Pan ihr versprochen hatte.....


»Ah...« Luke grinste schräg. Dabei rauschte ihr Blut bereits in ihren Ohren und ihr Herzschlag trommelte schnell genug, dass es nahezu über sich selbst stolperte um ungeschickt auf die Nase zu fallen. Oh, sie hatte Angst. Verfluchte sogar. Genug, dass ihr die Beine wie Wackelpudding schienen- aber wenigstens gehorchten sie ihr noch und knickten nicht einfach ein.
»Das klingt, als sollte ich mir vielleicht eine möglichst interessante Antwort ausdenken...« sinnierte sie laut und hob die Hand, um ganz vorsichtig aber bestimmt genug, den Degen von ihrem Kinn zu lösen, damit sie den Kopf wieder senken und aus der unbequemen Lage befreien konnte. Es war eine Mischung aus Dreistigkeit und Mut, doch manchmal musste man den Schritt auf das Seil über dem Abgrund wagen, wenn man jenen überqueren wollte. Ein sachter Schatten legte sich wieder über ihre Züge, tränkte die Augen in die verschleiernde Umarmung des Schirms, die dennoch viel zu nüchtern unter der Mütze blitzten, um von blanker Panik erfüllt zu sein. Flackernde Sterne hinter den blauen Iriden, wo andere nur matte Murmeln im Kopf hatten, während ihr Kopf schon den Fluchtplan ausarbeitete. Was sie brauchte... war Zeit.


»Welche Antwort muss euch denn zusagen? Was Pan mir versprochen hat- oder was ich mit dem Mantel vorhabe?« sie spielte um Zeit.
Auf eine andere Art als die Verlorenen. Durchaus ein Balanceakt, aber nicht so dreist kindlich wie die anderen, die sich meist sehr weit aus dem Fenster lehnten. Sie beleidigte ihn nicht, aber sie kauerte auch nicht zu seinen Füßen auf dem blankgeschrubbten Boden der Kajüte. Keine dreisten Worte über den Stockfisch verließen ihre Lippen, allerdings auch kein Wimmern und Betteln um ihr Leben. Stattdessen schritt sie erneut langsam zurück. Blind nach hinten, wobei ihre Augen nur kurz zur Seite huschten und sie dann sogar einen Schritt nach links machte. Ein bisschen wie ein Tanz, vielleicht in der Hoffnung, wieder mehr Abstand zu Hook zu gewinnen.


»Vielleicht hat mir der Mantel nur sehr gut gefallen?« setzte sie in einem schwingenden, vorsichtigen Tonfall an. Es klang beinahe mehr wie ein Vorschlag oder eine Frage, als eine Aussage. »Schicke Kleidung ist hier in Neverland ziemlich schwer zu finden...« fügte sie hinzu, als ob sie ihn von der Idee überzeugen müsste. Ein wenig verborgene Schmeichelei, denn zu viel Zucker versaute ein Gericht genauso leicht wie zu viel Salz. »Andererseits... ist rot nicht wirklich die Farbe meiner Wahl...«

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