𝓐𝓵𝓵 𝓘 𝔀𝓪𝓷'𝓽 𝓯𝓸𝓻 𝓒𝓱𝓻𝓲𝓼𝓽𝓶𝓪𝓼
Levi
Hätte mir Jemand gesagt, das ich jemals der Mate eines Alphas sein würde, vorallem eines solchen Alphas, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Doch nun stand ich hier, inmitten eines Tannenwaldes, mit einem wirklich angepissten Alpha, meinem Alpha.
»Levi... Der Baum ist zu wuchtig und viel zu groß. Warum können wir nicht einfach früh schlafen gehen und diesen ganzen Weihnachtskram vergessen?« Auch ohne sein genervtes Seufzen, das er sich wohl einfach nicht verkneifen konnte, war seinem Ton zu entnehmen, wie müde er davon sein musste, mit mir nach dem perfekten Baum zu suchen. Er würde dem Grinch bestimmt Konkurrenz machen, wenn man sie vergleichen würde.
»Nein, Azriel... Der Baum ist perfekt. Es passen jede menge Geschenke darunter, jede menge Deko daran und davon abgesehen, würde er dem kühlen Wohnraum etwas... Wärme und Farbe verpassen.« Das ich sein Haus unterschwellig als kühl und lieblos bezeichnete, ignorierte der Schwarzhaarige wohl einfach. Stattdessen entglitt seinen wundervollen Lippen erneut ein leises Seufzen. Ich war mir im Moment noch nicht sicher, ob er nicht doch bald genug von mir haben würde. Ich freute mich so sehr auf mein erstes Weihnachten, an dem ich bestimmen und entscheiden konnte, was wann und wo hinkommt, das ich ihn wahrlich damit nervte. Seine glatte Stirn lag in Falten als er die Axt hob und mich nochmal ansah. Er wollte sicher gehen, dass ich mich nicht zum sechsten Mal umentschied. Und mit meinem Nicken, wirkten auch seine Gesichtszüge entspannter. Er wirkte sogar fast erleichtert. War ich wirklich so anstrengend?
Zwei Schläge waren nötig und der Baum fiel. Es war wahrscheinlich der einzige Baum, der zu jenem Anlass seinen festen Stand verlassen musste, zumindest aus diesem Wald. Eigentlich war ich kein Fan davon, doch ich zwang mich dazu, dieses Weihnachten zu unserem Weihnachtsfest zu machen und dazu gehörte für mich, das mein starker Mate unseren Baum selbst fällte.
»Wo ist der Ständer?« Nachdem Azriel ihn beinahe zwei Kilometer durch den Schnee getragen oder nun mehr gezogen hatte, waren wir zurück am Haus und sogar im Wohnzimmer angekommen.
»Hier...« Was allerdings nicht bedeutete, das er besser gelaunt war. Konnte dieser Mann eigentlich wirklich ehrlich gut gelaunt sein? Gab es sowas in Azriels Wortschatz?
Die Nadeln bohrten sich leicht in meine Haut als wir den Baum in den Ständer hoben, während er ihn hielt, drehte ich die Halterungen fest und kaum eine Minute später stand er inmitten des Wohnzimmers.
»Und ich dachte, der Wald da draußen würde dir reichen... Wir hätten bestimmt auch die Tanne am Haus schmücken können. Die hätte dann sogar stehen bleiben dürfen und wir hätten sie nicht durch den halben Wald tragen müssen.« Natürlich war mir aufgefallen, wie er das ''wir'" betonte.
»Azriel... Die Tanne draußen ist schief und ehrlich gesagt super hässlich.« Meine Hände fanden ihren Weg zu seinen Wangen, umschlossen sein Gesicht ganz leicht, nur um dann hinauf in sein Haar zu gleiten. Sein starker Körper drückte sich sogleich an den meinen, sanft und als hätte er Angst ich würde brechen.
»Mir wäre sicher was eingefallen, um sie wieder grade zu bekommen.« Sein Mundwinkel zuckte und in jenem Moment konnte ich kaum glauben, dass er heute wirklich scherzte. Vielleicht würde er sich im Laufe des Tages ja doch noch entspannen? Immerhin war Weihnachten, das Fest der Wärme und Liebe.
Der Witz war allerdings eindeutig in Zweideutigkeit getränkt, sein Lächeln wurde immerhin zu einem Grinsen und der Schalk in seinen Augen verriet ihn.
»Das würde sie nicht schöner machen.« Er verkniff sich grade so ein Seufzen, stattdessen berührte seine Nasenspitze zärtlich die meine.
»Aber grader.« Ein leises Lachen entwich mir, noch bevor ich es mir verkneifen konnte und so schüttelte ich leicht den Kopf, ehe ich unsere Lippen vereinte und dem Feuerwerk in mir ein weiteres Mal die Freiheit schenkte.
»Azriel! Man könnte meinen, du hättest noch nie einen Baum geschmückt!« Ich klang beleidigt und dabei war das nicht einmal meine Absicht gewesen.
»Levi... Ich habe auch noch nie einen verdammten Baum geschmückt. Was macht das für einen Sinn? Und wo hast du das ganze Zeug her?« Mein Schulterzucken ließ ihn den Kopf schütteln. Ich wollte ihm nicht sagen, das ich eine Liste geschrieben und zwei andere Alphas in die Stadt geschickt hatte, um mir alles mögliche an Deko zu besorgen. Es würde ihn nur beunruhigen. Und so beließ ich es bei dieser kleinen Geste. Er sollte sich nicht noch mehr aufregen. Es musste irgendeine Möglichkeit geben, ihm Weihnachten näher zu bringen, ohne es ihm aufzuzwingen auch, wenn ich grade irgendwo genau das tat. Zumindest konnte ich mir die Musik verkneifen. Mit Whams Weihnachtssong würde ich ihn wahrscheinlich gänzlich vertreiben oder ihn zu einem Mord animieren, einem Mord an seiner eigenen Anlage.
Die Lichterkette hing Kreuz und quer auf dem Baum, weder ein Muster, noch ein Sinn war zu erkennen. Er hatte alleine dafür fast eine halbe Stunde gebraucht. Die Lichter und Kabel hatten sich ineinander verhädert und waren nur schwer wieder zu entwirren. Jetzt sah alles danach aus als wäre ihm die Hutschnur geplatzt und er hätte alles einfach auf den Baum geworfen. Lieblos und ohne große Mühe. Doch da musste Azriel jetzt durch und er tat es auch, für mich.
Zwei Stunden später stand der Baum und irgendwann hatte ich sogar das Gefühl, das er irgendwie auch Spaß daran bekommen hatte. Vielleicht lag es an den kleinen Neckereien, die wir miteinander teilten oder daran, das der Gedanke dieses Fest mit mir zu feiern, sein Herz ein wenig erweichen konnte? Ich wusste nicht warum, aber der Grund war eigentlich auch egal, die Hauptsache war, das er nun mit einem Schmunzeln den Baum betrachtete.
»Und was ist jetzt mit dem Essen?« Ich wusste schon worauf er hinauf wollte, noch bevor er es aussprach. »In Ordnung, ausnahmsweise darfst du für mich kochen.«
Sein Schmunzeln wurde breiter und sogleich begann mein Herz wieder zu rasen. Dieses Lächeln war so unglaublich attraktiv. Es schürte in mir das Verlangen, ihm die Kleider von Körper zu reißen und unanständige Dinge zu tun.
»Gut.« Und mehr sagte er nicht, bevor er in der Küche verschwand.
Der Geruch von Vanille, Apfel und Marzipan lag in der Luft. Jetzt war es beinahe perfekt.
Azriel hatte mich aus der Küche verbannt, wollte mich überraschen und ich konnte nicht anders als ein gewisses Gefühl von Angst zu entwickeln. Was wäre, wenn mir das Essen nicht schmeckte? Ich wollte ihn nicht beleidigen oder verletzen, wenn das überhaupt möglich war.
»Bist du soweit?« Mein Herz schlug etwas schneller als er den Esstisch im Wohnraum deckte, direkt neben dem Kamin und dem geschmückten Baum.
»Du bist ganz schön ungeduldig Levi.«
E
r begann schon wieder zu lachen. Was war nur mit meinem Alpha los?
Ich zuckte mit den Schultern und sah ihm dabei zu, wie er wieder in der Küche verschwand. Das erste was ich deutlich unter all den Gerüchen herausfiltern konnte, war der Braten, dann die Kartoffeln und auch den Geruch von Salat und Gemüse. Das Wasser lief mir im Munde zusammen, ohne das ich es wirklich verhindern konnte und bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, saß ich auch schon am Tisch. Ich behielt recht. Zuerst tischte er mir einen grünen Salat auf, dann eine Gemüsepfanne, die Kartoffeln samt Soße und zuletzt den Braten. Ich musste es nicht kosten, um zu wissen, das es hervorragend schmecken würde. Und auch das würde ich auf meiner Liste mit den Sachen notieren, die ich noch nicht über Azriel wusste. Direkt unter der Sache mit dem Lächeln.
Die ganze Zeit, während wir dort saßen und das atemberaubende Essen genossen, war da diese unausgesproche Spannung zwischen uns. Ich konnte es noch nicht ganz deuten, es war irgendwas zwischen Verlangen und Sehnsucht, sowie Kuschelbedürftigkeit. Denn das war ich in jenem Moment. Ich wollte ihm einfach nah sein, das an ihm genießen, das fähig war zärtlich zu sein und irgendwie spürte ich, dass es ihm genauso erging.
»Levi... Komm mal her.« Das was unsere Partnerschaft ebenso besonders machte war, das wir alles teilten, auch die Arbeit. Ich hatte mich über das Geschirr her gemacht, während er die Reste in den Kühlschrank geräumt hatte und dann im Wohnzimmer verschwunden war.
Dieses Mal war ich derjenige der leise Seufzte und das Geschirrtuch zur Seite legte. Ich folgte ihm und doch hielt er mich gleich in der Tür auf.
»Was?« Meine Augen lagen auf meinem Mate, auf seinem wunderschönen Gesicht, diesen strahlendblauen Augen, die mich wieder zum Träumen einluden. Dann aber auf seinem Finger genau genommen folgten meine Augen die Richtung, in der er zeigte. Genau über uns hing ein Mistelzweig und um ehrlich zu sein, hätte ich niemals damit herchwnt gerechnet, das er sich mit solch einer Tradition vertraut machen würde.
Ich wollte etwas sagen, doch seine Lippen stoppten mich im gleichen Augenblick. Dieser Kuss war unglaublich. Anders als alles was wir zuvor geteilt hatten. Er war so zärtlich, so sanft und liebevoll. Nicht wie der Mann, der zuvor grausam Menschen getötet hatte. Er war so voller Liebe. All der Hass schien für den Moment vergangen und als er sich langsam löste, konnte ich nicht anders als seinen Lippen ein paar Millimeter zu folgen. Ich wollte mehr davon, mehr von seiner Liebe, mehr von ihm.
Dieser Moment war mehr als ich verdient hatte, mehr als ich mir jemals erträumt hätte und er gehörte mir.
»Ich habe noch etwas für dich.« Nun lag meine Stirn in Falten. Er zog etwas hinter seinem Rücken hervor. Das kleine blaue Päckchen war liebevoll verpackt, geschmückt mit einer silbernen Schleife.
»Aber...« Und wieder unterbrach er mich, dieses Mal lag sein Finger auf meinen Lippen.
»Nichts aber. Du hast mit dem Mist angefangen. Ganz oder gar nicht Levi... Also... Frohe Weihnachten.« Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. Natürlich wollte ich das volle Programm. Das Schmücken unseres Baums, das schicke Essen und die Geschenke, nun, die hatte ich ganz außer Acht gelassen. Immerhin ging es mir nie darum. Diese Zeit mit ihm war das größte Geschenk von allen.
Das Päckchen passte in eine Hand, wog nicht viel und klimperte nicht. Was hatte dieser Alpha sich nur einfallen lassen?
So umschlossen meine Fingerspitzen die silberne Schleife und zogen sie auseinander und als ich den Deckel anhob, blieb mein Herz für einen Moment stehen. Eine silberne Kette lag in der Schatulle. Ihr Anhänger war ein Gläsernes Herz, nein, es war vereist, zumindest optisch.
»Ich weiß was du über mein Herz denkst, Levi. Und jetzt hast du es auch für jeden sichtbar immer bei dir. «
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Huhu ihr lieben. ❤️ Ich bin nicht ganz zufrieden damit aber das lassen wir jetzt erstmal so... Ich hatte viel Stress die letzten Tage und demnach leider vorher keine Zeit... Aber hier ist es. Unser Weihnachtsspecial... Anbei, das hat nichts mit der Story bis hierhin zu tun... Das ist lediglich ein Weihnachtsfest, so wie es irgendwann mal sein könnte... Etwas süßes zu dem ganzen Weihnachtsessen. Habt eine schöne Restweihnacht. ❤️ Wir lesen uns im nächsten Kapitel, das auch nicht lange auf sich warten lassen wird... Anbei Danke... Danke für jedes Vote, für jeden Read und auch für jeden Follow... Das ist das schönste Geschenk von allen. Und ich bin so unendlich dankbar, dass ihr alle ein Teil von Levi und Azriel seid... Das ihr das hier lest und mitfiebert und mir auch in dunklen Zeiten ein Lächeln schenkt. Danke danke danke ❤️❤️. Viel Liebe an euch.