Beautiful Nightmares

By Vereoo

2.4K 240 25

𝗜𝘀𝘁 𝗲𝗿 𝗶𝗵𝗿 𝗥𝗲𝘁𝘁𝗲𝗿 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗱𝗼𝗰𝗵 𝘀𝗰𝗵𝗹𝗶𝗺𝗺𝘀𝘁𝗲𝗿 𝗔𝗹𝗯𝘁𝗿𝗮𝘂𝗺? Eleonora (Nora) Da... More

Still und leise
Nora's Playlist
(1) Bevor alles Schwarz wurde
(2) Pardon, mon poussin
(3) Die Büchse öffnet sich
(4) Das Grinsen der Katze
(5) Die Ränder der Zeit
(6) Ein blutroter Feiertag
(7) A little party never killed nobody
(8) Im Bann der Vergangenheit
(9) Frische Minze und alter Whiskey
(10) Casanovas stehen auf Leichen
(11) Stechendes Violett
(12) An Tagen wie diesen
(13) Der Traummann
(14) Das abgef*ckteste Jubiläum aller Zeiten
(15) Eine sexy Steinmaske aus dem Schaufenster
(16) I knew you were trouble
(17) Fremde Vertraute
(18) Kopfgefechte
(19) Der Schlüssel
(20) Wie Motten das Licht
(21) Gewohnte Prioritäten und ihre Ausnahmen
(22) Taktik und Spiel
(23) Glühende Kohlen
(24) Auf Inferno's Pfaden
(25) Leuchtendes Purpur
(26) Von Kammerjägern und Ratten
(27) Ohne zu Zögern
(28) Zombie-Theorien
(29) Das wunderschöne Übel
(30) Ein unwirklicher Film
(31) Eine Schlange auf Eis
(32) Luft voller Elektrizitäten
(33) Hörner des Teufels
(34) Sie glauben diese Geschichte ist wahr?
(35) Du bist nicht allein
(36) Brennende Stiche
(37) Tränen aus Tinte
(38) Züngelnde Flammen
(39) Inside a killer, thriller
(40) Der perfekte Bissen für unterwegs
(41) Am Ende des Einbandes
(42) Die zweiseitige Münze
(43) Im Auge des Sturms
(44) Weich wie Butter
(45) Öl ins Feuer
(47) Schuppiges Onyx
(48) Das hässliche Gesicht der Wirklichkeit
(49) Das Ungeheuer hinter der Mauer
(50) Der Kreis schließt sich
(0) Aufgang des dunklen Mondes - Die Geschichte des Hisarlık
Danksagung an Mama
Danksagung an Dich

(46) Zwischen Raum und Holz

18 3 0
By Vereoo

Eleonora

Mit rumpelnden Motor fuhren wir durch eine Gegend von Greenville, in welcher ich vorher noch nie einen Fuß hineingesetzt hatte. Aber es wunderte mich nicht, denn hier hauste wohl die Creme-de-la-Creme.
Hübsche Häuser mit dazugehörigen übergroßen Gärten, sie erstreckten sich in dem wohl schönsten Teil unserer Kleinstadt.

Zu meiner Überraschung bog Aiden am Ende einer Straße doch ab und wir rollten in ein noch grüneres Viertel. Hier standen die Bauten nicht mehr so dicht beieinander, sondern in weiteren Abständen.
Unausweichlich begaben wir uns in ländlichen Raum und bewegten uns auf einmal nicht mehr auf Asphalt, sondern auf hellem Schotter.

Die Reifen des Dodges quietschten, als Aiden uns irgendwann zum Stehen brachte, »Hier ist es.«

In den vergangenen Minuten waren wir an vielen Häusern und Plätzen vorbeigekommen, doch im Gegensatz zu diesen, lag dieser Ort komplett abgelegen. Die ländliche Straße grenzte an Felder, Kuhweiden und Wiesen. In der Ferne konnte ich keinerlei weitere Gebäude erkennen, abgesehen von dem, welches kaum zu übersehen war und direkt vor uns in die Höhe schoss.

Wir blickten auf das riesige Anwesen umringt von weitflächigem Grün. Dickstämmige Eichenbäume tauchten es in tiefe Schatten. Ich vermutete, dass es aus mindestens drei Stockwerken bestehen und sicherlich einer wohlhabenden Familie gehören musste. Trotz des mächtigen Auftreten des Hauses, schien dessen Außenverkleidung aus Holz zu sein und verschmolz damit geradezu perfekt in die florale Umgebung. Drumherum erstreckte sich das großflächige Gelände bis hin zum Zaun, welcher das Anwesen von dem Schotterweg trennte. Doch trotz des gepflegten Gartens wirkte es verlassen.

»Bist du hier zu Hause?«

Nichts.

Als er meine Frage unbeantwortet ließ, stocherte ich weiter: »Wer wohnt hier

Die Sekunden zogen sich.

»Hier leben die einzigen Verbündeten im Kampf gegen das Übernatürliche,« stumpfe Worte erklangen aus seinem Mund, während der Blick noch immer auf das Anwesen geheftet war.

Ein Ort und Antworten auf alle meine Fragen.

Nach etwas, was einer Schweigeminute glich, packte Aiden den Knauf der Tür und stieg aus dem Wagen. Ich tat es ihm gleich.
Natur legte sich direkt in meine Nasenflügel.

Ein weiterer kräftiger Luftzug wehte Aiden durchs Haar, so dass dieses kurzzeitig zu Berge stand: »Die Schicksalswandler, du erinnerst dich?«

»Ja.« Sie existieren. Ich wusste es.

»Gehalten werden sie für einen Mythos, doch es gibt sie wirklich. Der anonyme Kreis in dem sie verkehren, er nennt sich „die schwarze Bruderschaft" oder auch „das Odium der Schatten", « fast hauchte er die Worte.

Dennoch versetzten sie mir eine Gänsehaut.

Ich erinnerte mich an unseren Ausflug zum Wasserturm und an das Feuer voller Hoffnung, welches in seinen Augen gestanden hatte. Es brannte für die Gerechtigkeit aller Seelen.

Ich zitterte, obwohl mir eigentlich bewusst war, dass ich gleich einer Randgruppe begegnete, einem Minimum der Gesellschaft, welche von dämonischen Existenzen wusste und sogar gegen diese kämpfte. Nichts anderes hatte ich erwartet.

Nichtsdestotrotz verschwand das Prickeln auf meiner Haut, so schnell wie es gekommen war, denn es sah hier für ein finsteres Odium oder ein dunkles Bündnis viel zu friedlich aus.
Das Einzige was ich unüberhörbar vernehmen konnte, war das Zwitschern der Vögel in den Bäumen und die sanften Luftzüge, welche durch die Äste glitten.

Wie in einem Bilderbuch umrahmten Eichen das Äußere des Hauses, während sich noch schönere Blumen in allen möglichen Farben um den Weg vor uns säumten.

Noch immer schlug ich Wurzeln vor dem Gartentor und betrachtete das wunderschöne Naturschauspiel. Fast selbstzufrieden, stellte ich keine beängstigenden Hinweise einer dunklen Organisation, oder wie sie auch heißen mochte fest und trat endlich erleichtert auf das Gelände.

Die Bewohner des Anwesens mussten warmherzige, naturliebende Familienmenschen sein, da konnte ich nur zu gut nachvollziehen, dass man Wert auf eine ernsthafte Namensvergabe lag. Sollten sie heißen, wie sie wollten, ich mochte sie jetzt schon.

Aiden und ich liefen zusammen den Pfad entlang und kamen dem Vorderbau des Hauses immer näher.

Ich ergriff den ersten Schritt Richtung Eingangstür, doch ein Ruck am Ärmel riss mich zurück. 

Mein Freund zog am Saum des Mantels: »Halt,« sein Grün fixierte mich, »lass mich lieber zuerst.«

Wie gewollt, ließ ich Aiden den Vortritt und seltsamerweise trat er nicht an die Tür des Hauseinganges.

Er wich von ihr und bewegte sich auf einen der danebenstehenden Eichen zu. Immer noch an seinen Fersen heftend, verfolgte ich ihn stumm und neugierig.

Nun stand er vor dem dicksten Stamm.

Dann legte er seine Handfläche auf das Holz und sah mich wie gebannt an: »Wir sehen uns später.«

Gerade wollte ich zu einer Antwort ansetzen, da zog ihn auch schon ein Luftzug in das Holz.
Um genauer zu sein, hatte es so ausgesehen als hätte ihn der Baum eingeatmet.

Aiden war fort.

Aus einem Affekt heraus, griff ich, ohne zu zögern nach der Stelle, welche er eben noch berührte.

Da spürte auch ich es.

Es atmete mich ein, ein Sog, welcher aus dem Baumes Inneren zu kommen schien.

Die Welt wirbelte um mich herum und kurzzeitig drehte sich auch mit ihr mein Mageninhalt. Ich bewegte mich zwischen Raum und Zeit, zumindest fühlte es sich so an.

Doch innerhalb von wenigen Sekunden fand ich erneut Halt. Meine beiden Beine standen in einem Torbogen aus poliertem Marmor.

Blinzelnd betrachte ich den neuen Raum, der sich vor meinen Augen plötzlich darbot. Ich stellte fest, dass ich mich nicht mehr auf ländlichem Grund befand.

Meine Augenhöhlen quollen und mein Gesicht geriet in Spannung.
Das Anwesen und die vielen Wiesen waren verschwunden. Nun betrachtete ich meine neue Umgebung. Ein dunkler Raum, welcher aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, wohl eine unterirdische Kammer sein musste. Höhlenartig verliefen die Wände nach oben, bis zu einer ungefähren Armlänge über meinen Kopf hinaus.

1. Nicht mehr als Geröll, 2. keine gruseligen Gegenstände. 3. Es ist bloß ein kahler Keller,
beruhigte ich mich, tätigte eine gewohnte Aufzählung.

Doch ich befand mich in keinem Traum.
Dies war kein böser Thriller.

Ein ungewohntes Gefühl.
Es war anders, als sonst, war ich mir dieses Mal mehr als hundertprozentig sicher: Ich bewegte mich in der Realität.

Erdrückende Schwere.

Kellergeruch. Das hier war alles echt.

Doch die Frage, wie genau ich hier hin gelangt war, verwarf jeglichen klaren Gedanken.

Ich hatte einen Luftzug verspürt. Es war wie ein starker Wind gewesen, ein Strom der mich einfach mit sich gezogen hatte. Und nun war ich in diese höhlenartige Kammer gelangt...

»Schattenwink,« leise fiel mir der Begriff von den Lippen.

Ich war wohl durch einen Schattenwink gereist und an einen anderen Ort gelangt.
„Schlupflöcher", von welchem mir Aiden ganz nebenbei erzählt hatte. Wir mussten beide gerade durch eines hindurch gegangen sein. Dies war die einzige und wahrscheinlich plausibelste Erklärung die ich hatte. Oder ich machte es zur Tatsache, im Innenleben eines Baumes zu stecken. Wobei letztere Option mich nicht so sehr schockierte, wie eigentlich vermutet.

Eine Wand presste sich fest in meinen Rücken, also blieb mir nur der Weg geradeaus.

Meine Augen gewöhnten sich zum Glück schnell an die dunkle Umgebung. Träges Licht.

Geflüster trat aus dem hellerem Durchgang, direkt vor mir. Hinter diesem mussten Lichtquellen gezündet sein. Es lockte mich.

Plötzlich. Da war Aiden.

Seine Kehrseite stand nur wenige Schritte vor mir und ich erkannte, dass er bereits mit irgendjemand in eine Unterhaltung verstrickt war.

»Das hat aber lange gedauert,« eine Frau mit Lockenmähne lehnte zwischen dicken Fackeln, nahe eines weiteren Durchwegs.

Sie bewachte die Stahltür.

Das Lodern des Feuers gab den Goldton ihrer Haare preis. Doch ihre Schönheit wäre auch bei weitaus schlechteren Lichtverhältnissen zu erkennen gewesen.
Die Fremde trug eine ähnliche Lederkluft, wie Aiden vor Kurzem Eine getragen hatte. Allerdings brachte das Leder ihre schönen Kurven zur Geltung. Ihr Busen strahlte mich praktisch an, denn ein Reißverschluss in Körpermitte, schuf einen tiefen Einblick.

Doch ich ließ mich nicht von ihrem Aussehen, weniger noch von ihrem scharfen Wortlaut einschüchtern. Also trat ich, als wäre es das Normalste der Welt hinzu.

Das Schlangengrün meines dämonischen Freundes allerdings musterte weiterhin den Blondschopf.

Auf einmal verschränkte dieser die Arme: »Schneller ging nicht, Bella. Da kam uns - etwas in die Quere, du weißt ja, wie das so ist.«

Das bedeutete wohl: Sie ist ein weiterer Dämon.

Eine wie Aiden, also vom gleichen Schlag, fügte ich gedanklich an.

Doch wo blieb das Brennen der Münze?

Ich schaute zwischen beiden Parteien hin und her: »Ihr kennt euch?« die Verwunderung in meiner Stimme konnte ich nicht verbergen.

Auch der Fakt, dass dieser Dämon, wie es schien, bereits auf uns gewartet hatte, machte mich stutzig.

Ignoranz. Bella würdigte mich keines Blickes. Stille, welche aussagte, dass ich nicht dazu gehörte. Hier war kein Raum für mich. Der Platz war belegt, denn da stand etwas zwischen ihnen. Etwas Großes, Unverzeihliches.

Die Vergangenheit schien Bellas Augen zu trüben. Eine, welche mit Sicherheit nicht einfach gewesen sein mochte.

Um Himmelswillen. Was ist dir widerfahren, Bella?

Mein Mitleid verschwand jedoch schnell, denn die Schönheit hielt sich noch immer am Rahmen des Eingangs. Die Dämonin machte keinerlei Anstalten sich fortzubewegen.

Sie wollte uns keinen Einlass gewähren. Eindeutig versperrte sie den Weg.

Sichtlich gelangweilt zückte Bella nun einen Dolch und ich fragte mich, wieso ich diese Gefahr nicht schon viel früher bemerkt hatte. Sie hielt die Schneide vor ihr bezauberndes Gesicht und betrachtete ihn.

Meine Augen rissen auf. Schrecken trat in meinen Puls. Eine schwarze geschliffene Schärfe mit verschnörkelten Gravierungen. An dem Griff haftete ein Roter Stein.

»Bella, ich bitte dich. Du machst ihr Angst,« wandte Aiden plötzlich ein, sein Blick pendelte zu mir.

Meine Starre löste sich.

»Das ist Isabella Underwood, Anhängerin des dunklen Ordens. Und nein-, ich weiß, man könnte sie zwar für einen halten, aber sie ist kein Dämon,« lachte Aiden und erklärte wohl auch, warum das Metall um meinem Hals nicht ausschlug.

Mein eingezogener Atem entwich. Zudem erinnerte ich mich an den ausgesprochenen Fakt, dass man unter den "Schicksalswandlern" eine Randgruppe von Menschen verstand.

»Sehr lustig, Aiden. Doch du hättest sie schon längst hierherbringen sollen,« ihre Schönheit war nur ein Zauber, nun sah Bella aus wie eine blutrünstige Viper. Eine, die ihrem Opfer, ohne mit der Wimper zu zucken, die Kehle aufschnitt.

Diese musterte mich nun mit einer Miene, welche finsterer als jede Nacht zu sein schien. Scheinbar hatte ich für sie erst zum jetzigen Augenblick angefangen zu existieren.

»Jeden Tag hier Schmiere zu stehen und darauf zu warten, dass du endlich zurückkommst, war echt nervtötend,« sie zog scharf die Luft ein, »er war ziemlich sauer, Aiden. Deshalb geht lieber schnell weiter.«

Ich wusste nicht wer mit „er" gemeint gewesen war. Allerdings wagte ich auch nicht lange zu überlegen, denn das ungeduldige Fuchteln des Dolches in ihrer Rechten, ließ mich meine Ratlosigkeit vergessen.

Diese Frau konnte mit Sicherheit mehr als nur gut damit umgehen.
Es jetzt herausfinden, wollte ich allerdings nicht.

»Danke. Sehr gnädig von dir,« belächelte Aiden.

Der Dämon blieb jedoch cool wie Eis. Offensichtlich nahm er sie nicht ernst.

Er ließ sie links liegen und öffnete stattdessen die Stahltür. Fast war er komplett abgewandt: »Schau nicht so finster, das steht dir gar nicht, Bella,« fügte er noch schnell hinzu.

Während ich Aiden zögerlich folgte, hielt ich die Luft an. Bella's Ausdruck schien mich knebeln zu wollen und verlangte keinerlei Widerstand.

Ihre blauen Augen hatten die Schärfe eines geschliffenen Diamanten. Der Blick einer Jägerin.

»So ein dämlicher Rosenstrauß wird dir in Zukunft auch nichts mehr nützen. Steh' ich eh nicht drauf. Ich will für dich hoffen, du schenkst das nächste Gestrüpp wem anders,« ein letztes Zischen, mit welchem ich schon gar nicht mehr gerechnet hatte.

Genauso wenig, wie das plötzliche Zuschlagen des Stahls hinterrücks.

Es ließ mich Aufzucken.
Der Weg war nun wieder verschlossen.

Ein Lächeln trat auf die Lippen des Dämons. Doch es fiel kein weiteres Wort.

Vor uns lag ein weiterer schmaler Durchweg ummantelt aus Stein.

Erst nachdem wir um die nächste Ecke traten und sie endlich außer Reichweite war, flüsterte ich so gut ich konnte: »Ehrlich, du hast dieser Giftspritze die Rosen aus dem Frenzie's geschenkt!?«

»Tja, ändert wohl doch nichts an ihrer Laune,« winkte Aiden ab, »jeder macht mal Fehler.«

Continue Reading

You'll Also Like

1.3M 45.5K 68
*ABGESCHLOSSEN* ☾ ERSTES BUCH DER " a mate's call " SERIE ☾ Aramis. Jeder fürchtet ihn. Kalt und Herzlos. Ein Monster von einem Werwolf. Ein v...
67.5K 4.1K 76
Aria Wood ist eine Kitsune. Genauer gesagt ein Schatten-Kitsune. Somit hat sie die Kraft mit nur einer Berührung Schmerzen oder den Tod herbeizuführe...
19K 434 21
Eiza uley ist Tochter von Sam und Emily, nach 6 Jahren kehrt sie als 19 jährige wieder nach la Push zu ihren Eltern. Weswegen sie 6 Jahre getrennt wa...
176K 4.4K 40
Sie die Zwillingsschwester von Elena ... Er der verspielte, Ur-Psychopath.... Was spricht dafür und dagegen