days at bakerstreet

By septemberdreaming

22.6K 1.7K 260

Die 27-jährige Louise James ist froh, so kurzfristig eine Bleibe in London gefunden zu haben. Nach ihrem Einz... More

Ankunft in London
Gewöhnung an den Wahnsinn
Mein erster Mord(fall!) (the blind banker)
gehe direkt ins Gefängnis, gehe nicht über Los (the blind banker)
Märchenpalast (the blind banker)
Eine schrecklich nette Familie (the blind banker)
Date Night (the blind banker)
Meine Nahtoderfahrung No. 1 (the blind banker)
Babysitter
CSI: Baker Street (the great game)
Die Medikamente sprechen (the great game)
Janus (the great game)
Herzlos (the great game)
• [Extrakapitel Sherlock POV] (the great game)
Schlaflos in London
Warum sind die Guten immer vergeben... oder Soziopathen
Liliennächte
Bonnie und Clyde
Atemlos
Pretty Woman (a scandal in belgravia)
[Extrakapitel Merry Christmas ♥]
Harmlos, aber nervig (a scandal in belgravia)
And a happy new year (a scandal in belgravia)
Verwandte Gehirne (a scandal in belgravia)
I AM SHERLOCKED (a scandal in belgravia)
Die (un)gewöhnlichen Fällen
Blaubeeren und Dunkelheit
09:16
● [Extrakapitel SHERLOCK]
Selbsterklärte Inseln (the hounds of baskerville)
Oxymoron (the hounds of baskerville)
Trugbilder (the hounds of baskerville)
Gewinnerseite (the hounds of baskerville)
● [Extrakapitel SHERLOCK] (the hounds of baskerville)
Zeitkapseln
Matthew
Theodore
Tommy I/II
Tommy II/II
Raubtiere
Auftakt
Umbruch I/II
Umbruch II/II
Champagner für den Pöbel

Ängste (the hounds of baskerville)

408 34 9
By septemberdreaming

>>don't be afraid, I'm not insane. just irrational, but isn't that the same?<<
("Poison" - Cavetown)

Dewer's Hollow, Dartmoor
,,Was zum Teufel tun Sie hier?", ruft Sherlock aufgebracht.

Lestrade steckt die Hände in die Hosentaschen und meint mit einem sachten Lächeln: ,,Wir machen Urlaub?"

Sherlock leuchtet ihm mit der Taschenlampe ins Gesicht. ,,Um elf Uhr in Dewer's Hollow?", kommentiert er trocken. ,,Nebenbei bemerkt: Sie sind braungebrannt und kommen offensichtlich gerade aus dem Urlaub. Und dass Louise während Ihrer Aussage kichert, hilft auch nicht gerade."

,,Na, wir wollten uns nur die Hauptattraktion im Ort ansehen", verteidige ich unsere Anwesenheit.

,,Und...?", sagt Sherlock gedehnt und sieht uns abwartend an.

Ich blinzle träge. ,,Und... vielleicht hat Ihr Besuch in Baskerville einige Personen verärgert", gestehe ich leiser.

John räuspert sich demonstrativ. ,,Eh - Henry. Louise kennen Sie ja bereits. Das ist Detective Inspector Greg Lestrade", stellt John uns seinem Klienten vor.

Henry schüttelt aufgeregt Lestrades Hand. ,,Dann interessiert sich die Polizei also doch endlich für meinen Fall."

Unangenehm berührt meidet Lestrade seinen Blick. ,,Ja- also im Grunde-", beginnt er und fährt sich mit der Hand über den Nacken.

Sherlock presst die Lippen aufeinander und sein Mund formt eine schmale Linie. ,,Nein. Vielmehr hat mein Bruder mir zwei Aufpasser auf den Hals gehetzt. Wollten Sie das Ganze inkognito angehen oder warum nennen Sie sich Greg?", sagt er und seine Stimme trieft vor Spott.

Lestrade sieht ihn empört an. ,,Das ist mein Name!"

Sherlock wirft einen schnellen Blick zu John. Dieser seufzt und nickt.
,,Ist es wirklich, Sherlock. Wie kannst du das eigentlich nicht wissen?"

,,Richten Sie Mycroft aus, dass ich Sie nicht brauche", sagt Sherlock kalt.

,,Wir wollten nur sichergehen, dass Sie nicht von monströsen Hunden gefressen werden", meine ich.

,,Herzerwärmend", lautet Sherlocks trockener Kommentar.

Ich verschränke die Arme vor dem Oberkörper. ,,Langsam beginne ich meine Meinung aber zu ändern."

,,Haben Sie sich gestritten?", fragt Lestrade mit unverhohlener Neugierde und beugt sich vor.

John schnaubt. ,,Oh, nein. Die sind immer so."

Er hat recht. Aber irgendwie.... irgendetwas ist anders. Die Art, wie Sherlock meinem Blick ausweicht.

,,Da wir das geklärt haben, wäre es an der Zeit für Sie sich auf den Rückweg nach London zu machen", sagt Sherlock ungeduldig.

Lestrade seufzt.

,,Henry", sage ich. ,,Sie wollen doch das alles mögliche getan wird um den Tod Ihres Vaters aufzuklären?"
Sherlock sieht ihn böse an und Henry weicht seinem Blick nervös aus. ,,Nun ja, natürlich will ich das-"
,,Da haben Sie es", sage ich und nehme Sherlock im Vorbeigehen die Taschenlampe aus der Hand.
,,Auf geht's!"

Ich höre Lestrade hinter mir lachen.
,,Ich will kein Wort von Ihnen hören!", zischt Sherlock ihm zu.

________________

Irgendwo über uns schreit plötzlich eine Eule in dem dichten Geäste der Baumkrönen von Dewers's Hollow auf. Ich zucke leicht zusammen und sehe nach oben, aber da sind nur schwarze Schemen auszumachen.

,,Angst, Miss James?", raunt Sherlock neben mir spöttisch.

Ich unterdrücke den Drang sein Gesicht gegen den nächsten Baumstamm zu drücken.

Ich lächle. ,,Nein. Schließlich bin ich nicht alleine", sage ich freundlich.
Sherlock hält inne.
,,Lestrade ist Polizist und hat seine Dienstwaffe dabei und John ist ein ehemaliger Soldat", sage ich.
(Sherlock geht wortlos weiter.)
,,Ich hoffe Sie erwarten nicht, dass ich mich für Sie den Wölfen vorwerfe - Buchstäblich in den Fall, wohlmöglich! Da sind Sie auf sich gestellt", ruft John von seinem Platz weiter vorne aus belustigt. Lestrade geht mit Henry einige Meter hinter uns.
,,Was für ein Gentleman, John!", rufe ich grinsend zurück. ,,Gut zu wissen!"
Ich vergrabe die Hände in meinen Jackentaschen. Die Luft ist eisig und riecht nach Regen. Es ist kälter geworden. Ich kann förmlich spüren, wie die Kälte vom Waldboden aus meine Beine hochkriecht.
Forschend betrachte ich Sherlock von der Seite.
Sein Belstaff ist zugeknöpft und seine Schultern sind sichtbar angespannt. Atem wird in der kalten Nachluft zu weißem Nebelschleier.
Seine dunklen Locken stehen wie immer wirr ab und schimmern im Mondlicht beinah silbern und einige Haarsträhnen fallen ihm ins Gesicht.

,,Habe ich etwas im Gesicht oder gibt es irgendetwas, dass Sie mir sagen wollen?"

Ertappt blicke ich wieder nach vorne. Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden.

,,Eigentlich wollte ich Sie das fragen", gebe ich zu. Das Dickicht wird verwachsener und ich kann kaum noch Johns Umrisse vor uns auszumachen.
,,Ist alles in Ordnung mit Ihnen?", frage ich dann und begegne seinem Blick.

,,Natürlich", sagt Sherlock nur und sein Ton macht deutlich, dass für ihn das Gespräch beendet ist. Ich beschließe nicht weiter nachzubohren.

Wir gehen noch einige Minuten schweigend nebeneinanderher, bis sich eine Gablung vor uns auftut.
Ich hebe die Taschenlampe an und leuchte auf das rote Metallschild mit der Aufschrift „Danger".

,,Das ist wohl unser Stichwort, oder? Oh, sehen Sie - Da ist noch ein kleines Bildchen mit einem Totenkopf drauf, reizend", sage ich trocken, während Lestrade sich neben mich gesellt.

Ich sehe mich um. Henry steht hinter Sherlock. ,,Moment, wo ist John?"

,,Ich dachte, er ist bei Ihnen?", sagt Lestrade mit zusammengezogenen Augenbrauen.

,,John?", rufe ich und drehe mich. Der Lichtkegel meiner Taschenlampe huscht zwischen den Stämmen der Eichen her, aber da ist nichts außer Sträuchern und dichtem Unterholz. Es raschelt und etwas kleines Braunes huscht durch das Licht, bevor es wieder in der Dunkelheit verschwindet.

,,Ich glaube, das war ein Eichhörnchen", meint Lestrade wenig hilfreich.

Ich lasse die Lampe sinken.

,,Schon gut, ich suche ihn. Er muss in der Nähe sein", sagt Lestrade.

Ich schlucke meinen Protest hinunter. Beginnen so nicht alle Horrorfilme?

,,Denken Sie wirklich, dass ist eine gute Idee?", fragt Henry stattdessen nervös, als wir nur noch zu dritt sind. Plötzlich wird mir klar, wie schwer es für Henry sein muss, hier zu sein. Der Ort, an dem sein Vater gestorben ist. (Vermutlich.)
,,Kommen Sie, Henry", sagt Sherlock nur und geht weiter.
Sein Klient sieht beunruhigt zu mir. Ich zucke nur hilflos mit den Schultern und folge Sherlock.

_____________________

,,...ein Freund von Ihnen?", fragt Sherlock.
,,Dr. Franklin", setzt er auf Henrys verirrtem Blick hinzu.
,,Oh. Klar", meint Henry. ,,Bob, ja."
Ich leuchte auf den Boden vor mir. Der dichter werdende Nebel macht die Sicht zunehmend schwerer.
,,Er schien ziemlich besorgt um Sie."
,,Er macht sich ständig Sorgen, der Gute. Er war immer sehr nett zu mir seitdem ich wieder hier bin."
,,Er kannte Ihren Vater."
,,Ja."
,,Dass er in Baskerville arbeitet war für ihn kein Problem?"
,,Naja, Freund sind Freunde, oder?" Henry zuckt mit den Schultern. ,,Ist ja bei Ihnen nicht anders?"
,,Wie meinen Sie das?", fragt Sherlock.
,,Oh", sagt Henry ertappt. ,,Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass Sie... mehr als Freunde sind."
Sherlock zieht die Augenbrauen zusammen und sieht ernsthaft verwirrt aus.
,,...mehr als Freunde?"
,,Soll er es Ihnen noch vortanzen?", murre ich und sage dann zu Henry: ,,Und nein, sind wir nicht. Reden Sie ruhig weiter."
Henry schluckt. ,,Nicht nötig", sagt er und deutet auf die Absenkung vor uns. ,,Dewer's Hollow."

___________________

Ein lautes Heulen hallt durch den Wald. Hastig sehe ich mich nach Henry und Sherlock um, da wir uns aufgeteilt haben.

,,Das ist es", wispert Henry angsterfüllt.

,,Da ist nichts", sage ich verwirrt und versuche zwischen den Bäumen etwas zu erkennen.
Sherlock steht vielleicht 20 Meter von mir entfernt vor der großen, steinigen Anhöhe.

Das Heulen wird lauter. Es klingt nach Wölfen. Nur dass die englischen Wälder schon seit Jahren keine Wölfe mehr beherbergen.
Ich drehe mich im Halbkreis, aber ich kann die Geräusche nicht zuordnen, sie scheinen aus allen Richtungen zu kommen.

Blätter rascheln unheilvoll im Wind und die feinen Härchen auf meinen Armen stellen sich auf. Lauf. Lauf. flüstert mir etwas tief in meinem Inneren zu.
Ich versuche den Drang zu fliehen zu unterdrücken.
Ein neues Heulen, diesmal lauter, näher. Dann etwas wie Schritte. Krallen, die auf Stein treffen.
Lauf! Lauf! Jetzt klingt die Stimme beinah spöttisch.

Die Taschenlampe gleitet aus meiner Hand und ich stolpere einige, hastige Schritte zurück.

,,Oh mein Gott", höre ich Henrys Stimme undeutlich.

Das nasse Laub gleitet unter meinen Schuhsohlen weg und ich verliere den Halt.
Nicht darauf gefasst, knickt mir ein Bein weg und ich schaffe es nicht mehr rechtzeitig ins Gleichgewicht Zu kommen. Ein scharfer Schmerz fährt durch mein rechtes Fußgelenk.
Instinktiv fange ich mich mit den Händen ab und schmerzhaft reiben die rauen Steine auf dem Waldboden über meine Handinnenflächen und scheuern die Haut auf.

Mit einem Mal ist es still, das Heulen ist verstummt.

Als ich aufsehe, steht Sherlock in meinem Sichtfeld.

,,Haben Sie es auch gesehen?", fragt er und seine Stimme überschlägt sich beinah.

,,Was gesehen?", sage ich abgelenkt und setze mich vorsichtig in eine bequemere Position.
Sein Blick wandert zu meinem Bein.

Vorsichtig hebe ich meinen Fuß an und will ihn prüfend bewegen, als Sherlock sich vor mich kniet.
,,Sie bluten."

Ich drehe meine Handinnenflächen nach oben, aber es ist so dunkel, dass ich kaum etwas erkennen kann. Nur ganz leicht kann ich einen metallischen Geruch wahrnehmen.

Sherlock schiebt den Saum meiner Jeans einige Zentimeter hoch und kurz darauf umschließen zwei Hände mein Fußgelenk.

,,Es ist nicht gebrochen", murmelt Sherlock. Beinah unbewusst streicht sein Daumen in Kreisbewegungen über meinen Knöchel.
,,Sollte das nicht John beurteilen?", scherze ich.
Wortlos reicht er mir eine Hand. Ich ergreife sie und ziehe mich mit seiner Hilfe hoch.

,,Ist alles okay?", frage ich, als ich stehe.

Sherlock antwortet nicht. Seine Hand hält noch immer meine. Er ist unerwartet warm und die rauen Fingerkuppen verraten seine Leidenschaft für das Geigespielen. Und... ich spüre ein leichtes Zittern unter meinen Fingerspitzen.

,,Sherlock?", frage ich besorgt.

,,Haben Sie es gesehen?", wiederholt Sherlock drängend und seine Finger umschließen mein ganzes Handgelenk mit Leichtigkeit. Ich zucke leicht, als er über meine Abschürfung streift und mich in einem eiseren Griff festhält.

,,Ich war mit Fallen beschäftigt", erinnere ich ihn. ,,Da war nichts, oder? Ich habe nur dieses Knurren gehört."

Sein Griff wird fester und ich ziehe scharf Luft ein, als er auf die zerbrechlichen Handknochen drückt. Mit einem Mal befürchte ich beinah, dass er sie bricht.

,,Sherlock, Sie tun mir weh."

Sherlock lässt mich los, als hätte er sich verbrannt.

Seine Augen sind dunkel und noch immer liegt ein beunruhigender Ausdruck in ihnen. Wenn es nicht Sherlock wäre, würde ich sagen, dass es Angst ist.
,,Verzeihung."

,,OhmeinGottohmeinGottohmeinGott", murmelt Henry im Hintergrund und geht auf und ab.

,,Sie haben es auch gesehen!", sagt er und deutet auf Sherlock. ,,Sie haben es gesehen!" Er wirkt gleichmaßen verängstigt und erleichtert. Erleichtert, dass er nicht mehr länger der Einzige ist, der verängstigt ist.

Etwas in Sherlock regt sich.
Die Panik weicht aus seinen Augen, bis sie zu harter Kälte geworden ist.

,,Da war nichts, Henry", sagt er barsch. Aber selbst im Halbdunkeln sehe ich das Zittern seiner Hände. Als hätte er meine Gedanken gehört, ballt er sie zu Fäusten und vergräbt sie in seinen Manteltaschen.

,,Sherlock!", ruft eine andere Stimme und Lestrade und John laufen auf uns zu.

,,Wir haben etwas gehört", erklärt John atemlos.

,,Wir haben ihn gesehen", wiederholt Henry fiebrig und nickt mehrmals. ,,Den Hound! Sherlock hat ihn auch gesehen."

Lestrade wendet sich ungläubig an den Detektiv. ,,Was haben Sie gesehen?"

,,Nichts. Ich habe n i c h t s gesehen!", wiederholt Sherlock entschieden und ich frage mich, ob er uns überzeugen will oder sich selbst.

_____________________

Mein Knöchel ist tatsächlich nicht gebrochen, wie mir John bestätigen konnte. Er hat mir einige Schmerztabletten gegeben, die ich nicht genommen habe und die noch auf meinem Nachttisch im Hotelzimmer liegen. Die Schwellung ist noch nicht ganz zurückgegangen und blaue und grüne Flecken zieren die Haut um meine Fessel.
Behutsam mache ich einen Schritt vor den anderen, als ich die große Treppe zum Foyer heruntergehe.
Ich betrete die Hotelbar und trotz der alten Steinmauern ist es angenehm warm.
Schnell entdecke ich John und Sherlock, die die beiden Sessel vor den Kamin besetzt haben.
John scheint gerade etwas zu sagen, er hat die Ellbogen auf die Oberschenkel gelegt und beugt sich zu Sherlock vor.

Meine Augen weitet sich, als ich den Detektiv genauer betrachte. Er wirkt fahrig, beinah fiebrig. Schweiß glänzt auf seiner Stirn und seine Locken kleben im Nacken an seiner Haut.
Ich versuche möglichst wenig Gewicht auf mein rechtes Bein zu verlagern, als ich ein paar Schritte auf die beiden zumache.
,,Es ist alles in Ordnung mit mir, hast du verstanden?!"
Der ganze Raum ist mit einem Mal still, alle Gespräche verstummen bei Sherlocks Ausbruch und die anderen Gäste drehen sich zu den beiden Männern um.
Mission abort.
Ich mache auf dem Absatz kehrt und steuere auf die Bar zu.
Erleichtert lasse ich mich auf einen der Barhocker sinken und bestelle einen Scotch.
,,Warum sollten Sie auch auf mich hören - Ich bin ja nur dein Freund", höre ich John sagen. Er versucht zu flüstern, aber Wut macht seine Stimme laut.
,,Ich habe keine Freunde." Sherlock spuckt das Wort förmlich aus.
,,Nein", stimmt John kopfschüttelnd zu. ,,Warum bloß?", sagt er zu Sherlock, bevor er aufsteht und durch den Ausgang, der zur Terrasse führt, verschwindet.
Sherlock bleibt sitzen und presst seine Fingerspitzen gegen beide Schläfen.
Ich umfasse mein Glas und gleite von meinem Stuhl.
Er blickt auf, als ich neben dem leeren Sessel stehen bleibe.
Ich setze mich nicht auf Johns Platz, sondern lehne mich nur leicht gegen die Armlehne des Sessels.
Ich fahre mit mit der Zunge über die Unterlippe. ,,Sherlock...", beginne ich und ich suche nach den richtigen Worten, als Sherlock plötzlich aufsteht.

Diesmal ist es Wut, die ich in seinen Augen lese, als er dicht vor mir stehen bleibt.

,,Ersparen Sie mir Ihre Gesellschaft, Louise", zischt er und rauscht an mir vorbei.
Seine Worte nehmen mir jeglichen Wind aus den Segeln.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er meinen Namen schon einmal mit einer solchem Abscheu ausgesprochen hat.
Ich bin daran gewöhnt, dass er mich M i s s J a m e s nennt, wenn er mich necken will oder D r. J a m e s, wenn er verärgert ist und betonen möchte, dass wir keine Freunde sind. Oder leise L o u i s e, wenn wir alleine sind, zwischen den Nacht- und Morgenstunden, in denen wir seltsam vertraut zusammen durch London wandern.
Beinah sanft an Weihnachten, als es begonnen hat zu schneien.
In Euphorie, wenn er einen Fall gelöst hat.

Ich kippe meinen Scotch herunter und der Alkohol hinterlässt eine brennende Spur in meiner Kehle.

----------------------------

A/N: ✨Kleine Überraschung✨ im nächsten Kapitel 😌👀

Continue Reading

You'll Also Like

119K 4.6K 103
Hallo zusammen, das ist schon mein fünftes One Shot Buch und sozusagen die Fortsetzung vom ersten, zweiten, dritten und vierten Buch. Da ich gerne sc...
16.2K 496 56
Maisie Alatore hatte alles: ein unbeschwertes Leben, ein gut bezahlten Job und einen liebenswerten Freund. Als sie eines Tages einen schweren Fehler...
52.5K 7.9K 163
Informationen zu Kpop und allem drum und dran Start: 01.01.2024 Ende: ? ➪ Sollte ich Fehler machen, zum Beispiel einen Namen falsch schreiben, eine...
3K 278 82
Wenn aus Freundschaft Hass wird, kann dann aus Hass auch Liebe werden?