days at bakerstreet

By septemberdreaming

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Die 27-jährige Louise James ist froh, so kurzfristig eine Bleibe in London gefunden zu haben. Nach ihrem Einz... More

Ankunft in London
Gewöhnung an den Wahnsinn
Mein erster Mord(fall!) (the blind banker)
gehe direkt ins Gefängnis, gehe nicht über Los (the blind banker)
Märchenpalast (the blind banker)
Eine schrecklich nette Familie (the blind banker)
Date Night (the blind banker)
Meine Nahtoderfahrung No. 1 (the blind banker)
Babysitter
CSI: Baker Street (the great game)
Die Medikamente sprechen (the great game)
Janus (the great game)
Herzlos (the great game)
• [Extrakapitel Sherlock POV] (the great game)
Schlaflos in London
Liliennächte
Bonnie und Clyde
Atemlos
Pretty Woman (a scandal in belgravia)
[Extrakapitel Merry Christmas ♥]
Harmlos, aber nervig (a scandal in belgravia)
And a happy new year (a scandal in belgravia)
Verwandte Gehirne (a scandal in belgravia)
I AM SHERLOCKED (a scandal in belgravia)
Die (un)gewöhnlichen Fällen
Blaubeeren und Dunkelheit
09:16
● [Extrakapitel SHERLOCK]
Selbsterklärte Inseln (the hounds of baskerville)
Ängste (the hounds of baskerville)
Oxymoron (the hounds of baskerville)
Trugbilder (the hounds of baskerville)
Gewinnerseite (the hounds of baskerville)
● [Extrakapitel SHERLOCK] (the hounds of baskerville)
Zeitkapseln
Matthew
Theodore
Tommy I/II
Tommy II/II
Raubtiere
Auftakt
Umbruch I/II
Umbruch II/II
Champagner für den Pöbel
Elementary my dear... Anderson?!

Warum sind die Guten immer vergeben... oder Soziopathen

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By septemberdreaming

21.Oktober, Baker Street
,,Wie war Ihr Date?", fragt John, als ich wie fast jeden Abend, wenn es keinen aktuellen Fall gibt, vorbei komme.

In den letzten Tagen ist nicht viel passiert - Moriarty scheint beschlossen zu haben sich vorerst zurückzuziehen und den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen und die beinah fühlbare Anspannung, die sich für eine Weile in der Baker Street eingenistet hat, scheint gänzlich verschwunden zu sein und Sherlock hat anscheinend wieder entschieden, mich entweder zu ignorieren oder mir zu widersprechen, sobald ich den Mund aufmache.
Wobei seine Laune seitdem Johns Freundin aus dem Bild ist, eine Hochphase zu erleben scheint.
Johns weniger.

Müde lehne ich mich gegen den Türrahmen und mein Blick fällt auf die geöffnete Scotchflasche auf dem Tisch.

,,Es ist erst kurz nach 20 Uhr und sie ist wieder zurück. Offensichtlich kein sehr erfolgreicher Abend", schlussfolgert Sherlock ohne von seinem Laptop aufzusehen. Das weißliche Licht des Displays erhellt sein Gesicht und das flinke Tippen seiner Finger ist bisweilen im Raum zu hören.

Ich verziehe bei seinem Kommentar beleidigt das Gesicht.
,,Etwas, das ich schnell vergessen möchte", erwidere ich trotzdem, als ich an den Beginn des Abends zurückdenke und ich betrete die Wohnung und ziehe die Tür sachte hinter mir zu.

Eigentlich hatte Danny, den ich bei einer Konferenz kennengelernt habe, ganz nett gewirkt. Unsere Gespräche haben jedoch von langweilig bis unbehaglich gereicht und sich ganze zwei -endlose- Stunden gezogen.

,,Ich hatte es Ihnen ja gesagt", meint Sherlock selbstgefällig von seinem Platz auf dem Sessel aus, wo er seinen Laptop auf den Beinen balanciert. Seine silbernen Augen funkeln mich mit einer Mischung aus Amüsement und Triumph an und er schließt den Laptop leicht. ,,Er-"

,,Jaja, und ich wollte nicht auf Sie hören, ich weiß", unterbreche ich ihn und streife mir meine Pumps von den Füßen.

John hält ein weiteres Glas hoch. ,,Wollen Sie einen Drink?"

,,Gott, ja", erwidere ich und lasse mich neben ihm auf die Couch fallen.

Sherlock mustert uns abwertend, bevor er den Laptop vor sich wieder öffnet und beschließt uns zu ignorieren.

,,Ich kann nicht glauben, dass sie mich per SMS abserviert hat", meint John und schaut verdrießlich in den Inhalt seines Scotchglases.

,,Ich mochte Sarah so gern", sage ich bedauernd.

,,Sorry, bei unserer Trennung habe ich das Sorgerecht für Sie bekommen", meint John mit einem halben Lächeln.

Ich kippe den Inhalt meines Glas herunter und lasse seufzend den Kopf auf die Lehne sinken.

,,Ich meine, ist es zu viel verlangt in einer Stadt mit zwei Millionen Singles jemanden zu finden, der eine Beziehung will und sich nicht ausgestopfte Waschbären auf seinen Nachttisch stellt", überlege ich laut.

,,Ganz Ihrer Meinung", stimmt John zu, ein Lächeln huscht über sein Gesicht und er lehnt sich ebenfalls zurück.

,,Haben Sie was von Waschbären gesagt?", sagt er dann verwirrt und sieht mich an.

Ich drehe sachte den Kopf und begegnete seinem Blick nachdenklich.

Mh... Eigentlich...

Sherlock mustert uns über den Rand des Laptops skeptisch an, bevor er meint: ,,Sie werden nicht miteinander ausgehen."

John verschluckt sich an seinem Drink.

,,W-as?", hustet er.

,,Stört nur das Arbeitsverhältnis."

,,Wo steht das?", frage ich leicht verstört und richte mich auf. ,,In unseren imaginären Arbeitsverträgen?"

,,Ja!", entscheidet Sherlock.

Ungläubig schüttle ich den Kopf und stelle mein Glas mit einem leisen Klirren ab. ,,Sie haben sicherlich irgendeinen Kontrollkomplex, über den Sie mal mit jemandem reden sollten - aber keine Sorge deshalb. Nichts für ungut", füge ich hastig in Richtung John hinzu.

John nickt nur. ,,Was war eigentlich mit Ihrem Date?", fragt er, offenbar in einem Anflug von Neugierde.

Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen und seufze erneut.

,,Er stopft als Hobby gerne Tiere aus. Mehr muss ich nicht sagen, oder?", nuschle ich.

,,Es nennt sich Tierpräperator", lautet Sherlocks Kommentar von der Seite.

Ich lasse die Hände sinken.

,,Ich nenne es einen Schritt davon entfernt Norman Bates aus Psycho zu sein", sage ich bedeutungsvoll und strecke kurz die Beine aus, bevor ich aufstehe.

,,Jedenfalls - ich gehe dann mal. Vielleicht wird's langsam Zeit ein passendes Kloster rauszusuchen für mein Leben in Einsamkeit und Enthaltsamkeit", meine ich theatralisch und bücke mich kurz um meine Schuhe vom Boden aufzulesen.

,,Ich glaube, Sie haben noch etwas Zeit", sagt John belustigt.

Ich will mich gerade zur Tür umdrehen, als Sherlock abrupt seinem Laptop zur Seite legt und aufspringt.

,,Ziehen Sie Ihre Schuhe wieder an, wir gehen aus!", beschließt er und greift nach seinem Mantel, der über einer Stuhllehne hängt.

,,Was", sage ich und bleibe perplex mit den Schuhen in einer Hand und meiner Tasche in der anderen in der Mitte des Raumes stehen.

,,Jetzt", wiederholt Sherlock und deutet auf John und mich, bevor er zur Tür rauscht.

Ich tausche einen verwirrten Blick mit John aus, der schließlich mit den Schultern zuckt.

,,Irgendeine Idee was mit ihm los ist?", flüstere ich dem Arzt zu, als wir die Treppe hinunter gehen, denn Sherlock hat die Angewohnheit einen nie in seine Gedanken einzuweihen.

,,Nicht die geringste."

21.Oktober, Scarfes Bar, Rosewood, London
Die einbrechende Dämmerung ist schon längst der Dunkelheit gewichen, auch wenn die vielen Laternen und die Beleuchtungen der Wolkenkratzer die Straßen erhellen.
Ich steige nach Sherlock aus dem Taxis, während John noch den Fahrer bezahlt.

Es ist keine klare Nacht und der Mond ist halb von einem Wolkenschwall verdeckt und der, von dem Regenschauer am Nachmittag noch nasse, Asphalt schimmert wie schwarzes, flüssiges Pech unter meinen Füßen.
Aus den geöffneten Türen der Restaurants und Bars dringt gedämmte Musik und Gelächter, als wir neben dem Auto, dessen angelassener Motor gurrt, auf dem Bürgersteig stehen und auf John warten.
Scarfes Bar steht in Leuchtschrift über den modernen Glastüren des Gebäudes.
Was zur Hölle denke ich.

Ich fische in meiner Jackentasche nach einem Haargummi und werde schnell fündig.
Schätze die Stunde, die ich heute Nachmittag damit verbracht habe, meine Strähnen in sanften Locken zu bändigen, war auch verschwendete Zeit.
Ich streiche mir kurz durch die Haare und fasse sie gerade zu einem groben Zopf zusammen, als eine Hand sich auf meinen Unterarm legt und mich aufhält.

Irritiert drehe ich den Kopf leicht und begegne Sherlocks Blick.

,,Lassen Sie sie offen. Es steht Ihnen gut", sagt er und seine Stimme ist tief und sanft.

Meine Augen weiten sich und ich will etwas Intelligenten oder Passendes antworten, aber aus meinem Mund kommt nur ein zusammenhangloses Whaaa?.

Sein Blick wandert über mein Gesicht und bleibt an einer losen Haarsträhne, die mir wohl beim Aussteigen in die Stirn gefallen ist, hängen. Er hebt die Hand, als wolle er sie zurück streichen, aber er zögert und seine Fingerkuppen streichen kaum merklich über meine Wange.

Dann steigt John aus. Sherlock zieht seine Hand zurück und als ich ihn im gelblichen Licht der Straßenlaterne betrachte, wirkt es so, als würde etwas über sein Gesicht gleiten, sich darüber legen.
Und er sieht so unbeteiligt aus, dass ich für einen Moment denke, ich habe mir das Ganze nur eingebildet.

_________________________

,,Okay, warum das alles?", will John wissen.

Sherlock legt den Kopf leicht schief und seine Augen gleiten kalt über das Gesicht des anderen.
,,Das macht man doch so, oder?", fragt er nonchalant, als würde er den Sinn der Frage nicht erkennen.

,,Wir machen das nie", sagt John nachdrücklich und deutet mit dem Zeigefinger einen Kreis über dem Tisch an.

Ich wundere mich ebenfalls darüber, dass Sherlock offenbar entschieden hat seinen Abend zwischen den noch jungen Bürogängern, die hier gemeinsam ihren Tag ausklingen lassen und Geschiedenen mittleren Alters auf der Jagd, die sich weiter vorne an der Bar sammeln und einzelnen Gruppen von Touristen, zu verbringen.
Aber die Atmosphäre ist angenehm und ich verliere mich in dem gedämmten Licht und dem Popsong, der gerade gespielt wird und schon bald mache ich mir keine Gedanken mehr, während ich mit John anstoße.
Sherlock sitzt uns gegenüber, mit dem Rücken an der Wand, und erst jetzt fällt mir auf, dass er nicht einmal seinen Mantel ausgezogen hat.
Sein Blick huscht gelegentlich zum Eingang der Bar.
Nach einigen Minuten entschuldigt sich John und geht in Richtung Toilette und als ich Sherlock ansehe, lächle ich offen und entspannt.

,,Und ich dachte, bei Ihnen dreht sich alles nur um die Arbeit", meine ich halb überrascht und halb amüsiert und nippe an meinem alkoholfreie Cocktail.

,,Genauso ist es auch", sagt Sherlock und lehnt sich zu mir vor.

Mein Lächeln kommt ins Schwanken.

,,Sie... arbeiten", sage ich langsam und stelle meinen Drink ab. ,,Jetzt?!"

Er sieht beinah amüsiert aus.

,,Ich suche jemanden."

,,Wir sind wegen einem Fall hier", setze ich langsam die Wahrheit zusammen.

,,Natürlich. Dachten Sie wirklich, ich wollte Sie und John von Ihren unsinnigen Problemchen ablenken?"

Ich überlege kurz. Ja - ich habe wirklich kurzzeitig geglaubt, dass ihn ein Anfall von Menschlichkeit befallen hat.
,,Mein Fehler", antworte ich trocken. Vielleicht hätte ich mich doch für das Kloster entscheiden sollen.
Ich sehe kurz auf um zu sehen, ob John wiederkommt und entdecke ihn schließlich neben der Bar stehend wo er sich mit einer hübschen, schwarzhaarigen Frau unterhält.
,,Wie immer also."
,,Was für eine Art von Fall?", will ich dann wissen.

,,Zweifacher Mord", erwidert Sherlock locker.

Ich schlage mir eine Hand vor die Stirn und stütze mich mit dem Ellbogen auf dem Tisch ab.
Das wird ein schöner Abend.

,,Eine kleine Anzeige in der Zeitung mit der Aussage, dass die Ermittlungen noch laufen. Was also bedeutet die Polizei hat nichts."

,,Und... Scotland Yard hat Sie um Hilfe gebeten?"

,,...die zuständige Ermittlerin glaubt trotz der offensichtlichen Anhaltspunkte nicht, dass beide Fälle zusammenhängen und anstatt ihre Inkompetenz zuzugeben, hält sie lieber an ihrer Meinung fest", erklärt Sherlock verärgert.

,,Die haben Sie also nicht gefragt."

Sherlock presst die Lippen zusammen und greift in eine seiner Manteltaschen um sein Handy hervor zu ziehen.

,,Rebecca Lieberman und Amy Leeds. 27 und 29 Jahre alt", sagt Sherlock ungeduldig und schiebt das Handy zu mir.
,,Beide wurden in ihrem eigenen Zuhause gefunden. Tod durch Erwürgen. Die beiden Frauen kannten sich nicht und es gab keine Schnittpunkte, außer dem, dass beide regelmäßig diese Bar besucht haben und auch kurz vor ihrem Tod hier waren."

Als ich die Fotos sehe, fühlt es sich an hätte jemand einen Eisblock in meinen Magen gelegt und ein überraschtes Keuchen entweicht meinen Lippen.

,,Die... sehen aus wie ich", stelle ich fest.
Sie sind in meinem Alter, mit dunklen Augen und ähnlicher Gesichtsstruktur. Lange, braune Haare fließen über ihre Schultern und den Fotos nach zu urteilen, scheinen sie auch etwa meine Statur zu haben.
Die Ähnlichkeiten sind verblüffend. Und beunruhigend.

,,Sollte ich deshalb mitkommen?", frage ich. ,,Sie haben mit mir seit Wochen nicht mehr über Ihre Fälle gesprochen!"

,,Ich konnte ja schlecht John fragen, ob er eine Perücke anzieht", kommentiert Sherlock trocken und ich muss mich beherrschen nicht über den Tisch zu langen und ihm an die Gurgel zu gehen.

Dann fällt mir etwas ein. ,,Deshalb sollte ich die Haare offen lassen?? Damit ich mehr wie sie aussehe?!", begreife ich empört.
Und ich habe es nicht begriffen und bin bei seinen Worten auch noch leicht errötet. Ich kann's nicht glauben, ich...wurde gemollyt! Und ich dachte immer, ich würde es sicher bemerken, wenn Sherlock mich so manipuliert, wie er Molly manipuliert.

,,Das erste Opfer war single und das zweite verlobt, darauf legt der Täter also keinen Wert", fährt Sherlock ungerührt vor.

Ich zwinge mich den Blick von den Fotos der toten Frauen abzuwenden und das flaue Gefühl in meiner Magengegend zu ignorieren, als meine rationale Seite wieder die Überhand gewinnt.

,,Aber Sie können nicht sicher sein, dass der Täter überhaupt je hier war", werfe ich ein. ,,Er hätte sie auch an zufälligen Orten treffen können, völlig zusammenhangslos."

,,Möglich. Aber sehr viel aufwendiger nachzuverfolgen."

,,Das hier ist also nur ein Schuss ins Dunkle", meine ich. ,,Sie raten also nur."

Sherlocks kühle Augen wandern über die Menschengruppen in der Bar. ,,Ich rate nie", erwidert er überlegen.

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