11. Vertrauensschülerbad

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Natürlich konnte ich es nicht lassen, mich am Abend zum Vertrauensschülerbad zu schleichen. Zwar hatten nur die Vertrauensschüler das Passwort dafür, aber ich hatte da so meine Connections.
Als ich durch die Tür trat, begrüßte mich prompt schwüle, warme Luft mit einem angenehmen Geruch nach Vanille und Äpfeln oder so ähnlich. Ich trat um die Ecke und entdeckte Zabini, der in dem großen Becken voller Schaum ganz entspannt ein Bad nahm.
Sobald er mich erblickte, fing er an zu grinsen. „Du bist hier", stellte er fest. „Ich bin hier", bestätigte ich. „Und du hast nichts an." Ich blieb mit etwas Abstand stehen und sah ihn kritisch an. „Ich trage eine Badehose. Aber wenn dich mein Oberkörper so aus dem Konzept bringt, kann ich gerne auch im Hemd baden. Ich muss dich allerdings vorwarnen: Weißer Stoff wird durchsichtig, wenn er nass ist." „Haha, sehr witzig." Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
„Also, warum sind wir hier?" „Ist doch schön hier. Warum leistest du mir nicht etwas Gesellschaft?" Er machte eine einladende Geste, die das Becken umfasste und sah mich abwartend an. „Oh nein, ich werde doch jetzt nicht einfach so mit dir hier baden!" Zabini lachte. „Na schön, machen wir es so: Ich behaupte etwas über dich und wenn es zutrifft, musst du ein Kleidungstück ausziehen. Wenn du nur noch Unterwäsche anhast, musst du zu mir ins Wasser kommen. Deal?" „Und warum sollte ich das tun?", fragte ich abwägend.
Sollte ich mich darauf einlassen? Ich hatte kein Problem damit, mich ihm in Unterwäsche zu zeigen und das Wasser war tatsächlich sehr einladend, aber ich würde ihm komplett die Zügel überlassen. Ich wusste nicht, worauf das hier hinauslaufen würde.
„Weil du Herausforderungen liebst. Das ist übrigens meine erste Behauptung. Stimmt's?" Wo er Recht hatte, hatte er Recht. „Stimmt", gab ich zu und schlüpfte aus meinen Schuhen. Na gut, ich war gespannt. „Dann zeig mal, was du so draufhast!" „Okay... Du bist ein Familienmensch." Ich schnaubte. „Ach echt? Also dafür bekommst du nur eine Socke", meinte ich sarkastisch und zog meine linke Socke aus.
Zabini lachte. „Na schön, dann will ich aber die rechte auch noch. Dir sind gute Noten wichtig." Da auch dies stimmte, zog ich noch die andere Socke aus.
„Du bist für jeden Spaß zu haben", machte er weiter. „Solange es nicht auf die Kosten anderer geht", fügte ich hinzu und zog mir den Pullover über den Kopf. Langsam wurde es kritisch. Ich hätte die Schuhe einzeln nehmen sollen...
„Du findest mich heiß", machte er weiter, doch das ließ ich ihm nicht durchgehen. „Das zählt nicht, das habe ich dir selbst gesagt. Du musst dich schon etwas mehr anstrengen!" „Na schön", erwiderte er.
„Es ist dir wichtig, die Kontrolle zu behalten." Verdammt, er war gut! Ich ließ mir meine Unsicherheit jedoch nicht anmerken. „Schon besser!" Diesmal musste mein Top dran glauben und ich stand im BH vor ihm. Zabinis Grinsen wurde immer größer. Jetzt war nur noch meine Jeans übrig.
„Und jetzt das große Finale: Es macht dir Spaß, mit mir zu spielen! Du liebst diesen stillen Machtkampf zwischen uns." Badumm! Er hatte komplett ins Schwarze getroffen. Ich blieb eine Weile still, um ihn etwas auf die Folter zu spannen und ein bisschen Kontrolle zu wahren. Dann zog ich kommentarlos meine Jeans aus und ließ mich elegant ins Wasser gleiten. Bei meinem Anblick musste er schlucken, wie ich zufrieden feststellte.
Ich tauchte kurz unter und strich meine Haare glatt, dann lehnte ich mich ihm gegenüber an den Rand. Das Becken war so groß, dass immer noch ausreichend Abstand zwischen uns war. „Na schön, dieser Punkt geht an dich, Zabini. Und jetzt?" Er zuckte mit den Schultern. „Soweit habe ich nicht geplant. Ich dachte, das ergibt sich von selbst. Die schummrige Luft, das angenehm warme Wasser, mein heißer Körper... Da kommst du doch bestimmt auf Gedanken, oder etwa nicht?" Er grinste nun so sehr, dass eindeutig war, dass er spaßte. Wahrscheinlich würde er sich trotzdem freuen, wenn ich bestimmte Gedanken hätte, doch er meinte es nicht wirklich ernst. Nicht, dass ich auf keine Gedanken gekommen wäre, doch das konnte er sich abschminken.
„Vergiss es, Zabini!", sagte ich ebenfalls grinsend und schnippte mit meinen Fingern gegen die Wasseroberfläche, sodass er von einem Wasserspritzer getroffen wurde. „Um mich rumzukriegen, musst du dich schon etwas mehr anstrengen." Seine Reaktion darauf war, ebenfalls einen Spritzer Wasser in meine Richtung zu schnippen, was mich etwas überraschte. Ich hielt kurz inne und sah zwischen der Stelle, wo mich das Wasser getroffen hatte und ihm hin und her. „Das hast du jetzt nicht getan!", meinte ich dann gespielt empört. Da hatte er sich jetzt auf etwas eingelassen...
Um mich zu rächen, nahm ich nun meine ganze Hand und schleuderte einen Schwall Wasser in sein Gesicht. Er zuckte zur Seite und feuerte zurück. Na gut, dann halt die ganz schweren Geschütze! Ich hielt mich wieder am Beckenrand fest und begann heftig mit meinen Füßen zu strampeln, sodass eine ganze Menge Wasser auf ihn schwappte, ohne nachzulassen. Da ich allerdings zu meinem eigenen Schutz die Augen fest zugekniffen hatte, sah ich nicht, dass Zabini gar nicht mehr in meiner Ziellinie stand. Auf einmal packte er mich an den Hüften und zog mich vom Beckenrand weg. Da ich davon überrascht wurde, schaffte ich es nicht, gegenzuhalten und so konnte er mich unter Wasser drücken. Aber nicht mit mir! Ich hatte einen Bruder und eine Menge Cousins, ich wusste es, mich zu wehren.
Ich wand mich aus seinem Griff, tauchte hinter ihn, griff nach seinen Schultern und zog ihn ebenfalls unter Wasser.
Es begann ein wildes Ringen und ich vergaß völlig, mit wem ich hier „kämpfte".
Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt, in der ich unzählige Wasserschlachten gewonnen hatte. Die Jungs hatten oft den Fehler gemacht, mich wie die anderen Mädchen etwas vorsichtiger zu behandeln, doch ich konnte ein kleines Biest sein.

Nach ein paar Minuten hatten wir beide keine Puste mehr, und mussten erstmal wieder durchatmen. Nach Luft ringend, lehnten wir uns nebeneinander an den Beckenrand. Sobald ich wieder normal atmen konnte, begann ich zu Lachen. Ich realisierte, wie verrückt diese Situation war. Mitten in der Nacht hatte ich mich ins Vertrauensschülerbad geschlichen, nur um dort mit Zabini rumzutoben, wie kleine Kinder. Und es hatte irgendwie Spaß gemacht... Er stieg in mein Lachen ein.
„Nur für deine Info, Zabini, diesen Punkt habe eindeutig ich gewonnen", meinte ich schließlich. „Träum weiter, Weasley! Du hast dich zugegeben ganz gut geschlagen, aber gewonnen hab ich." „Pfff, soll ich es dir nochmal zeigen?" Blitzschnell spritzte ich ihm eine neue Ladung Wasser ins Gesicht, wirbelte um ihn herum, sprang auf seinen Rücken und deutete an, ihn wieder unter Wasser zu ziehen. „Schon gut, schon gut!", rief er und hob abwehrend die Hände. „Du hast gewonnen, Weasley, der Punkt geht an dich." „Na geht doch!", meinte ich mit einem zufriedenen Lächeln und ließ locker.
Zabini griff nach meinem Bein und zog mich herum, sodass ich nun quasi auf seinem Arm war. Sofort schlug die Stimmung um. „Und jetzt?", fragte er mit rauer Stimme. Ich lehnte mich nach vorne, sodass ich ihm ins Ohr flüstern konnte und strich mit meinem Finger über seine Brust. „Jetzt, mein Lieber," flüsterte ich verführerisch und machte eine kleine Pause, um an seinem Ohrläppchen zu knabbern, „werde ich hier rausgehen, mich anziehen und ins Bett gehen. Alleine." Zum Schluss wurde meine Stimme wieder lauter. Zabini stöhnte frustriert auf. Ich grinste, ließ mich aus seinen Armen gleiten und stemmte mich aus dem Becken. Sobald ich draußen stand, drehte ich mich nochmal um und zwinkerte ihm zu. „Dieser Punkt geht übrigens auch an mich." Ich hatte ihn mit seinen eigenen Mitteln geschlagen.


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Hallöchen (:
Ich wünsche euch allen schöne Feiertage! Wenn ihr mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern wollt, dann lasst mir doch gerne ein Review da, über euer Feedback würde ich mich sehr freuen!
LG Ari

Dieses Spiel zwischen unsWhere stories live. Discover now