24. Endlich Ferien

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„Mum, Dad!" Ich drückte Fred meinen Koffer in die Hand und rannte fröhlich auf die beiden zu. „Na mein Schatz" Mein Dad nahm mich als erstes in den Arm. „Ich hoffe du warst nicht allzu brav dieses Jahr", flüsterte er mir so leise ins Ohr, dass Mum es nicht hörte. Ich schüttelte den Kopf und zwinkerte ihm zu, dann umarmte ich meine Mum. Inzwischen kam Fred bei uns an und ließ stöhnend unsere Koffer fallen. „Danke dafür, Roxy..." Ich streckte ihm die Zunge raus. „Die ganzen Muskeln müssen ja für irgendwas gut sein." „Fangt ihr etwa jetzt schon an zu zanken?" Streng hob Mum eine Augenbraue hoch. Schnell schüttelten wir die Köpfe und nahmen uns in den Arm. „Wir haben uns ganz doll lieb, das wisst ihr doch!" Mum schüttelte nur den Kopf und lächelte uns liebevoll an. „Es ist so schön euch wieder zu haben! Na kommt, die anderen müssten dahinten irgendwo sein." Sie deutete in die Menge, wo wir eine Meute rothaariger Leute ausmachen konnten. „Ich komme gleich!", rief ich und verdrückte mich, bevor jemand Fragen stellen konnte. Dann scannte ich die Menge nach Kyle ab.

Ich fand ihn erst am anderen Ende des Zuges, wo ich ihn mit seinem Vater neben den Malfoys entdeckte. Unauffällig versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Es dauerte ein bisschen, bis er mich entdeckte, doch dann kam er gleich zu mir und zog mich direkt noch ein paar Meter weg.

„Mein Dad ist ein bisschen streng", erklärte er auf meinen fragenden Blick hin. „Ich muss erstmal mit ihm reden." „Ich hab meinen Eltern auch noch nichts gesagt. Du, willst du mich nicht vielleicht trotzdem in den Ferien besuchen?" Ich legte meine Arme um seinen Nacken und er zog mich sofort an sich. „Wir werden die ganze Zeit bei den Potters sein. Du könntest einfach offiziell Al besuchen." Kyle strich mir über die Wange und lächelte mich an. „Ich werde es keine Woche ohne dich aushalten, Weasley. Natürlich komme ich!" Das brachte mich zum Grinsen. „Ich weiß, ich bin unwiderstehlich!

Wir können uns auch mal in der Winkelgasse treffen. Das ist noch unauffälliger." Er nickte und beugte sich dann vor, um mich zu küssen.

„Also, wir werden uns sehen!", sagte ich schließlich und löste mich widerwillig aus seinen Armen. „Bis bald!" Er zog mich nochmals für einen Kuss an sich, dann trennten sich unsere Wege. Kyle ging zurück zu seinem Dad und ich machte mich auf den Weg zu meiner Familie.

Nachdem wir alle unsere Eltern, Tanten und Onkels begrüßt und uns danach wieder sortiert hatten, machten wir uns auf den Weg zum Grimmauldplatz Nr. 12, wo wir alle gemeinsam die Weihnachtsferien verbringen würden. Dort warteten bereits Grandpa und Grandma auf uns, die bereits ein riesiges Festmahl vorbereitet hatte. Dabei war noch nicht mal Weihnachten... Allerdings liebte Molly Weasley es zu kochen und würde uns vermutlich die nächsten Zwei Wochen lang mästen.

Wir stopften uns alle mit Auflauf vor, bis wir fast platzten und aßen dann noch Nachtisch.

Danach wurden die Zimmer verteilt, was ziemlich chaotisch war. Rose und ich schafften es allerdings wie meistens, ein Zweierzimmer für uns zu ergattern.

Ich nutzte das Chaos aus, um Albus kurz zur Seite zu nehmen.

„Hey Al!" „Was gibt's?" „Kommt Scorpius diese Ferien wieder zu Besuch?" Er sah mich etwas verwirrt an, nickte aber. „Klar. Warum fragst du?" „Wegen Kyle natürlich", antwortete ich schief grinsend. „Du willst ihn nicht zufällig auch einladen? Rose hat wegen dir und James ja auch Ria und Ari eingeladen. Das könnten wir genauso machen."

Wir durften natürlich alle Freunde einladen, das Haus war groß genug, aber unseren Eltern brachten wir es lieber schonend bei, wenn wir eine neue Beziehung hatten. Von daher war es ziemlich praktisch so viele Cousins zu haben. Mit fast jedem war irgendwer befreundet.

„Kann ich machen! Er hat mich eh schon gefragt. Da fühle ich mich ja fast schon beleidigt, wegen mir wollte er nie kommen... Nicht, dass ich irgendwann noch bereue, euch zusammen gebracht zu haben!", meinte er lachend. „Tja, da solltest du dir vielleicht mal Gedanken drüber machen, warum er wegen dir nie kommen wollte...", erwiderte ich und streckte ihm die Zunge raus. Empört sah er mich an. „Hey! Denk dran, dein Glück liegt in meiner Hand." Sofort ruderte ich zurück. „Das liegt bestimmt nicht an dir! Du bist doch unser aller Lieblingscousin." Skeptisch hob er die Augenbrauen an. „Ach ja? Das sage ich jetzt aber James!" Spielerisch knuffte ich ihm in die Seite und verschwand dann lieber, bevor ich mich noch weiter ins Fettnäpfchen redete.

„Oh Mann, ich bin so voll!", stöhnte ich und ließ mich auf James Bett fallen. „Ey, das ist mein Bett. Mach dich nicht so fett!", rief Fred aus. „Ach deshalb stinkt es hier so...", erwiderte ich und streckte meinem Bruder die Zunge raus. Dann rollte ich mich schnell vom Bett, bevor er sich auf mich schmeißen konnte, und setzte mich diesmal wirklich auf James Bett. Dieser lachte und schloss die Zimmertür. „Kleiner Absacker gefällig?" Fragend sah ich zu ihm. „Ihr habt doch nicht etwa...?" Doch mein Cousin grinste mich nur an und hockte sich neben das Bett, um etwas darunter hervorzuholen. „Natürlich haben wir!", meinte Fred selbstgefällig und James hob eine Flasche hoch. „Natürlich habt ihr..." Die beiden waren echt unverbesserlich. „Und jetzt wollt ihr euch hier besaufen, wo jeder einfach reinkommen kann? Die werden uns umbringen!" Fred schüttelte den Kopf. „Nicht, wenn wir auch das hier haben." 

Er rappelte sich wieder vom Bett hoch und hielt einen komisch aussehenden Schlüssel hoch. „Und das wäre?" Er ging zur Tür und steckte den Schlüssel ins Schloss. „Eltern-Abwehr-Schleim", meinte er grinsend. Sofort breitete sich um das Schloss und die Türklinke ein bläulicher Schleim aus. „Du hast mal wieder Dads Sachen stibitzt", stellte ich resigniert fest. Fred nickte stolz und schmiss sich wieder auf sein Bett. „Hier kommt so schnell keiner rein." „Jeder wird wissen, dass wir hier drin irgendwas verbotenes tun", meinte ich skeptisch. „Nope! Jeder der an der Tür vorbeigeht, wird vergessen, dass wir hier drin sind oder so in der Art. Ich hab's schon ein paarmal ausprobiert." James stimmte ihm zu. „Das Ding ist genial! Also, wer will?" Er hielt die Flasche in die Luft. 

Langsam war ich überzeugt und setzte mich auf. „Na gib schon her!" James setzte sich neben mich und übergab mir grinsend die Flasche. Ich schraubte sie auf und nahm einen großzügigen Schluck, bevor ich sie ihm wiedergab. Die Flüssigkeit brannte in meiner Kehle wie Hölle, doch ich mochte Feuerwhiskey. „Auf die Ferien!", meinte James feierlich und nahm ebenfalls einen großen Schluck. Anschließend gab er Fred die Flasche rüber. „Prost", meinte auch dieser und trank. Ich rutschte nach hinten in die Ecke und machte es mir gemütlich, während James wieder mit trinken dran war und danach erneut mir die Flasche reichte. „Wisst ihr was ich nicht verstehe?", fragte ich die Jungs und nahm noch einen Schluck. „Warum macht es uns so viel Spaß Verbotenes zu tun?" „Keine Ahnung", erwiderte James und ein böses Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Aber ich finde, wir sollten diese Ferien unbedingt irgendwas anstellen!" 

Dieses Spiel zwischen unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt