1. "Du gefällst mir, Weasley"

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Hallo ihr Lieben und willkommen zu meiner neuen Geschichte!

Ich habe noch eine kleine Info für euch, bevor es losgeht: Die Geschichte überschneidet sich mit meiner anderen Geschichte "Not another Hogwarts Romance...". Bis auf die Handlung über Rose und Scorpius, die ich hier ändern werde, passen die beiden Geschichten von der Handlung her genau zusammen. Da die Geschichte über James und Ari zuerst spielt, würde ich euch dringend empfehlen, sie auch zu erst zu lesen. Hier kommen später nämlich auf jeden Fall Spoiler vor. Es wird dann allerdings auch nochmal eine Warnung geben. Ansonsten können die beiden Geschichten auf jeden Fall unabhängig voneinander gelesen werden. Der Hinweis ist nur wichtig, wenn ihr beide lesen wollt.

Und jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß mit "Dieses Spiel zwischen uns"! Lasst mir auch gerne Feedback da. Darüber würde ich mich sehr freuen.

LG Ari (:

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Roxanne Weasley

Die Flasche drehte sich immer langsamer und blieb schließlich stehen. Sie zeigte auf mich. „Weasley! Hmmm...", rief Amanda Maine aus. Das konnte ja nicht gut enden. Alle sahen sie gespannt an. Ich versuchte neutral zu blicken, doch innerlich war ich schon aufgeregt.
Amanda war aus Slytherin und eine Stufe über mir. Ich hatte an sich nichts gegen sie, aber manchmal verhielt sie sich sehr provokant.
„Bleiben wir mal bei einer klassischen Aufgabe. Du musst den Jungen aus dieser Runde küssen, der deiner Meinung nach am besten aussieht! Das schaffst du ja wohl." Glück gehabt! Ich blickte einmal in die Runde. Ich würde einfach James wählen. Er sah sehr gut aus und jedes zweite Mädchen dieser Schule war schon mal in ihn verknallt gewesen. Er war zwar mein Cousin und ich stand definitiv nicht auf ihn, aber ein Kuss auf die Wange würde ja wohl gehen.
Noch einmal ließ ich meinen Blick durch die Runde schweifen und blieb bei einem Gesicht kurz hängen, doch nein!

Ich stand auf und ging zu James. Mein Cousin blickte mich mit einem selbstgefälligen Grinsen an und hielt mir bereitwillig seine Wange hin. „Jaja, bilde dir bloß nichts drauf ein!", neckte ich ihn und gab ihm einen freundschaftlichen Schmatzer.
Als ich wieder zu meinem Platz gehen wollte, bildete sich allerdings roter Rauch in der Flasche, was hieß, dass die Aufgabe nicht korrekt ausgeführt wurde. „Falsch!", riefen sofort ein paar Leute. „Also ich werde ihn garantiert nicht auf den Mund küssen!", stellte ich sofort klar und stemmte meine Hände in die Hüften. „Ich glaube eher", begann Amanda und ein fieses Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, „dass das heißt, dass du nicht den richtigen Jungen gewählt hast. Jemand in dieser Runde gefällt dir besser als Potter." „Kann nicht sein!", rief dieser sofort empört aus. „Ich bin ja wohl mal sowas von der Heißeste hier." Ein paar Leute lachten über seine Aussage. James war zwar tatsächlich ziemlich eitel und gab gerne mit seinem Aussehen an, doch jeder hier wusste, dass er nur spaßte. Dann richteten sich wieder gespannte Blicke auf mich.

Wieder sah ich mich in der Runde um. James war raus und mein Bruder kam ganz sicher nicht in Frage, blieben noch vier übrig. Albus, der genauso wenig in Frage kam, Mike Halow und Aiden Ricks, zwei Freunde von Fred und James, die allerdings nicht so mein Typ waren, und dann war da noch Kyle Zabini. Er war der mit Abstand bestaussehendste Typ dieser Schule jedoch leider auch einer der größten Idioten.
„Also? Entscheide dich, Roxanne!", forderte mich Maia Meyers auf.
Sie kam wie ich aus Gryffindor, war aber eine Stufe über mir und gehörte auch zu Freds Freunden. Hier waren fast nur Freunde von ihm, schließlich war es seine Geburtstagsparty.
„Na gut", sagte ich irgendwann. Da mir nichts anderes übrigblieb, setzte ich mich in Bewegung und steuerte auf Zabini zu. Sobald er erkannte, dass er der Auserwählte war, begann er zu grinsen und stand direkt auf. Ich stellte mich ihm gegenüber und sah ihm in die Augen. Es kostete mich sehr viel Kraft, so selbstbewusst zu wirken, doch ich konnte mir nicht noch die Blöße geben unsicher auf den Boden zu starren. Immerhin hatte ich gerade zugegeben, dass ich ihn heiß fand.
„So so, du findest also, ich bin der heißeste Kerl hier, gut zu wissen", raunte er und hob dabei eine Augenbraue an. Angeber. „Eine gute Eigenschaft muss ja jeder haben. Bild dir nichts drauf ein, dass deine dein Aussehen ist", gab ich schnippisch zurück. „Oh, ich hab noch viel mehr auf Lager, wart's nur ab!" Mit diesen Worten packte er mich an der Hüfte, zog mich an sich heran und legte seine Lippen auf meine. Ich stolperte an ihn heran und legte aus Reflex meine Arme um seinen Hals. Seine Lippen begannen sich zu bewegen und ich konnte nicht anders, als den Kuss zu erwidern. Es fühlte sich leider verdammt gut an und ich begann schwach zu werden, doch da löste er sich auch schon wieder von mir.
Überrascht, mit noch immer leicht geöffneten Lippen, sah ich ihn an. Zabini zwinkerte mir nur zu und setzte sich dann wieder auf den Boden.

Schnell riss ich mich zusammen und drehte mich um. Erst jetzt nahm ich das Johlen und Pfeifen der anderen wahr.
„So, da habt ihr's! Ich finde Zabini heiß", verkündete ich gespielt feierlich. Zum Glück sah man mir dank meines dunklen Hauttons nicht an, wie meine Wangen glühten. „Mir reicht's für heute. Ich geh mal ähm Claire suchen. Viel Spaß noch!" Schnellen Schrittes entfernte ich mich aus dem Raum, zurück zum Hauptteil der Party.

Hier dröhnte laute Musik aus Lautsprechern an den Wänden und es bewegten sich noch immer ein paar Leute auf der Tanzfläche. Die meisten standen allerdings in kleinen Gruppen am Rand und unterhielten sich.
Bevor ich tatsächlich nach Claire suchte, ging ich zum Buffet. Ich brauchte jetzt dringend einen Drink! Es standen noch einige Flaschen Butterbier auf dem länglichen Tisch, aber ich griff lieber eines der halbgroßen Gläser. Sofort flog eine Flasche zu mir und füllte von Zauberhand geführt mein Glas mit einer kristallklaren Flüssigkeit. Ich kippte diese in einem Zug runter und genoss das Brennen, dass sich in meiner Kehle ausbreitete.
Schon früh hatten mich meine Cousins an Feuerwhiskey gewöhnt, weshalb ich nicht das Gesicht verziehen musste, wie die meisten anderen.

„Doch so schlimm?", ertönte plötzlich eine raue Stimme dicht an meinem Ohr. Erschrocken zuckte ich zusammen und fuhr herum, nur um festzustellen, dass ein mir nur allzu bekanntes Gesicht sich nur wenige Zentimeter von meinem entfernt befand.
„Zabini! Musst du mich so erschrecken?" Dieser zuckte nur mit den Schultern und ging nicht weiter auf meine Frage ein. Unfassbar, dass er noch größer war als ich, obwohl ich Highheels trug. „Du findest mich also heiß", stellte er stattdessen fest. Ich machte einen Schritt zurück, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen, doch direkt hinter mir befand sich das Buffet.
„Das haben wir ja gerade geklärt. Muss ich dein Ego echt noch weiter füttern?" „Und du findest, dass ich gut küssen kann", machte er einfach weiter. Was bitte sollte das werden? „Das habe ich nicht gesagt." Anstatt mir zu antworten, lehnte er sich nach vorne und näherte sich meinem Gesicht. In diesem Moment verfluchte ich mein schon etwas angetrunkenes Ich, da es nicht auswich, was eine angemessene Reaktion gewesen wäre, sondern die Augen schloss und darauf wartete, geküsst zu werden. „Aber du denkst es", raunte er mir plötzlich ins Ohr. Gänsehaut bildete sich in meinem Nacken und ich war für einen kurzen Moment unfähig mich zu bewegen.
Als ich die Augen wieder öffnete, stand Zabini leider immer noch vor mir und lächelte mich siegessicher an. „Du hast den Kuss erwidert." „Weil es meine Aufgabe war!", warf ich ein, um mich zu verteidigen, doch er redete einfach weiter. „Du hast mir nicht widersprochen und du wolltest gerade, dass ich dich wieder küsse", beendete er seine Aufzählung.
„Das wird mir hier langsam zu blöd", erwiderte ich, da mir nichts Besseres einfiel. „Bin ich jetzt entlassen, Zabini? Ich wollte noch zu..." Doch er unterbrach mich einfach. „Lawson? Vergiss es. Die flirtet gerade mit Halow." Meine Miene hellte sich auf. „Wirklich?", entfuhr es mir etwas zu euphorisch. Meine beste Freundin stand schon seit drei Jahren auf Mike, hatte sich allerdings noch nie getraut ihn anzusprechen. Dafür war sie einfach zu schüchtern.
„Nein, aber er flirtet mit ihr und sie ist rot wie eine Tomate. Dabei willst du sie doch bestimmt nicht stören, oder?"
Zabini deutete in eine Ecke des Raumes, in der ich tatsächlich Claires blonden Haarschopf ausmachen konnte und neben ihr stand wirklich Mike, der scheinbar gerade einen Witz erzählt hatte, denn Claires schien zu kichern, als hätte sie gerade Lachbrause getrunken.
„Na schön, dann will ich halt zu Rose", lenkte ich ein. Zabini schüttelte den Kopf. „Ist schon seit einer Stunde nicht mehr hier." „Fred?" Wieder ein Kopfschütteln seinerseits. „Der spielt noch Flaschendrehen mit den anderen." Verdammt, an das Spiel hatte ich gar nicht mehr gedacht. Damit fielen noch ein paar Leute weg, zu denen ich hätte gehen können.

„Sieh es ein, Weasley, du musst dich wohl oder übel mit meiner Gesellschaft zufriedengeben." Der junge Slytherin machte eine leichte Handbewegung, woraufhin die Flasche angeflogen kam und unsere beiden Gläser wieder mit Feuerwhiskey auffüllte. „Ich lade dich sogar auf einen Drink ein", ergänzte er mit einem Zwinkern und prostete mir zu. „Willst du mich jetzt abfüllen, um mich rumzukriegen oder was?", fragte ich in dem kläglichen Versuch schlagfertig zu bleiben. „Das habe ich gar nicht nötig, Weasley." Ich gab auf. Dieser Kerl war einfach nicht zu durchschauen und er ließ ganz sicher nicht mit sich spielen. Er spielte mit mir und ich konnte nichts dagegen tun. 

„Warum spiest du eigentlich nicht mehr mit den anderen?", fragte ich stattdessen. Darauf bekam ich allerdings nicht mal eine Antwort. Zabini setzte das Glas an seine Lippen und nahm einen großen Zug. Auch er verzog dabei keine Miene. Was er konnte, konnte ich schon lange. „Prost!", sagte ich mit einem ironischen Lächeln, dann setzte ich mein Glas an und exte den brennenden Alkohol, ohne zu zögern. Herausfordernd sah ich ihn an. Er lachte allerdings nur leise und trank den Rest seines Drinks.
„Du gefällst mir, Weasley", sagte er schließlich. Daraufhin schnaubte ich bloß. Schön für ihn, er mir aber nicht. Zumindest redete ich mir das ein.

Dieses Spiel zwischen unsWhere stories live. Discover now