29. Hippogreifenscheiße

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Hi (:
auch in diesem Kapitel geht es noch um "Not another Hogwarts Romance...". Ab dem vorletzten Absatz könnt ihr dann wieder lesen, ohne gespoilert zu werden. Ich mache da noch eine Trennlinie für euch hin.
Viel Spaß mit dem kleinen Kapitelchen und lasst mir gerne mal wieder Feedback da!!
Eure Ari

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Ich verfluchte Merlin dafür, dass ich ausgerechnet am nächsten Tag bis spät in den Nachmittag Unterricht hatte, da ich einfach nur James im Krankenflügel besuchen wollte. Es ging ihm bestimmt nicht gut nach so einer Aktion. Als die Turmglocke mich befreite, sprang ich wie von heißen Kohlen auf und rannte aus dem Klassenzimmer, direkt in jemanden hinein. „Heya, nicht so stürmisch!" Kyle lachte rau und hielt mich fest, bevor ich das Gleichgewicht verlieren konnte. „Ich weiß ja, dass ich umwerfend bin, aber..." Oh Mann, ich hatte ganz vergessen, dass wir verabredet gewesen waren. Bevor er weiterreden konnte, brachte ich ihn mit einem Kuss zum Schweigen. „Sorry, aber ich muss jetzt erstmal zu James. Ich erzähle dir später was los ist, okay? Um neun in unserem Gang!" Und damit machte ich mich von ihm los und joggte in Richtung Krankenflügel.

Dort angekommen fand ich James in keinem schönen Zustand vor. Ich hatte ja erwartet, dass es einem nicht gut ging, wenn man mehrere Tage lang unter einem Zaubertrank gestanden hatte, doch so? Seine Augen waren rot unterlaufen und er starrte ins Nichts, reagierte nicht mal, als ich hereinkam. Vorsichtig setzte ich mich zu ihm aufs Bett und legte meine Hand auf seine. „James?" „Lass gut sein, Roxy", murmelte er, weiterhin ohne mich anzusehen und entzog mir seine Hand. Oh je, was war denn mit ihm los? „Hey hey, was ist denn los? Hat dir der Trank so übel zugespielt?" „Ach wenn es nur dieser beschissene Trank wäre... Den spüre ich längst nicht mehr." Verwirrt sah ich ihn an. „Was ist denn dann los? Bist du sauer auf Flint?" Wütend warf James ein zerknülltes Blatt Pergament durch den Raum und sah mich dann endlich an. „Natürlich bin ich sauer auf sie, bei Merlin nochmal! Sie hat meine Beziehung zerstört." „Ach Quatsch!" Aufmunternd lächelte ich ihn an. „Ari wird dir doch niemals vorhalten, dass du unter Einfluss eines Liebestranks eine andere geküsst hast." James rieb sich mit den Händen übers Gesicht. „Das ist es nicht. Sie hat mir ja längst verziehen. Nur weiß ich nicht..." Er brach ab und sah wieder weg. Wenn Ari ihm schon verziehen hatte, was war dann das Problem? „Was weißt du nicht?" „Ich weiß nicht, ob ICH IHR verzeihen kann, Roxy." Bei genauem Hinsehen konnte ich erkennen, dass sich eine kleine Träne aus seinem Augenwinkel gelöst hatte. Nun war ich vollends irritiert.

Ich hatte James zum letzten Mal weinen sehen als er sich mit 10 Jahren den Arm gebrochen hatte, weil er bei einer heimlichen Flugrunde vom Besen gefallen war. Damals dachte er, er dürfte deshalb nie wieder fliegen und sah seinen Traum, ein professioneller Quidditchspieler zu werden, zerplatzen. Was könnte Arianna getan haben, dass er ihr nicht verzeihen kann?

Mit einer wirschen Handbewegung wischte er sich die Träne weg und sah mich wieder an. „Sie hat mir nicht vertraut, Rox. Sie dachte ich würde sie wirklich betrügen. Das ist doch Hippogreifenscheiße! Wann hab ich ihr bitte jemals das Gefühl gegeben, dass sie für mich austauschbar ist?" Frustriert schlug er mit der Faust auf die Matratze. Ach, daher wehte der Wind. Ich legte meinen Arm um seine Schulter und zog ihn an mich. Natürlich konnte ich verstehen, dass ihn das verletzt hatte, aber wenn er erstmal in Ruhe darüber nachgedacht hatte, würde er erkennen, dass das weit entfernt von einem Weltuntergang war. „Natürlich vertraut sie dir. Aber stell dir doch mal vor, du wärst an ihrer Stelle gewesen. Ich glaube, wenn man seinen Partner in so einer Situation erwischt, dreht jeder erstmal durch. Ihr bekommt das schon wieder hin!" „Ich weiß nicht. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass sie nicht sofort aufgegeben hätte. Das tut einfach weh, weißt du?" Er ließ den letzten Rest seines Schutzschildes fallen und lehnte sich an mich. „Natürlich ist es verletzend", pflichtete ich ihm bei und streichelte ihm über den Rücken. „Aber willst du wirklich aufgeben, was ihr habt, wegen einem kleinen Schwächeanfall? Denk mal in Ruhe drüber nach! Aber jetzt muntern wir dich erstmal wieder auf. Was hälst du von einer Runde Snape explodiert?" Ich grinste ihn an und wackelte mit den Augenbrauen. James verdrehte die Augen. „Du kannst echt anstrengend sein, Roxy. Darf man hier nicht mal in Ruhe heilen?" „Tu nicht so! Wir wissen beide, dass es dir danach besser geht."

+++ Spoiler-freie Zone +++

Am Abend saß ich mit dem Rücken an seine Brust gelehnt zwischen Kyles Beinen und hatte die Augen geschlossen. Wir saßen in unserem Geheimgang und hatten gerade über das James-Ari-Drama geredet. Nun genoss ich einfach seine Nähe und war froh, dass nicht uns sowas passiert war.

Kyle begann sanfte Kreise auf meinen Bauch zu malen. Wie eine Katze, die eine Streicheleinheit genießt, schmiegte ich mich näher an ihn. „So sehr ich Ferien und meine Familie auch liebe, ich bin froh wieder hier zu sein!", seufzte ich. „Wenn ich dich dafür haben kann, würde ich auf jede Ferien verzichten", murmelte Kyle und küsste meinen Hals. Seine Aussage war süß, doch sie ließ mich auch hellhörig werden. „Hast du nicht so eine gute Beziehung mit deinen Eltern?", fragte ich und drehte mich zu ihm um. Schon mehrmals hatte er in letzter Zeit angedeutet, sein Vater wäre streng und dann schnell das Thema gewechselt. Irgendeinen Grund musste es ja geben, dass er nicht so gerne darüber sprach. „Ich hab vor allem eine gute Beziehung zu dir", wich er meiner Frage aus und stürzte sich auf mich. Innerlich stöhnte ich frustriert auf. Würde er sich mir nie öffnen? Immer wenn es ernst wurde, spielte er wieder den Casanova. Doch nach einem kurzen Kampf mit mir selbst gab ich mich seinen Küssen hin. Irgendwann würden wir schon in Ruhe darüber sprechen. 

Dieses Spiel zwischen unsWhere stories live. Discover now