Kapitel 78

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Draco Malfoys Sicht
„Sie können meinen Zauberstab nehmen, Dunkler Lord", säuselte meine Tante Bellatrix süßlich und schwang den Zauberstab vor ihrem Gesicht hin und her in der Hoffnung das der Dunkle Lord sie bemerken würde.
Aber er ignorierte sie und spazierte um den langen Tisch in unseren Essenssaal herum. Seine nackten Füße machten leise, klatschende Geräusche auf den marmornen Fließen. Langsam bewegte er sich auf die Stelle zu an der meine Familie und ich saßen.
„Lucius mein lieber Freund, wie wäre es mit deinem Zauberstab?"
Ich spürte den Atem Lord Voldemorts an meinem Hals, die Hand hatte er auf meine Stuhllehne gelegt und tippte mit den Fingernägeln gegen das dunkle Holz.
„Aber Meister ...", stammelte mein Vater neben mir, umklammerte den silbernen Schlangenkopf seines Gehstocks / Zauberstabs.
„Dann möchte ich deinen versuchen Draco", sein Atem bewegte meine Haarsträhnen die mir in die Augen fielen.
Und sofort war ich wieder der selbe unsichere, unter Druck gesetzte, verzweifelte 16-Jährige Junge der gleich die Aufgabe gestellt bekommen würde seinen Schulleiter zu töten. Mein Herz schlug zu schnell, kalter Schweiß trat aus meinen Poren und das Todesser Tattoo auf meinem linken Arm pochte schmerzhaft. Ich steckte meine Hand in meine Tasche und schloss die Finger um das kühle Holz meines Zauberstabs.
Ich wollte meinen Zauberstab nicht abgeben, aber ich spürte den auffordernden Blick meines Vaters auf mir. Jede Entscheidung die wir hier trafen konnte über Leben und Tod entscheiden. Der Dunkle Lord war sauer auf meinen Vater, weil er im Zaubereiministerium es nicht hatte verhindern können, dass die Prophezeiung zu Bruch ging. Es waren noch mehr Todesser dort gewesen, die genauso Fehler gemacht hatten, aber meinem Vater wurde die Schuld zugeschrieben. Jeder weitere Fehler von unserer Familie würde tödlich enden. Vor allem da es kein Geheimnis war, dass meine Eltern den ersten Untergang Lord Voldemorts als nicht so tragisch erachtet hatten.
Als ich das erste Mal hier an dem Tisch saß hatte ich zu einem Teil schon Voldemorts Ansichten geteilt, aber ich hatte auch keine Wahl gehabt und ich hatte es nicht besser gewusst.
Aber jetzt.
Verdammte scheiße meine feste Freundin war ein Halbblut und auch wenn sie keinen Tropfen Zaubererblut haben würde, würde ich sie nicht weniger lieben. Ich hatte gelernt, dass es keine Rolle spielte von wem du abstammst. Es war vollkommen egal. Ich hatte mich verändert. Ich hatte endlich einmal die Wahl gehabt und ich hatte die richtige Entscheidung getroffen und ich würde sie auch jetzt treffen.
Entschlossen schob ich meinen Stuhl zurück, der auf dem Marmorboden laut durch die Stille kratzte. Damals hatte ich nichts sagen können, nichts ändern können und ich schämte mich für meine Entscheidungen und Dinge die ich hatte tun müssen. Außerdem wusste ich das dass hier nicht real war, dass ich hier irgendwie raus kommen musste.
„Nein."
„Wie bitte?", Lord Voldemort kniff die schlangenartigen Augen zusammen und sofort schlängelte sich Nagini gefährlich zischend um seine Beine.
„Ich hatte nein gesagt. Ich werde meinen Zauberstab behalten."
„Draco, was soll das?", fuhr mein Vater mich wütend an und stieß mit dem Gehstock auf den Boden, instinktiv zuckte ich zusammen.

(Es gibt eine Fantheorie aufgrund von Szenen in den Filmen, in denen Lucius den Gehstock schwingt oder laut aufklopft und Draco zusammenzuckt, dass Lucius ihn mit dem Stock schlägt. Das wollt ich hier unterbringen, weil ich das schon realistisch finde und es auch viel über die Beziehung zwischen Draco und Lucius aussagen würde)

„Ich werde den selben Fehler nicht noch einmal machen. Tut mir leid, Vater."
„Du wagst es dich mir zu widersetzen?", brüllte Voldemort und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
„Ja. Ich mach hier nicht mehr mit."
„Draco", zischte nun auch Bellatrix warnend und meine Mutter war erschrocken aufgestanden, bereit sich mir anzuschließen, aber mein Vater hielt sie fest.
„Ich werde nicht so mit mir reden lassen... wie kannst du nur?!"
„Ich werde jetzt gehen", hoch erhoben hielt ich meinen Zauberstab vor mich.
Die Augen auf Nagini gerichtet lief ich langsam rückwärts.
„Er weiß zu viel ... Crucio", zischte der Dunkle Lord und sofort spürte ich unerträgliche Schmerzen. All meine Muskeln zogen sich zusammen, vor meinen Augen wurde alles verschwommen und ich fiel schreiend auf die Knie.

Playing with fire   Draco Malfoy x Reader Where stories live. Discover now