Kapitel 63

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Kalter Schweiß lief meine Wirbelsäule entlang hinunter, als ich die Treppe voran runter zu dem Tor ging. Der ganze Raum war in das bläuliche Licht gehüllt. Es gab hier nicht viel. Ein paar Felsbrocken lagen um das steinerne Tor herum verteilt und wunderschöne, marmorne Ornamente bedeckten die hohe Decke, verbunden mit den dunklen, steingrauen Wänden. Ich hörte die leisen Schritte und der stockende, zittrige Atem der anderen hinter mir. Ansonsten war es totenstill. Bedrückend still. Ich traute mich nicht etwas zu sagen und die Stille damit zu unterbrechen. Langsam schlich ich die Treppe hinunter bis wir schließlich mit dem Tor auf Augenhöhe waren. Wir waren alle so gebannt von der Stille hier unten, dass wir fürchterlich erschrecken als hinter uns plötzlich lautes Atmen und Trampeln ertönte. Blitzschnell drehten wir uns um und schauten in die erröteten Gesichter von Harry, Hermine und Ron.
„Sorry wir mussten uns verstecken. Mein Vater war hier", murmelte Ron, der einen verklärten Gesichtsausdruck annahm, uns gar nicht beachtete sondern wie gebannt auf das Tor hinter uns starrte.
„Ihr habt es gefunden", flüsterte Harry tonlos.
„Ja", hauchte ich eine Antwort.
„Wir wollen da wirklich rein?", Panik schwang in Hermines Stimme mit.
Zitternd griff sie nach meiner Hand.
„Gibt es eine andere Möglichkeit? Irgendwas das wir noch nicht versucht haben?", fragend wandte ich meinen Blick von dem Tor und schaute zu Hermine.
Doch die schüttelte nur den Kopf.
„Wir haben alles schon versucht, dass ist die letzte und einzige Möglichkeit."
„Ich weiß", flüsterte ich. Ich wusste das wir keine andere Wahl hatten. Wir mussten das hier machen um alle anderen zu retten. Warum war das hier unsere Aufgabe? Warum konnte das niemand anderes machen? Ich hatte Angst, aber es war gut Angst zu haben. Keine zu haben, wäre töricht gewesen.
„Also gut. Wie machen wir das jetzt? Geht ihr es einfach durch?", zerbrach Dracos raue, samtige Stimme die unheimliche Stille.
„Ja an sich schon. Aber wir brauchen noch das hier", Hermine steckte einen Arm in ihre Tasche. Man hörte etwas umfallen, dann Rascheln und dann holte Hermine zwei Knäuel rote Wolle raus.
Fragende Blicke wurden ihr zugeworfen.
„Die müsst ihr euch an den Finger binden und _____ und ich nehmen das Knäuel mit in das Tor hinein. Das steht symbolisch für die Seelenverbindung. Es müsste dann durchsichtig werden und erst wieder sichtbar, wenn die Verbindung gekappt wird."
Verstehend nickten Ron und Draco und nahmen das Ende des Fadens und banden es sich an einen Finger.
„Habt ihr dann alles was ihr braucht?", hakte Luna nach.
Zur Antwort wedelte ich mit meinem Zauberstab in der Luft. Der Zauberstab würde hoffentlich reichen, ansonsten würde mich Hermine mit dem Inhalt ihrer Zaubertasche überraschen, indem sie im richtigen Moment das richtige herauszauberte und uns damit das Leben retten würde.
Also dann. Jetzt würde es losgehen. Fest schloss Draco mich in seine Arme.
„Komm zurück", flüsterte er so leise, dass nur ich es hören konnte.
„Mach ich."
Wir verabschiedeten uns von allen mit dem Versprechen zurück zu kommen, dann kletterten Hermine und ich die Steine zum Tor hinauf. Fest hielten wir uns an den Händen fest, schauten uns an, atmeten tief ein und traten durch den hellblaugrauen Nebel der uns in eine andere Welt brachte.

Playing with fire   Draco Malfoy x Reader Where stories live. Discover now