Kapitel 64

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Mein Körper wurde zerrissen, wieder zusammengesetzt, gedreht und durch verschiedene Strudel geschickt, aber noch immer spürte ich Hermines Hand in meiner. Und dann plötzlich fühlte ich wieder festen Boden unter meinen Füßen. Mir war speiübel und ich wollte mich nur noch hinlegen, zum Horizont schauen und versuchen mein Gleichgewicht wieder zu normalisieren. Ich hatte in diesem Tor so viele verschiedene Stimmen gehört, aber nichts gesehen und jetzt war ich hier und ich sah immer noch nichts. Hier war nichts. Gar nichts. Ich fühlte nur Hermines Hand in meiner und den Boden. Panisch riss ich die Augen weiter auf in der Hoffnung, dass sie sich nur noch an die Dunkelheit gewöhnen müssen.
„Hermine?", flüsterte ich, aber das Nichts schluckte meine Stimme. Ich konnte es hören, aber ansonsten verschwanden die Schallwellen einfach, wurden nicht weiter geleitet und blieben da vor meinem Mund. Dann drückte ich fest Hermines Hand. Ich fühlte ihre leicht zitternden Finger, aber dann antwortete sie mit einem ebenfalls festen Drücken. Erleichtert atmete ich auf. Ich war nicht allein hier. Zaghaft setzte ich einen Fuß vor den anderen. Langsam fühlte ich was vor mir war und jedes Mal fiel mir ein Stein vom Herzen, wenn ich nicht in einen dunklen Abgrund stürzte. Ich spürte das Hermine ebenfalls die ersten Schritte machte und mir folgte. Und so liefen wir zusammen eine Weile weiter. Und nichts passierte. Alles blieb dunkel und totenstill. Zwischenzeitlich meinte ich sogar mein eigenes Blut hören zu können und mein Herz schlagen. Irgendwann löste sich das Nichts auf und am Ende erschien ein kleiner Lichtstrahl auf den wir zuliefen. Er strahlte gerade so hell genug, dass ich Hermine ansehen konnte.
Aber das Licht wurde breiter und heller, bis das Nichts um uns herum ganz verschwand und wir an einem Abgrund standen. Der Boden war aus dunklem Stein und eine gleißendere Hitze kam aus dem Abgrund vor uns. Ich ließ Hermines Hand los und lief vor, um einen Blick zu wagen. Ein reißender Fluss aus heißer Lava floss da unten und verbreitete eine wahnsinnige Hitze, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie mir die Haut vom Gesicht schmelzen würde.
„Wo sind wir?", fragte Hermine und schaute sich hier überall um.
„Ich befürchte das hier ist das Fegefeuer", murmelte ich.
Fest drückte ich das Wollknäuel in meiner Hand. Worauf hatte ich mich eingelassen?
„Was machen wir mit der Wolle, Hermine?"
Sie wickelte sein ein bisschen Wolle um das Handgelenk und im selben Moment wurde die durchsichtig.
„Ich glaube das reicht, sie soll ja nur symbolisch sein. Ich fühle das Band noch, aber ich glaube das war's?"
Ich nickte nur und lief an der Klippe lang.
„Wir müssen irgendwie rüber kommen", sagte ich und deutete auf die Wand aus Nichts hinter uns und auf die andere Seite der Klippe, von der uns nur der Lavafluss trennte.

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Tut mir leid, dass das so spät kommt. Ich hab eine Blockade 😫 und danke fürs fleißige Lesen ❤️

Playing with fire   Draco Malfoy x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt