Kapitel 77

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Ich schwenkte die Fackel im Kreis, schaute mich genauestens um. Mein Herz pulsierte so stark, dass ich es in fast jedem Körperteil spürte.

Ich war allein oder?

Ich war gerade dabei mich zu beruhigen, mir zu sagen, dass ich überreagiert hatte, dass mich niemand verfolgte, als ich die vermummte Gestalt hinter einem der Bäume sah. Sie war schwarz angezogen, verschmolz nahezu mit den Bäumen um sie herum, alles was ich sehen konnte, war das irre Grinsen und die kalten, seelenlosen Augen.

Todesangst schoss mir in die Knochen. Für eine Sekunde blieb alles stehen und wir schauten uns in die Augen. Dann begann ich zu reagieren und zog meinen Zauberstab.

„Stupor", schrie ich, aber der Zauber durchfuhr die Gestalt nur und schien ihr nichts auszumachen.

Schließlich begann ich zu rennen. Ich hatte mich von ihm weggedreht und rannte durch den Wald. Die Fackel hatte ich aus Panik fallen lassen, vielleicht auch in der Hoffnung, dass sich ein großes Feuer zwischen uns ausbreiten würde und mir eine Chance gab zu entkommen. Schlimmste Bilder von Mord, Folter und Vergewaltigung kamen mir in den Sinn. Angst vor dem was mir passieren würde, wenn ich es nicht schaffen würde. Also rannte ich immer weiter.

Ich spürte warmes Blut, dass meinen Bauch hinab lief.

Scheiße, Scheiße, Scheiße. Die Wunde musste wieder aufgerissen sein und mir war klar, dass ich es nicht mehr lange schaffen würde. Schnell warf ich einen Blick nach hinten, wollte wissen wo mein Verfolger war und erschrak. Das Feuer meiner Fackel hatte sich inzwischen in einen regelrechten Waldbrand verwandelt, aber aufgehalten hatte es meinen Verfolger nicht.

Blut sickerte aus meinem Bauch, ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit, Erschöpfung, was genau es am meisten war konnte ich nicht sagen, aber ich stürzte und ich schaffte es nicht mehr aufzustehen. Verschwommene Bilder schwankten vor meinen Augen, dann spürte ich kalte Hände die mich hochrissen und einen heißen Atme der mir unangenehm in den Nacken hauchte.

Nur ein kleiner Moment der Schwäche und alles sollte für immer enden.

Draco Malfoy's Sicht

In dem einen Moment stand ich noch in dem dunklen Gang, die Mädchen vor mir und im nächsten saß ich an einem großen langen Tisch. Neben mir saßen meine Eltern, mir gegenüber meine Tante Bellatrix, die sehr lebendig aussah und laut schallend lachte. Snape saß am anderen Ende des Tisches und am Kopfende des Tisches, an dem immer das Familienoberhaupt saß oder die mächtigste Person und dort saß der dunkle Lord, sowie er leibte und lebte. Über dem langen Tisch schwebte eine regungslose Frau, vermutlich ein Muggel. Nagini schlich darunter her, begierig darauf fressen zu dürfen.

Was war hier passiert? I

Möglichst unauffällig fasste ich mir unter das Hemd. Die Wunden waren da und ich zuckte leicht zusammen, als ich auf die gereizte Haut traf. Also war das alles definitiv passiert und trotzdem war ich wieder hier, an dem Ort an den ich nie wieder zurückwollte. Der schwere, silberne Ring schimmerte an meinem Finger. Ich erinnerte mich gut an diesen Tag, an das was besprochen wurde, an das was passieren würde.

„Nur ich werde Harry Potter töten, aber um Harry Potter zu töten benötige ich einen anderen Zauberstab. Nachdem was auf dem Friedhof geschehen ist, kann ich meinen nicht mehr benutzen. Also würde mir jemand von meinen treuen Freunden seinen Zauberstab ausleihen?", die Stimme des dunklen Lords löste Gänsehaut auf meinem Körper aus.

Ich hatte Angst vor ihm, ekelte mich auch ein stückweit vor ihm, aber trotzdem wusste ich das ich hier mitspielen musste. Ich wusste was auf dem Spiel stand und ich machte das hier für meine Familie, weil wir irgendwie überleben mussten. 

Playing with fire   Draco Malfoy x Reader Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum