Kapitel 15

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Irgendwann im Laufe des Abends hatten Craig und ich beide einen Zustand erreicht, indem wir aufpassen mussten, dass die Lehrer uns nicht erwischten, also setzten wir uns in den Gang hinaus, um auszunüchtern. Also ich hatte vor auszunüchtern, Craig trank weiter aus einem neuen Flachmann. Er hatte einige davon in seine Jacke gesteckt, aber nach drei hatte ich irgendwann aufgehört zu zählen. Wahrscheinlich hatte er bei seinen Taschen einen Zauber angewendet, um mehr Platz zu haben. Auf einmal rutschte Craig auf der Mauer näher an mich.

„Trink noch einen Schluck", sagte er und drückte mir den Flachmann an die Lippen. Ich schüttelte den Kopf und stieß seine Hand weg.

„Nein, was soll das?"

„Du bist langweilig", murrte er.

Ich stützte meinen Kopf in meine Hände und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Der komplette Abend ist ein Reinfall gewesen. Draco hatte den ganzen Abend mit seinem Date getanzt und gekuschelt. Geküsst hatte er sie nicht, aber ich war auch irgendwann zu betrunken gewesen, um noch richtig aufzupassen. Und zu allem übel hatte Craig mich den ganzen Abend begrapscht und versucht mich zu küssen, welchem ich aber erfolgreich ausweichen konnte. Zwischendrin hatte Luna immer wieder versucht mein Makeup und meine Frisur zu richten und mir positiv zuzureden, aber es dann irgendwann aufgegeben. Sie hatte dann nur noch den Kopf geschüttelt und gemeint das sie mir morgen früh nicht helfen würde, wenn es mir schlecht ginge. Daraufhin hatte ich ihr nur einen betrunkenen Kuss auf die Backe gedrückt und gelacht.

Plötzlich kam Craig mir immer näher. Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und schob sie immer weiter hinauf.

„Hör auf", sagte ich und versuchte ihn wegzustoßen, aber betrunken hatte ich dafür nicht genug Kraft. Craig ignorierte meine Beschwerden und machte weiter. Mit seiner anderen Hand fasste er mir an die Oberweite und drückte mich noch fester an die Wand. Durch seinen Griff bekam ich schlecht Luft und ich japste nur noch, dass er aufhören sollte. Langsam bekam ich Panik. Seine Hand an meinem Oberschenkel rutschte immer weiter hoch, außerdem tat er mir weh, weil er seine Fingernägel fest in meine Haut presste. Niemand außer uns war in diesem Flur, weil alle beim Fest waren und mich würde in den nächsten Stunden auch niemand vermissen. Ich war nicht stark genug mich gegen ihn zu wehren, obwohl ich fest gegen ihn drückte und versuchte ihn zu schlagen, allerdings war meine Sicht immer noch verschwommen und ich deswegen nicht sonderlich zielsicher. Craig wurde von mir runtergerissen und gegen die nächste Wand gedrückt. Ich versuchte zu Atem zu kommen und schaute auf. Draco presste Craig gegen die Wand und drückte seinen Arm an Craigs Kehle, damit dieser schlechten Luft bekam.

„Wage es noch einmal sie anzufassen und ich schwöre dir ich werde dir das Leben zur Hölle machen", knurrte Draco ihn an.

„Was interessiert es dich, Malfoy?", stieß Craig luftschnappend hervor.

Draco stieß ihn weg.

„Verschwinde einfach", sagte er und schaute zu wie Craig den Flur hinunterlief. Dann setzte sich Draco neben mich und schaute mich an.

„Bei dir alles okay?", fragte er mich.

Ich nickte. „Danke, aber wartet nicht dein Date auf dich?", lallte ich.

„Du bist betrunken? Ernsthaft?", abgeneigt schaute er mich an.

„Ein bisschen vielleicht", lachte ich.

„Du weißt das wir noch verabredet waren?"

„Ach steht das noch?"

Draco schaute mich genervt an.

„Du bist wirklich sauer auf mich? Du hast dich auf einem Schulball mit einem Widerling betrunken, der dich den ganzen Abend begrapscht hat, sollte nicht eher ich sauer sein?", fragte Draco mich, während er mich musterte.

„Ja."

„Wieso?"

„Weil du mit IHR da warst. Du hast nicht mal versucht ihr aus dem Weg zu gehen, sondern sie die ganze Zeit umarmt und wahrscheinlich hast du sie auch geküsst", sagte ich trotzig. Ich wusste jetzt schon, dass ich das Gespräch morgen bereuen würde, weil ich wusste irgendwo das Draco es nur getan hat, weil er es tun musste, aber nicht, weil er es wollte.

„Ich würde nie eine andere küssen wollen... Aber warum zur Hölle hast du den ganzen Abend versucht mich zu provozieren. Was sollte das? Denkst du nicht es nervt mich schon genug, dass meine Freundin mit einem anderen hingehen muss, weil ich ihr keine Beziehung in der Öffentlichkeit bieten kann? Musstest du es mir extra so vors Gesicht halten?"

„Ich bin deine Freundin?", fragend schaute ich ihn an. Als er mich seine Freundin genannt hatte ist mein Herz vor Freude aufgesprungen und mir ist ganz warm geworden. Ich hatte ihn sowieso schon nach unserem Beziehungsstatus fragen wollen, aber dass es von ihm aus kam machte die ganze Sache noch besser.

„Ja natürlich. Außer du willst nicht?", verwirrt schaute er mich an. Anscheinend war für ihn schon die ganze Zeit klar gewesen, dass wir zusammen sind.

„Natürlich will ich."



Playing with fire   Draco Malfoy x Reader Where stories live. Discover now