Kapitel 70

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Luna's Sicht
Wir saßen schon seit Stunden hier und warteten. Inzwischen hatte ich noch mit dem merkwürdigen Gefühl, dass das Tor verursachte, arrangiert. Was aber nicht hieß, dass es mir deswegen gut ging. Immer wieder weinten leise Stimmen oder Todesschreie ertönten aus dem Nebel und jedes Mal zuckten wir alle zusammen. Gänsehaut und feiner Angstschweiß überzog meine Haut. Tief atmete ich ein und lehnte mich an Neville an, in der Hoffnung wir könnten uns ablenken und die Angst ein wenig nehmen. Ich spürte wie Neville zitterte und er seinen Arm um mich legte. Ich war mir nicht sicher ob er das machte um mich oder sich.  zu beruhigen. Draco und Ron saßen zusammen auf dem Treppenabsatz der zum Tor hinauf führte. Beide sahen nicht gut aus. Sie waren beide noch blasser geworden und Rons Sommersprossen sahen aus wie Blutflecken in seinem Gesicht, so dunkel waren sie geworden. Draco wickelte sich ein Stück Wolle zwanghaft immer wieder um den Finger, dann löste er es wieder. Schließlich stand er auf, fuhr sich durch die Haare und brachte seine perfekte Frisur durcheinander. Weißblonde Strähnen fielen ihm in die Augen. Sorge stand darin und Angst.
„Irgendwas stimmt da nicht", flüsterte er und lief auf und ab. Keiner von uns antwortete, nur Ron nickte bestätigend. Er fühlte dasselbe wir Draco.
„Wir müssen doch irgendwas tun können?", er klang verzweifelt, während er uns allen nacheinander ins Gesicht schaute.
„Wir haben schon was gesucht, aber wir hatten nichts gefunden. Sie müssen das so schaffen", in Harrys Gesicht stand Trauer und Verständnis. Man hatte ihnen die Erleichterung angemerkt, als Ginny doch nicht mitkommen konnte. Harry wäre ja mit Hermine und ______ rein gegangen, aber trotzdem konnte er nachvollziehen wie Draco sich fühlte. Draco liebte sie und es gab wahrscheinlich nicht viele Leute die Draco Malfoy liebte. Er hatte sein Mädchen in die Hölle gehen lassen und er bereute es zutiefst. 

"Ihr versteht das nicht, aber ich muss etwas tun. Ich spüre sie. Mein Herz schlägt in ihrem Rhytmus und es rast die ganze Zeit. Ich weiß nicht was sie machen, aber ich spüre die Angst...", er war absolut verzweifelt und mir wurde schlecht, als ich hörte, dass er alles fühlen konnte und trotzdem hier so untätig rumsitzen musste. 

"Draco... sie schaffen das", setzte ich an, überlegte wie ich ihm helfen konnte, als er plötzlich unter einem lauten Aufschrei auf die Knie fiel. Fest presste er sich die Hände an den Bauch. Erschrocken sprang ich auf und rannte zu ihm. Vorsichtig nahm ich seine zitternden Hände in meine und zog sie von seinem Bauch weg. In Dracos silbergrauen Augen stand schiere Panik. Er wusste nicht was hier vor ging, niemand wusste es. Behutsam hob ich sein Hemd hoch und schluckte als ich es sah. Auf seinem Bauch mit den schlanken Muskeln waren drei tiefe Schnittwunden aus denen langsam rotes Blut sickerte. Sie sahen aus, als hätten sie Krallen verursacht, aber welches Tier hatte so große Krallen? Blut tropfte auf meine Finger, aber es blutete nicht genug. Es waren tiefe Schnitte in der Magengegend, sehr tiefe. Im Normalfall sollte man verbluten, aber aus Dracos Wunde tropfte gerade so viel Blut, dass es erschreckend aussah, aber nicht genug. 

"Es wird dich nicht umbringen, dazu blutet es nicht genug", flüsterte ich, als mir die Bedeutung dieser Wunde bewusst wurde. 

"Nein, mich wird es nicht umbringen, aber sie schon", er redete, aber in seiner Stimme war kein Ton mehr zu hören. Kein Leben mehr. Draco hatte auch verstanden, dass es sie umbringen würde und dass wir hier draußen nichts tun könnten. Ron hatte sich neben mich gekniet und er trug den selben Gesichtsausdruck, wie Draco. Ron und Draco hassten sich, aber das war gerade alles egal. Es zählte nicht, weil sie beide um das Leben ihrer Geliebten bangten. Draco ließ das Hemd über die Wunden fallen, atmete tief durch und stand auf. Er sah entschlossen aus, als wüsste er genau was er jetzt vorhatte. 

"Draco ...", hauchte ich warnend. 

"Ich muss das tun Luna. Sie stirbt sonst, sie ist alles was ich noch habe", seine Stimme war schmerzerfüllt und ich nickte. 

"Aber versprich mir, dass ihr zurück kommt. Ihr alle", Tränen liefen über mein Gesicht, als Draco entschlossen in den Nebel stieg. 

Playing with fire   Draco Malfoy x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt