Kapitel 6

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Heute Morgen weckte mich Luna damit ich diesmal nicht verschlafen würde und rechtzeitig zum Frühstück und dem anschließenden Unterricht kam. Gemeinsam zogen wir uns unsere Schuluniformen mit den blauen Krawatten, die mit dem Adler der das Zeichen der Ravenclaws geschmückt waren, an. Draußen wartete bereits Neville auf uns den wir begrüßten und dann anschließend zu dritt zum Frühstück gingen. Luna trug heute wieder einmal ihre Radieschen-Ohrringe und die dazu passende Kette, plus eine Brille mit verschiedenfarbigen Gläsern.

„Was soll man eigentlich mit der Brille sehen?", fragte ich sie schließlich. Sie hatte die Brille seit Jahren, irgendwann hatte sie mir glaub einmal erzählt wofür die ist, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern, obwohl ich auch ehrlich gesagt nie geglaubt habe, dass man damit etwas sehen kann.

„Oh du siehst damit alles, was man so nicht sehen kann. Es gibt so viel was vor uns verborgen bleibt und wir nicht sehen, weil wir ihm nicht genug Aufmerksamkeit schenken", während sie das erzählte bekamen ihre Augen einen verträumten Ausdruck. Es war immer wieder großartig zu sehen, wie Luna sich für so viele kleine Dinge begeistern konnte. Sie drückte mir die Brille in die Hand.

„Du musst es auch mal probieren, es gibt soviel tolles zu sehen."

Ich setzte die Brille auf und alles verschwamm vor meinen Augen. Ich sah rein gar nichts.

„Luna ich sehe absolut nichts."

„Du musst dran glauben. Nur wenn du dran glaubst siehst du was."

Also versuchte ich daran zu glauben. Ich sah trotzdem nur verschwommene Farben vor meinen Augen. Ich lief ein, zwei Schritte weiter und stolperte gegen jemanden der mich mit Leichtigkeit auffing. Ich nahm die Brille ab und schaute in Dracos Augen. Er sagte nichts und ich sagte nichts, wir liefen einfach weiter und taten als wäre nichts passiert. Er beleidigte mich noch nicht mal. Schweigend gab ich Luna die Brille zurück. In ihren Augen schimmerte Mitleid, aber sie kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich nicht gerne bemitleidet werde und versuchte stattdessen und alle von der merkwürdigen Situation abzulenken.

„Und hast du was gesehen? Also ich sehe immer Schlickschlupfe und viele verschiedene andere magische Wesen. Es ist als taucht man in eine andere Welt ein. Und ich freue mich heute auf Pflege magischer Geschöpfe, weil Hagrid hat gemeint er bringt verschiedene Tiere mit mit denen wir uns heute befassen sollen, das wird sicher toll."

Dankbar lächelte ich Luna an. Und genauso verliefen die nächsten Schultage. Wir hatten Unterricht, wir lernten und außerdem hatten wir Quidditch Training. Seit ein paar Jahren besetze ich nun schon die Position des Jägers, in der Mannschaft von Ravenclaw. Außerdem hatte Hagrid es geschafft das der Hippogreif Seidenschnabel wieder auf das Schulgelände von Hogwarts durfte, weswegen wir uns alle ziemlich freuten, denn Seidenschnabel war ein wundervolles Tier und es gibt kein besseres Gefühl als auf seinem Rücken über Hogwarts zu fliegen und den großen See daneben. Außerdem hatte Seidenschnabel für den Vorfall mit Malfoy nie etwas gekonnt. Und genau dahin war ich wieder unterwegs. Seitdem Seidenschnabel wieder da war, hatte ich viel Zeit mit ihm verbracht. Irgendwie hatte ich eine Verbindung zu dem Tier. Oft kam Luna mit und wir setzen uns zusammen zu Seidenschnabel, in seine Hütte (die Hagrid ihm gebaut wurde, weil Seidenschnabel beleidigt gewesen war, dass er im Winter nicht in Hagrids Hütte durfte) und machten Hausaufgaben, lernten oder redeten einfach. Manchmal tat es einfach gut zum lernen oder so den Raum zu wechseln. Luna wollte heute Abend aber mit Neville verbringen, da die zwei sich zusammen einen Film anschauen wollten oder so irgendwas. Ich hatte nicht richtig zugehört gehabt, weil ich am überlegen war welche Hausaufgaben ich nicht gemacht hatte, bis ich zu dem Entschluss kam, dass es fast alles waren und ich sowieso keine Zeit mehr hatte sie zumachen und es deswegen egal war.

Der Vollmond schien heute Nacht so hell, dass ich meinen Zauberstab gar nicht brauchte, um den Weg zu erleuchten. Tief atmete ich die kalte Luft ein und lächelte. Ich liebe es hier zu sein. Es war am Tag wunderschön und besonders in der Nacht. Der verbotene Wald lag dunkel zu meiner Seite, wenn man genau hin hörte konnte man leise Geräusche hören. Wahrscheinlich waren das die Zentauren, die so nah bei uns lebten und uns trotzdem irgendwie so fern waren. Sie lebten in ihrer komplett eigenen Welt und trotzdem irgendwie bei uns. Luna hatte schon Recht, die Vorstellung von anderen Welten in unserer war irgendwie echt cool. Desto mehr Zeit ich mit Luna verbrachte, desto mehr verstand ich wieso sie so ist wie sie ist und dafür liebte ich sie umso mehr. Sie schaffte es immer irgendwie optimistisch zu bleiben und immer in allem etwas Gutes zu sehen. Ich lief die Steinstufen hinunter und ging sofort in Seidenschnabels Hütte. Ich wäre ja Hagrid besuchen gegangen, aber der ist in letzter Zeit öfter abends beschäftigt. Er hatte einiges an Tieren auf dem Schwarzmarkt für seinen Unterricht gekauft und um die musste er sich jetzt kümmern. Manchmal halfen wir ihm, wenn wir ihn noch erwischten, wenn wir runterkamen, aber meistens ging er schon los, wenn wir noch beim Abendessen saßen. Ich hatte noch schnell aus der Kiste die vor Hagrids Hütte stand einen Eimer mit toten Mäusen rausgenommen, bevor ich zu Seidenschnabel ging. Er wurde schnell beleidigt, wenn man ihm nichts mitbrachte.

„Hey Seidenschnabel", sagte ich als ich die Tür öffnete. Das majestätische Tier hob den Kopf und krächzte freudig, als es mich mit dem Eimer sah. Ich lachte und stellte ihm den Eimer hin. Seidenschnabel machte sich sofort über die Mäuse her. Ich setzte mich neben ihn auf eine Decke, die Hagrid ihm hierhin gelegt hatte, damit er es weicher hatte. Ich nahm mein Buch für die Geschichte der Zauberei raus und versuchte mich darauf zu konzentrieren, was ich allerdings irgendwie noch schaffte. Es war jetzt inzwischen fast eine Woche her seitdem das mit Malfoy und mir passiert war und noch immer nervte mich das Ganze wahnsinnig. Er hatte mir irgendwie meinen ganzen Stolz genommen indem er sich für den Kuss entschuldigt hatte. Plötzlich klopfte es an der Tür.

dein Name", ertönte eine Stimme. 




Playing with fire   Draco Malfoy x Reader Where stories live. Discover now