8 Under supervision.

Depuis le début
                                    

Der Bus hielt. Ich schnappte mir meinen grauen Hoodie, zog ihn mir über und hüpfte aus dem Bus. Dann sah ich mich nach einem geeigneten Ort um, wo ich ungestört sein könnte. Mir wurde schnell bewusst, dass Craig hier nur Rast machte, weil er sich mit den anderen Bussen absprach, wo wir am Morgen aufeinander treffen würden und wer mit wem fuhr. 

Ich hatte vielleicht eine gute Stunde Zeit. Meine Finger glitten über die Tastatur und als ich mich Abseits auf einen Picknicktisch setzte, hörte ich das Freizeichen. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Dann ertönte ihre Stimme und sofort verzogen sich meine Lippen zu einem Lächeln.

»Das ging ja schnell«, Barbara lachte und ich genoss es, denn es fühlte sich wie ein warmer Sommerregen auf meiner Haut an. »Wie war das Auftaktkonzert, mein Hübscher?«

„Fantastisch", entwich es mir, „die Stimmung war toll, ich hätte noch zwei Stunden weiter machen können, aber du weißt, wie die anderen das sehen. Von wegen, wir kriechen dann nur noch in den Bus. Dabei glaube ich, dass Harry noch genug Energie hat, um eine weitere Show zu machen. Er ist auf einen Kuscheltier ausgerutscht und hat sich langlegt, aber zumindest hat er sich nicht den Kopf angeschlagen, so wie letztes Mal." 

Ich plapperte einfach drauf los und hörte Barbara hin und wieder lachen. Es tat so gut ihre Stimme zu hören. Zwar hatten wir erst vor ein paar Tagen telefoniert, aber meiner Meinung nach könnten wir uns jeden verdammten Tag anrufen.

»Ach mein Hübscher, du bist mal wieder vollkommen in deinen Element, nicht wahr?« Ich verstand nicht, warum sie mich 'Hübscher' nannte, denn die Beschreibung passte nicht. Doch mittlerweile hatte ich es aufgegeben, sie zu korrigieren.

»Ich wünschte, ich hätte den Auftritt gesehen, meinst du es ist vielleicht möglich heimlich eins eurer Konzerte zu besuchen?«

Wir hatten über die Presseberichte schon an jenem Abend gesprochen, als ich den Vertrag bei Modest unterschrieben hatte. Im Stillen hatte ich gehofft, dass Barbara wütend darüber sein würde, doch stattdessen hatte sie vollkommen gelassen reagiert. Es verletzte mich mehr, als ich zugeben wollte. 

Wieso war sie nicht eifersüchtig? 

Ich könnte jedes mal platzen, wenn ich sah, mit welchem Schnösel sie um die Häuser zog. „Hm, das dürfte schwierig werden", sprach ich langsam und konnte mir nicht vorstellen, dass Jane das allzu toll finden würde. „Sobald dich jemand sieht, heißt es noch: Drama bei Horan? Die Ex und die Freundin treffen aufeinander."

Barbara kicherte und ich fragte mich, was sie daran so lustig fand. »Hast ja recht. Dann nicht. Aber mal etwas anderes, wir sind zur selben Zeit in Paris.«

Ich schluckte: „Ach echt?" Ganz so leicht wollte ich es ihr nicht machen. Natürlich wusste ich, dass wir am selben Tag Paris aufsuchen würden, doch vorher stand am Nachmittag ein anstrengendes Konzert an und ich ahnte bereits, worauf Barbara hinaus wollte.

»Komm Niall, lass mich nicht betteln. Nimm dir etwas Zeit für mich. Weißt du noch, wann wir das letzte Mal gemeinsam in Paris waren?«

„Wir waren noch nie gemeinsam dort", schoss es aus mir heraus und wieder lachte sie. Mein Herz schwoll an.

»Genau das ist es ja. Noch nie. «

Paris, Barbara und ich.

Es klang wie ein Versprechen, eine Vorhersage. Sollte ich dem Bedeutung geben? Mein dummes Herz machte sich Hoffnungen. Hoffnung darauf, dass Paris die Stadt sein könnte, die mein Herz retten würde. Es wäre wie ein Zeichen, immerhin war Paris die Stadt der Liebe.

„Wenn wir dort sind, was machen wir dann?", ich wollte es jetzt wissen. Unsicher holte ich Luft und hoffte, dass Barbara an meiner Stimme nicht hörte, wie wichtig mir die Antwort war.

Twisted perfection ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant