40 I'm sorry.

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L i a m │ 01.07.2017 │ London



Es war amtlich, ich hatte von Frauen absolut keine Ahnung. Ganz besonders nicht von meiner eigenen Freundin. Nichts, was Sophia tat, ergab einen Sinn. Auf der Hochzeit von Zayn und Perrie war es kurz wieder ganz harmonisch gewesen, aber sobald wir zu Hause ankamen, fiel sie wieder in ihr Muster und ich schlief auf der Couch. 

Mittlerweile war ich ins Gästehaus umgezogen, dort hatte ich zumindest ein vernünftiges Bett. Nicht mehr lange und die Jungs und ich mussten wieder arbeiten. In den letzten Wochen hatten wir verstärkt an einem neuen Album gesessen, aber an die Aufnahme ging es erst in einer Woche.

Danach würde die nächste Tour geplant werden, doch wir hatten uns einvernehmt darauf geeinigt, dass die Daten erst rausgingen, wenn Louis' Tochter da war. Etwas, was für jeden von uns eine Selbstverständlichkeit war. Für mich war es noch immer ein Rätsel, wie El es geschafft hatte, dass ihre Schwangerschaft nicht in die Presse gekommen war.

In vier Stunden wollten meine Eltern zu Besuch kommen und ich räumte gerade einige Dinge im Gästehaus beiseite. Denn ich würde den Teufel tun und hier schlafen, während ich im Haupthaus meine Zelte aufschlagen konnte. 

Ich hatte genauso ein Recht im ursprünglichen Schlafzimmer zu pennen, wie Sophia. Mit einem Sack Wäsche machte ich mich auf dem Weg zurück und kurz vorher sah ich mich kurz noch einmal um. Es war ordentlich und sauber, dass würde reichen müssen.

Als ich über die große Wiese ging, sah ich Sophia regungslos auf einer Liege sitzen. Sie sah starr auf den Pool und ihre Miene war so ausdruckslos, dass ich prompt die Augenbrauen zusammen zog. Hatte sie nicht einkaufen fahren gewollt? Loki ließ sich vor ihren Füßen nieder und dann erkannte ich, wie sich ihre Lippen zu einem sanften Lächeln verzogen.

„Hey, was machst du noch hi-", ich brach mitten im Satz ab, denn als ich den Sack absetzte, streifte mein Blick das Wohnzimmer und ich erkannte neben der Couch zwei Koffer. „Was zum-", ich brachte keinen gescheiten Satz zu Stande. „Ist das dein verdammter Ernst?", fuhr ich sie schließlich an. Ihre Entscheidung hatte mich eiskalt erwischt. „Du willst ausziehen? Mit mir Schluss machen?"

Sophia sah mich nicht an, sondern beugte sich vor um Loki zu streicheln. Diese erschreckende Ruhe war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. „Wieso?"

Ganz langsam stand sie auf und strich sich über das hübsche Sommerkleid. Sie biss sich auf die Unterlippe und plötzlich überkam mich eine Welle von Wut. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als sie einfach aufstand und sich zum gehen wandte.

Wollte sie mich jetzt wirklich so sang und klanglos stehen lassen? Diese kalte Ignoranz und abwesende Haltung machte mich rasend. Bevor ich richtig nachdachte, riss ich Sophia den einen Koffer aus der Hand und zog den anderen hinter mir her. 

Aber statt den Weg zur Tür einschlagen, wuchtete ich die zwei schweren Gepäckstücke nach draußen und warf sie geradewegs in den Pool.

„Liam, da ist ein Laptop drin!", vernahm ich Sophias erschrockene Stimme und sah mit Genugtuung, wie sie entsetzt auf die sinkenden Koffer blickte.

„Mir ist scheiß egal, was da drin ist! Wenn du Schluss machen willst, dann klär das mit mir und nicht auf diese kindische Tour."

„Der einzige, der hier kindisch ist, bist du!" Sie suchte nach den langen silbrigen Stab, mit dem wir normalerweise den Filter des Pools sauber machten und als sie ihn hatte, angelte sie nach ihrem ersten Koffer.

Als sie sich bückte, bemerkte ich erneut wie hübsch sie war. Das lange, weiche Haar, von dem ich genau wusste, wie es sich zwischen meinen Fingern anfühlte, ihre Nase, die sich kräuselte, wenn sie über etwas nachdachte, was ihr nicht passte und-

Twisted perfection ✓Where stories live. Discover now