34 Keeping Up with One Direction.

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H a r r y │ 13.03.2017 │London



Es war schon lange her gewesen, seit wir einen reinen Männerabend gemacht hatten. Vor allem mit der Band. Zwar fehlte Niall, aber der Rest war anwesend. Louis hatte bereitwillig seine Bude zur Verfügung gestellt und großzügig eingekauft. Ich betrachtete den Vorrat an Alkohol und Essen, es sah aus als wollte er eine Party schmeißen, statt nur seine Kumpels zum Bierchen einladen. 

Im Wohnzimmer zog Zayn eiskalt the Fray die Sendezeit ab und hantierte an der Anlage herum. Kurz darauf hörten wir Linkin Park grölen. Ich rieb mir die Stirn. Hoffentlich kam Liam bald, denn den ganzen Abend wollte ich mich jetzt nicht anschreien lassen. 

„Bestellen wir Pizza?", fragte ich und ließ mich auf meinen Stammplatz der L-Förmigen Couch fallen. Ungehemmt stellte ich die Füße auf den Couchtisch und sah Zayn dabei zu, wie er sich am Hintern kratzte. Sobald wir unter uns und der weiblichen Aufmerksamkeit fern waren, benahmen wir uns wie die letzten Penner. 

Es schellte und Zayn ging zur Tür. „Hey Payno, du bist zu spät." Ich hörte ihn grummeln und Louis, der mir gerade ein Bier reichte, sprach: „Da scheint aber einer gute Laune zu haben." 

Als Liam ins Wohnzimmer trat, noch mit Schuhen und Jacke schritt er schnurstracks auf Louis zu. Seine Miene war so erschreckend verschlossen, dass ich mich wunderte, warum Louis nicht sofort das Weite gesucht hatte. 

Dann wurde ich Zeuge des Unglaublichen. 

Liam, the Band-Daddy, Payne schlug vor meinen Augen mit geballter Faust Louis mitten ins Gesicht. 

Sein Kopf flog herum und er ging zu Boden wie ein nasser Kartoffelsack. Ich riss den Mund auf und war unfähig mich zu bewegen. Zayn dagegen wich sofort einen Schritt von Liam weg. Niemand wollte der Nächste sein, immerhin wussten wir alle, dass Liam in seiner Freizeit boxen ging. Ob Louis gerade ein paar Zähne verloren hatte?

„Das", zischte Liam mit zusammengepressten Zähnen, „war dafür, dass ich dank dir seit einer Woche nicht mehr in meinem eigenen Bett schlafen darf!"

Völlig irritiert sah ich ihn an. Liam atmete tief durch, dann sprach er ruhig: „Klär das mit El, Mann! Meine Freundin bestraft mich für den Mist, den du veranstaltest!" Er griff nach Louis' Arm und zog ihn hoch. Noch immer starrte ich ihn an wie ein Ufo. Als wäre nichts gewesen, schubste er Louis auf die Couch und ging in die Küche. Wenig später drückte er Louis ein Kühlakku in die Hand und machte sich ein Bier auf.

Vorsichtig und mit einem Meter Abstand setzte sich Zayn zu uns: „Payno, was lässt du dich auch von deiner Freundin unterdrücken, da kann doch Lou nichts für." Nun drehte Liam den Kopf und sprach mit unbewegter Miene: „Warst du nicht der Kerl, den ich letztens erst von Lou runtergezogen habe, weil du ihm die Scheiße aus dem Hirn prügeln wolltest?" 

Man, in letzter Zeit ging es bei uns wilder zu, als in einer Daily Soap.

„Wieso müsst ihr euch alle in Dinge einmischen, die euch nichts angehen!", fauchte Louis nun und hielt sich das Kühlakku unter das Auge. Bald würde Louise kein Make-Up der Welt mehr auftreiben können, was die Blessuren bei ihm verbarg. 

„Weil", begann Liam. „Die Mädchen miteinander reden, aber du nicht mit uns. Das führt dazu, dass wir unsere Kämpfe ohne Vorbereitung ausfechten müssen. Weißt du, wie man das auch nennt? Unfaire Umstände!" Louis tippte sich nun gegen die Stirn: „Du hast sie nicht mehr alle!"

Obwohl ich eigentlich eher handeln sollte, lehnte ich mich entspannt zurück und nippte an meinem Bier. Die Diskussion, die entfacht wurde, war interessant und so ganz hatte Liam nicht unrecht. 

Twisted perfection ✓Where stories live. Discover now