f ü n f z e h n

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| Josefine |

„Mensch Kai du Schwein!" Erschrocken zog ich den Kopf weg, als er mit seiner mit Mehl und Teig bedeckten Hand durch meine Haare wuschelte. Angewidert verzog ich das Gesicht, während ich schnell versuchte die klebrigen Teigreste aus meinen Haaren zu fischen. „Mann, jetzt muss ich gleich duschen, du Idiot!" Kai beobachtete mich belustigt und schien es ziemlich amüsant zu finden, wie ich verzweifelt versuchte meine langen Haare vor dem Teig zu retten.

„Anstatt nur Blödsinn zu machen, könntest du vielleicht auch mal etwas Sinnvolles machen und eine Backform aus dem Schrank holen. Schließlich habe ich bis jetzt fast alles gemacht, außer den Teig zu kneten. Das war bis jetzt ja das Einzige, wozu du in der Lage warst."

„Wenn du nicht aufhörst, mache ich hier gleich gar nichts mehr und setzte mich an den Tisch und schau dir zu!" Beleidigt drehte er sich von mir weg und wusch sich die Hände an der Spüle. Seinem Tonfall konnte ich aber deutlich entnehmen, dass er nur Spaß machte.

„Kai, für wen backen wir hier nochmal? Für dich oder für mich?" Ich legte den Mixer beiseite, mit dem ich den Teig nun zum Schluss noch einmal richtig durchgerührt hatte. „Wofür brauchst du überhaupt den Kuchen?" Fragend wandte ich mich an Kai.

Der allerdings ignorierte meine Frage komplett. Seine Augen fielen auf die Mixerstäbe und an seinem Grinsen konnte ich schon erahnen, was jetzt als nächstes kommen würde.

„Josy, kann ich die Stäbe ablecken? Bitte, bitte bitte..." Mit absolut übertriebenem Hundeblick schaute er mich an und ich hatte Mühe nicht auf der Stelle in schallendes Gelächter auszubrechen.

„Kai, du verhältst dich echt wie ein kleines Kind.", lachte ich. „Aber wenn du unbedingt willst, tu was du nicht lassen kannst." Mit einem Grinsen auf den Lippen beobachtete ich Kai, der sich auf die mit dem Schokoladenteig überzogenen Rührstäbe stürzte und sich dann zu mir umdrehte. Mit dem Stab in seiner rechten Hand kam er meinem Gesicht plötzlich gefährlich nah und bevor ich reagieren konnte, hatte er mich mit dem Stab an der Nase angestupst und an dieser braunen Teig verteilt.

Ich machte einen Satz zurück und stöhnte genervt auf. Schnell wich Kai gespielt ängstlich vor mir zurück, stieß dabei aber mit seinem linken Arm gegen den Zucker, der noch neben der Spüle stand und im nächten Moment auf den Boden viel. „Ups!", murmelte Kai, der mit großen Augen auf das Chaos am Boden blickte und dann schnell aus der Küche flüchtete. „Ich war's nicht!", hörte ich Kai noch lachend aus dem Wohnzimmer schreien, während ich verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen schlug. Der Junge machte mich echt irgendwann noch verrückt mit seinem kindischen Verhalten.

„Kai, du weißt aber schon, dass das deine Küche ist? Ich räume das bestimmt nicht für dich alleine auf."

„Ähhhh doch...", hörte ich Kai aus dem Wohnzimmer rufen. „Du hast gesagt ich bin nur Assistent, also bin ich auch beim Aufräumen nur Assistent." Mit einem überheblichen Grinsen und den abgeleckten Rührstäben in der Hand, kam er wieder in die Küche und ließ sie mit einem lauten klirren in die Spüle fallen. Auch in seinen braunen Locken klebten Teigfetzen, weil er sich vermutlich mit seinen dreckigen Händen durch die Haare gefahren war. „Du hast du übrigens was Braunes an der Nase." Mit seinem Finger zeigte er auf mein Gesicht, als hätte ich das nicht selber gemerkt.

Schnell griff ich nach einem Stück Küchenrolle und putze mir die Nase ab. „Idiot!", murmelte ich leise und schüttelte nur grinsend den Kopf über Kai, aber er hatte mich leider trotzdem gehört.

„Was hast du da gerade gesagt?" Blitzschnell griff Kai nach einem Ei aus der Verpackung, die noch auf dem Küchentisch lag und stand wenige Sekunden später direkt vor mir, sodass mein Rücken sich gegen die Arbeitsplatte drückte. Seinen einen Arm schlang er um mich, damit ich nicht abhauen konnte und mit dem anderen hielt er mir drohend das Ei über den Kopf.

melody of memories | kai havertz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt