~Kapitel 6~

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'Catie,

ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Es tut mir so leid, dass ich einfach gegangen bin. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen in dem Moment. Mein Kopf wäre fast explodiert, weil ich nicht wusste, was ich denken sollte oder was ich machen sollte. Aus einer Kurzschlussreaktion heraus, habe ich mich in einen Zug gesetzt und bin weggefahren. Wie konnte ich nur so dumm und naiv sein? Wie konnte ich ihm blind vertrauen? Aber wie sagt man so schön, 'Liebe macht blind'. Ja, ja das tut sie wirklich.
Ich war so blind, hab ohne  zu zögern diese scheiß Drogen genommen, die er mir angedreht hat. Das war ein rießen Fehler, das weiß ich. Nur konnte ich in dieser Sekunde nicht behaupten, dass ich so schlau war. Vielleicht hätte ich nicht übertrieben mit diesem Typen tanzen sollen, aber ich wusste nicht, was ich tue. Aber was macht er kurz darauf? Er hat nichts Besseres im Kopf, als mit der erst besten Tussi ins Bett zu steigen! Applaus dafür. Das war echt eine Glanzleistung. Was habe ich eigentlich erwartet? Hab ich wirklich erwartet, dass mein Leben perfekt läuft, alles so läuft, wie ich das will?
Wie du wahrscheinlich merkst, muss ich meinen Kopf frei bekommen, meine Gedanken ordnen und dann überlegen was ich machen soll. Ich verspreche dir, wenn ich das gemacht habe, komme ich wieder.
~Hales'

Wie ein Kind lies ich mich auf den Boden fallen und begann zu weinen. Sie konnte nicht einfach weg sein. Wieso ließ sie mich auch noch allein? Wenn ich Andy in die Finger bekomme, werde ich ihn umbringen. Wieso verdammt nahm sie Drogen? Sie hatte es mir fest versprochen keine zu nehmen! Was ist wenn sie sich was antut? Ich hatte so viele Fragen im Kopf und auf keine fand ich eine Antwort. Ich hatte verdammte Angst um sie. Nate kam verschlafen angelaufen und kniete sich zu mir.
"Was ist los?" fragte er fassungslos, als er mich sah. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und gab ihm den Brief. Er las ihn schnell durch. Er legte einen Arm um mich und zog mich zu sich, doch ich konnte nur noch an Hayley denken.
"Bitte fahr mich einfach nach Hause." hauchte ich leise in seine Schulter.
"Bist du sicher?" fragte er und ich nickte zur Bestätigung. Er half mir hoch und wir liefen zu seinem Auto. Die Fahrt über schwiegen wir uns nur an und auch, als wir bei mir waren, verabschiedete und bedankte ich mich kurz und betrat das Haus. Im Wohnzimmer fand ich Travis vor, der auf dem Sofa saß und an seinem Handy rumtippte.
"Hi." hauchte ich und er sah mich an.
"Was ist passiert?" fragte er sofort, doch ich wollte nur allein sein, also begab ich mich in mein Zimmer und knallte die Tür zu, sodass es einen lauten Schlag gab. Schnell verschloss ich sie.
"Verdammt." schrie ich und fuhr mir durch die Haare. Es klopfte an meiner Tür, doch ich antwortete nicht.
"Catie?" fragte Trav.
"Nein!" gab ich kalt zurück.
"Lass mich rein, wir sollten reden!"
- Wofür? Dass du mich wieder heulend irgendwo rumsitzen lässt?" lachte ich ironisch auf.
"Ich lass dich nichtmehr allein." sagte er in normaler Lautstärke. Ich ging zur Tür und sperrte sie auf. Ich lief zu meinem Bett und setzte mich darauf. Travis öffnete die Tür und kam zu mir.
"Sag mir was passiert ist."
- "Hayley ist abgehauen, weil Andy sie betrogen hat. Sie hat mir nur einen Brief geschrieben und ich mach mir verdammte Sorgen um sie." redete ich schnell.
"Ich hab sie einfach gehen lassen.." sprach er leise.
"Was?" fragte ich verwirrt.
"Wir waren gestern auf dieser Party und sie war ziemlich durcheinander, sie sagte sie wollte nur den Kopf frei kriegen. Also hab ich sie gehen lassen." Meine Augen wurden größer.
"Du kennst sie nicht so gut, sie zeigt es nicht wenn es ihr schlecht geht." ich schüttelte den Kopf.
"Du hättest sie nicht gehen lassen sollen!" hängte ich hinten dran.
"Ich weiß." Es klingelte an der Tür, und da ich die Hoffnung hatte, es könnte Hayley sein, öffnete ich sie schnell.
"Hi. Ist Hayley hier? Ich muss mit ihr reden." es war Andy. Ich nahm den zerknüllten Brief aus meiner Hosentasche und hielt ihm ihn entgegen. Ich verfolgte sogar seine Augen beim lesen.
"Ich wollte nie..-" ich unterbrach ihn.
"Natürlich wolltest du nicht. Wenn ihr was passiert, bist du tot! Und jetzt verschwinde!" Ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu.

The Unexpected Use - Where is the "good" in Goodbye?Where stories live. Discover now