~Kapitel 20~

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#Hayley's Sicht
Seit Andy's seltsamem Auftritt sind nun 2 Tage vergangen. Scheinbar bin ich in dieser Nacht doch noch eingeschlafen, denn am nächsten Morgen war er weg und ich hatte es nicht mitbekommen. Jedenfalls kam ich gerade mit Catie vom einkaufen.
Sie hat mir erzählt, dass sie angefahren wurde, und eigentlich wollte ich sie daheim lassen, aber ich musste noch was Wichtiges besprechen.
"Also.." begann ich, wie bei jedem unangenehmen Gespräch.
"Meine Mum hat ja Geburtstag.. Und um es kurz zu sagen, Travis und ich fliegen nach Hause, für 2 Tage." Sie sah mich schockiert an.
"Wann?" fragte sie aufgebracht.
"Naja.. also eigentlich dachte ich Travis hat die Tickets auf morgen gebucht, aber.." sie unterbrach mich.
"Du fliegst heute nach Hause?" Ich nickte entschuldigend.
"Halt an, ich lauf den Rest." sie verdrehte die Augen. Manchmal merkte man einfach, dass sie noch 16 ist.
"Aber.." - "Ich will nur an die Luft."
Also hielt ich den Wagen an und ließ sie aussteigen. "Bis dann." murmelte sie und schlug die Autotür zu. Ich konnte es ja verstehen, dass sie nicht gerne allein war, und vielleicht hätte ich ihr früher etwas sagen sollen.

#Catie's Sicht

Jap., ich war beleidigt. Gibt sich zwar bei mir recht schnell wieder, aber im Moment wollte ich allein sein. Ich kann verstehen, dass Hayley gerne zu ihren Eltern geht, aber ich nun mal nicht. Und eigentlich war ich nur sauer, weil sie mir nichts gesagt hatte. Was sollte ich denn jetzt die ganze Zeit ohne sie machen? Ja es waren nur 2 Tage, aber wann hab ich das letzte Mal zwei Tage ohne sie ausgehalten? In ein paar Metern erkannte ich eine Tankstelle, zu der ich lief um mir ein Eis zu kaufen.
Soll doch bei allem helfen.
Ich betrat die Tankstelle und lief sofort zu der Eis Truhe. Kurz überlegte ich und nahm mir dann gleich einen ganzen Becher. Außer mir waren noch ein älterer Mann, eine Mutter mit ihrer Tochter und ein Kerl in meinem Alter hier. Irgendwas war ziemlich komisch hier.
"okay, keiner bewegt sich." hörte ich eine Stimme sagen.
Ich drehte mich um und sah einen Mann. Er war schwarz angezogen und hatte eine Waffe in der Hand.
"Ich will das ganze Geld." lächelte er. Plötzlich kam er auf mich zu und zog mich so mit sich, dass er nun genau hinter mir stand. Ich spürte die kalte Waffe an meinem Kopf.
"Sind sie taub? Ich will das Geld oder ich erschieße das Mädchen."
Mein Puls beschleunigte sich und mein Körper begann zu zittern.
"Hör auf." zischte ich. "Sag nichts falsches." knurrte er in mein Ohr.
"Du denkst ich hab Angst vor dir, weil du eine Waffe hast?" sagte ich mit zittriger Stimme.
"Und was für eine Angst du hast." ich konnte sein grinsen förmlich spüren. "Hol das Geld." ein anderer Typ, der ebenfalls schwarz gekleidet war und eine Kapuzenjacke trug lief an uns vorbei um das Geld in eine Tasche zu tun.
Dieser Geruch kam mir bekannt vor. Alles an diesem Typ kam mir bekannt vor.
"Die Polizei!" schrie noch ein weiterer Mann von draußen.
"Nimm das Geld und komm!" rief der Mann hinter mir, dem Kerl an der Kasse zu, woraufhin sich dieser umdrehte und direkt in mein Gesicht sah.
Mein Herz hörte für ein paar Sekunden auf zu schlagen. Vor mir stand Nate. Mein Nate. "Tut mir leid." hauchte er und verließ die Tankstelle.
Der Typ hinter mir ließ die Waffe sinken und verschwand ebenfalls.
"Alles ok?" fragte mich die Mutter, die mit ihrer Tochter hier war. Ihr Kind weinte. Wahrscheinlich hatte sie Angst. So wie ich. Ich wollte nicken, doch stattdessen gaben meine Beine nach und vor meinen Augen wurde es schwarz.

Als ich wieder zu mir kam, spürte ich die frische Luft in meinem Gesicht. Moment, frische Luft? Ich öffnete die Augen und sah auf einen männlichen Oberkörper. Was war hier los?
"oh du bist wach." hörte ich und im nächsten Moment ließ er mich runter, hielt mich jedoch zur Sicherheit fest.
Vor mir stand der Junge, der ebenfalls in der Tankstelle war.
"Mir gehts gut, danke." flüsterte ich und ließ ihn los. Ich konnte das alles nicht fassen. Ich setzte mich auf einen Randstein und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Es war mir egal, dass mir irgendjemand gerade fast den Kopf weggeschossen hatte. Was mich wirklich beschäftigte war Nate. Wieso zur Hölle war er in so eine kriminelle Geschichte verwickelt? Hatte ich mich so getäuscht in ihm? Verdammt..
"Ich bin Jake." der Junge setzte sich neben mich auf den Stein. "Catie." nuschelte ich.

The Unexpected Use - Where is the "good" in Goodbye?Where stories live. Discover now